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Sächsische Volkszeitung : 20.02.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193702203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370220
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370220
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-02
- Tag 1937-02-20
-
Monat
1937-02
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 20.02.1937
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Nr. 43. — 20. 2. 87. Sächsische Volkszeitung Seit« 2 er hat offenbar eine bisher nicht geahnte »erbreitung erreicht. Auch er ist nur ein Ausschnitt. Aber alle Ausschnitt« zusammen können nicht umhin, den offiziellen Führern der Unterhausopposition den Schwund ihrer Autorität zum Be« wusttlein zu bringen. Dies ist einstweilen der sichtbarste Teil des Schadens. Die Labouropposition bringt in ihrem Schwächegesiihl nicht mehr den Mut zu deutlichen Entschei dungen auf. Wir haben das bei den verschiedenen Gelegen heiten am Beispiel der Aufrüstung und der spanischen Frage erläutert. Die Strahenpresse, die ein Gefühl für dergleichen hat, gewährt dem Kommunistensührer Harry Pollttt fast schon ebensoviel von ihrer Scheinwerferbeleuchtung wie dem Oppositionsführer Attlee. Man wird vermutlich ein Mittel finden, um den kommunistischen A lagenten das Hand werk zu legen, die sich ungebeten den Ersatzwahlkandidaten der Labour Party — augenblicklich auch dem Londoner Labourfiihrer Herbert Morrison bei den Eemeindeneu- wahlen — kompromittierend an die Rockschötze hängen. Nicht die Opposition wird diese Mittel finden, aber viel leicht die Regierung, die anscheinend Uber gesetzlich« Hand haben verfügt. Das wird für die Labour Party eine De mütigung sein, aber eine reinliche Scheidung der Einflüsse, die sich mehr und mehr in ihr vermischen, wird es schwerlich zuwege bringen. Aus der inneren Unsicherheit der Opposition entsteht Ohnmacht und aus der Ohnmacht große Zukunftssorgen, die keineswegs die Labour Party allein angehen. Bis vor nicht allzu langer Zeit vermochte sie trotz ihrer Niederlage von 1931 und des schwer zu verschmerzenden Abfalls der alten Führer noch die natürliche Rollo einer geschlagenen eng lischen Partei zu spielen, die Rolle einer Alternativregie rung. Die siegreiche Nationalregierung war nicht blind für ihre Verpflichtung, der Labour Party diese Rolle zu erleich tern. Diese Verpflichtung zieht sich ja überlieferungsgemäsi durch die ganz« englische Innenpolitik, in der man den Gegner nicht nur aus taktischer Berechnung schont, sondern auch um der nationalen Kontinuität willen. Sie ist natür lich in einem Lande, wo das nationale Empsinden, wenn nicht einen konservativen, so doch entschieden keinen revo lutionären Inhalt hat. Es fragt sich indessen, ob eine solche Ueberlieferuna nicht unter heutigen Umständen mehr und mehr ihren Sinn einbützt. Vor die Notwendigkeit gestellt, eine Alternativregierung zu bilden, würde die Labour Party heute kopfüber in die Problematik des Volksfrontgedankens hineinstürzen, für deren Lösuna England schwerlich einen besseren Boden abgibt als die bisherigen Vorbilder. Jede innere Unsicherheit der Labour Party in dieser Richtung kann ihr aber, wie schon gesagt, nur eine täglich entschlosse nere Gegnerschaft der heutigen Machthaber eintragen, die wiederum nicht einfach konservativ, sondern vor allem antrirevolutionär sind. Die englische Diplomatie steht so vor einer ungelösten „Nachfolgerfrage". Die Parteigeaen- sätze verschärfen sich, solange die Labour Party auf dem Abstieg ist. Eine Erklärung für diese Zuspitzung würde man vergeblich in den inneren Zuständen Englands suchen — die Thronkrise hat gezeigt, wie leicht die innere Partei politik sich ausschalten läßt. Die Ursache liegt in den inter nationalen Spannungen und Ausbrüchen der letzten zwei Jahre. Der abessinische Konflikt, der spanische Bürger krieg, ausländische Regierungsexpcrimente wie das fran zösische, aber auch das amerikanische, und die um alle diese Erscheinungen entbrannten Weltanschauungskämpfe haben seit dem Sommer 1938 einen sich fortgesetzt steigernden Druck auf die englische Innenpolitik ausgellbt, ihren Geist erhitzt und ihren Mechanismus aus dem Gleichgewicht ge bracht. Vas Befinden de- Papstes Rom, 19. Febr. Daß die Entwicklung zum Besseren im Körper- lichen Zustand Pius XI. ständig an hält und welche Fort schritte man bis heute feststellen konnte, ergibt sich klarer als au» sachverständigen Kommentaren aus dem Versuch, den der Papst am Sonntag im großen Salon des dritten Stockwerkes, in dem er gewöhnlich seine Audienzen erteilt, unternahm. In Gegenwart seines Leibarztes Prof. Milani und gestützt auf den Arm eines Krankenwärters erhob sich der Papst seit beinahe zwei Monaten zum ersten Male, um einige Schritte zu gehen. Der gleiche Versuch, der kurz vor Weihnachten schon einmal gemacht wurde, damals aber mißlang, kann seht als gut gelungen betrachtet werden. Pius XI. erfüllte sich damit einen langgehegten Wunsch, dem sich sein Leibarzt nach Schlie- tzung der Wunden an den Unterschenkeln nicht mehr widersetzt hatte, nachdem fetzt auch die allgemeine Tätigkeit des Herzens al» zufriedenstellend bezeichnet werden konnte. Xlvin« Lkronile Der Herzog und di« Herzogin von Kent kommen nach München. > London, 19. Febr. Der Herzog und die Herzogin von Kent werden am Sonn abend auf dem Luftwege nach München reisen, wo sie die Gräfin Törring, die Schwester der Herzogin von Kent, besuchen werden Sie beabsichtigen, sich etwa drei Wochen in München aufzuhalten. — Der Herzog von Kent ist der jüngste Sohn des ehemaligen Königs Georg V. von England. Weiter« Iagdelnladung Görings in Polen. Warschau, 19. Februar. Ministerpräsident Generckloberst Göring wird Im Anschluß an di« Jagd beim polnischen Staats präsidenten in Bialowieza noch einer Iagdeinladung des Grafen Potocki Folg« leisten. D«r Negus will In di« Slooakei? Preßburg. 19. Febr. Der Negus hat, wie Prager Blätter berichten, die Absicht, sein Exil in der Slowakei zu suchen. Ein Vertreter des Negus ist mit dem Preßburger Architekten Pres- cianl in Verbindung getreten, um durch ihn wegen Ankauses eines slowakischen Gutes zu verhandeln. Der Architekt bot den Besitz Madry Kamen, der einem Rechtsanwalt gehört, an. Der Vertreter Halle Sclassies ist dorthin abgereist, um das Gut zu besichtigen. O Schlsfsbruch etn«s Hllfsfahrzeuges der italienischen Kriegsmarine Athen, 19. Febr. In der Nähe der Insel Anti-Kythera ist das Hilfsschiff „Erdano" der italienischen Kriegsmarine schisf- brüchig geworden. Die Besatzung von 89 Mann konnte bis aus einen, der ertrunken ist, gerettet werden. Bergungsdampfer sind an die UngttickssteNe abgegangen, ebenso Aerzte und Kran kenschwestern sowie der italienische MarineattachL. Baldwin verteidigt das Rüstungsprogramm - Vie 4vo.M1Uoneu.pfnnd'Akllelhe vom englischen Unterhaus genehmigt London, 19. Febr. Die Aussprache im englischen Unterhaus über die 400- Milllonen-Pfund-Anleihe wurde am Donnerstag abgeschlossen. Im Anschluß an die Aussprache wurde die Entschließung, durch die der englischen Regierung Vollmachten zur Auflegung von Rüstungsanleihen in Höhe bis 400 Millionen Pfund (8 Milliar den Reichsmark) erteilt werden, mit 329 gegen 148 Stimmen angenommen. Ministerpräsident Baldwin beschloß im Namen der Regierung die Aussprache. Er erklärte zum Riistungsprogramm, daß es sich lediglich um die Behebung der englischen Riistungsmängel handle und daß man Uebertrei- bungen vermeiden müsse. Trotz erhöhter Verpflichtungen sei die englische Armee nach den neuen Vorschlägen kleiner als sie es im Jahre 1914 gewesen sei. Auch die Flotte werde trotz der vorgeschkagenen Verstärkungen weit entfernt sein, eine große Flotte In dem Sinne zu sein, wie er 1914 gegolten habe. Eine tatsächliche Verstärkung werde bei der Luftwaffe durchgeführt. Er glaube, daß es die Ansicht jeden Engländers sei, daß Eng land eine gewaltige Luststreltmacht besitzen müsse. Aehnlich verhalte es sich mit der Verteidigung gegen Luftangriffe, die große Geldsummen verschlingen werde. Der Ministerpräsident stellte fest, daß England In keiner Weise an einen Angriff denke. Vielmehr wolle es sich in eine Lage versetzen, um einen Angriff abschrecken zu können. Eng land könne nicht seine eigene Sicherheit und die Sicherheit des Weltreiches gewährleisten, noch könne es bei der Befriedung der Welt eine Rolle spielen, wenn nicht die englischen Streitkräfte auf den notwendigen Stand gebracht würden. Es treffe nicht zu, so führte Baldwin weiter aus, daß das Riistungsweißbuch In Widerspruch zu den außenpolitischen Erklärungen der eng lischen Regierung stehe. In diesem Zusammenhang zitierte der Ministerpräsident die kürzliche Rede des Außenministers Eden, in der es hieß, daß die englischen Waffen niemals zu einem An griff. sondern nur zur Verteidigung englischen Gebietes oder un ter Umständen zur Verteidigung Frankreichs und Belgiens und — wenn ein neuer Westpakt erzielt werde — zur Verteidigung Deutschlands benukt werden würden. Im Lichte dieser Erklä rung müßten die Vorschläge des englischen Weißbuches betrach tet werden. Der Ministerpräsident fuhr fort: Das Ziel aller Parteien in England ist und bleibt dasselbe, nämlich die Aufreckterhaltung des Friedens. Wir haben versucht, ihn durch den Völkerbund axszubauen. Wenn dieser Versuch fehlgeschlagen ist, so nehmen wir diesen Fehlschlag doch nicht endgültig hin. Wir haben keineswegs unsere Hoffnungen und unser Ziel ausgegeben, den Frieden aufrechtzuerhalten. Wir haben versuckt, eine interna tionale Konstruktion für diesen Zweck zu schaffen. Diese war bei dem ersten Versuch nicht in der Lage, dem Gewicht stand zuhalten, das man ihr auserlegte. Die Regierung bemühte sich, den Frieden durch einen Pakt herbeizuführen, der an Stelle des alten Locarnopaktes treten soll. Ich glaube, daß in der nächsten Zukunft der hoffnungsvollste Ausblick derjenige auf einen Regionalpakt ist. In dem Europa von heute ist es schon etwas wert, wenn man wenigstens in einem Teil das Gefühl der Sicherheit besitzt, von wo aus diese einmal erreichte Sicher heit sich dann auf andere Gebiete Europas ausdehnen könnte. Wir halten Regionalpakte für äußerst wichtig. Das Haus muß aber erkennen, daß der Völkerbund der Jetztzeit von dem ur sprünglich beabsichtigten Völkerbund abweicht, und daß die Schwierigkeiten, die auf dem Wege derjenigen liegen, die für kollektive Sicherheit in dem Völkerbund zu arbeiten versuchen, in dem einige der mächtigsten und höchstgerllsteten Nationen der Welt fehlen, fast unüberwindbar sind. Es geht nicht nur um den Sieg in einem Kriege, falls einer kommen sollte. Wenn heute ein Krieg in Europa aus bricht, wird es kein lokalisierter Krieg sein, er wird ganz Eu ropa erfassen — das schrecklichste, was man sich vorstellen kann. Wenn die Kräfte dabei ungefähr gleich sind, wird man eine Wiederholung erleben, aber mit noch größeren Schrecken. Der Gedanke kollektiver Sicherheit war der, daß auf einer Seite eine so überwältigende Mehrheit sein sollte, daß kein Staat angreifen könnte. Das wäre tatsächlich so gewesen, wenn der Völkerbund universell gewesen wäre Wenn man aber seine Verpflichtungen auf dem Gebiet kollektiver Sicherheit erfüllen will, muß man stark genug sein, um sich selbst zu verteidigen. Wenn es einen Pakt gäbe — ich spreche nicht von kollektiver Sicherheit für ganz Europa — für gegenseitigen Beistand gegen Angriff zwischen den Völkern Westeuropas, so glaube ich. daß ein solcher Pakt den Frieden aufrechterhaltcn könnte. Würde er aber gebrochen und England gehörte zu diesem Pakt, so würde es sich im Augenblick in Gegensatz zu einer erstklassigen Militär- und Luftmacht in Europa befinden. Bei künftiger Si cherheit — unter der Voraussetzung, daß diejenigen, die mit uns arbeiten, sich beteiligen — würde der Hauptanprall sich immer gegen England richten. England hat aber außerdem Besitzungen in Uebersee. Es hat Interessen im fernen Osten, und es muß daher in der Lage sein, für sich selbst auf See zu sorgen. Auch muß es fähig sei, für sich zu sorgen, wenn die Katastrophe noch weiter entfernt sein sollte. In seinen Schlußsätzen verteidigte der Premierminister das englische System der Demokratie mit einigen Ausführungen. — Bemerkenswert an der Rede Baldwins war noch eine Stelle, in der er erklärte, daß eine ganze Generation an der Finan zierung dieser Rüstung würde arbeiten müssen. Darauf wurde die Rüstungsanleihe mit 329 gegen 148 Stimmen angenommen. Sie Gebmtsiirtmde des Prinzen don Neapel Rom, 19. Febr. In der Sala Coligny des Königspalastes von Neapel fand im Beisein des Kronprinzen Umberto, des italienischen Außen ministers Graf Eiano, des Senatspräsidenten Federzoni, des Erzbischofs von Neapel, Kardinal Ascalesi, der Verwaltungsbe hörde der Stadt, Damen und Herren des Hofstaates, itatteni- scher Akademiker und hervorragender Militärpcrsonen die Unterzeichnung der Geburtsurkunde des Prin zen Vittorio Emanuels von Savoyen statt, wobei Großadmiral Thaon di Revel und der Marquis von Franca- villa als Zeugen fungierten. Nach der Verlesung des Aktes durch Senatspräsident Federzoni folgten Ihm in der Unterschrift der Außenminister, die beiden Zeugen und der Kronprinz. Von den beiden Originalurkunden wird eine im Archiv des Senats, die zweite im Generalarchiv des Staates aufbewahrt werden. Die Bevölkerung der Stadt hatte sich schon zu Beginn der Zere monie zum großen Teil vor dem Königspalast eingefunden. Die begeisterten Zurufe der ständig anwachsenden Menge nah men kein Ende, bis sich Kronprinz Umberto — umgeben von den Personen, die mit ihm ihren Namen unter die Geburts urkunde gesetzt hatten — an der Brüstung des Balkons zeigte. Die offiziöse Tauffeierlichkeit des neugebore nen Prinzen von Neapel wird aller Wahrscheinlichkeit nach erst im kommenden M a I abgehaltcn werden. Die Nachricht gewinnt dadurch an Sicherheit, daß die Kapelle des königlichen Schlosses keinerlei besondere Ausschmückung erhielt, wie es durch den Kronprinzen schon vor ber Geburt der Prinzessin Maria Pia angeordnet worden war. Bei der unmittelbar nach der Geburt durch den Hofkaplan vorgenommenen Taufe des neugeborenen Prinzen von Neapel, die — ohne daß darum von der späteren offi ziösen Feier Abstand genommen wird — im italienischen Kä- nigshause zur Tradition geworden ist. erhielt der Prinz die Namen: Vittorio Emanuele Alberto Carlo Teodora Umberto Das Konto einer Einbrecherbande Schwer« Zuchthausstraf«n für über 39 Einbrüche in Dresden und Umgebung Dresden, 19. Febr. Die 31. Große Strafkammer des Dresdner Landgerichts beschäftigte sich jetzt mit den Taten einer siebenköpfigen Einbrecherbande, deren Mitglieder seit 1930, in verstärktem Maße seit Sommer 1933 Dresden und seine Um gebung unsicher gemacht und weit Uber 30 schwere Dieb stähle ausgefilhrt haben. Angeklagt waren der am 28. 5. 1910 geborene Karl Martin Ientzsch, der am 10. 11. 1901 geborene Kurt Herrmann Gelfert, der am 16. 5. 1898 geborene Otto Hein rich Oehme, der am 31. 12. 1909 geborene Herbert Walter Marbeck, der am 10. 8. 1908 geborene Fritz Max Ientzsch, der am 11. 6. 1911 geborene Johannes Emil Schwarzbach und der am 2. 8. 1910 geborene Kurt Paul Hellmuth Dalicho. Die Angeklagten Martin Ientzsch, Oehme und Marbeck begannen die lange Kette Ihrer Straftaten im Herbst 1930 mit drei schweren Einbrucksdiebstählen in Dresden. Im Sommer 1933 nahmen sie ihre Tätigkeit als Einbrecher erneut auf und ver bündeten sich dazu noch mit den anderen Angeklagten. Zu zweit oder dritt verübten sie in Dresden oder in vielen anderen Orten der Dresdner Umgebung schwere Einbrüche, wobei sie zur Fahrt nach auswärts häufig gestohlene Motorräder be nutzten. Sie stahlen, was sie fanden. In der Hauptsache riesige Posten von allerlei Lebensmitteln, Fleisch, Sveck und Schinken, Tabakwaren, Schokolade, Kleider und Wäsche, Schmuck und Wertsachen und vor allem Bargeld, das ihnen bei vielen Ge legenheiten in die Hände fiel. Die Strafkammer verurteilte von den Angeklagten Martin Ientzsch in 34 Fällen zu sieben, Gelfert in 18 und Oehme in 17 Fällen zu je sechs Jahren Zuchthaus. Alle drei außerdem zu fünf Jahren Ehrverlust und Polixeniaufstcht. Von den übrigen Angeklagten erhielten Fritz Ientzsch 8 Jahre Gefängnis und 8 Jahre Ehrverlust, Dalicho 2 Jahre 8 Monate Gefängnis, Schwarzbach 2 Jahre Gefängnis und Marbeck 1 Jahr 10 Monate Gefängnis. Außerdem ordnete das Gericht gegen den am schwer sten vorbestraften Angeklagten Glfert die Sicherungsverwahrung an. Bonifacio Amadeo Damiano Bernardino Gennaro Maria. Die Namen Vittorio, Emanuele. Alberto, Carlo, Uniberto und Ama deo bedürfen keiner Erläuterung. Ihre Träger sind die be rühmtesten Gestalten in der Geschichte des Hauses Savoyen. Der Name Teodora wurde im Andenken an den Markgrafen von Monferrato gewählt, der durch einen Erbfolgcvertrag die Besitzungen seiner Familie an Savoyen übergehen ließ. Ein Bonifacio di Savoja hatte im Jahre 1241 den erzbischöflichen Stuhl von Canterbury Inne. Bernardino ist ein dem Hause Brabant entnommener Name. Damiano ist der Heilige des Ta ges, an dem der Prinz von Neapel geboren wurde, Gennaro der Schutzheilige von Neapel, und den Namen Maria übernahm der Neugeborene von seiner Mutter, der Prinzessin von Piemont. Senkung der tinterM-kefien von Kraftfahr zeugen Begrenzung d«r Handelsspannen im Geschäftsverkehr mit Kraftfahrzeug«rsatzteilen und Zubehör. Berlin, 19. Februar. Der Reichskommissar für Preisbildung teilt mit: Di« Verbraucherpreise für Krastsahrzeugersatzteile und Zu behör sind trotz starker Umsatzsteigeruna nicht im erwarteten Ausmaß gesunken. Vielmehr hat der Wettbewerb unter den Herstellern im Durchschnitt nur zu Preissenkungen in den Zwi schenstufen geführt. Durch eine Verordnung sind deshalb die Handelsspannen im Geschäftsverkehr mit Kraft fahrze ugerscktz t« ile n und Zubehör be grenzt worden. Dadurch wird eine Herabsetzung der Verbrau cherpreise und gleichzeitig eine Senkung der Kosten für den Unterhalt von Kraftfahrzeugen er reicht. Soweit sich nämlich aus der Begrenzung der Handels spannen Ersparnisse für die Hersteller ergeben, müssen sie nach der neuen Verordnung ungekürzt dem Verbraucher zugute kommen. Die Verordnung tritt am 1. Mai in Kraft, damit die not wendigen Vorbereitungen der Hersteller rechtzeitig getroffen werden können. Bestrafte Erpresser Chemnitz, 19. Febr. Wegen Erpressung wurden der 27 Jahre alte Pa.il Friedrich Kreß aus Chemnitz und der 23 Jahre alte Kurt Alfred Zickler aus Chemnitz vom Amtsgericht zu einem Jahr sechs Monaten bzw. einem Jahr acht Monaten Ge fängnis sowie drei Jahren Ehrenrechtsoerlust verurteilt. Beide hatten siir Geld unsittliche Beziehungen zu Männern ange knüpft. Danach drohten beide mit Anzeigeerstattung, wenn de« Betreffende nichts bezahlte. Zickler, Kreß und ein Dritter werden sich außerdem wegen Vergehens gegen Paragraph 178 StGB, zu verantworten haben. Mitteldeutsche Börse vom 19. Februar (Eigen« Drahtmeldung.) Lebhaft. Die Grundstimmung am Aktienmarkt war am Freitag überwiegend fest. Das Geschäst war besonders in Tex til- und Maschinenwerten lebhaft. Am Rentenmarkt machte sich verschiedentlich Materialknappheit geltend. Auch für Stadtan leihen lag wenig Angebot bei unveränderten Kursen vor. AM Pfandbriefmarkt herrschte nach wie vor Stückmangel. Am Ak tienmarkt lagen große Kaufaufträge für Sächsische Webstuhti vor. In Erwartung eine« günstigen Abschlusses stieg der Kur« um 6 Prozent. Am Keramischen Markt wurden Steingut Coke dltz bei 4 Prozent Aufschlag repartiert. Somag plus 0,8 Droz. Papieraktien verkehrten uneinheitlich. Peniger plus 1,28 Proz^ Limmrih minus 1,8 Prozent. Elektro-Betrieb Riesa stellten sich' 2 Prozent höher, von Brauereien notierten Bergbrauerei Riesch minus 8 Prozent ex. S Proz. Dividende. Reichswetterdienst. Tlusgabeort Dresden. Wetter« Vorhersage für Sonnabend, 20. Februar: Meist bedeckt. Regenfälle. Im Gebirge Schneefälle. Böige südwestliche bis westliche Winde. Weiterhin mild. Im Gebirge Tem peraturanstieg bis an den Gefrierpunkt.
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