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'S 8. Dippoldla» dner Eport» ahn Diethe» M I gegen Ma id« nburg Al- gsbcig gcg-l, nsdois gegen »egen VI«. Pfeil Lauen- ikloeia Stolp 8. gegen B«< chsbahn SV. n Naliboe 83 >lau 8:2. »egen Spart, lkrsurl gegen !N Dessau 85 Yen IC. St. aburg gegen gegen VsV. iannoocr-Lin- gen Borussia a Herne 3:8: gung Herten hum 3:2. gegen VsL. y«n Fortuna gegen Ham» SSV. Etber- I«n Rhenania ilner C<5. 88 uendors 2:8; Splelveresni- 2:l. ida gegen 83 en Kassel 83 l «asset 2:2. gegen FSV. r Kickers Of en FK. Pir- ;en tsicimania > SV. Wald- iühlburg 3:8; nq Sandhosen 3:2. r SC. gegen itsreunde Etz- 8:t; Elul«. 3:2; 1. SSV. Fürth gegen egen Regens» ll-Gaullga Häschen Hand» n einen über» :Is ter Sport» Skiläufer m ErMtbirg« : den höheren lensälien wur» e bisher noch Osteregebirge Ekiveranstat» il reicht« «« D«r MSB. ieinhold Glah, rschieb«n. In am Vormittag i Frih Flem- Etnheimischrn Im Sprung» om Tode Hastsgehilfe einen Herz» erbeiführte. )n der letz- rübt. Erst Meter hoffe ter ist nun- rernshmen benannten auf das ei Riesa; in an der resden« rgiswalde, am glei« rei Frei« Kirchlichen rird. angestellt: solcher in opstei, als n Leipzig- solcher in in Zittau; Kaplan in ise in Kö» e in Frei« lfsweise in Der König von Löbach NOIVIädl VObt oobi/zblbl^s w. ii/zklbliSOti dem grünen Blättkekn nieder, fa, sie legre es leicht gegen die eigenen LiMn — es brannte nicht mehr... In ihr blieb ein zwiespältiges Gefühl zurülk. Es war ganz richtig, hundertmal richtig, daß er nicht als verliebter Tor um eines Stelldicheins willen geschäft liche Möglichkeiten daran gab, die „setzt mehr als je" wichtig für ihn waren. Datz er dies nicht tat, datz er ihr erstes Wiedersehen seit gestern fahren lieb, sprach für ihn. So mutzte ein Mann handeln, an den sie sich für ihr Leben sollte binden können — sie hatte alle Veranlassung, dank- . bar zu sein, datz er so war. Und doch war Anselma schmerzlich enttäuscht. War es nur die Absage für heute abend? Nein, es waren auch diese paar Zeilen, die sie wieder und wieder las, Sie waren so unausgeglichen in ihrem Nebeneinander von geschäft licher Nüchternheit und leidenschaftlichen Wendungen. Sein erster Liebesbrief an sie hätte anders lauten, anderen Klang haben müssen. Ach, er war nicht daran schuld, sondern die Umstande. Sie konnte sich leicht ausmalen, wie er in springender Ner vosität, weil er weghetzen mutzte, die paar Zeilen aufs Papier geworfen hatte. Nein, nein, er konnte nichts dafür. Aber es war so traurig, dazusitzcn mit diesem armen Vrieflein in der Hand. Wie hatte sie sich auf diesen Abend gefreut, wie hatte sie sich gesehnt — ach, viel stärker noch, wie sie jetzt wutzte, als sie geglaubt hatte! Es war ein hässlicher Streich des Schicksals, ihr das jetzt anzutun — jetzt, wo sie ganz durcheinander war von dem so unerwarteten Erleben. Plötzlich stürzten Anselma die Tränen. Sie warf sich auf ihr Veit und weinte haltlos vor sich hin. Und es dauerte aeraume Zeit, bis sie sich wieder be ruhigte und nur eine schmerzlich-sehnsüchtige Trauer in ihr zurückblieb. Am andern Morgen sah die Welt für Anselma wieder sehr anders ans. Gestern hatte sie sich nach ein paar Bissen, die sie zur kopfschüttclnden Mißbilligung van Frau Pfeiffer zu Mittag gegesien, wieder in den Wald geflüchtet, war dort bis zum Abend geblieben und hatte sich nach wieder sehr flüch tigem Essen sogleich auf ihr Zimmer zurückgezogen, wo sie bald Schlaf fand. Heute war sie prächtig ausgeruht, dachte sofort beglückt: „Heute abend!", sprang mit beiden Beinen aus dem Bett, freute sich des herrlichen Sonnentages, freute sich, wie klar ihre Haut war, wie blau ihr ihre Augen aus dem Spiegel entgegenschiencn. „Es ist doch gut, sich leidlich hübsch zu wissen, wenn man verliebt ist", dachte sie Und verspürte, als sie sich trällernd anzog, einen gesunden Hunger. Sie war dabei, ihn unten in der Gaststube zu stillen, als Frau Pseiffer an das Fenster lies, weil ein Auto hör bar geworden war, das offenbar nicht zum König von Lö bach, sondern tatsächlich zu ihrem Gasthof wollte. Aufgeregt und schwer schnaufend machte sich Fran Pfeiffer hinaus, dem Ankömmling entgegen, um gleich darauf mit ihm ins Zimmer zunickznkehren. Und der Ankömmling war Otto Langerke. Anselma trat ihm verwirrt entgegen. So sehr sie da mit gerechnet hatte, er werde eines Tages plötzlich ange braust kommen, so völlig batte sie ihn und alles, was mit ihm zusammenhing, über dem Erleben der letzten Tage ver gessen. Und plötzlich war da. was ihr an dem Abend des Wohltätigkcitssestcs gar nicht recht eigentlich zum B.'wutzt- sein gekommen war: Hatte sic ihn nicht im Saale gesehen? Dem galt ihre erste Frage: „Natürlich, Baronin. Wenn man liier in der Gegend zu tun bat und einen von icdem zweiten Baum ein Plakat 13. Fortsetzung. Sie versank in Träumereien, aus denen sie sich ärger lich wieder herausritz. Die Frage war die: Langte das, um darauf die Zukunft zweier Menschen, eine Ehe aufzu bauen? Nein, dazu langte es nicht. Dazu muhte anderes hinzutreten, im Grunde Wichtigeres: Gemeinsamkeit im Denken und Fühlen, in der Lebensauffassung. Sie war Westfälin, durch und durch Norddeutsche — er Bayer; sie Mensch der Ebene, er Gebirgler: sie, nicht gern zwar, aber tatsächlich doch Städterin, er Dörfler. Konnte das einen reinen und guten Klang geben? Ach, sie mutzte mit ihm sprechen, sprechen! Mutzte end lich erfahren, wer dieser Max Kirchmayr eigentlich war, der in ihr Leben eingebrochen war, der so viel Macht Uber . sie gewonnen hatte. War das Liebe, was sie so an ihn band? Ihr kamen Tränen. Und mit den Tränen eine Beruhigung. Sie war doch eln leidlich instinktsicherer Mensch. Sollte sie diese Sicher heit des Instinktes gerade hier so ganz verlassen haben? Nein, nein, das war nicht anzunehmen. Wenn nur erst der Abend wäre, datz sie sich mit ihm aussprechen konnte! Keine Küsse, keine Zärtlichkeiten — nur seine Hand halten und mit ihm reden! Und dann schlotz Anselma wieder die Augen. Der Klang seiner Stimme tönte ihr in den Ohren — und sie wurde sich mit einem zärtlichen Lächeln darüber klar, datz ein Teil des Zaubers, dem sie verfallen war, in dem weichen, warme» Klang seiner Stimme lag... Mittag erwartete sie eine grotze Enttäuschung. „Der junge Herr war zweimal da, Frau Baronin, und hat nach Ihnen gefragt. Ein Briefel von der Mutter hat er das zweitemal dagelassen, ich habe es auf das Zimmer gegeben — oder soll ich es holen?" „Tausend Dank, nein, Frau Pfeiffer; ich gehe ja doch hinauf." — In dem Umschlag, den Anselma schnell aufritz, lag neben ein paar herzlichen Zeilen mit denen Frau von Kirchmayr die Empfängerin zu übermorgen abend einlud und die Hoffnung aussprach, datz Anselma inzwischen ein mal bei ihr heremsehen würde, ein zweiter verschlossener Umschlag ohne Aufschrift. Sie ritz auch ihn auf; Zeilen von Max, denen ein kleines Vrennesselblatt entflatterte. Sie las: „Liebste angebetete Anselma! Du kannst Dir nicht vorstellen, in welcher Sn»».:mg ich dies niederschreibe: Der Telephonanruf eines Ge schäftsfreundes zwingt mich, nach Regensburg zu fahren, wo ich heute abend eine Vorbesprechung und morgen eine sehr wichtige Unterhandlung haben werde. Es handelt sich um ein Geschäft, das für uns von äutzerster Wichtigkeit sein würde, und wenn ich auch wenig Hoffnung habe, datz es zustande kommt, so mutz ich doch jetzt mehr als je alles versuchen. Meine angebetete Anselma, sei mir nicht böse. Wir treffen uns nnn morgen abend, ja? Um fünf Uhr werde ich dort sein, wo wir vereinbart haben. Mit tausend Küssen immer Dein Max." Das war nicht viel. Nur eine Stelle hatte Klang für Anselma — dieses nüchterne „jetzt mehr als je". Guter, Lieber! dachte sie. Und im Innern des Bogens, dort, wo offenbar das grüne Vlättlein eingefaltet gewesen war, fand sie noch die beiden Zeilen aus der Ballade: „Nesselblatt zum Munde hob er wie gebannt. Und die Lippe brannte, wie sie einst gebrannt..." Er hatte sich also die Ballade verschafft oder herans- gesucht — denn datz er sie von Haus ans so genau kennen sollte, war nicht anzunehmen. Sie bückte sich zärtlich nach anschreit, datz die Baronin Anselma de la Truppe lm „Gasthof zum Ochsen" in Plock als Sängerin austritt, dann geht man natürlich dahin." „Und warum haben Sie mir nicht guten Tag "esagt?" „Aus allerlei Gründen. Erstens bin ich nicht sehr lange geblieben — ich hatte am Sonntag in Cham eine Be sprechung. Das war aber natürlich nicht der Hauptgrund. Der Hauptgrund war der, datz ich Sie nicht vor einem sehr neugierigen Publikum zum ersten Male wieder begrützen wollte. Ich wollte Sie zu diesem Zwecke lieber unter vier Augen sprechen." Anselma legte ihre Hände aneinander und betrachtete sie mit dem Anscheine versunkener Ausmerlfamkeit. Was sollte sie tun? Ihre erste Regung war, ihm einfach zu sagen: „Lieber Herr Langerke, wir haben wirtlich nicht miieinander zu sprechen, was unter vier Augen abgemacht werden müsste." Dann würde sie sich ungestört auf den Abend freuen können. Aber ging das an. Natürlich ging es. Sollte er sich doch ruhig kokett oder wetterwendisch oder wer wcitz was finden. Aber nein. Eie hatte damals unter dem Zureden all der um sie besorgten alten Damen einen schweren Fehler gemacht. Sicher hatte sie ihm nicht das Recht gegeben, Hoffnungen zu hegen; wohl aber das Recht, anzunehmen, datz er vielleicht einmal Hoff nungen würde hegen dürfen. Und er hatte sich immer, ob gleich ihm derartiges offenbar nicht leicht wurde, ganz in den Schranken gehalten, die sie ihm gewiesen. Sollte sie ihn jetzt vor den Kopf stotzen? Das hatte er nicht verdient. Nein, sie wollte ruhig den Tag daran geben, diese alte Rechnung ehrlich glatt zu machen. Wieviel besser, dies hinter sich zu haben, wenn sie ihren blonden Wilddieb wiedersah! Und sie hob den Kopf und sagte lächelnd: „Wie ich Sie kenne, Herr Langerke, haben Sie ein fer tiges Programm für den heutigen Tag gemacht?" „Habe ich, Amsel. Ich wollte Ihnen eine Autotour auf der herrlichen neuen Stratze Vorschlägen. Kennen Sie Passau? Nein? Also dann Mittag in Passau — ich habe da einmal eine Stistskneipe ausgetan mit einem wunder schönen stillen Karten hinter dem Hause. Küche und Keller la. Und dann liefere ich Sie, wenn Sie wollen, wieder hier in Löbach ab." „Selbstverständlich will ich das. Und Voraussetzung ist, datz ich um halb fünf wieder zurück bin." Otto Langerke bekam eine Falte auf der Stirn. „Ist das so wichtig?" „Mir so überaus wichtig, datz ich es zur gung meiner Teilnahme mache." „Schön. Halb fünf? Lasten Sie sehen." Er kniss ein paar Augenblicke die Lider zusammen und rechnete. „Ist gut zu machen. Wir haben dann nur anderthalb Stunden für Passau, aber zu einem Blick aus dies und das langt e» schon. Alfo abgemacht." „Abgemacht." „Gut. Dann bitte machen Cie sich schnell fertig, Ba ronin; in fünf Minuten Abfahrt des Luxusautomobils Bayerischer Wald—Passau." — Der schlechte Weg bis Plock batte Otto Langerke wenig Möglichkeit zu mehr als kurzen Bemerkungen gegeben. Jetzt fuhren sie auf der neuen, ausgezeichneten Stratze dahin, die sich durch herrlichen Hochwald in mancherlei Windungen und Kehren aNmäbl'ch höher schraubte. „Neulich, vor vier oder smst Taaen. als ich diese Strecke zum ersten Male fuhr, habe ich mich schon darauf gefreut, sie Ihnen zu zeigen, Amsel" „Lieber Herr Langerke". erwiderte Anielma, „wir wollen uns Uber eins verständigen: Ich habe durchaus nichts dagegen gehabt, datz Cie mich im Hauke meiner müt terlichen Freundin Frau Brenner wie alle Welt dort gele gentlich „Amsel" nannten. Andernorts wollen wir lieber eine Bezeichnung vermeiden die einen Anlckiein von Inti mität Hervorrufen könnte, die ich nicht schätze." Otto Langerke erwiderte nichts. Starren Blicks iah er gero^-aus. Es wurde ein langes Schweigen. iFonjetzang folgt.) Lastenbrechen in Indien / Das Wirtschaftsgebäude de« Erziehungsheimes „Wilhelms- pflege" niedergebrannt. Stuttgart, 4. Januar. In den Abendstunden des Sonntags brach in dem großen Wirtschaftsgebäude des Erziehungsheimes „Wilhelmspflege" In Plieningen Feuer aus, das sich schnell aus breitete und an -en Futter» und Kohlenvorräten reiche Nahrung fand. Trotz tatkräftigen Eingreifens der örtlick-en Wehr konnte das Gebäude nicht mehr gerettet werden. Es ist bis aus die Grundmauern nledcrgebrannt. Dabei wurden auch die landwirt- schriftlichen und sonstigen Geräte vernichtet und auch, soweit bis jetzt feststcht, eln Teil -es Federviehes und der Schweine. Das Großvieh konnte noch rechtzeitig In Sicherheit gebracht iverden. Als die Wehren aus Stuttgart und Vaihinaen am Platze erschie nen, hatte das Feuer bereits auf -en Dachstuhl des Stnllgebäu- des iibergegrifsen und bedrohte auch das Wohngebäude, in dem dl« etwa 80 Knaben und Mädchen des -Heimes unkeroebracht sind. Gegen 31 Uhr gelang es dann, das Feuer einzukrcisen. Bei der Herstellung von Feueriverkskärpern getötet. Freiburg, 4. Januar. In einer Hütte auf dem Feldlrerg im Schwarzwald ereignete sich in -er Silvesternacht ein schweres Unglück. Bei der Herstellung von Feuerwerkskörpern kam es zu einer Ernlvsion, bei der der 32 Jahre alte Freiburger Stu dent Otto Schreiber so schwer verletzt wurde, daß er später in der Freiburger Klinik starb. Die Hütte wurde stark b'tchädigt. Einige Freunde des Verunglückten kamen mit dem Schrecken davon. Raubmord in d«r Neusahrsnacht. Stuttgart, 4. Januar. Am letzten Tage des alten Iobres wurde in Leutkirch -le 85 Jahr« alte Frau Kreszenzia Rösle von dem 83 Jahr« alten Anton Greiß ermordet. Greiß hotte nach Geld gesucht und war dabei von der alten Frau Überrascht wortzsn. Greiß erdrosselt« sie, raubte 47 NM. und fuhr am Abind nach Ravensburg, wo er bereito am Ncujahrsmorgen ver- chastct wurde. Von dem geraubten Geld hatte er nur einen klei nen Teil verbraucht. In diesen Tagen rüsten die indischen Muslime wieder zu dem großen Fest. Der Fastenmonat Ramadan nähert sich seinem Ende, und dieses Ende eben ist „Id-ul-Fitr", das Fest des Fa stenbrechens Es ist eine harte Sache um das Fasten in Indien, und nur, wer eine Vorstellung von den Opfern hat. die das Fasten auf erlegt, kann auch die Freude ermessen, mit der das Fest seine Beendigung erwartet und gefeiert wird. Der islamische Kalender rechnet nach Mondjahren, daher sind seine Monate beweglich, wie in Deutschland das Osterfest. Diese Beweglichkeit hält sich jedoch in gewissen Grenzen, so daß der Fastenmonat meist in die heißeste, immer aber in die heiße Jahreszeit füllt. Das bedeutet, daß der Inder die Fasten meist bei einer durchschnittlichen Temperatur von 48 Grad im Schatten halten muß. Nachts zwischen drei und vier Uhr wandert in den Dörfern und Städten Indiens, in denen Muslime wohnen, der Nacht wächter durch die Straßen und weckt die Gläubigen mit ermun ternden Zurufen. Wo es not tut, hilft er auch noch mit ener gischen Schlägen an die Tür nach: geweckt muß werden, denn bald ist die Zeit vorbei, in der man noch etwas essen darf. Mitten in der Nacht erheben sich die Millionen Muslime Indiens von ihrem Lager und nehmen — noch halb ver schlafen — einige leichte Speisen zu sich. Sie dürfen keinen Durst machen, denn auch das Trinken ist bis zum Sonnenunter gang verboten. Bald nach der nächtlichen Mahlzeit beginnt die tägliche Fastenpcriode. Essen. Trinken, Rauchen ist nun aus geschlossen. Dis geschäftliche Tätigkeit der Muslime wird wäh rend dieser Zeit auf das allernotwendigstc Maß beschränkt, die Sinne des Muslims richten sich auf religiöse Fragen, die Be schäftigung mit dem Koran, der in diesem Monat offenbart wurde, ist allgemein. Jeder Abend bringt einen Vorgeschmack des Id-ul-Fitr, des Festes des Fastenbrcchens. Sobald die Sonne untergcgangen ist, verkündet ein Kanonenschuß oder ein Trompetensignal, daß der erwartete Augenblick des Fastenbrechcns gekommen ist. In manchen Orten verkündet es auch der Gebetsruser durch sein weithallcndes „Allahu akbar" non der Höhe des Minaretts. Schon lange vor der Zeit sammeln sich die Kinder der Gegend im Hos der Moschee und warten auf den bei ihnen besonders beliebten Ruf Sie sorgen mit Windeseile dafür, daß eo auch Das aroste Fest der Muslime — Mas -er Monat Rama-an bedeutet jeder erfährt, der etwa in seiner Wohnung den Nus des Muezzins nicht vernehmen konnte. In den Häusern sind die Tische schon längst gerichtet; mit einem Seufzer setzt sich die Familie und läßt Essen und Trinken zu seinem Recht kommen, denn cs ist keineswegs verdienstlich, aus übertriebenem Eifer etwa jetzt noch den Beginn der Mahl zeit hinauszuzögcrn. So ernst und beschwerlich der Tag war. so fröhlich wird dann meist die Nacht. Dio Lebensgeister sind wieder erwacht, und die Stunde der Geselligkeit hat geschlagen, zu der am Tage niemand Lust verspürt. Einen vollen Monat geht cs so, dann schlägt die Stunde des Id-ul-Fitr, an dem das Fasten endgültig aus das laufende Jahr gebrochen wird. Ganz stimmt das freilich nicht, denn am Abend zuvor hat der Muslim bereits — wie jeden Abend — gegessen, aber am Id-ul-Fitr ist der erste Tag, der ohne Fasten beginnt, der wie der „normal" ist. Der Mittelpunkt des Festes ist das große Festgebet, das in jedem Ort nur an einer Stelle abgehalten wird, jeweils in der größten Moschee. In den Großstädten, wie z. B. Delhi, wird das Festgebet durch die in die Hunderttausende gehende Teil» nehmorzähl zu einer gewaltigen Kundgebung. Die fast mili tärisch straffe, wohlgeordnete Art seiner Abhaltung unterstreicht noch den Charakter dieser Veranstaltung, die ein lebendiger Ausdruck der islamischen Solidarität sein soll. Nach Beendigung des Festgottcsdienstcs umarmen sich Ver wandte und Freunde und küssen sich nach orientalischer Art auf die Backen. Dann aber eilt alles nach Hanse, denn es beginnt nun ein fast weihnachtliches Treiben. Die Kinder erhalten Ge schenke, die Familien besuchen sich gegenseitig und bewirten sich mit Süßigkeiten und Leckereien. Es ist ein Tag der Freude, den sich kein Muslim aus seinem Leben sortdcnkcn möchte. Hauptschrlftleiter: Georg Winkel. ««raniworlllch für Inhal« und Bilden Daarg Wtvkat U, Drasden. v«ranlworillch«, «nzrigenleller: Th«»dar VNnlal In Dresden. Pen« in» Verlag! Sier«»,la Buchdenckerel Dresd«», Vallerltrah« «7. D. «. XII. 3«: über 4200. — Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig,