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zurück, lebte aber nur noch vier Monate und starb in Folge eines viertägigen Fiebers am 28. Februar, >) Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1130, am Weih- 113» nachtstage selbst, ging mit Beginn der Morgenröthe der Morgen stern auf, was man niemals gehört oder gesehen hat. Damals reiste Herr Megnard, der Bischof der Prager Kirche, des Gebetes halber nach Jerusalem. Als im selben Jahre Herzog Sobezlaus sich zu einer Unter redung mit König Luther nach Regensburg begab, entging er durch die Gnade Gottes dem Ertrinken in einem Regen genann ten Flüßchen; er blieb eine Woche in jener Stadt, zerstörte zwanzig Burgen 2) und kehrte gesund und wohlbehalten nach Hause zurück. Nachdem Herr Herzog Sobezlaus dies vollbracht und früher, wie auch jetzt, immer unverletzt geblieben war, kam er mit zahlreicher Begleitung auf die Burg Cladsko »> und hatte beschlossen, nachdem dieselbe zweckmäßiger und stärker befestigt wäre, nach Mähren zu ziehen. Aber durch Offenbarung der göttlichen Barmherzigkeit, welche selbst sagt: 4) „Es ist nichts verhüllt, das nicht soll enthüllt, noch verborgen, das nicht soll gewußt werden", wurden bei dieser Veranlassung die Anschläge und Verräthereien, welche schon lange vorher gegen ihn angezettelt waren, bekannt und so erlitt die begonnene Reise einen Aufschub. Er bemerkte nämlich am nächstfolgenden Sonntag den 15. Juni, daß bei eben dieser Reise zwei Bewaffnete seinem Leben nachstellten, und rief daher seine Grafen Zdeslaus, den Sohn Blahos, und Divis, verlangte von ihnen das Gelöbniß, daß sie seinem Willen in einer geheimen Angelegenheit willfahren wollten, und diese gaben es, wie er es gewünscht. Als er ihnen nun die Berräther deut lich bezeichnet hatte, sprach er: „Das sind die Mörder, welche I) 1130. — 2) Giesebrecht (Kaiserzeit IV, 42V) übersetzt nniumonvs mit „Thürme" und nimmt an, daß sich dieselben siimmtlich in Regensburg befunden Hütten, dagegen versteht Palacktz (a. a. O. I, 4Ü2) unter inumliunvo feste Plätze des Gegen- königs Conrad, welche Sobezlaus auf dem Rückwege zerstörte. — 3) Glatz. — l> Matth, 2ö. —