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Sächsische Volkszeitung : 20.07.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193707208
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370720
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370720
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-07
- Tag 1937-07-20
-
Monat
1937-07
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.07.1937
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Dienstag. 80. Juli ISS'. Sächsische Volkszeitung Nummer 1S7, Seite k wenden Jungoffiziere handeln, die wieder einmal das Steuer zugunsten ihres radikalen Kurses Herumwerfen möchten, so mutz bestimmt noch mit einer erneut-n Ueber« Prüfung der Lage Japans durch das Kabinett ..onoye ge« rechnet werden. Die von diesem begonnenen Verhandlun gen mit England sollen ja den Anfang zu einer Erleichte rung in der Rohstoff- und allgemeinen Mrtichaftsnot bilden. London würde sich solchen Wünschen Tokios sofort dann verschlietzen, wenn die japanische Armee einen wei teren Vormarsch ins Innere Chinas beabsichtigen sollte. Möglich ist allerdings dabei, daß die Jungossiziere von den Schwierigkeiten der Verhandlungen mit London erfahren haben und von sich aus eine Eewaltlösuna anzustreben ver suchen. Bekanntlich wurden ja diese britisch-japanischen Verlzandlungen unter Vorbedingungen begonnen, von denen die wichtigsten jene sind: Japan erkennt die Unver letzlichkeit des chinesischen Reichsgebietes an, anerkennt aber auch die japanischen Sonderinteressen in Nordchina. Viel leicht revoltiert die Armee gegen Punkt eins. Zu Punkt 2 machen ohnedies die Japaner geltend, datz Nordchina an Mandschukuo angrenze, d. h. an ein Lund, das den Schild Japans gegen Sowjetrutzland darstelle. Japan müsse die Anerkennung seiner Sonderstellung in Nordchina aus der selben Besorgnis heraus verlangen können, die dem Anti- komintcrnvcrlrag mit Deutschland zugrunde liegt. Autzer- dem sei mit Rücksicht auf Nutzlands Vordringen gegen Chinesisch-Turkestan und der aggressiven Haltung der So wjets gegen die Innere Mongolei ein hoher japanischer Verteidigungswall notwendig. Einflutzreiche Kreise Grotz- britanniens stellen sich indessen gegen eine solche Anerken nung von Sonderinteressen der Japaner in Nordchina, ebenso auch gegen japanische Anleihen an China, durch das in diesem Land womöglich neue Zonen japanischer Sonder interessen geschaffen werden könnten. Weniger denn je ist mit einem Nachgcben der Chinesen zu rechnen, da Nanking am liebsten auf einen Rücktritt vom Tangku-Vertrag hinaus will, jenem Abkommen, das von der chinesischen Zentralregierung aus Furcht vor der Empörung des eigene» Volkes geheim abgeschlossen worden war und Grundlage für die Entstehung der demilitarisierten Zone in Osthopei abgab, zu der später noch ein Teil der chinesi schen Provinz Tschahar hinzugeschlagen wurde. Damals hatte sich für Nanking die Notwendigkeit ergeben, die nach Osthopei gefährdetsten Provinzen, Hopei und Tschahar, unter eine Sonderregierung, den sog. „Hopei-Tschahar Politischen Rat", zu stellen. Alle Hoffnung der Heeres leitung der japanischen Kwantungarmee ging dann dahin, die führenden chinesischen Generale dieses Rates durch Lock- und Druckmittel den japanischen Wünschen gefügig zu machen. Dies ist infolge der klugen Personalpolitik Tschiang- kaisheks und der fortlaufenden Erstarkung seiner Negierung nicht gelungen: ja Tschianqkaishek trug sich in letzter Zeit sogar mit dem Gedanken, diesen Rat aufzulösen und Nord china wieder unmittelbar der Herrschaft der chinesischen Zentralregierung zu unterstellen. Die jüngste Entwicklung der Lage in Nordchina deutet daraus hin, datz Nanking den Krieg nicht fürchtet. Mag China dabei auch zunächst militärisch den Kürzeren ziehen, so weis, Tschiangkaishek doch sehr wohl, datz Japan auf die Dauer in immer grössere Schwierigkeiten geraten würde, zumal, wenn es gezwungen wäre, den Krieg mehr und mehr in das Innere Chinas zu verlegen. Für Japan gilt es nun, diesen zu seinem Nach teil eingetretenen zahlreichen Veränderungen mit Beson nenheit gegenüberzuireten, mögen auch junge Hitzköpfe in der Kwantungarmee eine radikale Lösung wünschen.. _ Tokio bestacht Veglnn der Kampfhandstmaen Tokio, 20. Juli. Nach einer offiziellen Mitteilung des Kriegsmini- steriums haben chinesische Truppen am Dienstag morgen das Feuer auf japanische Truppen eröffnet und nachmittags die japanischen Stellungen bei Papaoshan und Lukoutschlau angegriffen. Die japa nischen Truppen hätten, wie weiter berichtet wird, sofort den Abwehr Kamps ausgenommen. Lord Cranborne äußert sich über dle „schrelkenerregenden Saubitzen" bei Gibraltar London, 20. Juli. Die Aussprache im englischen Unterl-aus Uber die Aussenpolitik der Regierung wurde am Montag durch den Unterstaalssekrctär im Aussenministcrium, Lord Cranborne, im Namen der Regierung abgeschlossen. Lord Cranborne äusserte sich zunächst über den Völkerbund und di« Lag« Ini Fernen Osten und kam dann aus die „schrek- kenecregenden" Ausführungen Churchills und anderer Abgeord neter über die„Franeo-HaubIss«n" bei Gibraltar zu sprechen. Er Hoss«, dass das Unterhaus nicht In einen Zustand verfalle, in dem es in dieser Vorsichtsmassnahme Francos ein« Bedrohung Englands sehen würde, denn man müsse sich vor Augen halten, dass es sich hier um «inen Bürgerkrieg handele. La Algeciras nach Anfang des Bürgerkrieges von dem sowjet. spanischen Kriegsschiss „Jaime l" beschossen worden sei, sei es wahrscheinliche dass diese Beschüsse als Verteidigung gegen weitere Beschiessungen aufgestellt wurden. Schli«sslich sei es ganz natür lich, dass Franco derartige Massnahmen ergreif«: England würde unter ähnlichen Umständen genau dasselbe tun. Zu der Behauptung, dass diese Geschütz« tatsächlich Gibraltar beherrschten, könne er mitteilen, dass di« englische Regierung von allen in der Nachbarschaft ausgestellten Massen Kenntnis genom men hab« und dass die englischen Geschütze denjenigen, dl« gegen sie gerichtet werden könnten, überlrg«,, seien, dies, daher kein« Bedrohung darstellten. Mlelnmlschungsunterausschuß zusammenaetteten ' London, 20. Juli. Der Unterausschuss des Vorsitzenden des Nichteinmischungs- ausschusses trat ani Dienstagvormiltag, wie vorgeselzen, um 10.30 Uhr im Foreign Office zusammen. Der Unterausschuss beginnt bckclnntl ch heute unter dem Vorsitz von Lor- Plymouth mit den Einzelbesprechungen über die englischen Kompromiss vorschläge. Folgende Staaten waren vertreten: Deutschland, Eng land, Frankreich. Italien. Portugal, Belgien, die Tschechoslowa kei, Schweden und Sowjetrutzland. Va- INontteur-Abkommen ratifiziert Inkrafttreten am IS. Oktober Kairo, 20. Juli. Die Sitzungen des ägyptischen Paria- mcnts, aus deren Tagesordnung das Montreux-Abkommen stand, verliefen überraschend ruhig. Auf Wunsch des Minister präsidenten Nahas Pascha wurden Interpellationen aus die nächste Woche vertagt. Im Lause der Aussprache wurde von feiten der Regierung erklärt, dass die Konvention am 10. Oktober in Kraft treten würde, auch wenn sie von ein zelnen Verlragsstaaten nicht ratisizicrt werden sollte. Das Abkommen wurde mit 120 gegen 2 Stimmen an genommen. Sine amerikanisch-brasilianische Erklärung und eine deutsche Feststellung / Störungsversuch der deutschen Ausfuhr von Setten Amerikas Washington, 20. Juli. Der Staatssekretär der Vereinigten Staaten, Hüll, ver öffentlicht gemeinsam mit dem brasilianischen Finanzminister Eouza Costa, der sich seit einigen Wochen zu finanzpolitischen Verhandlungen in Washington aufhält, bei Abschluss der Ver handlungen eine Erklärung, in der es u. a. heisst: Das zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Brasilien abgeschlossene Handelsabkommen ivar, abgesehen von der Vereinbarung zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba, das erste Abkommen, das Kraft des Gesetzes über Handelsab kommen s„Trade Agreements Act") gezeichnet wurde. Das Abkommen ist seit säst zwei Jahren in Kraft. Es war eben so natürlich wie erwünscht, dass die Führer der brasilianischen Mission hier die Gelegenheit benutzten, das bisherige Arbeiten des Abkommens und seine Aussichten für die Zukunst zu prüfen. Dies geschah in einer Reihe von umfassenden Aus sprachen, in deren Verlauf beide Teile ihre Lage und ihre Pro bleme offen darlegten. Bei Abschluss dieser Besprechungen gaben die beiden Regierungen ihre Absicht kund, das bestehende Abkommen sortzuliihren und mit allen Kräften auf die Er reichung seiner Ziele hinzuwirken. Die Erfahrung hat gezeigt, dass angesichts der von gewissen anderen Ländern angewandten Form des Handels einige geringfügige ergänzende Massnahmen angebracht sind, um die Grundsätze und Vorteile des Abkom mens sicherzustellen. In diesem Sinne wollen sie diese Grund sätze und Vorteile gegen einen Wettbewerb von aussen schützen, der unmittelbar durch Regierungen subventioniert wird. Ferner wurde es als sehr zweckmässig angesehen, zwei ge mischte brasilianisch-amerikanische Ausschüsse zu schassen, die sich aus Vertretern der Handelsinteressenten beider Länder zusammensetzen sollen. Der eine Ausschuss wird in Rio, der andere in Newyork oder Washington eingesetzt werden. Diese zwei gemischten Ausschüsse sind unabhängig und ha ben die Verpflichtung, den beiden Regierungen Bericht zu er statten. Sie werden in jeder Weise von dem Wunsche geleitet sein, den Handel zwischen den beiden Ländern zu pflegen. In dieser Erklärung Ist für Deutschland der Satz von besonderem Interesse, in dem es heisst, dass Brasilien sich ver pflichtet, diese Grundsätze und Vorteile gegen einen Wettbewerb von aussen zu schlitzen, der un mittelbar durch Regierungen subventioniert wird. Auch wenn Deutschland in der Erklärung nicht genannt ist, so geht ans den wirtschaftspolitischen Meldungen In der brasilianischen und nordamcrikanischen Presse der letzten Wochen hervor, worum es sich handelt und dass unter „Wettbewerb von aussen", von dem die Erklärung spricht, auch Deutschland gemeint ist. Im übrigen hat, Pressenachrichten zufolge, ein Mitglied des Aussenhandels rates in Washington offen erklärt, dass die Erklärung sich eindeutig gegen Deutschland richte. In diesem Zusammenhang ist zunächst darauf hinzuweisen, dass vor kurzem das deutsch-brasilianische Abkommen über den Warenverkehr vorläufig um drei Monate verlängert worden ist. Die brasilianische Regierung hat bei dieser Gelegenheit der deut- schen Regierung den Wunsch mitgeteilt, baldigst in Verhand lungen über eine Neufassung des Abkommens Uber den Waren verkehr einzutreten. Sie hat dabei in Aussicht gestellt, dass sie demnächst konkrete Vorschläge dafür machen wirb. Diese Vor schläge sind zunächst abzuwarten. Erst wenn ihr Inhalt be kannt ist. wir- man abschliessend ein Urteil über die wirkliche Bedeutung der Hüll—Costa-Erklärung gewinnen können. Wenn die Vereinigten Staaten die Gewährung eines Gold kredites an Brasilien dazu benutzen, um Einfluss aus die Ge staltung des Handels Brasiliens mit anderen Ländern zu neh men, so ist die Berufung auf die Meistbegünstigung dabei na türlich nur ein Vorwand. Noch nie ist das Recht der Meistbe günstigung in der internationalen Handelspolitik so gehandhabt worden, dass die Meistbegünstigung den Anspruch gibt, von dein anderen Lande die Ergreifung oder Unterlassung bestimmter . Massnahmen zu verlangen. Die Meistbegünstigung gibt, wie schon der Wortsinn besagt, nur den Anspruch, zu verlangen, dass jede Vergünstigung, die das andere Land einem dritten Lande gewährt, auch dem Lande gewährt werden muss, das den Meistbegünstigungsanspruch hat. In Wirklichkeit geht das natürlich weder um die juristische Formel, noch um den Geist der Meistbegünstigung, sondern darum, dass die Vereinigten Staaten mit Missvergnügen die Fortschritte feststellen, die der deutsch-brasilianische wechselseitige Warenaustausch in den letzten 4 Jahren gemacht hat. Dabei mag die Tatsache mitwirken, dass Deutschland infolge der handels politischen Haltung der Vereinigten Staaten gegenüber Deutsch land nicht mehr in der Lage ist, wie früher seinen Baumwoll bedarf zum weitaus grössten Teil in den Vereinigten Staaten zu decken, sondern ihn jetzt in Brasilien deckt. Wenn die Vereinigten Staaten neben ihren allgemeinen prohibitiven Schutzzölle» zum Schutz ihrer eigenen Industrie noch besondere sogenannte Dumpingzolle für notwendig halten, die im übrigen mit dem Grundsatz der unbedingten und unein geschränkten Meistbegünstigung in Widerspruch stehen, so ist das Sache der Vereinigten Staaten. Seltsam aber ist es, dass die Vereinigten Staaten ein Rohstoffe und Lebensmittel pro duzierendes und ausführcndcs Land wie Brasilien veranlassen wollen, die Einfuhr billiger industrieller Erzeugnisse sernzu- halten, obwohl Brasilien selbst solche industriellen Fertigerzeug nisse nicht herstellt. Das hiesse den brasilianischen Verbraucher zwingen, auf billige und gute deutsche Erzeugnisse zu verzichten, um teuere aus anderen Ländern zu kaufen. Eine den Vereinig ten Staaten sicher nicht unerwünschte Nebenwirkung der Ein schränkung der deutschen Einfuhr in Brasilien wäre, dass Deutsch land dann keine oder nur noch weniger Baumwolle ln Brasilien kaufen könnt«. Durch die oben veröffentlichte Erklärung werden also handelspolitische Probleme zwischen Deutschland und Brasilien aufgeworfen, die möglicherweise einen starken Einfluss auf den deutsch-brasilianischen Warenaustausch haben können. In der deutschen Wirtschaft würde es sicher sehr bedauert werden, wenn sich daraus nachteilige Wirkungen für die Wirtschaft der beiden Länder ergäben. Eine Warnung an asoziale Elemente Im Kämpf gegen Asoziale, insbesondere gegen Bettler und Arbeitsscheue, wurden im Polizeibereich Nürnberg-Fürth im ersten Halbjahr 1937 zahlreiche Festnahmen vorgenommen. Es wurden 58 Bettler und 13 unbefugte Hausierer verhaftet. Die Bettler erhielten fast alle längere Freiheitsstrafen, und auch die Hausierer, die geringwertige Gegenstände ohne Erlaubnis und lediglich in der Hossnung aus Unterstützung angeboten hat ten, erhielten cvegen Bettelns Strafen. Ausserdem wurden 34 Arbeitsscheue in -ie Arbeitshäuser eingewiesen.. Auf Antrag des 2lezirksfiirsorgcverban-es Nürnberg-Stadtkreis wurden schliesslich 23 Personen wegen Vernachlässigung der Unterhalts pflicht für längere Zeit in das Konzentrationslager Dachau ein geliefert. Der Polizeipräsident warnte neuerdings die asozialen Element«, ihr strafbares und volksschädigendes Verhalten sort- zusctzen. Es werde weiter mit aller Schärfe vorgegangcn wer den. Die Bevölkerung iverde aufgesordert. Dettiern nicht aus unangebrachter Mildtätigkeit etwas zu geben und sie dadurch zur Fortsetzung ihres Tuns anzureizen. F. Z. Ernennungen ln der AelchSrundfunlkammer Berlin, 20. Juli. Der Präsident der Reichsrun-funkkam- mer, Hans Kricgler, lzat Arthur Freudenberg mit der Leitung der Abteilung 2 „Propaganda" und Dr. Herbert Engler mit -er Leitung der Abteilung 5 „Kultur" in der Reichsrundfunkkam mer beauftragt. Miorbooi im Hafen von Triest explodiert Mailand, 20. Juli Auf einem täglich zwischen Triest und Pirano verkehrenden Motorboot ereignete sich eine schwere Explosion, während das Boot zu Reinigungsarbeiten im Hasen von Triest lag. Eine Person wurde getötet, vier weitere ver wundet. Da es nicht gelang, den nach der Explosion sich auf dem Boot ausbreilcnden Brand zu löschen, musste es versenkt werden. Deutscher ln Australien verunalM Sydney, 20. Juli. Der 38 Jahre alte Dr. Hans Nobbe, der als Vertreter einer grossen deutschen chemischen Firma für Australien tätig war. ist auf einer Geschäftssahrt tödlich verunglückt. Er befand sich mit seinem Auto auf dem Wege von Sydney nach Bris bane. Das Unglück ereignete sich bei Tenersicld. Nach einer Bekanntmachung der Geheimen Staatspolizei in Weimar werden die kirchlich-konfessionellen Iugendverbände «nnerkalb der Bekenntnisaemeinschast mit sofortiger Wirkung für den Bereich des Landes Thüringen aufgelöst und verboten. Der Führer und Reichskanzler hat dem Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes, Herzog von Coburg, zu seinem gestri gen Geburtstage telegrafisch herzliche Glückwünsche Übersand». Der Reichs- und Preussische Verkehrsminister Dr. Dorp müller hielt anlässlich der 50-Iahr-Feier der Unterweser-Kor- rektion am Montag Im Bremer Rathaus eine Rede. General Franco hat durch einen Erlass dle Ivjährigen Männer zu den Massen gerufen. Durch eine andere Verord nung wird ab 1. August wöchentlich ein Eintopfgericht eingeführt. Dem nationalen Heeresberlchl ist zu entnehmen, dass dle nationalen Truppen an der Aragonsront und bei Madrid ihren Vormarsch erfolgreich fortgesetzt haben. An der Madrldsront wurden drei bolschewistische Flugzeug« abgeschossen. Das Banditenunwesen Ist in Mandschukuo nach längerer Pause wieder ausgelebt. Eine mit zehn Maschinengewehren bewaffnete Bande hat In der Nähe von Tungsungmulig ein« marschierende japanische Abteilung überfallen. Auf japanischer Seite wurden ein Major, ein Haupimann und acht Mann ge tötet sowie mehrere Soldaten verwundet. Tödliche Abstürze in den Sergen München, 20. Juli. Am Sonntag ist, wie die Deutsche Bergwacht mitteilt, ein unbekannter Tourist am Gussert in der Gegend von Bad Kreuth bei Tegernsee tödlich abgestürzt. Da der Verunglückte keinerlei Ausweispapiere bei sich führte, sind die Personalien des Touristen noch unbekannt. Ferner stürzte an der Benediktenwand am Sonntag der 27 Jahre alte Flugzeugmechaniker Gebhard Rasch aus München tödlich ab. Die Leiche wurde von der Rettungsstelle Benediktbeurcn zu Tal gebracht. Im Hohen Kasten, einem Ausläufer der Kar- wendclkette, ist am Sonntag der 26jährige Xaver Kohlaus aus Lenggries beim Edelweisspsliicken abgestürzt. Er konnte nur mehr als Leiche geborgen werden. Der junge Mann ist infolge Loslösens eines grossen Steines etwa 100 Meter tief abgestürzt. Ein anderer Bergsteiger, der 28jährige Peter Scherzer aus Bad Tölz, stürzte am gleichen Tag oberhalb der Mossalm im Fansjoch im Karwendel etwa 50 Meter tief ab Er konnte ebenfalls nur als Leiche geborgen werden. Zn Schuhhast Königsberg, 20. Juli. Die ostpreussische Staatspolizei hat im Einvernehmen mit der Lnndesbauernschast Ostpreussen drei Erbhofbauern im Kreise Heilsberg in Schutzhast genommen. Es wir- den drei Bauern vorgeworsen, dass sie trotz wiederholter Warnungen und Strafandrohungen -er Milchabltefernngspslicht nicht nack)gckomm«n seien. Sie lzatten entweder -i« Milch an Schweine versüttert oder zu Butter verarbeitet, -i« dann zu teurem Preis im Schleichhandel veräussert wurde. Durch die Verhaftung der drei Bauern soll der entschiedene Will« der mass- geblickzen Dienststellen zum Ausdruck gebracht werden, unnach sichtlich jeden Verstoss gegen die dem Interesse der Sicherung der Volkscrnähvung dienenden Bestimmungen zu ahnden. F. Z. Washington, 20. Juli. Nack, einer Bekanntgabe des Ma rineamtes lies der Kreuzer „Omaha" (7050 Tonnens in der Nähe der Dahamainsel Castle Island. Der Kommandant hat mitge- beilt, dass keine unmittelbare Gefahr bestehe. Ein Marineschlepp schiff und 5 Küstenwachschisfe sind zur Hilfeleistung ausgelaufen. Der Kreuzer „Omaha" befand sich auf dem Weg« nach Charleston sSii-karolinaf, wo er vor seiner Ausfahrt in euro päische Gewässer überholt werden sollte. Dresdner Schlachtvlehmartt vom 2ü. Zull Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 44, bf 40, es 35. B. Bullen: af 42, b) 38, c) 33. C. Kühe: a) 42, bf 38. cf 32, d) 24. D. Färsen: af 43, b) 39, ef 34. 2. Kälber: A. Sonder klasse: —. B. Andere Kälber: a) 58-03, b) 51—57, cf 40-48, d) 34—38. 8. Lämmer, Hammel und Schafe: A. Lämmer und Hammel: a) 1. 52-55, 2. —, b) 1. 52-55, 2. 48-55, c) —, d) —, B. Schaf«: ef 40-47. 4. Schweine: af 1 54,5, 2. —, bf 54,5^ e) 58,5, d) 50,5, e) —, ff —, g) lSauen) 1. 54L, 2. — Auftrieb: Rinder 593, darunter Ochsen 65, Bulle» 122, Kühe 803, Färsen 48. . Ueberstand: Kälber 52, Schafe 97. Marktverkauf: Rinder verteilt, Kälber schlecht Schafe langsam, Schweine verteilt. Zum Schlachthof direkt: Kühe 2. Kälber 1158, direkt 6. Schafe 1025, direkt 1. Schweine 2779, direkt 32. Mitteldeutsche Vörie vom 20. Zull Unelnhettltch. Am Dienstag verkehrte die Böcse In unein heitlicher Haltung. Gefragt wurden vor allem einige Spezial werte, in denen es zum Teil zu grösseren Umsätzen kam. Am Anleihemarkt waren Reichsanleihe Altbesttz etwas fester. Von Stadtanleihen zogen die Dresdner ein Achtel Prozent an, während Zwickauer 1928 den gleichen Satz abbröckelten. Am Psandbrtefmarkt kam es nur zu wenig Veränderungen. Sachsrndoden Liquidation verloren 1 ein Viertel Prozent. Reichsmetierdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage für Mittwoch, 81. Juli: Schwacher veränder licher, meist nördlicher bis nordwestlicher Wind. Meist heiter. Nur voriibergehend, besonders um Mittag zu nehmende Bewölkung. Sehr warm. Oertltch geringe Gewitterneigung.
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