178 Jahrbücher von Prag II. >218 fahren der Reise, weil dazumal nach dem Sturze des Königs das ganze böhmische Reich durch Plünderungen und Gewaltthaten beunruhigt wurde, und mit der allzugroßen Entfernung entschul digten. Sie brachten auch in derselben Angelegenheit noch zwei weitere Bitten vor den ehrwürdigen Erzbischof, indem sie baten, daß er geruhen möchte, den Bischof Bruno von Olmütz mit seiner Stellvertretung zu beauftragen, damit er ihren Erwählten zum Priester weihe und mit Hilfe zweier benachbarter Bischöfe ihm die bischöfliche Weihe ertheile. Ter Metropolitan, ein kluger und erfahrener Mann, prüfte die Urkunde mit seinen Dom herren und anderen des kanonischen Rechtes Kundigen genau und vorschriftsmäßig, und da sich kein Anstand ergab, er auch gerne den Wünschen seiner Untergebenen entgegenkam, überdies ihm auch die mißliche Lage des böhmischen Reiches bekannt war und daß sich ihm der für Prag Erwählte wegen der Gefahren der Reise nicht Wohl vorstellen konnte, gewährte er ihre wohl- begründeten Bitten. Da er ferner in Erwägung zog, daß seine Bestätigung für den Erwählten, weil abwesend, nicht von Be deutung wäre, übertrug er dem Bischof von Olmütz der Bitte gemäß seine Stellvertretung, damit er, nachdem er alle einzelnen Puncte, die auf diese Angelegenheit Bezug hätten, untersucht und in Betracht gezogen, dem zum Prager Bischof Erwählten die Priester- und die Bischossweihe ertheile. Nachdem aber die Abgeordneten des Prager Capitels auf diese Weise von dem Mainzer Erzbischof die Erfüllung ihrer Bitten ganz wie sie ge wünscht erlangt hatten, statteten sie überschwengliche Danksagungen ab und kehrten nach empfangenem Segen fröhlich nach Böhmen zurück. Bei ihrer Ankunft in Prag, am 22. December, wurden sie von dem Erwählten und von der hochwürdigen Versammlung der Domherren und Geistlichen freudig empfangen. >218 Im Jahre des Herrn 1279. Am 5. Januar begab sich Thvbias, der Prager Erwählte, nachdem er Boten mit dem Schreiben über die Bestätigung seiner Wahl durch den Erzbischof