20 Der Kanonikus von Wyssehrad- i32 mahl, König Colman, während sie schwanger war, verstoßen worden und zu ihrem Vater ') zurückgekehrt, wo sie einen Knaben gebar. Diesen wollte also der Polenherzog den Ungarn als König auszwingen, aber die göttliche Vorsehung vereitelte sein Vorhaben. Denn der blinde König zog ihm mit seinem Heere entgegen und Bolezlaus, mit den Seinigen erschreckt, wartete nur auf die Nacht, um zu entfliehen. Die Ungarn verfolgten ihn und machten mit der Hilfe Gottes Viele auf der Flucht nieder. Unterdessen fiel Herzog Sobezlaus im Vertrauen auf die Barm herzigkeit Gottes und die Fürbitte des heiligen Wenceslaus am >8. October mit seinem Heere in Polen ein und verwüstete jenen ganzen Landstrich, der Slezsko 2) genannt wird, mit Sengen und Brennen. Auch führte er viele Gefangene, unzähliges Geld und nicht wenige Heerden ungezähmter Pferde mit sich hinweg und kam mit der Gnade Gottes in Triumph und Freude nach Hause zurück. >133 Im Jahre der göttlichen Menschwerdung t 133, am 22. Feb ruar, wurde der Mond verfinstert, aber nur der vierte Theil, und so ging er gegen Sonnenaufgang unter. Auf diese Finster niß folgte eine große Sterblichkeit unter den Menschen. Am 16. Januar zog der schneidige Herzog Sobezlaus zum zweiten- male nach Polen, verheerte es, machte reiche Beute, führte viele Gefangene davon, verbrannte fast dreihundert Dörfer und kehrte mit dem von Gott verliehenen Siege heim. Zur selben Zeit kam ein Gesandter des Papstes, klagte den Bischof Megnard vieler abscheulicher Verbrechen an und be fahl dem Angeklagten, sich dem Papst zur Vernehmung zu stellen, um sich von der ihm zur Last gelegten Schuld zu reinigen. Es hatten sich nämlich einige gottlose Mitglieder seines Capitels gegen ihn verschworen, um ihn, seiner Würde entsetzt, mit Schimpf und Schande vom bischöflichen Sitze zu vertreiben. Aber die Gnade Gottes ließ ihr ungerechtes und verfluchtes Unternehmen 1) Wladimir Monomachos, Großfürst von Kiew. — 2) Schlesien.