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vtenAaa, u November i»» »retden. V»M»eck-»w io« Dre«»«, NaLdruck nur m!I dtuil QuNltiuingat» (Dreldn. «»<-».>»»10111». Unverlangt« EchrtlNNta» «erden nicht «ulberoadr» fterntvreckier-kammetnummer: I»»4l Nur tü» Nacht,elvrtch«: Nr »00tl «chrtltletlun, ». HauotgelchLsieftellet Dretde, -A. ». «arte»Krad« »0/4» l»t»>, durch «okdejug >.,o Mt. etnlchlledllch « VI» «»»gebühr ohne V»kjuket<un^g«bühr> bet 7 «al «bchentlichem versand. Mn»«inummn t» Big., auderhalb vachien, t» Os» «l«t,envretl,: Dl« etnlvalilg» v> mm »reite Seile »» vl».. lür aulmbrt» 40 vlg-, »i« «0 mm breite Neklau>e,eil« »00 PI,, «u derb al» »»» v>» ab,. Nrilenablchl», U. »aril, gamillenan,eigen und «lellenuesuche ahn« «abatt l» VI». »u herb alb »» «,» VIIert»n«ebühr »o VI» NuZwiM»« LuInL-« gegen «»rausdi,abl>m» Frankreichs Abrliftunasplan überreicht Etappenweise DmchMrung -es MilWmms Gens, 14. Nov. Der französische Delegierte aus »er AbrüftungSkousereuz, Massiglt, hat heute nachmittag i« ter AbrllftungSabteilung des BülkerbuudSsekretariatS de« sranzöstsche» SicherhettSplau überreicht. Das Schriftstück ««saßt 8 Koliodruckseiie». Im Zusammenhang mit der Ber» tsseutlichuug des Memorandums veraustaltete die srau» zöfische Delegatio« «ine« Presseempsaug. i» dessen verlaus der Delegierte Aubert den Pia« in große« Züge» zusammensatzte. Er hob besonders hervor, daß der Plan ei« ««teilbares Ganze bilde. Er «utrrftrich dabei die im Memorandum enthaltene Feststellung? daß der Plan, soweit er de« technisch-militürische« Teil betrisst, »ur ftuseuwets« verwirklicht «erde« könne. Man erwartet hier, baß die Engländer «nd Franzosen gleich nach dem Eintressen des ReichSaußenminifterS von Neurath Anfang nächster Woche an die beutsche Abordnung mit dem Wunsche aus private völlig in» »ssizielle Besprechungen »ber die Abrllstungs- irage herantreten werden. Im Lause der nächsten Woche dürste sich dann die erste Fühlungnahme zwischen den Großmächten über die GleichberechtignngSsrag« und damit über die Rückkehr Deutschlands in die Abrüstungskonferenz auschließen. Paris, 14. Nov. Hava» veröffentlicht einen amtlichen, aber dte Einzelheiten noch nicht aukksärenden Auszug de» französischen AbrüstungSmemoranLums, da» heute m Gens veröffentlicht wird. ES wird betont, daß der Plan nicht an die Stelle früherer Vorschläge anderer Delegationen, namentlich an die Stelle -es Hoovervorschlage», treten wolle. Es lei immer deutlicher geworden, daß die Herabsetzung der Niistungen unter die im Artikel 8 des Völkerbundsstatuts vorgesehenen Bedingungen nicht erhofft werden könne, wenn man nicht aus die besonderen Situationen eines iedcn Staates Rücksicht nehme und insbesondere aus das Bestreben der Negierungen, diese Herabsetzung mit den bestehenden oder noch zu schassenden Slcherhettsbedingungen zu verbinden. Entsprechen- der Anregung des amerikanischen Prä», deuten kei ein wesentliches Ziel ber Abrüstungskonferenz die Verstärkung der verteidianng bnrch Herabsetzung der AngrissSlräste. Verschieden« Vorschläge, namentlich der von Sir Föhn Simon, hätten die Bedeutung dieser qualitativen Ab rüstung aus bas Material beschränkt, und es sei nicht ge lungen. zwischen den ausgesprochen offensiven und den nichtoffenstven Materialien eine Unterscheidung zu machen. In der Frage -er Esfektivbe stände sei man ans die gleiche Unmöglichkeit gestoßen, ein gemeinsames Maß für die verschiedenen militärischen Organisationen zu finden. Frankreich schlage also vor, «ine Gesamtlöfunq inS Ange z« sajsen dadurch, daß man etappenweise die Form einer militärischen Organisation suche und ver, wirkliche, die unter den gegebenen politischen «nd tech» nischen Umständen, die sür jede Gegend besonderen Charakter trügen, eine Angrissspolitik erschweren würde. Nur aus diesem Wege glaube Frankreich eine gerechte Lösung für die deutsche Forderung nach Gleichberechtt- gung durch die allmähliche Angleichung der Militärstatuten an einen VerteidlgungStnp und durch eine gleich« Beteiligung an -en Lasten und Vorteilen der ..gemeinsamen Aktion-, die im Völkerbund-statut vorgesehen s«t. finden zu können, wo bei feder Gedanke an eine Ausrüstung übrigens ausgeschaltet sei. Auf Grund dieser verschiedenen Erwägungen lege die tranzöstsch« Delegation eine Gesamtheit von Vorschlägen vor damit vorbehaltlich der allgemeinen Abmachung, die sür alle Mächte die Verpflichtungen zur Beschränkung. Herabsetzung und Kontrolle der Nüstungen definieren werde. «Ine Reorganisierung für Europa vorkehen werde, dte ge eignet wäre. In Europa da» Problem ber Hcrabiebung der Rüstungen sowohl von seiner politischen wie von seiner technischen Seite aus zu lösen. Das französisch« M«moranb«m sprech« dte Hossnun« a«S, »aß di« Mächte, bi« an dielen Abmachungen nicht t«iln«h» me» w«rden, deren Durchsührnna doch ermöglichen werben, indem sie sich bereit finden, den Garantie« a«S den sie schon bindenden Pakten ihr« volle Wirkung z« verleihen: Kelloga»AntikriegSpakt «nd Bvlkerbnndsstatut. Ohne diese Boranssetzung würde der vorliegende Plan «ndnrchsühr» bar sei«. Unter Berufung auf die Erklärung StimsonS, daß kein Unterzeichner des Kellogg-AntlkriegSpakteS gegenüber einem Angreifer neutral bleiben könne, habe da» erste Kapitel des französischen Vorschlages un wesentlichen zum Zweck, diesen Grundsatz durch all« Mächte bestätigen und präzisieren zu lassen. Die Mächte müßten insbesondere im solle eines Vorstoßes gegen den AntikriegSpak« Ihre wirt» chastllkben un- klnanztellen Beziehungen zu dem Angretser- taat abbrechen. Alle vertragschließenden Teile müßten dem allgemeinen SchledSgerichtSpakt beitreten. Falls einer der vertragschließenden Teile sich weiger« würde sich den Methoden der sriedltchen Regelung ber Streitfälle z« beugen, könnte ber ander« vertrag» schließend« Teil den BölkerbnndSrat »amit besäße«, »er mit Stimmenmehrheit über die zutreffend«« Maßnah men z« belchl leben hätte. Die vertragschließend«« Teile würden znr Durchslihrung dieser Entscheidung Hilfe leihen. Dte Heere der vertragschließenden Teil«, heißt «S in dem Plane weiter, werden allmählich aus den einheit lichen Typ eines nationalen Heere» mit kurz- frlstigcr Dienstzeit und beschränktem Esseklivbestand ge- bracht. Um die Gleichheit der Verteidigung zu aewährleisten. wird festgesetzt, daß bei der Abschaffung der Essektlvbestände gemäß Artikel 8 des VölkerbundSstatutS dte besonderen Be- dingungen eines jeden Staates berücksichtigt werden, so namentlich ,chte Ungleichheit und Verschiedenheit der Ne- krutierungSquellen". Ebenso werde die militärische Aus bildung berücksichtigt werden müllen, die den politischen Ver bänden erteilt würde, ferner die Bedeutung der Polizei. Diele Nationalheere würden kein starkes mobiles Material be sitzen. Was -le erst« Hilf« zngunsten «ineS vertragschliebrn- den Staates betrifft, so sehe man di« Spezialisierung beschränkter Elemente vor (Truppen kontingente, welche eine mehr oder weniger lange Dienstzeit absolvieren nnd mit Materialien ans» gestattet sein würden, die den Nationalheeren verboten seiens. Diese Elemente würden dem Völkerbun- zur Verfügung ge- stellt un- stünden bereit, beim ersten Appell in Tätigkeit zu treten. Weitere Bestimmungen b«träsen -le unter der Kon- trolle des Völkerbundes In jedem Staate vörzunehmende Aufstapelung von mobilen Kriegsmaterialien l-a» dem an gegriffenen Staat zur Verfügung gestellt werden mür-ei allo eine» Materials, dessen Aufbewahrung durch da» all gemeine Abkommen erlaubt, da» aber den nationalen Streit kräften mit kurzfristiger Dienstzeit verboten würde, ferner -le allmähliche Vereinhettlichung der Kriegsmaterialien, deren Herstellung kontrolliert würde und allmählich international organisiert werben würde. Ferner die Organisierung der ständigen un- regelmäßigen Kontrolle der Durchführung dieser Verpflichtungen -wischen den vertragschließenden Tellen. Die Durchslihrung diese» Programms werde etappenweise vor sich gehen. Bezüglich der F l o t t e n st r e i t k r 8 s t e saßt der Plan für den Fall, daß -en Signatarmächten die Möglichkeit ge geben werden soll, bei Erhaltung des gegenwärtigen Nela- tlvitälS-Koessizlenten. -te Tonnage in möglichst weitem Aus maß herabzuletzen, Len Abschluß eines Mittelmeerpaktes unter de« inter essierte« Staaten in» Auge, der ihnen ausreichende Garantien für gegen seitigen Beistand geben würde. Bezüglich der Rüstungen zur Luft schlägt die französisch« Delegation den Abschluß «Ine» Abkommen» zwischen allen über Flugzeuge verfügenden europäischen Staaten vor zwecks Schassuug ber «Europäischen L«sttra«Sport»Uuton-. Ebenso tritt e» für -le Schaffung — wenigstens in Europa — einer internationalen Luftstreitmacht «In. deren Personal aus Freiwilligen der verschiedenen Natio nalitäten nach einem noch zu bestimmenden Kontlngentle- rungöschlttssel rekrutiert werben würde. Die Stelle, die sich aus die beutsche Gleichberechtigung», sorberung bezieht, hat im französischen AbrttstungSplan folgenden Wortlaut: „Wenn die französische Negierung gegen die Umstände protestiert hat, unter denen die Gleichberechligungsforderung vorgebracht wurde, wenn sie den Wert der rechtlichen Be- ivctsftthruna, auf die sich die Forderung stützt, nicht an erkennt, und wenn sie auf dem Gedanken beharrt, baß jede Lösung, dte eine Aufrüstung nach sich zieht, al» im Wider- spruch zur Konferenz selbst stehend unannehmbar sein würbe, so hat sie doch niemals geleugnet, daß dte Frage selbst zu den Aufgaben gehört, die ber Konferenz gestellt sind. Schon am 22. Juli hat der Ministerpräsident da» vor dem allgemeinen Abrüstungsausschuß erklärt. Die sran» zvsische NbrttstungSabordnuna hat das feste Vertrauen, baß ihre Vorschläge «S ermöglichen, im Interelle des all» gemeinen Friedens dieser Frage durch ein« allmähliche Gleichstellung ber militärischen Bestimmungen sowie bnrch «ine gleichmäßige Beteiligung an den Lasten und Vorteilen der gemeinsamen Aktion unter Beendigung teberAusrÜstung «lue gerecht« Lösung zu geb««.- StmMifienmg wucherisch« Regiment« Ber«, 14. Nov. Für da» Genfer Regiment ist ber Demo- bMsierungSbcfehl in Genf eingetrosfen. Da» Regiment, mit Ausnahme einer Kompanie, wirb heute nach 17 Uhr ent- lallen werden. Da» Walliser Bataillon bleibt -ur Ver fügung be» Plahkommandanten tn Genf Der waadtländtsche Staatsrat tn Lausanne hat heute die Demobilisierung be» Kavallerieregiment» Nr. S beschlossen. Da» Regiment wirb noch heute nachmittag «nilallen. Da» Regiment Nr. 1 und da» Bataillon Nr. 4 bleiben in Alarmbereitschaft. Wasemanns Kre-ttaustveUunv Prof. Dr. Ernst Wagemann ist weitesten Kreise« al» Präsident des Statistischen Neichsamts und Letter be» Instituts sür Koniunktursorschung bekannt. Aus seiner Feder stammen -le allvterteljährlich veröffentlichten, ein gehenden amtlichen Berichte über die wirtschaftliche Lage in Deutschland. Von ihm werden auch die vterzehntägtg ver öffentlichten Berichte über den Stand ber Erwerbslosigkeit m Deutschland mit dem halbamtlichen Kommentar versehen. Aus diesen Tatsachen geht bereits hervor, daß Wagemann, der zugleich als Professor an der Universität Berlin wirkt, wohl zur Zeit derjenige Wirtschaftswissenschaftler ist. der den größten Einfluß aus da» praktische volkswirtschaft liche Leben auSübt. Aber Wagcmanns Einfluß geht noch weiter, als aus den ersten Blick scheinen mag. Aus Grund verwandtschaftlicher Beziehungen steht er in besonders enger Fühlung mit dein NeichSwtrtschaftsmintster Dr. Warm- bolb. Man hat tn Wagemann sogar den Urheber de» Gedankens der Stcuergutschcine gesehen. Diese oft ge äußerte Ansicht ist weder bestätigt noch verneint worden. Tie Beteiligten schweigen sich darüber anS. Tatsache ist sedensallS. daß die Methode, die Deflation durch eine begrenzte Krebiterweiterung mittels ber Steuergutscheine zu bekämpfen, völlig mit den wirtschafts politischen Plänen WagemannS übcrcinstimmt. Wagemann hat sa bekanntlich bereit« unter der Kanzlerschaft Brü ning» eine Geld- und Krebitreform auSgearhettet. deren Nachteil allerdings vor allem tn ber außerordentlichen Kom pliziertheit ihre» Ausbaus lag. Er unterschied darin zwischen „Zahlungsmitteln ber Konkumsphäre- (Schetbegeld und Noten bis zu öl> M.j, die nur durch Schuldverschreibungen ge- deckt werden sollten, und von „Zahlungsmitteln ber Er- werbSwirtschaft". die weiterhin nach den Prinzipien der gegenwärtigen Notendeckung gesichert werden sollen, also durch Gold, Devisen und Handelswechsel. Dieser erste Wagemannplan, der also im wesentlichen «ine KreditauS- wcitung vorsah und der ursprünglich geheim gehalten wurde, da er vornehmlich sür den Fall gedacht war, baß Frankreich im Zusammenhang mit den Verhandlungen über 'die Bereinigung der Tribute kreditpolttische Repressalien gegen Deutschland ergreifen tollte, ist dann vorzeitig ohne Zutun des Verfassers an daö Licht ber Oessentlichkett ge raten und hat zu lebhaften Auseinandersetzungen Wage mannS mit den Vertretern der bisherigen Geldpoltttk ge führt. Diese von feiten des Angegriffenen mit grobem Tem perament geführten Auseinandersetzungen haben Wage mann, der schon immer einer unlerer bedeutendsten Geld- und Kredtttheoretiker war, tn da» volle Licht der Oeffent- lichkeit gerückt. Der große und spürbare Einfluß, den ber Letter de» KonjunktursorschungStnstltutS zur Zeit hinter den Kulissen auf die wirtschaftspolitischen Beschlüsse des NeichSkabinettS auSübt und auf Grund seiner den Ausfällun gen der Nationalsozialisten in vieler Hinsicht nahestehenden Pläne auch wohl bei einer zukünftigen Umbildung de» Ka binett» weiter auSUben wird, gibt seinen privaten Gedanken und Entwürsen beinahe dieselbe Bedeutung, wie amtlichen Entwürfen ber Ministerien. Da» rechtfertigt auch die Beach tung, die sein kleine» handliches Büchlein „Was ist Geld?- (Verlag Gerhard Stalling, Oldenburgs tn der öfsentltchen DiSkullion gefunden hat. Die Geldpolitik be« NeichSbankpräsibenten Dr. Luther, die durch eine mehr ober weniger bewußte Kreditetnschränkung, die erst unter dem Druck ber letzten RegierungSmabnahmen gewichen ist, den Geldwert nicht nur ausrechtcrhalten. sondern vor allem Dingen steigern wollte, hat tn ber Oessentlichkett mit Recht scharfe Gegnerschaft gesunden. Denn dte dadurch be dingten Preisherabsetzungen haben schließlich da» ganze Wirtschaftsleben gelähmt. Sie riefen Zurückhaltung der auf wettere Preissenkung hoffenden Käufer und schwere Stockungen be» Absätze» hervor. Dte znr Verfügung der Verbraucher stehenden Geldmittel, die tn der letzten Zeit der Brüning-Aera durch die erweiterten SilbergeldauSprS- gungen zur Deckung be» StaatSdcslzttS, insbesondere zur Bezahlung der Beamtengehälter, verwendet wurden, und die Verflüssigung der Bankguthaben, die im letzten Jahre zusammen 2 Milliarden zusätzliches Gelb schufen, konnten der Wirkung ber einmal im Gang befindlichen zerstörenden Deflation nicht mehr entgegenarbettcn, weil Ne wobl teil weise den Weg vom Konsumenten zum Produzenten landen, dort aber nicht zu neuer Produktion bienten, sondern ge hortet wurden oder bet der Schuldentilgung Verwendung sanden. Wagemann, ber sich vielfach medizinischer Bilder bedient, nennt diesen Geldumlauf pathologisch nnd kenn zeichnet ihn mit dem etwa» kühnen medizinischen Ausdruck: Schwellungen im Bereich be» Einkommen», da» ber Schrumpfung verfallen ist, bet gleichzeitigen Stauungen im weitgehend zerstörten Grunbgewebe ber Produktions wirtschaft. Au» dieser Diagnose entwickelt Wagemann folgen de» therapeutische Ziel: Dte Güt<"'""-uaung». wirtschaft muh ihre alte FunktionStüchtigkeit wieder zurück, gewinnen durch Beseitigung ber Stauungen insolge von Gelbhortuna und durch Beseitigung der chronisch geworbenen Unterbtlan» »er Unte-ieLmunge«. Dl« letzter« wUl