1226. 5 Würdigen von Gott gegeben war, dieses Wunder zu schauen — deshalb wurden sie traurig und weinten, seufzten aus ganzem Herzen zu Gott, erhoben Augen und Hände zum Himmel und riefen so lange Kyrie eleison, bis der Allmächtige in seiner Barm herzigkeit und durch seinen heiligen Boten Wenceslaus, unseren Beschützer, die Feinde besiegte. Amen. Während Herzog Svbez- laus dies Alles besorgte >), schickte er seinen Capellan, dem die Sache bekannt war, in ein Wirlxane genanntes Dorf?); derselbe fand an einer Wand der Kirche die Fahne des heiligen Bischofs Adalbert und diese wurde für die Zeit des Krieges gegen die Sachsen, in welchem sie Gott besiegte, an der Lanze des heiligen Märtyrers Wenceslaus befestigt. Amen. In eben diesem Jahre wurde am 3. October Zdik -st in ka nonischer Weise zum Bischof des Olmützer Sitzes erwählt, von seinem Mainzer Erzbischof ordiniert und bei der Ordination mit Beseitigung des barbarischen Namens Heinrich genannt.-') Im selben Jahre kamen Herzog Sobezlaus und Stephan, der König der Ungarn, zu einer Unterredung zusammen und be schenkten sich wechselseitig. Auf dem Rückwege nahm Sobezlaus Bracizlaus^) gefangen und schickte ihn in Ketten auf die Burg Donin.') Viele Menschen auf der ganzen Welt starben in diesem Jahre den Hungertod. Nach Verlauf von drei Monaten wurde Braciz- laus in die Burg Jaromir d) eingesperrt. Zur selben Zeit stellten die Böhmen einige Burgen wieder her, welche in slavischer Sprache Primda, Uzcorelik und Tachow S) genannt werden. Im Laufe derselben Zeit baute auch der erlauchte Herzog Sobezlaus die l) D. h. die Vorbereitungen zum Feldzuge traf. — 2) Im Kreise Czaslau — 3) Sohn des Dekans Cosmas. — 4) Adalbert 1. — 5) Daß er diesen Namen schon früher geführt und Zdik nur sein Beiname war, wird aus Cosmas (III, 51) ersichtlich. — 6) Sohn des Herzogs Bracizlaus II. — 7) Dohna. — 8) Jaromierz, am Zusammen flüsse der Aupa und der Elbe. — 9) Psraumbcrg, Kr. Eger, Görlitz an der böhmischen Neisse, pr. R.-B. Liegnitz und Tachau Kr. Eger. Aehnliches wird zum Jahre 113! berichtet. — 1126