Volltext Seite (XML)
-rrltaz IS. Juli 1987 SSchsische «olkszeikung Nummer 184. Seite 7 öss Üirsitttee eüeee ^eLtM-s-tsc/et Homan von Lvioa 0vupo-l.vvokov 25. Fortsetzung. Aber als sie ihn dem Diener übergeben, der den Besuch vom Dachgarten hinabzugeleiten und bis ans Gittertor zu bringen hatte, suhlte sie sich unsähig, tatsächlich zum Bahn hos zu fahren. Eie befahl der Zofe, am Bahnhof Lolita und den jungen East in Empfang zu nehmen und ihr Gepäck mit dem Diener zu besorgen. Sie selbst zog es vor, zu Haus zu bleiben, um sich erst nach diesen Erörterungen zu fassen. Wie gut, das, Verengner nicht hier an Ort und Stelle war! Sie hätte ihm eine Szene bereitet, bei der er dann wahrscheinlich seine unnahbar verschlossene Miene zur Schau getragen hätte, die sie so an ihm fürchtete, und gegen die sie sich machtloser fühlte, als wenn auch er sich im Zorn verteidigt hätte! Der Diener erhielt den Auftrag, dem Fräulein Lolita am Bahnhof gleich bei der Ankunft auszurichten, das; Frau Gräfin von heftigen Kopfschmerzen heute geplagt sei und sie erst gegen Abend, wenn man sich zum Zuschauen der großen Prozessionen zum Ausgang rüste und die im Rahmen der Fastenvorschriften gehaltene Hauptmahlzeit eingenommen, Senorita Lolita und ihren Gast begrüßen würde. Dann lag sie auf der Chaiselongue ihres Schlaf zimmers, den Kopf in die seidenen Kissen gedruckt, die Hände zu Fäusten geballt, und dachte immer wieder das selbe: Er hat um Geld in einem Restaurant Klavier ge spielt! Als Verdienst! Wenn das je einer meiner Be kannten oder Verwandten erführe! Dreizehntes Kapitel. Lolita war so beglückt, wie schon lange nicht mehr in ihrem jungen Leben. Sie hatte einen Inhalt und wußte sich nicht mehr unnütz, so leer in einem ungeheuren Raume kreisend, wies bisher, denn sie hatte das Bewußtsein, ihrer blinden jungen Freundin. Führerin, Gönnerin und Wohl täterin zu sein! Unter den Segenswünschen der Oberin und Anteil nahme der frommen Schwestern im „Kloster zur ewigen Anbetung" mar Lolita mit Stephanie von Madrid abge reist, um nach der jahrhnndertalten Gepflogenheit ihrer alten Adelssamilie die heilige Karwoche drunten in Süd spanien, in Sevilla, der Hauptstadt, der Perle von Anda lusien, zu verbringen. Die Schwestern sehnten sich keinen Augenblick in das Getriebe der Welt und des Alltags zu rück. Aber — wer den Glanz dieser tausendfachen, bren nenden Kerzen in den berühmten Nachtprozessionen um die heranschwcbenden glitzernden, leuchtenden Madonnenaltüre sehen durfte, die Saetas und frommen alten Gesänge hören —! Ja, der war wirklich fast zu beneiden! Nur eines bekümmerte Lolita unaufhörlich: das; so vieles Stephanie bei der Einbuße ihres Augenlichtes ent gehen mußte, was gerade hier drunten so reizvoll war! Schon auf der Herfahrt von Madrid nach Südspanien. Aber Stephanie war seltsam befriedigt und glücklich. Schon in der Luft lag ein ganz eigner Zauber! Wie beseligend spürte man hier die warmen Sonnenstrahlen, während daheim in Deutschland noch alles unter den Auswirkungen des Früh lings stand! Wenn Lolita sie draußen durch den weltbe. rühmten Stadtpark geleitete, atmete sie den Hauch der blü henden Glyzinen, der Orangcnbliiten und der Rosenpracht. Und wie reizvoll waren um sie all diese fröhlich zwitschern den Stimmen, das Lachen, das Plaudern, als wenn nie mand hier drunten Sorgen oder Lasten empfand. Es war eine der köstlichen, milden Frühlingsnächte. Sevilla stand in den Feiern der Passion Christi. Stunde um Stunde zogen die einzelnen Prozessionen der Kirchen und Gemeinden durch die engen, gewundenen Straßen zur Kathedrale und wieder ins eigene Gotteshaus zurück. Lolita war froh, mit Stephanie allein droben auf dem schönen Dachgarten des Hauses weilen zu dürfen, ohne Gegenwart der Stiefmutter, die ihr nie so zerfahren, so launig und unduldsam erschienen war, wie dieses Mat! Die Gräfin hatte zu hohen Preisen eines der Fenster im Rathaus gemietet, um mit den andern Vertretern von Adel und Hochfinanz den Vorbeizug der Prozessionen zu ver folgen. Die beiden jungen Mädchen saßen eine Zeitlang schwei gend Hand in Hand nebeneinander und hörten aus der Ferne die rhythmischen Trompetenweisen, die eine jede Prozession geleitete. Beide dachten im stillen an ihre Liebsten — ohne es sich gegenseitig «inzugestehen. Stephanie schwankte, ob hier Ort und Stunde sei, um Lolita in ihr Geheimnis einzuweihen? In die Tatsache, das; sie die Weiterreise von Paris nach Spanien nur unternommen, um Berenguer auf irgendeine Weise näherzukommen und wieder zu begegnen, wenn auch nur flüchtig! Rusina hatte es später Stephanie immer wieder eingeschärst, in den Klostermauern nicht von ihrer weltlichen Liebe zu sprechen! Al>er jetzt mußte es sein, morgen oder vielleicht noch heute nacht, da Lolita ihr versprochen hatte, noch bis nach Malaga wciterzufahren, wo ihr Landsitz war, denn in der Nähe von Malaga wollte ja Stephanie fragen und sich zu erkundigen beginnen, um nach Verenguers Aufenthaltsort zu forschen. Aber sie zauderte noch, denn sie glaubte Lolita vollkommen innerlich eingesponnen in die geistliche Atmo sphäre ihres geliebten Klosters. Lolita aber dachte viel an Benito. Seitdem sie nach be endeter Klostererziehung nach Hause gekommen war und mit Stiefmutter und Oheim die wochenlange Reise nach Deutschland unternommen, nachdem sie die unerwartete Bekanntschaft mit Berenguer damals gemacht und ihr Jugendgespiele Venito ihr wiederholt unverhohlen seine Zuneigung gestanden, — war eine eigne Unruhe über Lolita gekommen. Und bei der Rückkehr ins Kloster, die sie innerlich fast als Vorstufe zum Noviziat betrachtete, fehlte ihr dieses Mal die fromme, fast kindliche Naivität, sich wieder ganz in diesen eigenartigen Nahmen einzufinden. Einst war sie vom zehnten Jahre an fast vollkommen mit Sinnen und Gedanken ins Klosierleben hineingewachsen, während sie selbst heranwuchs. Jetzt tauchte immer wieder in Gedanken das Bild von Benito vor ihr auf, in seiner schönen, schlanken Jugendlichkeit voll edler Haltung, seinen dunklen Augen, seiner immer wiederholten Frage. Drunten aus den alten Straßen, die schon die Schritte eines Christoph Kolumbus, eines Cäsar, eines Trajan ge tragen, wurde es jetzt immer lebhafter. Schon vor Jahr hunderten hatten hier die Paläste der vornehmen und reichen Familien von Sevilla gestanden. Jetzt nahte die Prozession! Stephanie saß nahe der Treppe, die vom unteren Stock werk auf den Dachgarten führte. Die Bank bestand aus den schmucken blanfarbigen Majolikakacheln, wie sie hier Gärten, Anlagen und Dachgärten zierten. Lolita erhob sich nun und trat an die steinerne Brüstung, um der Freun din alles, was sich ihr bot, zu schildern. Den Mann mit dem großen Ebenholzkreuz, der die Prozession eröffnete. Die lange, sich anschließende Doppel reihe der Nazarener, Männer und Jünglinge aus jedem Kirchspiel, die heute In der jahrhundertaltcn Gewandung daherschritten und mit der spitzaufragcnden Kopftüte, dem wallenden Mantel, dem verhüllten Gesicht mittelalterlichen Femebrüdern glichen. Die Geistlichen im schönen Ornat geleitete immer «ine Gruppe von jungen Chorknaben, die schwere silberne Weihrauchgefäße in silbernen Ketten schwangen, um den nun folgenden Mnttergottesaltar mit geweihter Lust zu umgeben. . Plötzlich verstummte Lolita. Was sie jetzt sah, wurde ihr zum gewaltigen inneren Erlebnis. Es war thr vergönnt gewesen, droben im Kloster zu Madrid mit andern an dem wundervollen neuen Prozessionsmantel zu sticken, der dieses Jahr die Madonna dieses Kirchspiels schmücken sollte. Mit besonderer Andacht und heiligem Eifer war sie mit dabei am Werk gewesen, denn vor dem Madonnenaltar dieses Kirchspiels hier hatte sie die heilige Taufe, die erste Kom munion empfangen. Eine unbeschreiblich strahlende goldene und leuchtende Pracht zog heran! Ueder zweihundert brennende Kerzen stuften sich zu Füßen der Mutiergottes- statue ab. Hohe Büschel weißer Lilien wuchsen zu feiten des tragbaren Altars empor. Der rote Pnrpursammet des mächtig herabwallenden Mantels verschwand säst unter den Ranken erhabener kunstvoller Goldstickerei Strahlenförmig reckte sich die mächtige Goldkrone bis unter den Baldachin. Seit Jahrzehnten war es Gepflogenheit, daß die Pro zession dieses Kirchspiels eine Ruhepause vor dem Hause des Grafen de San Sabio machte. Auch heute. Die etwa vierzig starken Träger mußten den viele Zentner schweren Altar immer nach etwa hundert Schritten niedersetzen. Dann ver stummte für Momente die rhythmische Trompetenweise, die seit Jahrhunderten nur in der Karwoche hier in Sevilla während der Prozessionen geblasen wurde, und dann lausch ten die vielen Tausende, welche nicht nur die Straße, son dern auch die Fenster und die Dachgärten der umliegenden Häuser säumten, den frommen uralten Saetenliedern, die einer frommen Inspiration entstammten und zum Lobpreise der Muttergottes vom Dachgarten des gräflichen Hauses in die tiefe Stille hineinklangen. Lolita war in die Knie gesunken. Sie breitete die Arme weit aus. Sie war vollkommen weltentrückt, ihre gütige fromme Mutter hatte einst von dieser Stelle auch diese Passionslieder gesungen. In den Jahren ihrer Klostererziehung in den engumgürteten Mauern hatte Lolita auf neue Verse und neue Melodien gesonnen. Nun mar sie zum erstenmal unter die Erwachsenen gerechnet. Nun wollte sie ihr Bestes geben. Wollte die Muttergottes anslehen, ihr innere Klarheit zu geben. Ob sie sich für immer dem Klosierleben verschreiben und versprechen sollte, Nonne zu werden, oder ob die Gnadenmutter zusttminen würde, wenn Lolita ihr Leben wieder in die Welt hinaus stellte? Und so sah sie nichts um sich als die im Lichterschein von hundertfältigen Kerzen umflossene Muttergottesstatue in strahlender Majestät, in erhabener Majestät, als Abbild der überirdischen Enadenmutter ! Berenguer v. Schwielow war unmiticlbar vorher un erwartet auf dem Bahnhof von Sevilla eingctrofscn. Da auf dem Minenwerke bei den drei nun beginnenden Tagen hoher Passion nicht gearbeitet wurde und feine Gattin eine unverkennbare Verstimmung zur Schau getra gen, weil er sie nicht schon von Palmsonntag an nach Sevilla begleitet, beschloß er, nun ebenfalls auf einige Tage nach Sevilla zu fahren, die berühmten Nachtprozessionen auf sich wirken zu lassen und Okelia zu überraschen. «Fortsetzung folgt.; „An mein Aind" Ein Volk kratzt sich zu Tode Mehrere belgische Acrztc, die das Gebiet des Kongos be reisten, haben festgestellt, daß am Mittellauf dieses Flusses ein Volk lebt, das sich buchstäblich zu Tode kratzt. Es handelt sich um die Mbodoneger, einen Stamm, der schon seit langer Zeit in Westafrika ansässigen Bantus. Sie erliegen einer Krankheit, die von einer aus Ostasrika eingeschleppten Fliegenart übertra gen wir- und-ie sich darin äußert, daß sich -er Körper mit einem suchenden Ausschlag bedeckt, die Lyinphdriisen anschwellen und sie Glieder schmerzen; äm schlimmsten ist aber der Ausschlag, der die von ihm Besallenen Tag und Nacht nicht zur Rui)« kom men läßt Da di« üblichen reizstillendcn Mittel, die von den Negern gegen -as Jucken angeivendet werden — Brei aus zer quetschte» Blättern, saure Milch usw. — nicht helfen, reißen sich die Unglücklick-en mit ihren Nägeln die ganze Haut auf. Hier durch iverdcn zahllos« Infektionen. Blutvergiftungen und andere Schäden verursacht; gleichzeitig läßt aber -er Appetit nach, die Schlaflosigkeit schwächt das Herz, und die von der Iuckkränk- heit befallenen Mbo-oneger magern zum Skelett ab und sterben nach wenigen Wochen an Entkräftung. Die belgischen Aerzte haben festgcstellt, daß die Mbodo. die früher MM bis 7000 Köpf« zählten, heute schon auf wenige Hunderte zusammenge schmolzen sind. Ratten fressen dke Katzen auf In -er Provinz Hangchow können die Katzen bei den Rat ten keinen Sieg mehr dävontragen. Die Ratten von Lina» zum Beispiel haben geradezu «ine moderne Kampstechnlk, eine Stra tegie erdacht, um auch -en stärksten Kater o-cr die fähigste Katze i > kürzester Zeit zu erledigen. Man hat diese Kampstncthoden beobachtet und studiert: eine besonders behende Ratte lockt die Katze so lange, bis sie ihr nachfolgt. Die Ratte lockt den Feind in irgendein« enge Kam mer, eine schmale Gasse, ein Kanalrohr. Und im Nu ist es um die Katze gesehen, weil die Meute der übrigen Ratten -ann über -as wehrlose Tier hersällt. Heute ist es so, daß in Lina» -I« Katzen Angst vor den Ratten haben.... Bolschewistische Menschenschmuggler in Belgien am Werk Brüssel, IS. Juli. Die unheilvollen Prophezeiungen, die vor und nach Aufhebung -er internationalen Grenzkontrolle in den Pyrenäen laut wurden, scheinen sich zu bestätigen. Nachdem bereits der verstärkte Menschenschmuggel mit Hol ländern gerichtsnotorisch wurde, erweist sich, daß unter dem Einstuß der französischen Maßnahmen auch die belgischen Kom munisten ihre Tätigkeit zur Rekrutierung von Mannschasten für die Bolschewisten in Spanien mit doppeltem Eiser wieder ausgenommen haben. Die Staatsanwaitschast von Lüttich hat daraushin am Donnerstag in verschiedenen Stadtvierteln und in zahlreichen Orten In der Umgebung von Lüttich durch Gen darmerie und Polizeibeamte Untersuchungen durchgesührt. Schon vor Abschluß der Untersuchungen wird bekannt, daß zahlreiche Schriststücke und Massen beschlagnahmt wurden. Die Untersuchungen gehen weiter. Unter der Ueberschrist .Briefe an mein Kin-" ersckieint soeben ein Büchlein von Conrad Stephan bei G. I. Manz, Münck^en <2,50 RM., 9 t Seiten), -as mit seinen ergreifen- den Stimmungen und einer echten menschlichen Gesinnung bei jedem Baler und jeder Muller größten Anklang finden dürste. Diese Briefe an sein Kind schrieb ein Mann, der in seinem Leben durch viel Leid und Not gegangen ist un- dabei zum Lebensweisen und Künstler reiste. Als er -ann — sür sein Vaterland in der Fremde wirkend — ausgewiesen wurde und fern von Heimat und Kind weilte, schrieb er aus der Sehnsucht heraus an sein kleines Heiderle: Völklingen, den 13. Icknuar 1935. Heimat? Dein Vater ist wieder frei und schreibt an Dich. Soll er Dir alles erzählen? Alles —? Kann er das tun? Aber Fieber plagt Deinen Vater. Er ist zerrültet. Er iveiß nur, daß er heute hier steht an der Saar un- sein Bekenntnis ablege» muß. Das Bekenntnis zu seinem Land, zu seiner Heimat, zu seinem Volk. Er ist einer von den Arbeitern, den Bauern, den Men schen, die alles einzusctzen bereit ivaren. Er ist aber doch nur einer; ein Deutscher. Und heute ist Abstimmung. Auch seine Stimme gilt. Es ist die Stimme eines eben erst znm Handeln Erwachten. Wäh rend er da draußen auf die Straße schaut und in den Gesichtern der Männer und Frauen liest, eilen seine Gedanken plötzlich zn Dir. Er erlebt den letzten Tag seiner Hast. Zeitig in der Frühe war Deine Mutier zu ihm gekommen. Sie war es, die ihm die Botschaft seiner baldigen Freiheit brachte, sie war es auch, die unermüdlich arbeitete, die keine Nacht ruhte, jede Stun-e nützt« un- alles einsetzte für leine Frei heit Ihr Eifer, ihr Glaube, ihre Liebe haben es vollbracht Sie hatte Dich mitgebracht. Du standest ratlos vor dem Vater, starrtest ihm in das ungepflegte Gesicht, wundertest Dich wohl über seine eingefallenen Stacken, den müden, aber dennoch aufrechten Gang. Und Deine Mutter staunte, daß diese Wochen, Ihn. den Vater, nicht gebrochen hatten, sondern immer noch tapfer sein ließen. Fandet Ihr ihn trostlos oder mürbe — ? Fan-et Ihr ihn verzagt? Er ivar es nicht. Er mar nur krank. Fieber zerfraß ihn, schüttelte seinen Leib, zerrte an seinen Nerven und wollte alles verbrennen. Er hielt Deine Hände, lauschte Deinen Worten, die sich jedes einzeln« wie Liebkosungen zu seinem Ohr schivangen, be teuernd, klagend, und Dein« kleinen schwachen Arme wollten den Vater fortziehen. Hinaus aus -em dunklen Raum, hinaus In den Tag, den freien, schönen Tag. Ach wie gern» wär« er Dir gefolgt; ja dort, durch die Türe über den kalten Gang aus -I« Straße, durch Schnee und Frost. Aber er durst« -as nicht. Er mußte fort über die Grenze. Er war des Landes verwiesen. Di« Wächter standen da un- untcn an der Tür, am Hauptportal, starrten Maschinengewehre. Du hast sie doch gesehen — ? Leicht hob der Väter Dich auf, küßte Dich, streichelte noch einmal Dein liebes Gesicht, sah Dir tief, ganz tief in die dunk len Augen. Ihr gingt Du und die Mutter Er mußte dableiben, wußte nichts zn sagen, sah nur hinter Euch her. starrte aus -is große Türe durch die Ihr verschwunden seid Ganz benommen, ganz seltsam bewegf'war er. Er konnte nickt reden. Nur den sich immer mehr und mehr entfernenden Schritten laiu'chte er nach. Und dann — W» zornig Deine schwach« Stimme klang. In dem Kälten Gang hallte sie wider. Tu wolltest es nicht begreifen, daß der Vater nicht mit Dir ging, daß Du und Mutier allein nach Haus« mußtet Von der Muller hattest Du Dich losgerissen, ranntest die wenigen Schritte zurück zu der Tür. hinter der Dein Baler noch immer stand und horchte. „Vater —riefst Du. Vor Zorn und Enttäuschung bebte Deine Stimme. Armes kleines Kind. In der Seele des Vaters riß etwas. Er wußte nicht, wäs es war, dachte auch nicht dar über nach. Wortlos führte Dich die Mutter fort. Wie weh mußte es ihr getan haben, wie zerschnitt es der Fran das Herz. — So war das, und jetzt ist Dein Vater hier in seiner Heimat. Er eilt« hierl;er, um seine Pflicht zu tun. Er will Helsen, dieses Land zurückzuerobern Es muß gelingen. Ja. es gelingt. Die ses Land ist deutsch. Denn hier verlebte Dein Vater leine In- gend, hier verspielte er die ersten Jahre seines Lebens in den dunklen Wäldern. Dort, das große Hans äus roten Ziegelsteinen ist die Schule. Dahin ging er alle Tage. Da hinten aber, dort an der Saar, aus den Hügeln und baumbedeckten Kuppen laß er oft stundenlang und träumte hinunter ins Tal. Durchstreilte die Wälder, kletterte Uber Zäune, zerfetzte sich -ie Hosen und lauschte oft bis spät in die Nacht dem Surren der Teilräder äus den Fördcrtürmen und dem Hämmern und Pochen in den dunklen Schächten. Aelter geworden schritt er zur Fabrik, starrt« an den steilen Schorn steinen empor, besah staunend di« gigantischen Hochöfen, -ie Hallen -er Werkhäuser. Er lauschte -em wuchtigen Lied der Technik, hörte cs hämmern und don nern, knirschen und sauck)«n. Dort arbeitete Dein Vater als Junge. Er hatte Schwielen an den Kinderhänden un- freute sich. Da und dort — und dort — und überall erlebte er sich und seine Ingen-. Das wär sein« Heimat, -as soll sie wieder werden. Seine Heimat bleibt deutsch. Hauplschrlstlelter: Georg Winket, vakanlwoilll» Inhalt and «Ild-rr «Ist»» Ul vr-ad««. ««lanlwailNche, «nzrlgidlilt«: wt,l»Itn Dr«»d«». »IN« NN» v-rl-«- a«k»a»Ia «ach»,»<!«'«> »'«-»«> P-N-Iftk»»« >r. D. A. Vl 37: über 4200. - Z Zt. Ist Preisliste Nr. 4 gültig.