1265-1270. 139 der heiligen zwölf Apostel'), als Abgesandter des päpstlichen irei Stuhles nach Prag und blieb daselbst bis zum 27. April; für seine Ausgaben erhielt er vom böhmischen Klerus hundertfünszig Marl Silber. Bon hier begab er sich nach Oesterreich und hielt während seines Aufenthaltes in Wien am 10. Mai ein Concil, welchem Bischof Johannes von Prag und viele Domherren bei wohnten. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1268. König i2es Otalar ließ in allen Dörfern Gruben graben, auf welche eine Gans oder ein Schweinchen gesetzt wurde, um Wölfe zu fangen. Im selben Jahre ließ er auch Maße und Gewichte neu Her stellen und mit seinem Zeichen versehen, was früher nicht war. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1269. Am 5. Sep- >2«a tember wurde König Otalar eine Tochter 2) geboren; auch wurden in der Domkirche zu Prag eine Kanzel und ein Altar errichtet, welchen Bischof Johannes am Tage des heiligen Martin») zu Ehren des heiligen Apostels Matthias, der heiligen Bekenner Ambrosius, Jeronimus, Augustin, Gregor und vieler anderer einweihte. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1270. Fast in >270 ganz Böhmen ging die Winter- wie die Sommerfrucht zu Grund, das Obst gerieth mittelmäßig, Wein gab es aber im Ueberfluß. In diesem Jahre wurde auch der Thurm der Prager Domlirche, welcher vor vielen Jahren eingefallen war, durch die Fürsorge des ehrwürdigen Herrn Bischofs Johannes wieder hergestellt. Die Witterung war sehr ungünstig und im Herbste gab es häufig Ueberschwemmungen. König Otalar erbaute in diesem Jahre viele Schlösser und Burgen an verschiedenen Orten seines Reiches, Auch wurde in diesem Jahre der steinerne Thurm in der Mitte des Kreuzganges der Domkirche zu Prag errichtet, um ein Licht 1) In einer Urkunde vom 15. Juni 1267 nennt er selbst sich: Cardinalpriester vom Titel des heiligen Laurentius in Lucina. — 2) Agnes. — 3) 11. November.—