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Mittwoch, 14. Juli 1SS7 Sächsisch« Volkszeitung Nummer ISS, Seite I l.siprig ) Geheimrat Kölliker s. Im Alter von 85 Jahren ist der Altmeister der chirurgischen Orthopädie, Geh. Medizinalrat Pros. Dr. Theodor Kölliker, gestorben. In Würzburg als Sohn des Anatomen Albert von Kölliker geboren, war er in jungen Jahren Assistent seines Vaters. 1878 ging er nach Halle und 1881 nach Leipzig, wo er 1885 die Leitung des Orthopädischen Universitäts-Instituts übernahm. 1927 trat er in den Ruhe stand. Lange Jahre war Geheimrat Kölliker Vorsitzender der Deutschen Orthopädischen Gesellschaft. Besondere Verdienste Hal er sich um die Kriegsverlctzten erworben. ) Den 79. Geburtstag kann am 14. Juli Ferdinand K ü ch - l« r feier». Küchler hat seit 1927 bis vor kurzem am Leipziger Konservatorium als Musikpädagoge gewirkt. Seine mustergül tige „Violinschule" ist in zehn Auslagen in ganz Deutschland verbreitet. ) Kreisleiter Dönicke besuchte am Wochenansang das Som merlager der Leipziger HI. auf Norderney. Oberbannsiih- rer Frank konnte dem Krcislciter 5486 Jungen melden. Der Kreisleiter besichtigte eingel>end die Einzellager und konnte sich überzeugen, das; die Jungen gut untergcbracht sind und gut ver pflegt iverden. ) Bis 25. Juli verlängert wurde die Kunstausstellung des Hilfswerks für deutsche bildende Kunst im Grassimuseum. ) Gäste an der Leipziger Oper. Die Intendanz der städli- sck-en Theater l>at sür die Leipziger Oper neben Kammersänger Matthieu Ahlersmeyer, dessen Verpflichtung für eine gröbere Gastspieltätigkeit bereits gemeldet wurde, zur Entlastung und Ergänzung der eigenen Spiclgemeinschast den Tenor Kammer sänger Martin Kremer von der Staatsoper Dresden und den Eharakterbaß Fritz Krenn von der Staatsoper Wien und den Salzburger Festspielen als ständige Gäste auch sür Neuaufsiih- rungen gewonnen. Kammersänger Gotthelf Pistor vom Deut schen Opernhaus Berlin wird auch in der kommenden Spielzeit wieder den Siegfried in den „Ring"-Aufführung«n, Kammersän ger Carl Hartmann von der Staatsoper Miinck)cn einige Male den Tristan singen. Die Leipziger Opernleitung ihrerseits hat wie im Vorjahr Kammersängerin Irma Beilke die Möglichkeit der gleichzeitigen Tätigkeit am Deutsä-en Opernl>aus Berlin ein geräumt. Margarete Bäumer wird im kommenden Winter wie der in der Staatsoper Dresden, Kammersänger August Seider noch im Sommer an der Staatsoper München und dem Turi ner Theater gastieren. ) Leipziger Künstler singen ln Italien. Im Rahmen des deutsch-italienischen Kulturaustausches, den der Reichssender Leipzig in Zusammenarbeit mit der italienischen Dante-Gesell schaft mit der Verpflichtung des Turiner Dirigenten Armando Larosa-Parodi für ein Konzert des Leipziger Sinfonie-Orche sters im Gewandhaus eingeleitet hatte, wurden die hochdrama tische Sängerin Margarethe Bäumer und Kammersänger August Seider vom Neuen Theater zu Leipzig von der Generaldirektion des italienischen Rundfunks für ein Konzert verpflichtet, das am 23. Juli in Turin stattsinden wird. Die beiden Leipziger Künstler werden vor allem die Schlußszenen aus dem „Tristan" und der „Götterdämmerung" zu Gehör bringen. ) DI« Pleiße hatte am Sonntag und Montag infolge der Regengüsse einen ungewöhnlich hohen Wasserstand. Unter nor malen Verhältnissen führt sie fünf Kubikmeter Wasser je Se kunde. In diesen Tagen steigert« sich die Wasserführung auf 56 Kubikmeter. Aber es genügte, dass am Wehr zwei Schützen ganz und einer zum Teil gezogen wurden, und die Wassermassen fan den ihren Abstich Die Elster zeigte ein Ansteigen von nur einem dreiviertel Meter. — Leipzigs Hochwasserregulierung hat sich auch in diesem Fall sehr gut bewährt. ) Sond«rzug zur Geraer 799-Iahr-Feler. Für Sonntag, den 22. August, ist ein Sonderzug nach Gera aus Anlaß der 766-Iahr-Feicr vorgesehen. An diesem ersten Festsonntag wird die große Briefmarkenausstellung der deutschen Sammlergc- melnschaft eröffnet. Nach einem Vormittagskonzert der SA und SS im Küchengarten zieht der große geschichtliche Jestzug „Gera im Mandel der Geschichte" durch die Stadt. ) Wohlverdiente Gesängnlsstrafe. Das Leipziger Amtsge richt verurteilte nach einer nichtöffentlichen Verhandlung den 44jährigen Wilhelm Dominiak aus Leipzig wegen tätlicher Be leidigung in zwei Fällen zn der exemplarischen Strafe von einem Jahr vier Monaten Gefängnis. Dominiak war verheiratet und hatte zwei Kinder. Das hinderte ihn nicht, während er seine Frau für den Lebensunterhalt der Familie schaffen ließ, auf Heiratsanzeigen zu antworten. In seinen Schreiben, etwa 30 bis 50 an der Zahl, legte er aber Wert daraus, nur mit unbe scholtenen, jungfräulichen Mädchen bekannt zu werden. Trat er dann zu einem Mädcl-on in nähere Beziehungen, so verschwieg «r wohlweislich, daß er verheiratet war Er zeigte aber seine autausgestattete Wohnung und stellte baldige Heirat in Aussicht, verschiedene der Frauen gaben unter diesen Umständen dem „Zukünftigen" gegenüber ihre Zurückhaltung auf und mußten später empört scststellen. daß sie schmählich getäuscht worden waren. Zwei der Mädchen brachten zum Glück den Mut auf, Anzeige zu erstatten, so daß die Staatsanwaltschaft einschreiten konnte. Ein Strafbefehl über 18 Tage war Dominiak jedoch anscheinend selbst zu niedrig, da er mit dem genannten Erfolg dagegen Einspruch erhob. Nack der Urteilsbegründung, in der der Richter das Verhallen des Angeklagten als grenzenlose Ge meinheit bezeichnete, wurde sogleich der Haftbefehl verkündet und vollstreckt. Emir Abdullah König von Palästinas Der britische vberkommissar für Palästina. Wauchope, hatte mit dem Emir Abdullah eine eingehende Unterredung über die Palästina-Fragen. Emir Abdullah, der den Königs thron des vereinigten Araberstaates Palästina-Transjordanien erstrebt, wird auf die Unterstützung Großbritanniens offenbar rechnen können. lWeltbild, Zander-M.) Ueberschivemmungen infolge der Regenfülle sind, wie berichtet, im Ge biete der Mulde. Zschopau und Flöha eingetreten. — Unser Bild zeigt, bis zu welcher Höhe die Zschopau angeschwollen ist. lWeltbild, Zander-M.) f Geithain. Scheune infolge der Regengüsse ei »gestürzt. Infolge der anhaltenden Regengüsse stürzte am Montag in Tautenhain eine mit Heu und Stroh gefüllte Scheune ein. Einige landwirtschaftliche Maschinen wurden un ter den Trümmern begraben. f Leisnig. 9 5. Geburtstag. Frau Marie verw. Bäk- kermeister Wetzig konnte hier am Montag ihren 95. Geburtstag seiern. f Pegau. Radfahrer schwer verunglückt. Beim Einbiegen von der Bahnhof- in die Lindenstraße stieß ein Rad fahrer mit einem Kraftwagen zusammen. Der Radfahrer wurde durch die Windschutzscheibe des Wagens geschleudert und erlitt schwere Verletzungen. f Düben sMulde). Gut Hammer milhle über schwemmt. Das bei Düben gelegene Gut Hammermühle wurde in der Nacht zum Montag von einer Ueberschwemmung heimgesucht. Am Hammerbach brach infolge starken Hochwas sers ein Damm, so daß sich die reißenden Fluten über die Wie sen und den Gutshof ergossen. Der Besitzer, der durch das Brüller des Viehs aufmerksam wurde, konnte die Tiere In letzter Minute retten. Die Verbindung zwischen den einzelnen Gebäuden ivar nur durch Stege möglich. Am Montag wurden Männer des Rcichsarbeitsdienstes eingesetzt, um den Damm in Ordnung zu bringen und dem Wasser Abfluß zu verschaffen. f Gera. Der Neubau des Arbeitsamts wurde am Montagmittag in Anwesenheit des Präsidenten des Landes arbeitsamts Mitteldeutschland, Geheimrat Dr. Löblich, einge- weiht. s Doberschütz bei Eilenburg. Storchentragödie. Der orkanartige Sturm hat in der Nacht zum Montag das aus dem Scheunendach des Bauern Zickert befindliche Storchennest, in dem sich fünf Iungstörche befanden, vom Dach geschleudert. Dabei wurden drei Iungstörche unter dm Trümmern des Nestes begraben. Zwei von ihnen waren sofort tot. Der dritte wurde noch lebend geborgen und vom Bauern in liebevolle Pflege ge nommen. Die beiden mit dem Schreck davongekommencn Iung störche, die noch nicht fliegen können, halten sich tm Garton auf. Rührend sind die beiden alten Störche um Ihre Jungen besorgt. Sie bleiben abwechselnd bei den beiden unbeholfenen Kleinen, um sie zu beschützen, während der andere auf Nahrungssuche geht. Seit 28 Jahren kamen die Störche pünktlich in jedem Frühjahr, um ihr altgewohntes Nest zu beziehen. Das Hochwasser der Mulde Grimma, 14. Juli. Das Hochwasser der Mulde erreichte gegen Mitternacht seinen Höchststand mit etwa 3,50 bis 3,60 Me tern. Den ganzen Montag über stiegen die tosenden Fluten stündlich um 15 bis 2V Zentimeter. Nachmittags um 17 Uhr war die Gefahremnarke B überschritten, abends um 21 Uhr die Gefahrenmarke C fast erreicht. Die Muldenaue bildete einen großen strudelnden See. Die Schisfsmühle war nur von Ka- oitzfch aus zu erreichen. In den tiefer gelegenen Straßen waren die Keller sämtlich überschwemmt. Di« Gärten des Amtsgerichts und der Fürstenschule sind zum Teil überflutet worden. Auch di« Fürstenschul« wurde tm Untergeschoß geräumt. Von Mittag an wurde der Arbeitsdienst für Bergungs- und Siä-erungsarbei- ten eingesetzt. Am Dienstagvormittag war das Wasser bereits wieder auf 2,60 Meter gefallen. Seit 1926 war in Grimma kein Sommerhochwasser von dies«m Ausmaß zu verzeichnen. Auch aus Neubau, Wurzen und Eilenburg wor den Schäden berichtet, di« das Hochwasser der Mulde an Häu sern und Anlagen angerichtet hat. Sürlwsst-Sockssn tz. Chemnitz. Eine Decke drohte elnzustürzcn. Zu einer Hilfeleistung wurde der Pionierzug der Feuerwehr am Dienstagvormittag nach einem Grundstück an der Hans- Queitzsch-Straße alarmiert. Dort drohte in einem Lagerraum durch Ueberlastung die Decke herabzustürzen. Die Feuerwehr verhinderte die Gefahr durch Abstützen der Decke tz. Rochlitz. Durch scheuende Pferde schwer verunglückt. In Zschaagwitz scheuten die Pferde, die vor einem mit Futter beladenen Wagen gespannt waren. Der auf dem Wagen sitzende Bauer stürzte von dem Fahrzeug, das über ihn hinivegging. Die Pferde rasten in ein stehendes Auto, so daß die Windschutzscheibe eingeschlagen und ein Kotslügel zer trümmert wurde. Der Gefchirrsührcr mußte mit schweren Ver letzungen in das Rochlitzer Krankenhaus eingeliescrt werden. tz. Wolkenstein. Frei von Erwerbslosen. Durch die in Kürze beginnenden Straßenbauten und Bcschleußungs- arbeiten in Wolkenstein, die nahezu 4000 Tagewerke betragen werden, können 40 Volksgenossen auf die Dauer von 15 Wo chen Vesclmftigung finden, wodurch auch der letzte arbeitsein satzfähige Volksgenosse von Wolkenstein Arbeit findet. tz. Mittweida. 70 Studenten als Erntehelfer. An der Ingenieurschule Mittweida haben sich 70 Studenten als freiwillige Erntehelfer bei der Reichsstudentensührung gemeldet. tz. Zwickau. In den Tod gerast. Der Kraftwagen fahrer Willy Hüttner aus Zwickau fuhr nachts in Lichtentanne gegen einen Baum. Er trug schwere Verletzungen davon, denen er nach seiner Einlieferung-ins Heinrich-Braun-Krankenhaus erlag. Sein Mitfahrer zog sich erhebliche Verletzungen zu. Die Verunglückten standen unter dem Einfluß des Älkoholgenusses. tz. Zwlckau. Zwei neue Autobahnhöse. Bel dem regen Durchgangsverkehr In Zwickau bereitet die Unterbrin gung der Fernlastzüge einige Sorgen. Der augenblicklich be stehende Autobahnbof ist bereits zu klein geworden. Es ist nun der Bau von zwei neuen Autobahnhöfen geplant. «Ion i-ousitr l. Bautzen. Eine Deutsch-Danziger Kundge bung findet am Sonntag, 18. Juli, in der Krone statt. Der Danziger Männergesangverein gibt ein Konzert. Die Ansprache hält Kreisleiter Reiter, Löbau. — Den niedrig st enStand seit 1 928 hat die Arbeitslosigkeit im Bezirk Bautzen erreicht. Es sind nur »och 1969 Arbeitslose vorhanden. Seit Ende Ian. 1937 sind 5790 Volksgenossen in Lohn und Brot gebracht wor den. l. Bautzen. Gewinnsüchtige Urkundenfäl schungen und Unterschlagungen brachten den 1883 in Neu dorf geborenen, in Bautzen im Postdicnst beschäftigt gewesenen Johann Grubcrt vor die 2. Große Strafkammer des Landge richts. Grubert wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Zuchthaus und zu drei Jahren Ehrenrcchtsverlust verurteilt. l. Bischofswerda. 50 Jahre im Dienste der Scholle. Das Landarbeiterehcpaar Martl-a und Hermann Tenn« konnte im Betrieb des Rittergutes Bischi-eim auf eine 50jährige Arbeitsleistung zurückblicken. Bei einem feierlichen Betriebsappell überreichte Bezirksbauernsührer Haase dem Ehe paar die goldenen Abzeicl-en der Landesbauernschast sür 50jäh- rige Treue im Dienste der Schalle. Der Führer und Reichskanz ler hatte dem Jubelpaar eine Glückwunsch- und Anerkennungs urkunde übersandt. l. Muskau sObcrlausitz). Eine Kirchenruine wird erhalten. Zwischen Muskau und dem Dorfe Berg steht auf einer Anhöhe die Ruine der ehemaligen Kir<i>e Berg, die vermut lich im 14. Jahrhundert erbaut morden mar und seit 1785 nicht mehr benutzt wurde. Das Bauwerk, das seitdem immer mehr dem Verfall entgegenging, ist zum Baudenkmal erklärt worden. Zur Zeit werden umfangreiäxe Erhaltungsmaßnahmen durchge- führt. Man hat die meterhol;en Schutthaufen aus dem Innern der Kirche he rausgebracht, die alten Mauern befestigt und di« gesamte Ruine durch Umfassungsmauern aus Feldsteinen ein- gefrledet. Der völlig verfallene Friedhof der Kirch« wurde in Ordnung gebracht. Die Kirchcnruine wird dem oberen Teil des Muskauer Parkes eingegliedert und künftig von der Parkver waltung betreut und instandgehctlten werden. l. Ilttau. Für die 2. Obcrlausitzer Orientie rung ssahrt 1937 am 25. Juli, Veranstalter NSKK-Motor- Standarte 133 Zittau, Rathausplatz 4, ist der 15. Juli als Nennungsschluß festgesetzt worden. Start und Ziel befinden sich in Bautzen. Für die Fahrt liegen bereits zahlreiche Nennungen von Wehrmacht, NSKK. PDAC, HI-Motorsportscharen usw. vor. Die Strecke führt von Bautzen aus in die Löbauer und Kamen zer Gegend, macht eine große Schleife in den Hoyerswerdaer Bezirk und endet wieder in Bautzen. Da die neun Kontrollen auch für den geübten Kartenlcser nicht leicht zu finden sein werden, wird das Einhalten der vorgeschriebenen Durchschnitts geschwindigkeit erschwert; dafür werden aber die Maschinen weniger strapaziert als bei ausgesprochenen Geländefahrten. Aus Böhmen bö. Böhmisch-Leipa. Räuberische Verkehrsfal len. An einsamen Stellen der Landstraße Böhmisch-Leipa — Haida — Landcsgrcnze ist es in der letzten Zeit wiederholt vorgekommen, daß Straßenränder ein Verkehrsunglück vor täuschten Hielt nun ein Autofahrer, um den scheinbar Ver letzten Hilfe zu bringen, wurde er ausgeplündert. Erst kürzlich ist ein Prager Goldwarenhändler auf der genannten Straße mit knapper Not einem Ueberfall entgangen. In einer der letzten Nächte bemerkte ein anderer Autofahrer an derselben Stelle zwei Männer, die neben ihren Fahrrädern lagen. Einer von ihnen rief um Hilfe. Der Autofahrer, der den Trick kannte, wich aus und fuhr weiter. Kurz darauf lag ein dritter Mann mit einem Fahrrad auf der Straße. Auch hier hielt der Fahrer nicht an. Auf seine Anzeige wurde unverzüglich ein Ueber- fallkommando nach de» betreffenden Stellen geschickt, doch war von einem Fahrradunglück auch nicht die geringste Spur wahr- znnchmen. Mrd nach 20 Zähren aufgeklärt Pilsen, 14. Juli. Im Zusammenhang mit der von der Gendarmeriesahndungsabteilung durchgesiihrten Zigeunerrazzia im westböhmiscl-en Gebiet gelang es, einen vor 20 Jahren be gangenen Mord aufzuklären. In der Nacht zum 23. Februar 1918 wurde in Mies die 40jährige Landwirtin Franziska Baum gart! in ihrer Wohnung beraubt und ermordet. Des Morde» verdächtig waren Zigeuner, die damals verhaftet, jedoch wieder freigclassen wurden, da m«n ihnen nichts nachweisen konnte. Nun gelang es der Pilsener Gendarmerie, als Täter dl« Zigeu ner Josef und Wenzel Ruzicka sowie die Frau des Joses, Ama- lia, zu verhaften und der Tat zu überführen, worauf die Mörder gestanden. Josef und Wenzel Ruzicka hatten der Baumgartl einen Holzklotz in den Mund gestoßen und sie dann mit einer Hück« erschlagen. Bei der Aufklärung des Mordes Baumgartl hat sich der Sicherheitsrundsunk der Gendarmerie bewährt, da die Mörder in den verschiedensten Gebieten der Republik fest- aenoinmen wurden: Amalla Ruzicka in Bleistadt bei Falkenau, Josef Ruzicka in Pribram; Wenzel Ruzicka befand sich in Haft des Kreisgerichts Pilsen, wohin jetzt auch di« zwei anderen Mörder eingeliefert wurden. » — s Budapest, 14. Juli. Anfangs des Jahres 1914 sünd ln Wien ein« internationale Kochkunstausstellung statt, dessen Preisträ ger eine englische goldene Medaille erhalten sollte. Als bester Koch der Welt wurde der Ungar Alexander Tsaky prämiiert. Durch die Ereignisse des August 1914 erlitt di« Uebersendung der Medaille an den ungarischen Kijchenn»eist«r einen Aufschub, der 23 Jahre dauerte. Dieser Tage ist nun dem ungarischen Lu- eullu» au» England die längst vergessen« golden« Medaille für seine im Jahr« 1914 entfaltete Kochkunst zuqegangen.