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Das amlüibr ErmbalsNr RetibSlagswahI Berlin. 7. November. Am Montag früh wurde amlllchersells folgende Berechnung deß Wahl ergebnisse» ausgegeben. «t«»»«» Manönt« in Prozente« Nationalsozialisten ...... . . . 11705256 <13 748 780) 1S5 <230) 33,1 (37,4) Sozialdemokraten . . . 7231 404 < 7989712) 121 (IN) 20,8 (21.5) Kommunisten . . . 8970533 ( 5 282626) 100 ( -S) 16,8 (14,5) Zentrum . . . 4225322 ( 4488051) 69 < rs) 11L (12.5) Deutschnationale . . . 3 051S2S ( 2177414) 81 ( 35) 8,6 ( 3.S) Vayr. Volkspartei . . . 1051898 < 1323969) 19 < 22) 3.1 ( 3,2) Sloakspartei . . . 337571 ( 371799) 2 < 4) 0,9 < 1,0) Deutsche volkspartel . . . 689703 ( 436014) 11 ( 7) 1.S ( 1.2) Ehristl.-Soz. Volksdlenst.... . . . 412 823 ( 364542) 5 1 3) 1,1 ( 1,0) Hannoveraner . . . 63919 < 46929) 1 < 1) (0,4) Wirtschaftspartei . . . 110117 ( 146878) 2 < 2) 0,3 Deutsche Vauern-Partei .... Landvolk . . . 145952 46456 < 90554) 3 ( 2) 0,8 ( 0,2) Volksrechtpartei 46068 < '40825) — ( 1) Württ. Bauernbund . . . 103188 ( 96 551) 2 < 2) Thür. Landbund . . . 60 063 1 Gültig abgegeben wurden 88 379 011 Stimmen. 3m ganzen sind 5S2 Mandate vorhanden. Nach einer Berechnung der Lll. betrug die Wahlbeteiligung etwa 79,3 vom hundert. Deutsche AblMlmgsvrovaglmda in England Ein Artikel v. Reurath« London, 7. Nov. NeichSanßenmlnister Freiherr von Neurath legt in einein Artikel in der „News llhrontcle" den englischen Lesern die politischen Gleich. berecktlgungSansprüche dar. wobei er in gewissen Punkten der Simon-Note antwortet, ohne sie zu erwähnen. Einleitend bemerkt er, daß nunmehr baldigst die Frage beantwortet werden mnkt, ob allgemeine Abrüstung möglich ist ober nicht, und ob die Hoffnung auf die Weltwirtschafts konferenz berechtigt ist oder zur Enttäuschung sühnen mutz. Nach dem Wortlaut des Versailler Vertrages, so lllhrt er dann weiter aus, sei eS völlig klar, bah die deutsche Abrüstung nur der erste Schritt für die allgemeine Abrüstung sei. Die Forderung Deutschlands, daß der Ver sailler Vertrag zur Grundlage der allgemeinen Abrüstung gemacht werden solle, sei sowohl im Namen der Gleichberechtigung erfolgt, weil nämlich dieser Grundsatz die Abrüstung aller Nationen nach gleichen Methoden und bis zum gleichen Ausmaß fordere, sowie auch im Namen der Abrüstung, well nämlich unzweisel- hakt di« deutsch« Abrüstung wirklich und wirksam war und sich mit den entscheidenden Faktoren der militärischen Rüstungen besaküe. Die Mehrheit der Nationen aber habe sich geweigert, einem AbrüstungSsystem zuznstimmen, das sich aus den Versailler Vertrag stütze. Die Völkerbunds- «ntschliehung vom 28. Juli bewege sich bedauerlicher weise aus die Nichtabrüst u ng anstatt auf die Abrüstung hin. ES sei aber für Deutschland ganz zwecklos, sich an einem Abkommen zu beteiligen, das verschiedenartige Rechte für die verschiedenen Völkergruppen ausstelle. Abschließend wendet sich der RcichSanbenministcr gegen die Anklage, das; Deutschland wieder aufrüsten wolle. Nicht Deutschland «olle rüsten» sonder« die andere« Länder, di« sich weigerten, abzurüsten «nd dieselben Berpslichtnnge« wie Deuischlaud z« übernehmen. Man müsie hoffen, baß Deutschland deshalb richtig ver standen und die deutsche GleichberechtigungSsorderung als eine natürliche Sache anerkannt werde. Er hosse weiter, daß die deutsche Haltung den Verhandlungen Uber die allgemeine Abrüstung einen neuen und entscheidenden Anstoß geben werde. Wüter allgemeine UedrvMt in StsterreiK? . Wien, 7. Nov. Wie die Wiener „Soun, «nd Montags« zettnng" erklärt, befaßt sich die österreichische Regierung mit dem Plan, in Oesterreich die allgemeine Wehr» pslicht wicdereinzusltbren und gleichzeitig «ine Miliz zu errichten, um durch dies« entschied«»« Umwandlung das österreichische Heerwesen »« reformieren. Die Verhandlungen über diele Neuerung leien bereits sehr wett gediehen. Bei de« Gignatarmächte« des Vertrages von St. Germain, welch« in dieser Angelegenheit das legte entscheidend« Wort zu spreche« hätten, habe sich bisher kein« Ablehnung gegen den Plan gezeigt. Lokaltermin tm DuNerjahn-Pro-ek Berlin, 7. Nov. Im Oberpräsidium am Govhte- Ebarlotten-Platz trat heule vormittag der vierte Strafsenat des Reichsgerichts zusammen, um im Lokaltermin die Verhandlung de» Buklerfahn-ProzelseS in Berlin fort- zusühren. ES handelt sich um die Nachprüfung der Aussage de» Ehepaares Langner, durch die vulleriahn tm ersten Prozeß belastet worden ist. Die Süeleute Langner, die -um Bekanntenkreis BullersahnS gehören, wohnen am Horstweg, also in der Straße, in der auch der französische Leutnant Jost wohnte, dem Vulleriahn angeblich das Wafseulagcr verraten haben soll. In; erste» Prozeß hatten die Eheleute Langner bekundet, sie hätten an; 25. Dezember 1025, also einen Tag nach der Wafsenbeschlagnahme in KarlSlwrst, Bullerfahn vor dem Oberpräsidium aus dem Sophie-Charlotten-Platz gesehen und dabei den Eindruck gehabt, daft er aus dem Hvr st w c g gekommen sei. Die Anklage schloß daraus, daß Bullerfahn bei Jost die Belohnung für den Verrat ein- kasstert habe. DaS Gericht versucht« heute, an Ort «ud Stelle de» Vorgang zu rekonstruieren. Sehn Lote bet einem rchtffSzufammenstoß Paris, 7. Nov. Nach einer Meldung ans Lissabon ereignet« sich in der Nähe von Kap Mondego ein schwerer Zusammenstoß zwischen den beiden Schonern „Rosine* und „Angusto". Die „Augusto" wurde an der Breitseite getroffen und sank in wenigen Minuten. Von der Nköpftgcn Be satzung konnten nur 15 gerettet werben, Englischer Atsch-ampfer geslran-et OSlo, 7. Nov. Nach einer Meldung der OSloer Zei tung „Morgenposteu" ertranken 13 Mann von der Besatzung des an der «liste von Finnmark gestrandeten eng lischen Fischdampfers „Golden DeepS". DaS Sahl»»» a«S Amts Poris, 7. Nov. Dl« französisch« Presse, bi« di« deutschen Wahle« mit grober Aufmerksamkeit verfolgt bat, schließt aus dem Ergebnis daß der neue Reichstag «oensv wir der alt« nicht in der Lage sei, eine stabile Mehrheit abzuaeben und daß unter diesen Umständen die augenblicklich« Regierung Papen—Schleicher auch weiterhin die Führung der Geschäfte in Hände» behalten werde. SS wird -ter «sonders der starke Rückgang de» Zentrum» und bi« Zunahme der deutsch nationalen Sitze unterstrichen, während dl« Verluste der ^Nationalsozialisten und der Sozialisten nicht weiter über rasche». Da» „Echo de Part»* sagt, «s ergebe sich die Frage, ob der » e u e R e t ch »t a g genau wie der alte a u s - gelöst werde oder nicht. Wenn da» beutsche Volk auch diesmal widerstanbslo» eine berarttge Maßnahnn hin- nehme, so werd« «» mit der augenblicklichen Verfassung endgültig vorüber sein. Auch da» „Journal* wirst die Frage aus, welche Haltung der Reichskanzler angesichts des Wahlergebnisses elnnehmen werde. Entweder werde er auch den ««««» R«ich»tag anstösev ober aber den Platz für «tue Regierung freimach««, bl« sich a«f eine Rechtsmehrheit stützen könne. Der „Petit Part firn* stellt fest, daß das Gesamt ergebnis «inen Ersolg für die Reichsregterung bedeute. Das „Petit Journal^ betont, baß die Wahl vom 6. Novem ber keine Klarheit geschaffen habe. Auch der sozia listisch« „Populaire* stellt sest, daß Deutschland wieder einen regierungSunsähige» Reichstag gewählt habe. Englische Kombinationen London, 7. Nov. In den Berliner Berichten der Presse werden besonder» der Stimmenverlust der Nationalsozia listen und der starke Zuwachs -er kommunistischen Stimmen hervorgehoben. Ferner wird daraus htnaewtesen, baß sich wieder die überwiegende Mehrheit der Wählerschaft gegen die jetzige Regierung erklärt habe. Der Berliner Korre spondent der „Times" sagt: Der Wahlselbzng hat gezeigt, daß das tnnerpoltttsche Leben Deutschlands immer verworrener wird. „Daily Expreß" hebt hervor, daß Hitler» Partei nach wie vor die stärkste sei und sagt, ihre Verluste seien nicht so groß gewesen, wie erwartet worben war. Der Berliner Korrespondent der „Daily Mail" sagt: „Wenn Hitler endlich begreift, daß seine Partei nicht allein in Deutschland herrschen kann, und daß er mit anderen Parteien zusammenarbetten muß, dann ist c» möglich, daß ein« Grundlage für eine Negierung gesunden wirb, die sich auf Nationalsozialisten und Zentrum stützt «nd die aktive Hilfe oder wenigstens die wohlwollende Duldung der Deutsch nationalen genießt." ———. Der S eetk staut ab Berlin. 7. Nov. Die Berliner BerkehrSaesellschaft Hai am Montag früh den Tetlverkeyr In verstärktem Umfange ausgenommen. Nach Mitteilung de» städtischen Nachrichten amtes werden von den 7S Straßenbahnlinien heute vormittag 4ä mit 425 Züge» befahre», während in normaler Zett etwa 1000 Wagen tm Betriebe sind. Weiter fahren 105 Ommbuslc auf 10 Linien. Von den v Untergnlndbahnstreckc» sind die Linien Stettiner Bahnhof—Tempelhvs und Alexander platz— vreitenbachplatz in Betrieb. Der Verkehr Nollendorsplatz— Hauptstraße soll tm Laufe de» Vormittag» ausgenommen werden. Nach derselben Quelle steigt die Zahl der Arbeits willigen stündlich. Die vorstehenden Angaben werden von -er National sozialist tschen ebenso wie von der Iommunistische » Streikleitung bestritten. Es wird von dieser Sette erklärt, baß nur 85 Straßenbahnwagen tm Verkehr seien Ed-.daß im übrige» die Streikenden den Kamps bis zum äußersten sortstthren würden. — In der Nach« zum Montag ist wieder eine ganze Reihe von Sabotageakten verübt worben. Es wurden schwere Hindernisse über die Schiene» gelegt. In Tempelhof wurde eine Trans- sormatorensäule in Brand gesteckt. Der Gympaihtestrelk -er MüMuischer dauert au Berlin, 7. Nov. Von der etwa 1100 Mann starken Belegschaft bei der Berliner Müllabfuhr AG. sind heute früh nur so wenige Arbeitswillige erschienen, daß der Betrieb noch nicht ausgenommen werden konnte. BLltsLdern-Dumpf'RLintgung übirnlmml uiver Varanüe stir >aub«ikl« und Ick>n«llli« Li«i«ru»e E.rnsvrecknr a«va«e»N»aN» a» Eni, Abt«Iuni> Kun» un» Wissenschaft Berliner rbeateehrtef „Fanny", die Komödie von Marcel Pagnol, die die Berliner Volksbühne letzt, ihrem Publikum sehr zu Tank und Freude, ausftthrte, schließt sich unmittelbar an den „Goldenen Anker" Pagnols, das große Erfolgsstück des Deutschen Künstlcrthcater» vor zwei Wintern, an. Dort sahen wir Marius, den Sohn des Marseiller HasenkneipwirlS, seinem Fernweh folgen, das noch stärker war al» sein Ltebeärausch, und Fanny versperrte ihm nicht den Weg, so sehr und so tief liebte sie ihn. Hier nun ist Fanny tm Mittelpunkt. Sie und rhr Kind, ^>as geboren werden will". Weil auch die kleinen Leute vom Marseiller Hasen ihre bürgerliche Moral haben und der herrlich deftigen Muschel verkäuferin Honortne, Fannys Mutter, di« „Schande" er spart werben muß, so heiratet Fanny eben. Und der Witwer Panisse, der Segclhändler, nimmt Fanny anch mit ihrer Vergangenheit und anch mit der Zugabe, die sic tm Schoße tragt. TaS ist alles sehr rührend, und das Publikum fragt nicht viel, ob es auch echt sei. Tenn Pagnol, der sich so tresslich aufs Lokalkolorit versteht und uns die Hascnluft mit dem Geruch von Wasser, Teer, Absynth und Romantik wirklich schmecke» läßt, hat seinen Sndsranzosen richtig anss Maul gesehen, aber ihre Gesühle modelt er literarisch und btldungSmäßig. Im Schlußakt kehrt Marius Helm, und Fannys Ruhe und Eheglück ichetncn dahin. Aber sein Vater, zärtlicher noch als eine Mntter, rauher noch als ein Dutzend Kneipwirte, erscheint im rechten Augenblick und bringt den Junge», der nach „seinem" Kinde verlangt, zur Natson. Wem gehört der Junge? Nicht dem Erzeuger, be lehrt ihn der gestrenge Herr Papa, sondern dem. der ans den sech» Pfund Kind plu» zwöls Pfund Liebe und Gorge achtzehn Pfund Kind gemacht hat. Und also verschwindet der Urvater des Kindes, gehorcht treu und resignierend Fvnnn, behauptet sich der Wahlvater siegreich auf dem Felde seiner Tugend. Und auch PagnolS volköstückhast« Komödie, ob sie auch -en Faktor Volk literarisch aussrtsiert, behauptet sich aut dem Theater. Durch die sttmmungShaste Farbigkeit südfranzösischer Hasenromantik, durch di« inneren und äußeren Humore, die sie umspielen. — Und durch di« sehr theatersrendige. farbige Ausführung nm die schlicht-schönr Käthe Dorsch als Fanny herum. Heinz Hilpert hat sic inszeniert, und Jakob Ttedtke und vor allem Rosa Vaketti sind in ihrer quellenden Drasttk und prallen Rundheit besonder» erfolg reiche Gestaller Mar'etll« Hafentypen au» dem innersten Geblüt eines Vaters und einer Mutter. 0. Leb. Mitt«iluno»n -rr GüüftMm Staatslheatrr Opernhaus Morgen, Dienstag, den 8. November, Anrecht U. „Rienzi" in der neuen Einstudierung mit Taucher in der Tttclpartie und der weiteren bereits bekanntgcgebenen Be setzung. Zum ersten Male singen Horst Falke den Eecco und Hilde Elairiricd den Friedensboten. Musikalische Lei tung: Kntzschbach; Inszenierung: Schum. Anfang 7 Uhr. Mittwoch, Len 0. November, Anrecht tt, „Ni i st c r W u" mit Burg in der Titelpartie, Maria Eebotari, Nilsson, Elisa Ltttnzner, DIttrtch, Eamilla Kallab, Eybisch. Musikalische Leitung: Wnrmscr; Inszenierung: Stacgeman». Anfang 8 Uhr. Donnerstag, den 10. November, Anrecht v, wird Ros sinis komisch« Oper „Der Barbier von Sevilla" mit Schüsfler als Figaro. Erna Berger al» Rosine und Kremer als Almaviva wiederholt. Musikalische Leitung: Busch. An schließend die Ballettpantomime „Dle Puppens««" von I. Bayer unter Mitwirkung des gesamten Balletts. An- fang 7lS Uhr. Schauspielhaus Für sämtliche Vorstellungen der am Sonnabend, dem 12 November, beginnenden und bis Gonnabeird, den 10. No vember, sich erstreckenden Gerhart-Hauptmann-Woche deS Schauspielhauses hat d«r Kartenverkauf an der Schanspiel- hauSkasse zu den üblichen Kassenstunden bereits begonnen. s* Mitteilung deS lkentraltheatrrS. „Die Dubarrn", Millöckers groß» «iiSNaitungSopereit« in I) Bilder» mit Mary Lostest in der Titelrolle, bleibt nur noch kurze Zeit ans dem Spielplan. s* Ausstellung der Fachklasse für Zeichenlehrer. In den Räumen der Akademie für Kunstgewerbe (MarschncrStr. 41) stellt Pros. Klemm, der Letter der Fachklasse für Zeichen lehrer, Arbeiten der Studierenden au» den Jahren 1021 bis 1032 au». Diese Ausstellung hat Protestcharaktcr. Früher mar eine gemctnschaftlilhe systematische Arbeit möglich. Durch den Testatzwang an der Technischen Hochschule, wo die Studierenden ihre wissenschaftliche Ausbildung erhalten, ent stehen zeitliche Zerrissenheit, seelische Zerfahrenheit und mancherlei Konfliktsttmmungen. ES ist daher nötig, setzt mehr auf den einzelnen einzuwirken und auf Gemeinschaftsarbeit zu verzichten. Diese Wandlung möchte die Ausstellung demonstrieren. Wenn nun der Verzicht ans Systematik und Gemeinschaft gerade in der Arbeit einer Fachklaß« für Zeichenlehrer mancherlei Bedenken auslösen muß so wird doch auch gezeigt, wie unter anderen Verhältnissen recht Beachtliches geleistet werden kann. Die Ausbildung umfaßt in zwei Jahren zwei Gebiete: Zeichnen und Malen. Sie geht in fedem Fall von dem Bestreben aus, Erkenntnisse durch eigene künstlerische Arbeit zu erwerben. Sie beamnt z. B. im Zeichnen mit dem AnSvrvbtcren verschiedener Febern, einer Uebung, die bald zur Flächenslillung htniührt. Systematische Erkenntnisse von der Natur leiten über zur graphischen Darstellung des Gesehenen mit möglichst vielen Techniken. Neben der reinen Graphik taucht die malerische Graphik aus. Diese Entwicklung schließt mit der zeichnerischen Darstellung vo» Mensch und Tier. Aehnltch ist der Gong bet den malerischen Uebungen. Auch hier erst Erkenntnis der AuSdruckSmittcl, AuSprobteren der verschiedensten Arbeits möglichkeiten. Wenn Pros. Klemm auch der Ueberzeugung ist, daß bi« letzte Vollendung im künstlerischen Schassen nicht gelehrt werden kann, so erreicht er doch dort, wo er die Individualitäten sich frei entwickeln läßt, recht erfreuliche Resultate. Zwei größer« Wandbilder, eine» eine Gemetn- schaftsitbung tm Transponieren, da» andere «ine Einzel ausgabe als fret phantastevolle Uebertragung elneS gegebenen Vorbildes, sind für die Arbeit dieser Fachklasse besonders charakteristisch. V. Ke. -s* Chor, «nd Jnftrnmentalkonzert«. Mit einem an regenden Liederabend wartete am Sonnabendabend auf dem Waldschlößchcn die Sängerschaft des Turnvereins für Neu- und Antonstadt auf, deren Leitung jetzt Kantor Georg Prezewowsky erfolgreich inne hat. Eine geschmackvoll getroffene Programmwahl ließ ältere und neuere Tousetzcr zu Wort kommen, und die über ausgezeich nete Schulung und Chordlsztplin verfügende Sängerichast wußte in den anspruchsvollen Chorwerken von Herold, Heinrichs, Hegar, Othegraven und Thuille mitunter zu kraftvoller rhythmischer und dynamischer Charakterisierung vorzttdrlnacn wenn auch bet Thuille einmal die Bässe und Tcnöre versehentlich ihre eigenen Wege gingen. Paul Weis; hatte die Begleitung der Chöre übernommen: «nd Konzertsängcr Hans Diener sicherte al» Solist Liebern von Strauß und Schubert «ine recht geschmackvolle Aus legung. — Die Muktkvercint'guug „Fidelio" 1020, eines der vielen, kleinen Dresdner Liebhaber orchester, gab tm Soldatenhelm iKönigSbrltcker Straße) einen entschieden ansprechenden Konzertabend. Unter Erich Werners geschickter Führung spielte das Bereinö- orchcster Werke von Schubert (Ouvertüre zu „Rosamunde", Unvollendete Sinfonie), dehnte aber das orchestrale Pro gramm leider auch ans eine große Fantasie au« dem „Dret- mäderlhans" ans. Von Herbert Schnabel am Flügel begleitet, brachten Paul Rott mann und Elly Etsoldt (Sopran) Schuberts-« Lieber wirksam zu Gehör. — Am Sonntagnachmittag konzertierte im Palmengarteu -er G«,