ii<>r 86 Der Mönch von Sazawa. Primda gebracht, um daselbst lange Zeit in der engsten Haft gehalten zu werden. 1162. Mit der Gnade Gottes und nach dem Willen des Königs Wladizlaus wie auch des Herrn Bischofs Daniel über nahm Regnard die Abtswürde in Zazova. Derselbe hatte früher dem Kloster Syloai) in sehr würdiger Weise vorgestanden und demselben ansehnliche Besitzungen verschiedener Art hinzugefügt. Aber im ersten Jahre nach der Ordinierung des Herrn Bischofs Daniel erhoben sich einige Gottlose gegen ihn, den ehrwürdigen Abt, und scheuten sich nicht, dem Bischof alles erdenkbare Schlechte über ihn in oft und zur Unzeit wiederholten Einflüsterungen zu hinterbringen; und weil, wie der heilige Gregor sagt, „ein viel beschäftigter Geist leicht von Schmeichlern getäuscht wird", glaubte der Bischof, die Sache verhielte sich so, wie man gelogen hatte. Der ehrwürdige Regnard wurde also ohne kanonische Untersuchung, ohne daß er durch gesetzliche Anklage und Zeugen überwiesen war und ohne daß er sich selbst zu dem ihm zur Last gelegten Ver brechen bekannt hatte, der Abtswürde entsetzt und sammt seiner- ganzen geliebten Gemeinde aus dem Kloster verjagt. Es ist wirklich von einem so großen Manne, wie der Herr Bischof war, zu verwundern, daß er einen so harten und übereilten Ausspruch gegen Hirten und Herde zugleich thun konnte und daß er wegen der Klage gegen einen Einzigen urtheilte, es dürfte Niemand verschont werden, wenn er es nicht, wie man damals vermuthete, nnd wie es auch der Erfolg bewies, deswegen gethan hat, um einigen Regulierten vom Augustiner-Orden, 2) welche von auswärts gekommen waren, den Platz einzuräumen. Der genannte Herr Reginhard wurde aber im vierzehnten Jahre nach seiner Ab setzung, als Gott seine Trübsal und seine Geduld barmherzig anblickte, zum Abt von Zazova ernannt. Er war von Metz ge bürtig, ein weiser Regierer des Mönchslebens, voll Liebe und Freundlichkeit, unerschütterlich in der Demuth und Sanftmuth I) Sela», Kr. Czaslau. — 2) D. h. Priimonstratensrm, s. S. 8g. —