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Weltliga zur Abwehr des Antisemitismus in der ganzen Welt zum Angriff vor. Ganz ihrem Ziel gemäß, alle diejenigen aus zurüsten, die das Dritte Reich angrcisen wollen, ernennt sic den Mörder David Frankfurter zu ihrem symbolischen Ehrenpräsi denten. Aus einem Ausruf, der in der Zeitung der Weltliga „l.o ctroit cle Vivro" erscheint, gehen die Ziele der Weltliga unverhüllt hervor: „Wir Juden fühlen absolut solidarisch mit dir, lieber Frankfurter, und wir verehren dich unendlich. Wenn wir dich im Stich lassen würden, würden wir uns eine der wert vollsten Gegebenheiten aus dieser schlechten Welt entgehen lassen. Dich zu verleugnen, hiebe die Reinheit, die Freiheit und die Würde auszugeben. In unserer Erinnerung wirft du weiterlebcn als eine Friedenstaube aus dem Misthaufen unseres Egoismus und über dem Sumpf unserer Gleichgültigkeit." In dieser Ton art geht die Hetze monatelang, bis nach mehreren Verschiebun gen der Termin für die Hauptverhandlung eirdgllltig festgesetzt ist- Wilhelm Diewcrge geht dann ausführlich noch einmal auf den Prozehorrlauf ein. Er charakterisiert die Richter, den Ankläger, den Verteidiger, befaßt sich mit dem merkwürdigen Urteil des Sachverständigen Dr. Jörger, behandelt den Bei trag der deutschen Verteidiger und geht dann in einem weiteren Kapitel auf «inen Fragenkomplex ein, der erhöhtes Interesse beanspruchen kann: die Berichterstattung der Welt presse. Bemerkenswert sind die Urteile, di« Schweizer Blätter über dir deutsch« Berichterstattung abgeben und die, wie Diewerg« feststellt, eine unfreiwillige Bewunderung der deutschen Pressearbeit darstellen. Es wird da behauptet, daß die deutsche Presse mit gmenkanischen Methoden arbeite, daß eine solche „Ämenlan«jierung der Berichterstattung, wie sie namentlich di« nationalsozialssttfchen Parteizeitungen und di« aus dem Stratzenverkauf lebenden Mittag- und Abendzeitungen treiben", in Deutschland bisher noch nicht erlebt worden sei. Die Aufmachung habe etwas Aufreizendes usw. usw. „Da man den deutschen Berichterstattern sachlich und persönlich nichts vor werfen konnte, als diese im Gegenteil bestes Einvernehmen mit der Ehurrr Bevölkerung herstellten, und ihre Dis ziplin von den Behörden öffentlich anerkannt wurde, -rissen die Iudenblätter zu dem Ausweg, ausgerechnet die deutschen Prozebteilnehmer des Terror» zu beschuldigen." Ueber da» Urteil selbst hat die ernst zu nehmende Weltpresse und insbesondere auch die Schweizer Press« sachlich und ruhig »»richtet. Andere Blätter, wie die „Berner Tagwacht", die »Bolksstimm« in Et. Gallen", da» .Lsolksrecht" und der fran zösisch« „Populaire" llb«rschlug«n sich in Angriffen auf das Lhurer Kantonsgericht. Es heißt da u. a. „Triumph der Na» zi»", .Hitler-Deutschland kann zufrieden s«in", „Das Dritte Reich" hat seine Rache" usw. In dem Satz der „Berner Tag wacht", „Frankfurter wird die 18 Jahre nicht überleben: er ist ein kranker Mann, er wird sie auch nicht erleben wollen", der »om „Populair«" zu der Behauptung erweitert wurd«, daß der Gerichtsspruch einem Todesurteil gleichkomm«, den das Grau- tünden«r Gesetz verbiet«, kennzeichnen bereits die Tendenz, die später stärker zum Vorschein kam: Frankfurter zu befreien, ^vroit ck« Vier«" leitete dir neu« Aktton «in, indem da» Zrn- tralorgan der jüdischen Weltliga schrieb: „Mit einem Schlag wird er (Frankfurter) zum jüdischen Märtyrer. Kein jüdisches Ee- wissen würde ihm heute tue Märtyrerkrone versagen. Er bat Dresclvn Monsignore Oskar Manfroni s Der älteste katholische Geistliche Sachsens, der Päpstliche Geheimkämmerer Monsignore Oskar Man front ist am Dienstagabend einem Herzschlag erlegen. Er hat ein Alter von fast 8S Jahren erreicht. Mehr als 4V Jahre hatte Monsignore Manfront in der Seelsorge gewirkt, seit 1912 lebte er im Ruhe stände. Joseph Oskar Manfroni war ein Sohn der sächsischen Lan deshauptstadt: am 30. April 1848 war er in Dresden als vierter Sohn des Kaufmanns Eduard Karl Manfroni und seiner Gemahlin Charlotte geb. Patau geboren worden. Nach der Vor bereitung in den Schulen zu Dresden und Prag und nach dem Besuch des Prtesterseminars in Köln wurde er am 8. Sept. 1871 von Bischof Ludwig Forwerk zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er in der katholischen Hofkirche in Dresden: hier konnte er 50 Jahre später auch seine Sckundiz halten. Seine seelsorgerische Tätigkeit begann Oskar Manfroni im Oktober 1871 als Kaplan in Chemnitz. Schon im folgenden Jahre kam er als Hilfsgeistlicher nach Plauen i. V.; dort hat er bis 1878 gewirkt. Dann wurde er an das Progymnasium in Dresden (das heutige Bennogymnasium) berufen. Mehr als ein Jahrzehnt lang hat er dort im Dienste der Jugenderziehung gestanden. 1892 wurde er zum Pfarrer von Zwickau er nannt. Die Seelsorge in dieser arbeitsfreudigen Industriestadt versah er genau 10 Jahre lang. 1902 wurde der damals 54- jährige als Pfarrer und Administrator des Königlichen Kranken- stists nach Dresden-Friedrichstadt versetzt. Als Seel sorger der St. Michaelsgemeinde hat er abermals ein Jahr zehnt. bis 1912 gewirkt. Aber auch nach seinem Uebertritt in den Ruhestand, der am 1. Januar 1912 erfolgte, blieb er der Friedrichstadt treu: er war seitdem Hausgeistlicher in dem un mittelbar benachbarten Franceschi-Stift. In das katholische Geistliche Konsistorium in Dresden war Oskar Manfroni am 1. Oktober 1904 als K o n s i st o r i a l r a t berufen worden. Bald nach seinem Uebertritt in den Ruhestand wurde er zum Päpstlichen Geheim Kämmerer ernannt. In all den Wirkungskreisen, durch den Oskar Manfroni sein langes und gesegnetes Leben führte, genoß er höchstes An sehen. Seine Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, seine Bestän digkeit und Treue sicherten ihm Freundschaft und Verehrung. Mit besonderer Liebe hing der nunmehr Berstorbcne an seiner Vaterstadt Dresden, zu der er immer wieder zurückkehrte, so bald seine dienstlichen Pflichten es ihm gestatteten. Er hat den langen, schönen Lebensabend in Dresden sicher als eine beson dere Gnade empfunden. Und nicht minder das hohe Alter, das ihm geschenkt wurde: war doch seine Gesundheit in jungen Jah ren eine recht schwankende gewesen. So hat er jetzt die Gren zen berühren dürfen, die menschlicher Lebensdauer überhaupt gesetzt sind. In den arbeitsreichen Jahren der vollen Sckas- fenskrast, aber auch später im Ruhestände hat er unendlich Wertvolles geleistet. Als eifriger Priester und treuer Freund wird er allen, die ihn kannten, unvergeßlich bleiben. — Das Requiem für den Verstorbenen wird am Freitag früh 7 Uhr in der St. Michaelskirche Dresden-Friedrichstadt, am Sonnabend 10 Uhr in der Hoskirche gesungen. In der Hof kirche wird vorher 9,30 Uhr das „Officium defunctorum" vom Klerus gebetet. Das Begräbnis sst om Sonnabend, 13. 2., 11 Uhr, aus dem Inneren katholischen Friedhöfe. y. : Fahnenübergab« und Rekrutenvereidigung. Auf dem Flugplatz Heller fand am Dienstag di« feierliche Ucberqabe der Fahnen an die Luftnckchrichtenobteilung 1/13 und an die 1. Abteilung des Flakregiments 10 statt. Zahlreich Ehrengäste hatten sich zu den, feierlichen Akt «tngefunde», unter ihnen der Kommandant von Dresden, Generalmajor Keifer, Obergruppenführer Schepmann und Landesstellenleiter Salz mann. General Kesselring schritt unter den Klängen des PrSsentiermarschcs di« Front«n ab und richtet« eine Ansprache sich für die Juden geopsert, allein für sie und für etwas Höhe res, für den Golt der Juden, für die jiidijche Religion." Kaum halten sich di« Zuchlhaustore hinter dem Mörder geschlossen, als auch schon überall in der Welt jüdisch« Masse»kundg«bungen stattfanden, die die Freilassung des Verbrechers, die Wiederauf rollung des Verfahrens oder wenigstens eine weitgehende Be gnadigung des Mörders forderte». Bernhard Lecacha, der Präsident der Weltliga, führte bei einer dieser Massenver sammlungen aus: „Sie müssen die Affäre Franksurter neu auf rollen, um an einem großen Tage aus ihr eine Weltaktion zu machen . . . Sie werden sich nun um der Gerechtigkeit willen für den in Chur gefangen gehaltenen Frankfurt«! auflehnen." Ein aus Chur zuriickgekehrter jüdischer Berichterstatter ZLrapha erklärte, man müsse nun, wenn nicht anders möglich, eine illegale Aktion anfziehen, um die Begnadigung Franksurters zu erreichen. „Diese Aktionen beweisen", so resü miert Diwerge, „bah die Hintermänner Frankfurters nunmehr mit aller Schamlosigkeit ans Werk gehen, um ihr Werkzeug »aus den Klauen der Justiz« zu befreien." Der Verfasser be schäftigt sich dann mit dem Strafvollzug und kommt nach der Darlegung interessanter Einzelheiten zu dem Ergebnis, daß die Strafvollstreckung an Frankfurter sich zunächst in Sennhof, einem patriarchalischen Eerichtsgcfängnis mit außerordentlich mildem Strafvollzug, dann im Stadtspital Chur und bei dauernder Haftunfähigkeit vielleicht in einem Sanatorium abspielen werde. „Angesichts solcher Machenschaften, die den eindeutigen Beweis für die internationale Hetzarbcit der Juden erneut liefern, er hebt das deutsche Volk von neuem die Forderung nach Auf klärung der Hintergründe der Mordtat von Davos." Mit diesen Hintergründen beschäftigt sich Diewerge dann noch einmal aussührlich im letzten Kapitel seiner Schrift. Das bereits bekannte Material ergänzt er durch eine Reihe bisher noch nicht angeführter Tatsachen. Der Verfasser spricht dabet bas Churer Gericht von jede Schuld frei, daß die Hintergründe im Prozeß selbst nicht aufgeklärt werden konnten, gibt dabet aber der Meinung Ausdruck, daß dieser Mangel in einem objektiven Unvermögen begründet liegt. Auch ein deutsches Gericht hätte in früheren Zeiten eine solche Aufgabe nicht meistern können, weil es die Gesährlichkcit beispielsweise der kommunistischen Aufruhrpläne in Deutschland mangels geeig neter weltanschaulicher Schulung und entsprechender politischer Kenntnisse gar nicht zu übersehen vermochte. Das bisherige Untersuchungsergebnis im Falle Frankfurter zwinge ober keineswegs dazu, die These von dem Vorhandensein von Hinter männern fallen zu lassen. Nach der Darlegung seines Ve- weismaterials, aus dem hervorgeht, daß David Frankfurter als Werkzeug einer internationalen Macht und auf Grund eines Auftrags gehandelt hat, kommt Diewerge zu dem Schluß, daß zu einer endgültigen Klärung der Frage der Hintermänner neben erneuten Befragungen Frankfurters eine ganze Reihe von Untersuchungen und Vernehmungen durchgesührt werden müssen. Au» bestimmten Gründen wurden in der Schrift Diewerges nicht alle Ermittlungsergebnisse und Spuren angedeutet, die zur Ver fügung stehen. Das gesamte Material ist aber in Form eine» Gutachtens auch der Schweizer Bundesanwaltschaft al» der zuständigen Be« Hörde -«geleitet worden. Klnderfafinacht in Schirgiswalde In der gesamten Oberlausitz wird wohl während der Fast nachtslage kaum einem zweiten Ort soviel Interesse entgegen gebracht, wie dem freundlichen Sprecstädtchen Schirgiswalde. Und das mit vollem Recht. Kein anderer Ort hat ja so viele Besonderheiten aus den vergangenen Jahrhunderten in die neue Zeit mit herübcrgcrettet. Ein solches Erbstück ist auch die lustige K i n d c r f a st n a ch t. Alte Gcsch.chtsblätter berichten, daß schon vor reichlich 200 Jahren Schirgiswalde seine Fastnacht auf eine ganz besonders lustige Art feiere. Und daß cs hierbei geblieben ist, lehrte der große Kinder-Fastnachtsumzug am ge strigen Fastnachtsdienstag. Es gibt hier tatsächlich kein Haus mehr, aus dem nicht Groß und Klein an dem öffentlichen Jast- nachtstrubel teilnimmt. In den letzten Jahren waren die Be strebungen der Lehrerschaft und des Verkehrsvcreins ganz be sonders darauf gerichtet, das lustige, bunte Treiben in eine ge wisse Ordnung zu bringen und durch neue Gedanken auszu weiten. Dieser Plan ist auch glänzend gelungen. Das war das einstimmige Urteil der vielen Tausende Fremder, die Menschen mauern gleich Markt und Straßen des Städtchens säumten, als sich der närrische Zug unter den Klängen der Stadtkapelle ge gen 3 Uhr von der Schule aus in Bewegung setzte. An dem Umzug nahmen wiederum mehr als 500 zumeist wundervoll maskierte Schulkinder teil. Die einzelnen Teile des Festzuges können unmöglich alle aufgezählt werden, es seien nur einige genannt. An der Spitze marschierte wiederum der „Puinphutt". Die kriegerische Stimmung des Städtchens illustrierten die ABC-Schützen mit ihrer Kanone. Prinz Karneval thronte wie derum auf seiner Riesenschnecke, sein Gefolge waren Mädchen in der Zukunstskleidung und Knaben, die künftige Fußgänger darstellten. Neben den immer schönen, bunten Märchcnbildern gab es auch feine Gestalten aus der heimischen Sagenwelt, so die Männer vom Geisterborn, die ihre Köpfe unter den Armen trugen. Auch der städtische Tiergarten, der Vcrkehrsverein und die Feuerwehr bekamen einige sanfte Rippenstöße. Ein Festmagen nahm die Idee des Kanalbaucrs Wirth-Warta wieder auf. Selbstverständlich wurde auch das Weltgeschehen nicht ver gessen. Bayrische Dirndln hatten die feinhörige „Berchtesgade ner Ente" fim Riesenausmaß) in ihrer Mitte. Die drei lustigen Gesellen mit ihrem» Hermännche und Tante Iudula aus Köln verlebten Fastnächten in Schirgiswalde. Recht verwegene fremde Völker zogen dem südlichen Spanien zu Bewegtes Le ben brachte der Zirkus, der mit seinen Elefanten, Kamelen. Gi raffen, Bären und Affen stundenlang die Straßen unsicher machte. Erfreulicherweise reihte sich auch der hiesige Arbeitsdienst in hübscher Vermummung in den Festzug ein. Leider war das Wetter recht schlecht Für eine mustergültige Ordnung sorgten Abteilungen der SA, die Feuer veyr und die Sanitätskolonne. Zum Abschluß gab es für die Kinder in der Schule Kaffee und Pfannkuchen. — Der Abend gehörte den großen Masken, die Straßen und Gasthäuser stillten. Mit Freude kann ein wachsen der Zustrom von Abendgästen, die ost aus weiter Ferne kom men, festgestellt werden. Jedenfalls wird Schirgiswalde darin, wie es Fastnacht zu feiern versteht, von keiner Stadt in Sach sen iibcrtrosfen. an die Rekruten, in der er aus die Bedeutung der Fahne für den jungen Soldaten hinwies. Nachdem di« Hceresickcrpfarrer beider Konfessionen zu den angetretenen 300 Rekruten gespro chen hatten, hob Major von Äeech in markigen Worten die Mannestreue. Disziplin und Gehorsam als die Tugenden des deut schen Soldaten hervor. Bei gesenkter Fahne legten die Rekru ten den Fahneneid ab. Ein Vorbeimarsch der Fahnen- und Ehrenkompanien beendet« die Feierstunde. : Das deutsche Danzig ruft! Am Montag, dem 15. Februar, eröffnet der Präsident des Senates der Freien Stadt Danzig, Arthur Karl Greiser, eine Ausstellung „Das deutsche Danzig ruft!" im Lichthof des Dresdner Rathauses, die für das gegen seinen Willen vom Reiche losgerissen« Danzig werben soll. Am Abend des gleichen Tages spricht Senatspräsident Greiser in einer Kundgebung im Dresdner Ausstellungspalast, die vom Na tionalsozialistischen Deutschen Studentenbund, Gruppe Technisäje Hochschule Dresden veranstaltet und die der Reichsstatthalter In Sachsen und Gauleiter Martin Mutschmann eröffnen wird. : Eignungsprüfung für den Bühnenberus. Mittwoch, den 17. und Donnerstag, den 18. Februar 1937 finden die Eignungs prüfungen für den Bühnenberuf als Schauspieler (Schauspiele rin) und Freitag, den 19. Februar 1937 eine gleickze Prüfung für den Beruf als Opern- bzw. Chorsänger (Sängerin) statt. Alle Prüfungen finden auf der Bühn« des Bühnennachweises, Dres den-?!. 1, Wallslraße 15, 2., statt. Wer sich dem Opern- oder Schauspielstudium widmen will, hat sich gemäß einer Anordnung der Reichstheaterkammer vor Aufnahme des Studiums einer Eignungsprüfung zu unterziehen. Nach bestandener Prü fung wird dem Prüfling ein Zeugnis über seine Eignung für den Bühnenberuf ausgestellt, das später bei der Erbringung des Leistungsnachweises bzw. Anmeldung zur Reichsfachschaft Bühne vorzulegen ist. Wer ohne Zeugnis der Eignung für den Bühnen beruf Unterricht nimmt, tut dies auf eigene Gefahr. Die Prü fungsgebühr beträgt 5 RM. und ist bei Anmeldung zahlbar, spätestens aber vor Ablegung der Prüfung. Prüfunosmeldun- gen sind umgeheird, spätestens bis 13. 2 37 unter Beifügung eines Lebenslaufes einzuscnden an die Beratungsstelle der Reichs theaterkammer, Dresdcn-A 1, Wallstraße 15, 2. (Tel. 11690). : Lustiges Faschlngstreiben herrschte am Dienstagnachmit tag und abend auf den Straßen und Plätzen der Dresdner In nenstadt. Der Faschingsball des Komödienhauses und der von der Städtischen Kurverwaltung veranstaltete „Ball an Bord der Bremen" bildeten Brennpunkte des Dresdner Faschingstreibens. : Durch eigenen Leichtsinn schwer verunglückt. In einem Hause der König-Iohann-Straße hatte sich am Dienstag ein 32 Jahre alter Arbeiter zum Bohnern des Fußbodens Tuchlappen und Stosse um die Füße gewickelt. Na er nach Beendigung der Arbeit kein Messer zur Hand hatte, um die Stricke zu lösen, zündete er in slräslick'em Leichtsinn ein Streichholz an, um sie zu durchbrennen. Die settactränktcn Lannen finaen natürlich sofort Feuer. Der Leichtsinnige erlitt schwere Brandwunden und mußte sofort dem Krankenhaus zugesührt werden. : Dachstuhlbrand in der Grenadicrkaferne. Am Dienstag kurz nach 22 Uhr brach im Dachstuhl des Westfliigels der Grena dierkaserne ein größerer Brand aus. der durch die Feuerwehr nach etwa zweistündiger Tätigkeit gelöscht werden konnte. Die Brandursachc konnte noch nicht festgcstelll werde». Ans der KreishavptmannMff Dresden d. Meißen. WHW-Patenschast aus Pfennig beträgen. Die Betriebsgemeinschast der Maschinenfabrik Imperial in Meißen hatte als Spende zum Wunschkonzert des Deutschlandsenders im Oktober vorigen Jahres bekanntlich die Patenschaft für die während des Konzerts geborenen Zwillinge des Landarbeiters Ulrich Pechthold in Tribsees (Pommern) über nommen. Nachdem die Meißner Arbeitskamcraden bereits zu Weihnachten ihre Palenkinder und deren Eltern beschenkt hat ten, haben sie jetzt eine Fürsorgeversichcrung über 1000 Mark zugunsten des Zwillingspärchens abgeschlossen. Die Gefolgschaft spart für die Versicherungsprämie bei der Lohnzahlung jeweils die Pfennige eines angebrochenen Groschens. k. Bautzen. Die Auszahlung der Sozialrentner unter st ü tz u n g für den Monat Februar 1937 findet am Sonn» abend, dem 13. 2., in der Zeit von 9 bis 10.30 Uhr im Landhaus, Schloßstraße 10, Erdgeschoß statt. k. Bautzen. Militärrentenempsänger. Di« Aus zahlung der Zusatzrenten an Schwerkriegsbeschädigte für den Monat Februar 1937 erfolgt am Sonnabend, dem 13. Februar 1967, in der Zeit von 8.45 bis 9 Uhr, und zwckr im Landhaus, Schloßstraße 10, Erdgeschoß. l. Bautzen. Erinnerung an ein Verbot Nach 8 65 der Verkehrs- und Straßenordnung für die Stadt Bautzen und nach § 29a, Mschnitt 3, Zisf. 4 der Ausführungsverordnung zum Baugesetz vom 10. August 1932 / 20. April 19.34 ist es ver boten, unreine Flüssigkeiten (Benzin. Benzol usw.) den Straßen schleusen zuzuführen. Es besteht Veranlassung, dieses Verbot In Erinnerung zu bringen und dabei auf die großen Gefahren hin zu iveisen, di« durch Einleiten soliiwr Flüssigkeiten in die Stra- ßenschlensen entstehen können (Veraasung. Explosion, Brand), (siegen Zuwiderhandelnde wird unnachsichtlich und mit aller Schärfe «ingeschritten werden. l. Bautzen. Die Lehrerschaft der Domschule veranstaltet am nächsten Donnerstag, abends 8 Uhr, einen Elternabend im Kolpinghau» l. Bischofswerda. 1 5 Füchse erlegt. In einigen Dör fern der Umgebung haben Füchse in den letzten Monaten erheb lichen Schaden ungerichtet. Der Iagdbegeher Martin Oswald in Putzkau erlegte auf zahlreichen Streifen insgesamt 15 Füchse und sing außerdem drei Marder. l. Panschwitz. Die K o l p i n gs fa m i l i e St. Marlenstern feierte am Sonntag im hiesigen Gasthof ihr diesjähriges Fast- nachtsvergnügen, das sehr gut besucht war. Der Senior der Kolpingssamilie Löschau sprach herzliche Begrüßungsworte. Zur Aufführung gelangte das Lustspiel „Pension Tullins" mit Gesang und Tanz in 3 Aufzügen von Joses Eckcrskern. Es wurde sehr flott und ansprechend gespielt. Der Reinertrag der Veranstal tung kam dem Winterhilfsmerk des deutschen Volkes zugute. Aus Vöhmen Lokomotive rettet Kinder vor einer Eiskatastrophe. Prag, 10. Februar. Im Revnitzer Gebiet hat eine recht zeitige Warnung das Leben vieler junger Menschen zu retten vermocht. Der Lokomotivstihrer eines Schnellzuges hatte ge sehen, daß die Eismassen der Beraun in Bewegung geraten waren. Er setzte in Revnitz die Geschwindigkeit herab und ries den Kindern, di« aus dem Flusse sorglos Hockey spielten, zu. sie mögen sich in Sicherheit bringen. Als das letzte Kind den Spiel platz verlassen hatte, brach das Eis ein, und di« Eismassen stürz ten über das 100 Meter lange Wehr herab. Dresdner pollzelbertcht Dreister Dieb. Wegen eines unglaublich dreisten Diebstahl» wurde am 9. d. M. ein 35 Jahr« alter Mann festgenommen. Der Dieb sucht« eine Gastwirtschaft auf und setzte sich in di« Nähe der Lcchenkassc. Er beabsichtigte, unbekümmert um di« anderen Anwesenden, den Gastwirt zu bestehlen. In dem Augenblick, al» der Wirt das Gastzimmer auf kurz« Zeit verlieh, griff er in di« Ladenkasse. Die Tat wurde jedoch bemerkt und der Dieb fest genommen. Vorsicht beim Ueberschreiten der Fahrbahn! Am Dienstag gegen 17 Uhr wurde auf der Bautzener Straße am Waldschlöß- «l)«n eine 23 Jahre alte Schauspielerin aus Bonn von einem Lastkraftwagenzug überfahren. Die Verletzte war in einem Omnibus landwärts gefahren. An der Haltestelle Waldschlöß- ä)«n verließ sie das Fahrzeug und überschritt vor diesem die Fahrbahn, ohne nach links zu sehen. In diesem Augenblick fuhr der Lastkraftwagenzug an dem Omnibus vorbei. Trotzdem der Fahrer angesichts der Frau sein Fahrzeug bremste und nach links ausbog, konnte er nicht verhindern, daß er sie überfuhr. Di« Verunglückte mußte nach der Diakonisscnanstalt gebracht werden.