III Die Fortsetzungen -er Prager Domherren. Zu jener Zeit, als im römischen Reiche König Conrad und in Böhmen Herzog Sobezlaus regierten, hatte Zdico, auch Heinrich genannt, der Bischof der Olmützer Kirche, seligen Angedenkens, unser Kleid, i) das er in Jerusalem gesehen, am Grade des Herrn unter einem Strome von Thränen, wie man erzählt, angezogen, und, nachdem er daselbst dem Fleischgenusse wie den übrigen An nehmlichkeiten des Lebens entsagt hatte, brachte er dem genann ten Herzog und den Böhmen, wie einen neuen Menschen, so auch einen neuen Orden. Da der Herzog bald darauf starb, gründeten sein Nachfolger, der erlauchte Wladizlans und dessen Gemahlin, die sehr edle Gerdrude, Schwester des oben erwähnten Königs Conrad, durch das Beispiel und die Ermahnungen des selben Bischofs bewogen, für den neuen Orden ein neues Kloster, indem sie auf dem Berge Strahow ein sehr schönes Gebäude herstellten und den Namen des Berges in Berg Syon umänder- ten. (Im Jahre des Herrn 1140.)2) Der Bischof leistete ihnen den wirksamsten Beistand, insbesondere in den geistlichen Dingen, indem er allenthalben, wo er konnte, Mönche sammelte und ihnen einen gewissen Blasius vorsetzte. Als er aber sichere Nachricht von den Einrichtungen der Kirche zu Prämonstratum erhielt, daß I) Nämlich das Ordenskleid der Prämonstratenser. Die Stelle ist wörtlich dem Prämonstratenserabte Gerlach von Mühlhausen nachgeschrieben. — 2) Daß dies schon unter der Negierung des Herzogs Sobezlaus geschah, wird aus einer darauf bezüglichen Urkunde des Bischofs Heinrich ersichtlich. —