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104 Die Fortsetzungen der Prager Domherren. iis2 ob sich der Zustand dieses Hauses gegen den früheren sehr ver ändert hätte. Damals war es nämlich arm an Gütern, aber reich an Verdiensten, jetzt hat es umgekehrt an Besitz zu, an Zucht aber abgenommen". Und indem er so tadelte was zu tadeln war und sie zur Besserung aufforderte, sprach er ihnen Worte des Heils. U 1182. Bischof Valentin starb; Heinrich 2) folgte ihm als sechzehnter Bischof, der später») auch das Herzogthum dazu er langte. ii8L 1183. Conrad, Herzog von Mähren, belagerte Prag. ii84 1184. Die Böhmen lieferten den Mähren eine Schlacht.») ,i8s 1185. Herzog Wencezlaus belagerte Prag, kehrte aber in seiner Erwartung getäuscht zurück.«) ii8k 1186. Es ereignete sich eine Sonnenfinsterniß; auch war ein großes Sterben unter den Menschen. i,87 1 187. (Herzog Friderich und alle Große seines Landes, sowie Bischof Heinrich mit den Aebten und dem gesammten Kle rus wurden an den Hof des Kaisers gerufen und daselbst ein 1) Aus Gerlach, welcher aber als Tag der Kirchweihe den 26. April angiebt. Alles weiter Folgende ist den älteren Jahrbüchern von Prag entnommen. — 2) Auch Bracizlaus genannt. Er war der Sohn des Prinzen Heinrich und ein Vruderssohn des Königs Wladizlaus. — 3) 1193. — 4) Im Jahre 1182. Die Böhmen hatten ihren Herzog Friderich bereits wieder verjagt und Conrad, auch Otto genannt, den Sohn des 1150 verstorbenen Herzogs Conrad von Mähren-Znaim, herbeigerufen. Dieser be lagerte die Hauptstadt, gewann sie nach langwieriger Belagerung und mit ihr das Her zogthum, mußte aber dasselbe auf Befehl des Kaisers wieder an Friderich abtreten. — 5) Gehört in das Jahr 1185. Diese Heerfahrt war theils ein Rachezug von Seiten Herzog Friderichs für die Ereignisse von 1182, theils wurde sie dadurch veranlaßt, daß Conrad-Otto seit jener Zeit die böhmische Oberherrlichkeit nicht mehr anerkennen wollte, sondern nur die des Kaisers. Die Schlacht war eine der blutigsten und hartnäckigsten, welche die böhmische Geschichte kennt; endlich blieben die Böhmen Sieger, benützten aber ihren Sieg nicht, wohl weil sie zu geschwächt waren. — 6) Wenceslaus, ein Sohn des älteren und Bruder des jüngeren Sobezlaus, erhob sich im Jahre 1184 gegen seinen Vetter Friderich, während sich dieser auf dem Reichstage zu Mainz befand, und belagerte Prag. Friderichs Bruder, Erzbischof Adalbert, entsetzte die Stadt und die Aufständischen unterwarfen sich, ohne daß Friderich nöthig hatte, mit seinem in Deutschland gesammel ten Heere und mit seinem Bundesgenossen, Herzog Lupold von Oesterreich, weiter vor zurücken. —