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11S2—1134. 2l nicht gelingen. Herzog Sobezlaus zog zu seinem Schwager, dem 11s» König von Ungarn, schlug diesseits des Vag genannten Gaues ein Lager und verweilte lange Zeit daselbst; endlich, nachdem er sein Geschäft beendet hatte, kehrte er wieder heim. Am 2. August zeigte sich eine merkwürdige Verfinsterung der Sonne, indem diese, allmählich abnehmend, so klein wurde, daß nur ein Horn, wie vom wachsenden Mond, gegen Mittag übrig blieb, welches sich später gegen Osten drehte, dann gegen Westen, bis endlich der ursprüngliche Zustand wieder eintrat. Auch fiel an diesem Tage, wenn man dem Gerüchte glauben darf, an vielen Orten Deutschlands Blut wie Regen herab. Man erzählt auch, an einem Orte Deutschlands wäre zugleich mit dem Blutregen ein Stück Fleisch heruntergefallen, so groß, daß es zwölf Männer kaum aufheben konnten. Darauf begab sich Megnard, das Kind der heiligen Sanft- muth, um sich zu rechtfertigen, zu seinem Erzbischof nach Mainz, wo auch mehrere andere Bischöfe sich versammelt hatten, in deren Gegenwart er sich von dem ihm zur Last gelegten Verbrechen, wie es sich gebührte, reinigte und seinen Anklägern alles das Böse, das sie gegen ihn im Schilde geführt, in Barmherzigkeit vergab. In diesem Jahre erlangte König Lotar die Zeichen der kaiserlichen Würde und wurde von Papst Jnnocenz im Lateran, dem Münster des heiligen Johannes des Täufers, geweiht.') Er wagte es nämlich nicht, in die Kirche des heiligen Petrus zu kommen, weil er Peter, den Sohn Leos fürchtete, welcher damals der römischen Kirche Vorstand. Im selben Jahre entwich Wladizlaus, der gleichnamige Sohn eines ausgezeichneten Vaters,2) ein junger Mann von un gezügeltem Sinne, mit vielen vornehmen Männern nach Bayern. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1134 wurde das >134 vom Glücke nicht begünstigte Polen, welches unter der Obhut l) Am 4. J»ni. — 2> DeS Herzogs Wladizlaus I.