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6itnstige Kunsentu/tcklung 6ei» ^extll-^ktien Die Verfolgung der Kurse der Textilpapiere ist in der gegenwärtigen Zeit von besonderem Interesse, weil sich in oer Kursgestcntung dieser Popiere die Beurteilung widerspiegelt, welche weitere Kreise der neuzeitlichen Entwicklung der deutschen Textilindustrie entgegenbrin gen, und sich dabei gleichzeitig ersehen lässt, wie die Umstellung auf neue Spinnstoffe, die fast jeder Textil betrieb l)at vornehmen müssen, bewertet wird. Das gilt besonders von dem laufenden Jahr, in welchem der neue Vicrjahresplan seine Wirkung gerade auch auf die textile Rohstoffversorgung in stärkerem Mähe fühlbar macht. Eine Betrachtung der Kursentwicklung der Textil papiere im laufenden Jahr ergibt nun eine geradezu überraschend günstige Entwicklung. Stellt man die Kurs notierungen von 81 Tertilaktiengcscllschaften mit einem Aktienkapital von 366 Mill. RM., die heute an deutschen Börsen gehandelt werden und vergleichbare Zahlen auf weisen, zusammen, so hat sich bei diesen noch am 31. De zember 1935 der Durchschnittskurs auf 99 Prozent, also unter Pari, gehalten, bis 31. Dezember 1936 ist er auf 112,6 Prozent und bis 30. Juni auf 130,6 Prozent ge stiegen. Wer allerdings die Gewinnentwicklung und die Geschäftsberichte der einzelnen Tcxtilaktiengesellschasten verfolgt hat, wird diese Kursgestaltung durchaus ver ständlich finden. Denn schon diese haben zur Genüge auf die Erfolge hingewiesen, welche die deutsche Textil industrie bei der Verarbeitung der neuen Rohstoffe zn verzeichnen hat, und haben vor allem auch der Zukunft eine günstige Prognose gestellt. Das Erfreuliche ist dabei, dah sich die Besserung auf alle Zweige der Textilindu strie verteilt. Am meisten treten dabei die Baummoll und Wollaktiengescllschaften hervor, also gerade die Un ternehmungen der Zweige, die sich besonders der Ver arbeitung des heimischen Spinnstoffes Zellwolle widmen muhten. Von Beginn bis Mitte des Jahres ist der Durch- schnitlskurs bei 24 Baumwollgesellschasten von 114,2 auf 137.8 Prozent, bei 23 Wostgesellschaften von 133 auf 147.8 Prozent gestiegen. Bei 13 Leinengcsellschaften stellte sich die Erhöhung von 104,6 auf 118 Prozent, bei 5 Seiden- und Kunstseidengesellschaften von 106,2 auf 118.8 Prozent, bei 10 Tüll-, Gardinen- lind Spitzen fabriken von 77 auf 104,9 Prozent, bei 6 Veredeiungs- betrieben von 101,7 ans 120,7 Prozent. Oss Venmscktnis front haben die überlebenden Soldaten des Weltkrieges als ge treue Sachwalter des Erbes ihrer gefallenen Kameraden übernommen, als sie sich zu den Verkündern und Wahrern des Friedens machten. Viel weniger trennende Hinder nisse finden sich auf dem Wege der Verständigung zwischen den Angehörigen der verschiedenen Nationen, die das ge waltige Ringen aus eigener Anschauung kennen, weniger Vorbehalt« und Klauseln, als sie sich landläufig bei den Politikern ergeben. Der Frontsoldat ist es, dessen Haltung kür die neuen Generationen Vorbild und Verpflichtung zu sein hat und der aus der bewiesenen Tat seines Opfermutes berufe» ist, Mahner für die Erkämpfung und Gestaltung Zu ,ein. Unberührt von dem Auf und Ab des politischen Lebens haben in den letzten Jahren die Front kämpfer ernste Bemühungen an den Tag gelegt, von An gesicht zu Angesicht mit dem früheren Gegner, dem man ebenso von Angesicht zu Angesicht, aber mit der Wasse in der Hand, gegenüberstand, das Problem der friedlichen Ver ständigung zu lösen. Es hat zahlreiche Besuche ausländischer Frontkämpfer in Deutschland und deutscher Frontkämpfer in einstigen gegnerischen Staaten gegeben. Die Namen der markantesten Vertreter der Frontkämpfer sind der Allge meinheit zu einem Begriff geworden; weih doch jeder, dah sie noch an den Folgen der großen Kämpfe zu tragen haben, wie der kriegsblinde Dichter Delcroix, der italienische Kricgsopferführer. Und es weih jeder, dah jeder einzelne nationale Kriegsopferführer nur der Sprecher von Mil lionen von verletzten Frontsoldaten und ebenso der unver letzt gebliebenen Frontsoldaten ist, wenn er von dem uner schütterlichen Wunsch und Willen dieser Millionen zum Frieden zwischen den Völkern spricht. Die Nationen wissen ihre Frontopfer zu ehre». Nicht umsonst wurde der Führer der British Legion während der Krönungsfeierlichkeiten geadelt. Dieser symbolische Akt war als achtungsvolle Ehrung der Kriegsopfer durch den neuen König zu werten. Gerade die British Legion hat sich oft genug bemüht, in zahlreichen Treffen mit den deutschen Frontkämpfern den beiderseitigen Verständigungswillen zu betonen, ein Be mühen, dem sich Frankreichs und Italiens Frontsoldaten anschlossen, und das noch im Februar dieses Jahres seinen sichtoarsten Ausdruck in dem Besuch von achtzig Vertretern ,aus vierzebn Nationen auf dem Obersalzberg fand. Es Betrug am Arbeitsamt schwer bestraft. Frankfurt a. O., 2g. Juli. Dao Schöffengericht verurteilte den 28 Jahre, alten Richard M. aus Rcppen wegen Betruges und schwerer Urkundenfälschung zu neun Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte cs auf keiner Arbeitsstelle ausgehalten und war von selbst gegangen, so dah ihm für eine gewisse Zeit keine Arbeitslosenunterstützung zustand. Er versuchte nun diese gesetzliche Bestimmung dadurch zu umgehen, dah er die Arbeits bescheinigungen fälschte, um sich so in den Besitz dos Untcr- stützungsanspruchs zu setzen. Das Gericht hielt hier eine exem plarische Strafe siir am Platze, zumal der Angeklagte Einrich tungen des Staates geschädigt hatte. Poststempel für die Bayreuther Festspleke. Bayreuth, 2g. Juli. Eine Neuerung, die sicher von allen Festspielbesuchern und ganz besonders von d. Bricfmarkcnfrcun- den bcgriiht wird, ist am Dienstag im Hauptpostamt an der Adols-Hitlcr-Straße eingesührt worden, nämlich ein Briefstempel, der neben dem üblichen Datumsstempel in feiner Strichzeichnung ausgesiihrt, ein nach links gerichtetes Kopfbild Richard Wagners zeigt und einen Hinweis auf die Bayreuther Festspiele enthält. Das englisch« KSnlgspaar wieder in Schottland. London, 2S. Juli. Das englische Königspaar reiste am Mittwoch nach kurzem Staatsbesuch in Belfast wieder nach Schottland zurück Soweit bisher bekannt ist, wurde der wei tere Verlauf des Tages durch keine neuen Zwischenfälle gestört. Reu« schwrr« Unruh«» aus Barbados. London, 2g. Juli. Auf der Insel Barbados «st es zu neuen schweren Unruhen gekommen. Dabei wurden sechs Personen getötet und 21 verletzt. Das englische Kriegsschifs „Apollo^ traf haben zwanzig Jahr« vergehen müssen, ehe die Front kämpfer die ersten Schritte zu einer wahren und nur auf der Basis der Kameradschaft aufgebauten Verständigung unternahmen. Dreiundzwanzig Jahre nun nach dem Tage der allgemeinen Mobilmachung in Deutschland, dem 1. August 1914, werden die deutschen Frontsoldaten, zu einer neuen Mobilmachung, aber dieses Mal für den Frieden, antreten. Zehntausende von Kriegsopfern, Kriegs hinterbliebenen Mütter, die ihre Söhne, und Frauen, die den Mann verloren, werden für den Friedenswillen eines starken und geeinigten Deutschen Reiches in dem gleichen Raum künden, der noch vor einem Jahre die Jugend der Welt in dem schönsten und friedlichsten Wettstreit ver einigte. Dao Berliner Olmnpiastadion wird an diesem Tage Zeuge sein, das, Frontkämpfer und Jugend einig gehen in ihrer Auffassung von der friedlichen Mission der Völker. Wenn der Reichskriegsopfersührer Oberlindober und der Jugendsührer des Deutschen Reiches am Sonntag, dem 1. August, sprechen werden, stehen Soldaten des Krieges, die Jugend, Soldaten der neuen Wehrmacht und die An gehörigen der Parteigliederungen nebeneinander, um zu demonstrieren, dah bei einem Volke, das vier Jahre lang dem Ansturm an allen Grenzen trotzen konnte und sich unerschüttert aus dem Staube aufrichtete, der Wille zum Frieden und zur Eintracht start und mächtig ist. mächtig genug, um kleinliche Anwürfe an sich abglciten lassen zu können und dem ehrlichen Kameraden von drüben die Hand zu reichen. Pflichten des Beamten Ein Beamter, der sich nicht mit den Grundsätzen des na'Io- nalsozialistiscl)«» Staates bekannt macht, begeht «ine Dienst verfehlung Das Preussische Oberverwaltungsgcricht hat in einem Urteil sestgestellt, das, der Beamte sich dienststrasrcchtlich ver antwortlich macht, wenn er es vorsätzlich unterlässt, sich auch nur mit den wichtigsten Grundsätzen des nationalsozialistischen Staates und der NSDAP bekannt zu machen. Zwar heisst es in dem Urteil, dah die Gesinnung oder innere Einstellung eines Beamten, die nach nutzen nicht in Erscheinung trete, für sich allein, auch wenn sie im Gegensatz zur grundsätzlichen Anordnung der Staatssührung stehe, kein Dienstvergehen darstellt, auch dann nicht, wenn diese Gesinnung oder innere Einstellung aus dienstliches Befragen wahrheils- gemätz zugegeben werde. Eine solche zugestandene Gesinnung sei dienststrafrechtlich nur bei der Beurteilung pflichtwidriger Handlungen oder Unterlassungen von Bedeutung, wo sie matz- gebeud bei der Erwägung der Schwere der Verfehlung in Betracht käme. Das Urteil verweist daraus, datz in allen Fällen, in denen bei einem Beamten eine solche Gesinnung oder ein Bekenntnis zu Anschauungen seslsteht, die sein rücksichtsloses Eintreten siir den nationalsozialistischen Staat in Frage stellen, der Staat ohne Tienststrasvcrsohren die Möglichkeit hat, einen solchen Beamte» zu enlsernen. Wenn aber ein Beamter es entsprechend seiner inneren Einstellung vorsätzlich unterlassen hat, sich auch nur mit den wichtigsten Grundsätzen des nationalsozialistischen Staates und der NSDAP bekannt zu machen, so begeht er nach dem Urteil der Dienststraskammer, das das Preussische Oberverwaltungs gericht voll billigt, eine Ticnstverfehlung. Im nationalsozia listischen Staat sei es eine Grundpslicht des Beamten, sich nach Matzgabe seiner Fähigkeiten mit de» Grundsätzen der Staats siihrung und dem Geistcsgut der NSDAP vertraut zu machen. Für das schuldhafte Verhalten des Beamten sei besonders kennzeichnend, datz er seit Jahren keine Zeitung halte; er habe daher auch nur davon gehört, datz die allgemeine Wehrpflicht eingesührt worden sei, mutzte am 24. März 1936 nichts von der am folgenden Sonntag bevorstehenden Reichslagswahl und hatte keine Kenntnis von der Stellungnahme des national sozialistischen Staates zur Iudenfragc. Das durch die Leistung des Eides aus den Führer geschworene Treuevcrhältnis verlange von jedem Beamten, datz er sich der Pflicht gegen die Volks gemeinschaft in und nutzer Dienst bewußt sei und entsprechend bandele. Der Angeschuldigle habe mit seiner Abkehr von der Volksgemeinschaft das auch von ihm beschworene Treueverhält nis und damit seine Amtspslicht aus das schwerste verletzt. sPrOVM. VI D 81.36.) Die Zwischenfälle in Aordirland 24 Zollhäuser zerstört. — Zahlreiche Verhasiungen. London. 29. Juli, lieber die schweren Unruhen und Terror akte an der Grenze zwisct-en dem Irischen Freistaat und Nord irland werden jetzt noch weitere Einzelheiten lx-kannt. Insge samt wurden 24 Zollposteuhäuler durch Explosion oder Feuer durch organisierte und bewaffnete Gruppen zerstört. In Clonticrim setzten beivasfnete Elemente die Zollbaracken in Brand. Hierauf feuerten sie mehrere Schüsse auf die nahe- gelcgene Polizeislation ab und flüchteten dann über die Grenze nach dem Freistaat. M-i Tull»>donnell wurde aus einem Maschi nengeivehr von der Seite des Freistaates her über die Grenze gefeuert. Nordirische Polizisten, die sich iu einem Kraslnuuzen näl>erlen, mussten sich schleunigst zurücksielxen. In Newry hiel ten mehrere Leute eine Polizeipalrouille mit einem Maschinen gewehr in Schach. Sie zwangen die Polizisten, die Polizeistation mit Benzin zu übergietzen und in Brand zu setzen. Die Ein wohner der Grenzstadt Eloncs wurden in den sriil>en Morgen stunden des Mittwoch durch Geivehr- und Revolverseuer aus dem Schlaf geiveckt. Auch hier wurden mehrere Zollbaracken zerstört. Die Eisenbahubrücke bei Faughart. über die die wichtigste Eisenbahnverbindung von Dublin nach Beli'ast sührt. wurde durch eine Mine teilweise zerstört. Drei nicht explodierte Mi nen fand man später unter de» Gleisen. Infolge des Attentats wurden die Züge mehrere Stunden anfgehalten. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde die Negierung von Ulster schon in der ergangenen Woche unterrichtet, datz anlätz- lich des Königsbesuchcs Unruhen geplant seien. Die Behörden hatten hieraus zahlreiche Perhastungen von verdächtigen Perso nen vorgenommen und weitgehende Borsichtsmatznahmen siir den königlichen Besuch ergriffen. 4909 Mitglieder der nordiri- schcn Sonderpolizei wurden aus allen Landesteilen nach Belsast l>erbeigeholt. Durch diese Maßnahme wurde jedoch die Greuze des Freistaats teilweise von Polizei entblösst, so datz die An schläge in der letzten Nacht fast ohne Ausnahme erfolgreich durcl>- gcführt iverden konnten. Werner von Siemens Ein Enkel des großen Industriepioniers. Eines der bekanntesten Mitglieder der Familie Siemens, Werner von Siemens, ein Enkel des großen Erfinders und In dustriepioniers. einziger Sohn des Geheimrats Wilhelm v. Sie mens, ist im Alter von52 Jahren verstorben. Werner von Sie mens. geboren 1885, hatte sich in Berlin und Dresden dem Studium der Ingenieurivissenschasten gewidmet und war 1918 in die Firma eingetreten. wo er im Krieg in der Abteilung Flug zeugbau, später bei der Protos GmbH, und im Signalbau tätig >var: 1919 wurde er zum Vorstandsmitglied der Siemens- Halske AG ernannt, trat aber bereits nach siinsjähriger Tätig keit in den Aussichtsrat über. Weitaus wichtiger ivar im Leben des Verstorbenen die Musik: Werner v. Siemens halte sich früh zeitig neben seiner technischen und geschäftlichen Betätigung der Kunst zugeivandt, und er war weit mehr als ein guter Dilettant. am Mittwoch ln Barbados ein, um Marineinfanterie an Land zu setzen. Deutschlands Gesandter Im irischen Freistaat bei de Valera. Dublin, 29. Juli. Der neue deutsche Gesandte im irischen Freistaat, Dr. Eduard Hempel, überreichte am Mittwoch im Schloss von Dublin dem irischen Ministerpräsidenten de Pa le r a sein Beglaubigungsschreiben. Aus dem Wege zum Schloß wurde er von einer berittenen Eskorte begleitet. Bei der An kunst spielte die Kapelle der irischen Armee die deutschen Na tionalhymnen. Am Steuer vom Herzschlag ereilt. Vier Personen Ubersahren. Paris. 29. Juli Ein 72jährigcr belgischer Bankier, der mit seinem Auto mährend eines Erholungsaufenthaltes durch die Strotzen von Aix-le-Bains fuhr, wurde am Steuer plötzlich vom Herzschlag ereilt. Der Wagen mit dem toten Wagenlenker fuhr auf den Bürgersteig und übersuhr vier Personen; eine davon war auf der Stelle tot, die anderen drei sind verletzt worden. Im Dauerschlaf auf der Straß« aufgesunden. Paris, 29. Juli. In Monte Earlo fand eine Pollzcipa- trouille in der Nacht zum Sonntag eine gut gekleidete etwa 38- sährige Frau mitten auf der Straße liegend aus. Eie wurde so fort In ein Krankenhaus gebracht, wo die Aerzte fcststelltcn, datz sie unverletzt und in einen tiefen Schlaf gefasten war. Trotz aller Bemühungen war es bisher nicht möglich, die Unbekannte aufzuwecken, die inzwischen künstlich ernährt wird. wieder f«h«nd, aber — irrsinnig geworden. Prag, 29. Juli. In der Gemeinde Suschany bei Groß- Steffelsdors ereignete sich ein Fall, der die Aerzte vor ein Rätsel stellt. Der 25jährige Stephan Haluska war seit seinem achten Lebensjahre blind. Kürzlich stellte er sest, datz er nach 17 Jahren wieder sah. Darüber geriet er so ln Erregung, datz rr irrsinnig ivurd«. Strafbefehl gegen den Geist von Lonan Doyle Der Newyorkcr Magistrat hat sich veranlasst gesehen, dem Geist des berühmten Schriftstellers Conan Doyle einen ernsten Verweis zu erteilen. Da es aber auch im Laude der unbegrenz ten Möglichkeiten sehr schwer ist. sich mit einem Geist amtlich auseinnnderzusetzen. wurde die Verwarnung jener Mitz Elisa beth O'Hair zugeleitet, die von sich behauptet, die Vertreierin des Geistes von Conan Doyle aus unserem massiven Erdboden zu sein. Wirklich war cs letzten Endes auch sie, die den Ver weis verdient hatte. Sie hatte von dem Angebot eines Mister Denniger gehört, der 2099 Dollar siir denjenigen aussetste, der die zehn Worte wörtlich wiederholte, die ihm Conan Doyle kurz vor seinem Tode ausschrieb und die siir Conan Doyle und für Denniger den Beweis dafür darstellen sollte, datz eine Verbindung zwischen dem Jenseits und dein Diesseits möglich ist Mitz O'Hair zog nun vor einigen Tagen über die 5. Avenue und trug in ihrer Hand ein großes Schild, auf dem zu lesen stand, datz Mister Denniger sich mitsamt seinen 2090 Dollar bei ihr einfindcn möge, nm eine Unterhaltung mit Conan Doyles Geist zu pflegen. Elisabeth O'Hair ist in Newyorker Spiritistenkreiscn bestens bekannt. Sogar die Polizei wusste, datz sic in dieser Hinsicht ein wenig „durchgedreht" war. Man musste sie wegen Störung des Straßenverkehrs absühren Als sie sich vor dem Schnellrichter damit verteidigte, datz nicht sie, sondern der Geist des Conan Doyle durch die 5. Avenue ge zogen sei, wurde sie beaustragt, Conan Doyles Geist das Miß- fatten des Newyorker Magistrats nuszudrücken und ihn zu ersuchen, in Zukunft den Straßenverkehr einer geordneten Weltstadt nicht mehr zu stören. Der Dendrograph belMfchi den Baum In den schönen Wäldern Schwedens sind die Botaniker dabei, mit Hilse neuer Methoden zu ermitteln, wie die Bäume eigentlich wachsen. Man weiß ivohs. daß sie Zweige und Blätter treiben, daß sie nach und nach größer werden: aber wie mid wann und in welchem Rhythmus, war bis heute unbekannt. Man war bisher der Auffassung, daß sich der Wachstumsprozeß vom Frühling bis zum Herbst hinziehe Aber die Messungen ergaben, daß der Prozeß sich zu 93 Prozent im sehr frühen Frühling und in den ersten Sommerworhen abwickeit. Dan» bekommt der Baum gewissermaßen den Stoß Aber es gibt noch einige Rhythmen im Leben des Baumes. Man konnte diese mit Hilse eines sehr emvsindlichen Gerätes feststellen, das den Namen Dendrograph sührt nud in seiner Auszeichnungsrolle an einen Barometer erinnert Aber der Dendrograph beschränkt sich darauf, das Auf und Ab im Baumlebcn zu rcg'itriere». Denn der Stamm, eines Baumes schwillt aus und schrumpft wieder — je nach der Tageszeit. Wenn im Lause des Tages bei trockenem Welter die Blätter die Verdampfung der Feuch tigkeit des Baumes fördern, dann kann das Wurzeliverk nicht die gleiche Menge Wasser ansaugen. Die Folge ist. daß der Baum einfach zu schrumpfen beginnt. Aber in der kühleren Nacht arbeitet dann das Pumpwerk im Innern des Baumes wieder wie üblich. Wasser kommt aus dem Boden in Stamm nud Blätter. Der Stamm dehnt sich wieder aus. bekommt eine umfangreiche „Taille", um am Tage wieder zu schrumpfen. 10 Zahre Zuchthaus und Sicherungsverwahrung für gewohnheitsmäßigen Kraftwagen dieb Zweibrücken, 29. Juli. Die große Strafkammer Zweibrük- keu verurteilte -en 31 jährigen .Heinrich Eugert aus Pirmasens zu zehn Jahre« Zuchthaus sowie zehn Jahren Ehrverlust un verfügte außerdem die Sicherungsverwahrung. Enger! hatte sich auf Diebstahl und 2Beraubung von Kraftwägen verlegt. In Pir masens und dessen Umgebung sowie vielen anderen Städten der Saarpfalz trieb er monatelang sein Unwesen. Die Fälle, wegen der er sich jetzt zu verantworten hatte, waren äußerst zahlreich imd kennzeichneten Engcrt als einen gefährlichen Gewohnheits verbrecher. Der mitangeklagte Schwager -es Engert und besten Ehefrau, die sich der Hehlerei schuldig aemacht halten, wurden zu 8 bzw 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Religiöse Morgenfeiern im Deutschen Rundfunk. Sonntag, 1. August 1937: Katholische Morgenfeiern über Reichssender München 8.55 Uhr: Ansprache Kaplan Simon Höchst, München; Reichssendcr Breslau 9 Uhr: Ansprache Prälat Dr. Pioistek, Breslau: Reichssendcr Frankfurt 9 Uhr: Ansprache P Dr. Joseph Kramp S. I., Frankfurt, Thema: „Im Geiste der Berg predigt." — Evangelische Morgenfeiern über Rcichssende» Berlin 8.55 Uhr: Ansprache W. Baeck; Reichssendcr Stuttgari 9 Uhr: Ansprache Studienrat Krauß. 67)cis tv/'e/lk/A -