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Sächsische Volkszeitung : 05.01.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193701054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370105
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-01
- Tag 1937-01-05
-
Monat
1937-01
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 05.01.1937
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Nr. 3. — 5. 1. 37. Sächsische Volkszeitung Im Aller von 118 Jahren gestorben Warschau, 4. Januar. Im Gebiet der sogenanntcn Rokitno- lsikmpf« Im Kreise Pinsk starb dieser Tage einer der ältesten Be wohner Polens, ein Bauer lm Alter von 118 Jahren. Berlin, 4. Ian. Bernhard Köhler, der Leiter der Kommission siir Wirt schaftspolitik der NSDAP, erläutert in der „Deutschen Volks wirtschaft" die Notwendigkeit der Aufwertung der Arbeit zur Erzielung einer gesteigerten Kaufkraft. Die Ausbeutung, ver ursacht durch das ewige Angebot der Arbeit und der Wucher, verursacht durch die immer wieder gefährdete Nachfrage nach dem Brot, seien in ihrem Kern getroffen. Mit Recht aber er warte das Volk und besonders die Schicht der geringen Ein künfte eine Steigerung der Kaufkraft gegenüber den Erzeug nissen der heimischen Gewerbe. Sie müsse erfolgen, indem ge genüber den gleichbleibenden Geldwerten von Arbeit und Brot die Erzeugnisse im Preis sinken müssen, indem also gegenüber der sesten Währung die gewerblichen Erzeugnisse billiger wer den. Datz dies die Wirtschaftlichkeit der Unternehmungen stören könnte, weist der Referent ausführlich zurück!. Jeder Unter nehmer mögen sich darüber klar sein, daß er alle Ursache habe, sich rechtzeitig aus freien Stücken und mit gröhtcr Gewissen haftigkeit aus die Fortsetzung des volkswirtschaftlichen Verbillig ungsvorganges einzurichtcm und keiner solle glauben, datz an ihm dieser Kelch vorübergehen werde. Eingehend legt Bernhard Köhler die Notwendigkeit von Gesun- dungsmatznahmen in Kalkulation und Preisstellung dar, die er forderliche ständige Abwägung der Preise und fügt hinzu, datz die keinen Erschütterungen mehr ausgesetzte Einkommenshöhe des Volkes volkswirtschaftlich eine Absahbiirgschaft bilde, wie sie die raffinierteste Konjunkturpslege nicht besser Herstellen könnte. Alle großen Siwermünzen verschwinden Berlin, 4. Ian. Der R e i.ch s f i n a n z m i n i st e r hat alle aus Grund von Gesetzen und Bekanntmachungen über die Aus prägung von Rcichssilbermünzen zwischen den Jahren 1924 und 1932 ausgeprägten Rcichssilbermünzen im Nennbetrag von 1 M., 1 RM., und b RM. nutzer Kurs gesetzt. Die genannten Münzen gelten ab 1. April 1937 nicht mehr als gesetzliche Zahlungsmittel und sind einzu ziehen. Bon diesem Zeit punkt ab ist nutzer den mit der Einziehung beauftragten Kassen niemand verpflichtet, diese Münzen in Zahlung zu nehmen. Dagegen werden sie noch btszum30. Iunt1937 einschltetz- lich bei den Reichs- und Landeskassen zu ihrem Nennwert In Zahlung genommen und zur Umwechslung ange nommen. Es handelt sich bei diesem Aufruf alter Silbermiin- zen um die sogenannten grossen Stücke, insbesondere um die alten grossen 5-M.-Stiicke, die „Wagenräder", die im Umlauf bereits zum grötztcn Teil durch die viel handlicheren neuen Münzen ersetzt worden sind. Auch bei den I-M.-Stücken ist die Auswechselung schon ziemlich vollzogen, so datz bei dem Aufruf keinerlei Behinderung des Zahlungsverkehrs mit Münzen ein treten kann. Nur bei den 2-Mark-Stücken ist die Ausprägung der neuen Münzen noch nicht soweit gediehen, datz die alten, vor der Machtübernahme begründeten, bereits nutzer Kurs ge setzt werden könnten. Die alten 3-Mark-Stücke waren schon aufgerufen. Sin Beitrag zur Befriedung Pariser Stimmen zum englisch-italienischen Abkommen Paris, 4. Ian. Die Pariser Montagsblätter werten allge mein das englisch-italienische Abkommen als einen Beitrag siir die allgemeine Befriedung in Euro pa und besonders im Mittclmecrbecken. Auch der Äutzenpoli- tikcr des „Journal" begrützt den Pakt, erklärt aber, man müsse sich kragen, welche Rolle Frankreich in der ganzen Angelegen heit spiele. Wenn cs nicht dabei übervorteilt werden wolle, müsse es sofort eine Neuorientierung seiner Politik vornehmen. Eine französisch-italienische Annäherung wäre vor dein englisch italienischen Gentleman-Agreement leichter und nützlicher ge wesen. Heute stelle sie aber den einzigen Ausweg dar. wenn Frankreich nicht die Kastanien aus dem Feuer holen wolle. Der sozialistische „Populaire" stellt fest, das Abkommen setze einen Schlußstrich unter die Vergangenheit und öffne eine Tur in die Zukunft. Man sei zwar von einem allgemeinen gegenseitigen Beistandspakt, der jede Möglichkeit eines Angrif fes oder einer territorialen Revision ausschlietze, noch weit ent fernt. Man dürfe aber trotzdem die Bedeutung des Abkommens nicht unterschätzen. Tas Gentleman-Agreement könne dem Frie den dienen. Der französische Aussenminister habe durchaus recht, wenn er behaupte, datz Frankreich bei einer dauernden englisch italienischen Verständigung nur gewinnen könne. Der „Homme Libre" gibt der Hoffnung Ausdruck, datz das englisch-italienische Abkommen nur der Auftakt für eine fran zösisch-italienische Wiedervcrsöhnung sei. Tie Fago sei aller dings, ob man in London und Rom die gleiche Ansicht ver trete. Brasiliens Außenminister zuriickgetreten Rio de Janeiro, 4. Iail. Ter gegenwärtig noch zu einem Staatsbesuch in Monte video weilende brasilianische Autzenminister Macedo Soares, der Brasilien auf der interamerikanischen Friedenssicherungs konferenz vertreten hat, erklärte seinen Rücktritt. Bernhard Köhler: Bessere Kauflrast durch Aufwertung der Arbeit > XIsins (kronilc Heiratsalter beim Arbeitsdienst das 25. Lebensjahr Berlin, 4. Ian. Entsprechend den Vorschriften für die Wchr- zmacht sind auch für den Reichsarbeitsdienst Anweisungen Uber die Eheschliessung von Angehörigen des RAD. ergangen. Vom Ärbeltsmann vis zu den höchsten Stellen ist darnach die Eingehung der Ehe von einer Hciratserlaubnis abhängig. Die Erteilung oder Versagung hat aber nichts mit einem Dienstgrad zu tun. Dagegen Ist ein Helratsalter festgesetzt worden, das beim 25. Le- denssahr liegt. Das bedeutet in der Praxis, datz im allgemeinen der Arveitsdienstangehörlge bereits wenigstens eine Unterführcr- Kellung erreicht hat und dann auch Uber eine bessere materielle Basis für die Ehe verfügt. Die Helratsgenehmigungsschrelbcn lind dem Standesbeamten bei der Anmeldung der Eheschließung in beglaubigter Form vorzulegen. 4» Ausgelassen« Silvesterstlmmung itt Amerika. Newyork, 4. Ian. Amerika beging am Altjahresabend die ausgelassenste und lustigste Silvesterfeier seit mehr als einem Jahrzehnt. Der Dollar rollt wieder schneller und jeder, der es sich irgendwie leisten kann, will die letzten Minuten des alten Jahres aus« iglebig feiern, während selbst in den Jahren der Prosperität die Prohibition allen Feiern einen Dämpfer aussetzte. Gleichzeitig will jeder in diesem Augenblick die Erinnerung an die sechs jährige Depression endgültig vergessen. Die Weinhandlnngen tn den Städten melden den Berkaus riesiger Mengen an Schaum- fvetn, Likören und Whisky. Sämtliche Newyorker Hotels, Gast- Meuterei in London, 4. Ian. Wie die „Times" aus Barcelona meldet, sind auf Anweisung der katalanischen Machthaber die Anführer der sog. „Fünften Kolonne von Barcelona" verhaftet worden. Die Verhafteten werden beschuldigt, eine Reihe von Plänen vorbereitet zu haben, um „eine Landung nationalistischer Streitkräfte an der katalanischen Küste zu erleichtern". Ferner sind am Freitagmorgen in Montjuich sechs Todesurteile vollstreckt worden. Azana soll beabsichtigen, dem nächst von Barcelona nach Valencia zu übersiedeln. Der Bormarsch der Aationalarmee Reiches Kriegsmaterial erbeutet. Salamanca, 4. Ian. Nach mehrtägiger Operationsvause erfolgte am Sonntag auf dem linken Flügel der Madrider Front ein erfolgreicher Vormarsch der nationalen Truppen. Laut Heeresbericht des Obersten Befehlshabers in Salamanca wurde der Gegner im Frontabschnitt bei Boadilla del Monte hinausgeworsen. Der Landgeivinn umfaht Villafranca del Castillo, ein Gebiet nördlich von Nomanillos und Manilla. Die Nationalisten erbeuteten zwei schwere Sowjetianks mit einge bautem Kleinkalibcrgeschütz, Maschinengewehre, Karabiner, Lastwagen und Personenautos. Die Roten hatten hohe Verluste. Unter den Toten wär ein französischer Major, der eine Tankabtcilung befehligte, und zahlreiche Franzosen, die sämtlich dem Internationalen Bataillon angchörten. Die Truppen der Südarmee säuberten das eroberte Gebiet der Provinz Iacu und stieben dabei auf 207 Leichen von Kommunisten, mit überwiegender Mehrheit Ausländer, be sonders Franzosen. Ihre Beute in den letzten Tagen betrug 50 Maschinengewehre, 10 Maschinenpistolen, 283 Gewehre auslän discher Herkunft, 83 Kisten mit Handgranaten, 100 000 Schuh Munition, Gasmasken und drei Lastautos mit Kriegsmaterial. Angesichts des unaushaltsamcn Vormarsches der nationalen Barcelona? Truppen wird die Zahl der überlaufenden Rotmilizen täglich größer. Die Nationalisten schossen am Sonntag drei zweimotorige Rot-Flugzeuge ab und verloren über Madrid einen Beobachter. Ledhaste Arlillerie-Mlgkelt der Rationalen an der Madrider Front Toledo, 4. Ian. An der Madrider Front, und zwar auf dem linken Flügel gegen Escorial. gerichtet, setzte am Sonntag wieder lebhafte Feuertätigkeit ein. Das Feuer zahlreicher Batterien der Na tionalen zeigte, datz die Operationen auf diesem Flügel wieder ausgenommen worden sind. Die Lage für die roten Verteidiger von Escorial wird dadurch itnmcr kritischer, da sie jetzt von drei Seiten eingeschlosl-n sind und die Rückzugslinie nach Madrid ernstlich gefährdet ist. Vor Madrid selbst herrscht wegen des immer noch auftre tenden undurchdringlichen Nebels Ruhe. Ueber Toledo erschien ain Sonntag mittag bei stark die sigem Wetter ein roter Bombenslieger, der über den Front« stellungen Bomben abwarf, ohne jedoch Schaden anzurichten. v Aeuer Transport drltischer Marxisten für Spanien bereitgefiellt London, 4. Ian. Wie die „Daily Mail" meldet, wird am kommenden Frei tag von Glasgow ein neuer Transport britischer Marxisten nach Spanien abgehen, um dort auf Seiten der Roten zu Kämpfen. Die Rekrutierung ist von der schottischen kommunistischen Par tei organisiert worden. Mißhandlung eines Sndetendentschen vor Gericht Ein Fall von vielen. Marlenbad, 4. Ian. Beim Bezirksgericht in Marienbad fand die Verhandlung gegen den tschechischen Polizciinspektor W. Fürst sowie gegen den Polizeiinspektor Vccera statt. Es handelt sich um einen Vorfall, der sich bei der Vernehmung des 21jährigen sudetendeutschen Iunglurners Richard Pohl bei der Staatspolizeibehörde in Marienbad am 31. Oktober zugetragcn hat und der vom Abgeordneten der Sudetendcutschen Partei, Fritz Köllner, seinerzeit im Prager Parlament erwähnt wurde. Richard Pohl schilderte in ausführlicher Weise den Vor fall. Polizciinspektor Fürst hat ihn bei der Vernehmung bei den Haaren gepackt und hin- und hergezogen. Nach wiederhol ten Fragen über den Charakter der Heimabende der Iung- turnerschast hat er ihm eine kräftige Ohrfeige versetzt. Dies wiederholte sich und er bekam noch mehrere Schläge ins Gesicht und auf den Kopf. Nach einigen Hieben blutete er aus der Nase. Polizeiinspektor Fürst zwang ihn dann, sich beim Wasch becken die Blutspurcn abzuwaschen. Als er dies nicht gleich tat, schlug ihn Fürst neuerdings. Nach der Vernehmung traf er aus dem Gang seinen Vater, der ihn fragte: „Wie schaust du denn aus?" Nach der Vernehmung zahlreicher Zeugen fällte das Be zirksgericht folgendes Urteil: „Polizeiinspektor Wenzel Fürst wurde wegen vorsätzlicher leichter Körperverletzung in einer Ei genschaft als Amtsperson zu drei Tagen Haft, bedingt auf zwei Jahre, verurteilt, ferner zum Ersatz der Kosten des Strafver fahrens und der Vcrtrctungskostcn des Privatbeteiligten". Der mitangeklagte Polizeiinspektor Vecera wurde vom Gericht frei gesprochen, da das Gericht nicht der Ucberzeugung ist, datz er eine strafbare Handlung begangen hat. Der staatsamvaltschast-' liche Vertreter brachte gegen die bedingte Verurteilung und ge gen das zu geringe Strafmass Berufung ein, da es ihm wahr scheinlich doch zu toll vorkam. Ferner brachte der Verteidiger des Angeklagten Berufung wegen Nichtigkeit des Verfahrens ein. * Wie man sieht, haben die Anklagen des Abgeordneten Köllner dem staatsamvaltschaftlichen Gewissen doch keine Ruhe gelassen. Wenn alle Fälle von Mihhandlungen Sudetendcut- scher durch Organe der tschechischen Staatspolizei — wie es mit Recht von dem Abgeordneten gefordert wurde — vor das Ge richt kämen, so Hütten die Gerichte im neuen Jahr vollauf zu tun. Dieser Prozetz ist aber auch ein Beweis dafür, datz die aussehenerregenden Erklärungen der Abgeordneten über die Mitzhandlungen von Sudetendeutschen von tschechoslowakischen Polizeiorganen auf Wahrheit beruhen. Oesterreich - eine Reichssendunq der KZ Die „Stunde der jungen Nation" am Mittwoch, ll. Ian., steht untör dem Thema „Oe st erreich — Land und Vos k". Ursender ist der Deutsche Kurzwellensender. Sämtliche Reichs sender iibertragen die „Stunde der jungen Nation" am 6. Ian. ab 20.15 Uhr, während der Deutschlandscnder sie ab 20,45 Uhr bringt. Visrontsenltmg in Danzlq von 5 auf 4 v. H. Danzig, 4. Ian Die Bank von Danzig hat mit Wirkung vom 2. Januar 1937 ihren Diskontsatz von 5 aus 4 v. H. und ihren Lombardsatz von 6 auf 5 v. H. herabgesetzt. Ausserdem soll durch Senkung der Tributkostcn eine Er leichterung der Wirtsckaftsvcrhältnisse in Danzig herbeigeführt werden, weshalb die Soll-Zinsen siir Guldenkrcdite um 1 v. H., für Rcichsmarkkredite ebenfalls um 1 v. H.. siir Kredite in englischer, amerikanischer, holländischer und sonstiger Währung um 0,5 v. H. gesenkt worden sind. Lediglich die Zinssätze siir Zloty-Kredite bleiben unverändert. Die Reichsbank am ZahressMH 1936 Berlin, 4. Ian. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31 Dezember 30 hat In der Ultimowoche die gesamte Kapitalanlage um 752,2 auf 6108,0 Millionen NM. zugcnommen. Demgegenüber betrug der Zuwachs zur Kapitalansage im Vorjahr 639,6 Millionen NM. Diese erhöhte Inanspruchnahme des Rcichsbankkredites wirkt sich insofern noch etwas mehr aus. als in den ersten drei Dc- zemberwochen von der zusätzlichen Belastungsspitze vom Nov.- Ultimo nur 24,1 v. H. abgcbaut worden waren gegen 44,8 v. H. im Vorjahr. Andererseits vermindert sich jedoch das Gewicht tätten und Kabaretts sowie die anderen Vergniigungslokale ind seit Tagen zu oft fantastischen Preisen für die Silvester eiern ausverkauft. * 79jährige Drillingsschwestern feierten Geburtstag. Die englische Presse verzeichnet den gewiss seltenen Fall, datz Drillingsschwestern ihren 79. Geburtstag feiern. Die Schwestern heitzen: Frau Thackeray, Frau Watson und Frau Rimington. Sie befinden sich alle bei bester Gesundheit, zwei von ihnen sind Witwen, nur der Mann der Frau Thackeray lebt noch. Die Schwestern wohnen nicht zusammen, sondern führen getrennte Haushalte. Uebereinstimmend erklären sie jedoch, datz sie ihr hohes Alter nur ihrer sehr matzvollen Lebensfüh rung verdanken. Eine von ihnen sprach die Hoffnung aus, datz sie alle drei noch das 100. Lebensjahr erreichen werden. Ein Gegenstück zu Solveig. Hamburg, 4. Ian. Die liebliche Solveig aus Ibsens un sterblichem „Peer Gynt" hat nunmehr ein männliches Gegen stück, wenn man so sagen darf, im holsteinischen Städtchen Bredstedt gefunden. Ein 69jähriger hat 45 Jahre auf die setzt 77jährige Braut gewartet und sie nun endlich heimgeführt. Ver lobt waren sie schon die ganze lange Zeit — eigentlich das bis herige Leben — hindurch, aber bisher war bei der Braut di« Treue zu ihrem Zwillingsbruder, mit dem sie zusammenwohnte, grösser als die Liebe zu dem Bräutigam, denn die Dame hatte in ihrer Jugend den Schwur getan, solange nicht zu heiraten, als ihr Bruder am Leben sei. Jetzt, da er das Zeitliche segnete, war endlich die Bahn frei, und die lange Verlobungszeit konnte ihre Krönung durch eine späte Ehe finden. dieser Belastung dadurch, datz ein erheblicher Betrag von 272,4 (im Vorjahr 231,5) Mill. NM. der beschafften Kreditmittel wiederum zur Einzahlung aus Girokonto verwendet worden ist, das damit auf 1012,5 Mill. NM. angewachsen ist. Ausserdem haben die sonstigen Aktiva um den erheblichen Betrag von 75,28 Mill. RM. abgenommen was zum grötztcn Teil auf Rück zahlungen des dem Reich cinacrö.vwten Betriebs-Kredites zuriick- zusühren ist. Schlietzlich mutz bei dem Vergleich mit der vor jährigen Entwicklung berücksichtigt werden, datz diesmal der Iahrcsschluhtermin insofern besonders ungünstig lag. als aus den Ncujahrstag gleich wieder ein Sonnabend siel und an dem auf einen Donnerstag fallenden Jahresschluss sowohl erhebliche Lohnsummen als auch sonstige Mittel für die folgenden drei Tage beschafft werden mutzten. Dementsprechend sind an Reichs banknoten und Rentcnbankscheinen zusammen 346.8 und an Scheidemünzen 50,3 Mill. NM. in den Verkehr abgeflossen. Der gesamte Zahlnngsmitteluwlauf stellt sich am Jahresschluss auf 6967 Mill. RM. gegen 6570 in der Vorwoche, 6639 Ende Nov. und 6384 Ende 1935. Die Gold- und Devisenbestände sind um 0.3 aus rund 72,1 Mill. RM. gestiegen. Im einzelnen haben die Goldbestände um 0.1 aus rund 66 5 und die Bestände an dek» kungsfähigen Devisen um 0,2 auf rund 5,7 Mill. NM. zuge nommen. Dresdner Schlachtviehmartt vom 4. Januar Preise: 1. Rinder: A. Ochsen: a) 43, b) 39, c) —, d) —, B. Bullen: a) 41, b) 37, c) —, d) —. C. Kühr: a) 41, b) 37. c> 31, d) 23. D. Färsen: -. E. Frelser: —. 2. Kälber: A. Son. verblasse: — B. Andere Kälber: a) 63, b) 50—53, c) 38, d) —. з. Lämmer, Kammel und Schafe: A Lämmer und Hammell a) 1. 52—55, 2. - , b) 1. —, 2. 48—55, c) 45—47, d) —. B. Sckafe: a) 42-—47, b) —, c) —. 4. Schweine: a) 51.50, b) 1. 51.50, 2. 61.50, c) 50.50, d) 47.50, c) —, s) —, g) (Sauen) 1. 51.50. 2. 49.50 Auftrieb: Rinder 390, darunter Ochsen 40, Bullen 61, Kühe 280, Färsen 9. Zum Schlachthof direkt — Ochsen —, Bullen —, Kühr 1, Nuslandsrinder —, Kälber 870, direkt 1, Ausland —, Schass 642, direkt 7, Ausland —, Schweine 2911, direkt 19, Ausland —< Ueberstand: Rinder —, Kälber —, Schafe 82, Schweine —. Marktverkauf: Rinder, Kälber und Schweine verteilt, Schafe langsam. Mitteldeutsche Börse vom 4. Januar (Eigene Drahtmeldung.) Uneinheitlich. Am ersten Dörsentag Im neuen Jahr wa< die Kursbelebuna nicht gleichmäßig. Nur einige Spezialwert» lagen fest. Die Umsätze hielten sich in engem Rahmen. Am Rentenmarkt bestand für ungarische Goldanleihen Nachfrage. Stadtanleihen behaupteten ihren alten Kursstand. Nachfrage -egte sich für Kommunal Altbesitz. Größeres Geschäft hatte auch oer Pfandbriefmarkt. Am Aktienmarkt standen Stähr im Vor. dergrund des Interesses. Sie gingen variable 4 Proz. höher. Liebermann plus 2 Proz. Thüringer Wolle wurden bei 2,5 Proz. Aufschlag infolge Materialmangels repartiert. Vereinigte Stahl dagegen stellten sich 2 Proz. abgeschwächt. Brauereien waren im allgemeinen wenig verändert. Radberger Exportbier plus 1,75 Proz. Maschinenwert« teilweise nachgebend. Schubert и. Salzer minus 1 sieben Achtel Proz. Großenhainer Webstuhb und Görlitzer Waggon je 2,5 Proz. höher. Für Peniger Patent- papier zeigte sich starke Nachfrage. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetter« vorhersaae fitr Dienstag, 5. Januar: Wolkig bis bedeckt. Regenfälle. Mild. Meist Winde aus westlichen Rich, tungen.
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