1257- 1258. 133 Johannes zum Bischof von Prag erwählt und am 10. März durch Herrn Bruno, Bischof von Ol- mutz, Namens des Mainzer Erz bischofs ') bestätigt. Ter Winter, der Anfang und die Mitte des Frühjahres waren sehr streng und kalt, das allzustarke Eis der Moldau blieb bis Ostern, welches damals auf den 24. März fiel. Am 12. Mai wurde Jo hannes in Wien zum Bischof geweiht, weil an diesem Tage Pfingstsonntag war. An seinem Sitze zu Prag wurde er aber am 26. Mai empfangen und unter großem Jubel des Klerus und des Volkes auf feinen bi schöflichen Stuhl gesetzt; an die sem Tage las er die erste Messe von der glorreichen Jungfrau. Der Frost beschädigte die Obst bäume und die Wcinstöcke und ver- anlaßte ein Sterben der Schafe. Am > 9. Mai war eine Monds- finsterniß; damals feierte man den Sonntag der Dreifaltigkeit. Am 30. Juni weihte Johannes den Altar des heiligen Apostels Andreas und des heiligen Erz- ^ Märtyrers Stephanus wieder ein,' dann ließ er noch einen Altar ^ I) Gerhard I. — das ungünstige nennt, die Klo- I2LS sterkirche aus dem Berge Syon, auch Strahow genannt, durch eine Kerze, welche der dort schla fende Bruder unvorsichtiger Weise seinem Lager zu nahe gebracht hatte, in Brand und wurde mit der Zulassung Gottes, der in seiner Weisheit vorgesehen, daß sie schöner wieder erstehen würde, nebst allen Gebäuden, welche nach Klosterart im Umkreise da ran anstießen, vom Feuer ver zehrt. Die Ruinen aber, von welchen man ihres großen Um fanges wegen meinte, sie könnten kaum in einer langen Reihe von Jahren wieder hergestellt werden, wurden durch die Klugheit und den Eifer des Herrn Johannes, welcher damals dem Kloster als Abt Vorstand, und dessen Wirk samkeit, wenn auch anderwärts sichtbar, doch hier am meisten hervorleuchtete, wider Erwarten in Zeit von fünf Jahren in ihren früheren, ja in viel schöne ren Zustand gebracht. Außer Anderem, was er verbesserte, ließ er auch die, gleichsam von Grund aus neuerbaute Kirche wölben und eine Capelle der