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44 Der Kanonikus von Wyssehrad. N42 und Jüngeren bei Wladizlaus blieben. >) Nachdem dies geschehe» Bi war, ging es plötzlich mit dem Frieden zu Ende und es wurde bv ein eiliges Aufgebot verkündet. Am angesagten Platze kam man ^ zusammen und berieth sich bewaffnet über die Vertreibung des thj Wladizlaus und die Wahl Conrads, keine Gewähr für Einigkeit und Frieden gebend. Des andern Tagest aber erhoben sich ^ die Mähren und die ausgewanderten Böhmen unversehens gegen Wladizlaus und seine Brüder Theobald und Heinrichs und jagten sie mit ihrem ganzen Heere in die Flucht. Da diese aber un so gut sie es vermochten Widerstand leisteten, fielen die vorneh- meren Heerführer, Nacerat,->) Smil, Ben, s) und viele Andere Be von beiden Seiten. Da die Böhmen die Mähren im Vortheil, sich selbst aber der Hilfe Gottes verlustig sahen, suchten sie alle durch die Flucht zu entkommen; '>) als sie aber mit Theobald in Si die Hauptstadt Prag kamen, verstärkten sie die Festungswerke Cc und schickten Wladizlaus eiligst zu dem König der Deutschen, da- W mit er Hilfe erlange. Conrad also, von Begierde nach den> de, Herzogthum entflammt, verfolgte die Fliehenden, belagerte Prag, umschloß es durch Bewaffnete und stellte überall Kriegswerkzeuge, ^>cl Wursgeschütze und Bogenschützen auf; zuletzt aber warf er in dü Kirchen, die Klöster und Wohnhäuser Feuer. ?) O Schmerz! »n Die noch nie erlebte Greuelthat, unerhörte Angst, außerordent- "v liche Trauer, Sorgen, Furcht und Schrecken stürmten auf dir bv sch I) An der Spitze des Aufstandes standen die mährischen Fürsten Conrad vo» v-,. Mähren-Znaim, Otto von Mähren-Olmütz, der Sohn des 1120 bei Kulm gefallenen Otto, der erst kürzlich von Herzog Wladizlaus in die väterliche Herrschaft wieder eilige- setzt war, und Wratizlaus von Mähren-Brünn, sowie die Söhne weiland Herzog Borivoys v-, Spitignew und Lupold und der 1138 mit der böhmischen Herzogsfahne belehnte, abel ^ nicht zur Regierung gelangte, junge Wladizlaus. Der Grund der Erhebung der übrige» Großen war die selbständige und streng durchgreifende Negierung des jungen Herzogs. ^ 2) Am 2 5. April. — 3) Bei dem Berge Bizoca zwischen Suchdol und Maleschau, Kr- ^ Czaslau. — 4) Auf Seiten der Aufständischen. — 5) Auf Seiten des Herzogs. 6) Nach Dincenz von Prag war das böhmische Heer schon nahe daran, den Sieg da- ^ vonzutragen, als einige Verräther unter dem Rufe, es sei Alles verloren, davon eilte» ^ und dadurch das Zeichen zur allgemeinen Flucht gaben — 7) Welches an den Spitze» der abgeschossenen Pfeile befestigt war und insbesondere dem Kloster Sanct Georgen ver derblich wurde. —