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Nr. 23. — 28. 1. 37. Sächsische Volkszeitung Seit« »! sondern auch durch Ausreizung zur Meuteret und durch politische Zersetzung beim Marinepersonal. Besonders hervorgehoben wird der Hinweis Hoare», datz es sich nicht um oerelnzelte Bergehen, sondern um Berbrechen gehandelt habe, die von einer „höheren Organisation" «Ingeleitet und angestistet worden seien. Di« Tatsache, datz damit Moskau und der Bolschewismus gemeint ist, wird von den Blättern entsprechend der in England immer noch geübten Zurückhaltung gegenüber den bolschewistischen Zersetzungsmethoden allerdings nur in mehr oder weniger ver hüllter Form angedeutet. Gesetz über dle Ausübung der Reisevermlttlung vom 2«. Januar 1987 Berlin, 27. Ian. Im Reichsqesetzblntt wird folgendes „Gesetz über die Aus übung der Reisevermittlung vom 26. Januar 1937" veröfsent- H Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet ivird: Die Ausübung der Rcisevermittlung, nämlich 1. die Veranstaltung, Durchführung oder Vermittlung von Reisen, die sich nicht aus die Beförderung mit eigenen Fahr zeugen beschränken, oder 2. die Vermittlung von vorübergehender Unterkunft oder Verpflegung kann ganz oder teilweise untersagt werden, wenn Tatsachen vorliegen, welche die UnzuverlässigKeit des Gewerbetreibenden in bezug aus diesen Gewerbebetrieb dar tun. 8 2. Die Kreisvoliieibehorde kann die Ausübung der Reise- veruultlnng vorläufig verbieten. Sie hat in diesem Falle u>".'e .'üglich bei der hierfür zuständigen Behörde den An- t-ao a-? I'"Iersa-iung des Gewerbebetriebes nach 8 1 >1» stellen. DtirK der Antrag nicht innerhalb einer Woche nach Erlaß des MpfU-ueg nebelst, so tritt dieser außer Kraft. Die für die Unter- sr>ouna zuständige Behörde hat über die Aufrechterhaltung des vorläufigen Verbotes vorab zu entscheiden 8 3. Der "^ichswirtlebastsminister erläßt die zur Durchführung diel.s Go^'-es erforderlichen Ausiührungsbestimmungen, ins- br^ndere bestimmt er die für die Untersagung zuständigen Be hörden und regelt das Verfahren. 8 4. Eine Entschädigung für persönliche oder wirtschaft liche Nachteile tue durch die Untersagung nach 8 1 oder durch ein vorläufiges Verbot nach 8 2 entstehen, wird nicht ge währt. 8 5- sli Wer Reisevermittlung im Sinne des 8 1 trotz Unter sagung ltz tf oder trotz vorläufigen Verbotes s§ 2) weiter be treibt w^d mit Geldstrafe bestraft l2> Die Fortsetzung der nach 8 1 untersagten oder nach si 2 vorläufig verbotenen gewerblichen Tätigkeit kann außerdem von der Bolizeibchörde durch unmittelbaren oder mittelbaren Zwang verhindert werden. Be'-lin. den 26. Januar 1937. Ter Führer und Reichskanzler: Adolf Hitler. Der Reichswirtschaftsminister mit der Führung der Geschäfte beauftragt: Dr Hjalmar Schacht, Präsident des Reichsbankdirektoriums. Welche Mischen Aufwendungen find mit der Osffzierslausbahn verbunden? Klarstellung des Reichokriegsmlnisterluma. Gegenüber vielfach umlaufenden irrigen Meinungen Uber die geldlichen Aufwendungen, die mit der Offizierlaufbahn ver bunden sind weist das Reichskriegsministerium darauf hin, daß die Uebernahme eines Bewerbers von der Sicherstellung eines bestimmten Kapitals selbstverständlich nicht abhängig gemacht wird. Alle derartigen Gerüchte entbehren feder Grundlage. Gefordert wird lediglich, daß sür die erste Uniformbcschaffung usw. bei der Beförderung des Fahnensunkers zum Leutnant ein Betrag von 696 RM. zur Verfügung stehen muß. Berück sichtigt man daß vom Zeitpunkt des Entschlusses eines Vaters, seinen Sohn Offizier werden zu lasten, bis zu dessen Beförde rung zum Leutnant dreieinhalb Jahre bzw. vom Tage der Einstellung eines Fahnenjunkers bis zu seiner Beförderung zum Leutnant zweicinvicrtel Jahre vergehen, so ist weitgehend die Möglichkeit geschossen, während dieser Zeitspanne diesen Betrag durch entsprechende Rücklagen auszubringen. Sonstige For derungen geldlicher Art werden bei der Offizierlausbahn nicht gestellt. Erwünscht ist nur, daß der Fahnenjunker einen mo natlichen Zuschuß von etwa 29 RM. erhält. Kommunifien-Aapla in Warschau 88 Verhaftungen Auf Veranlassung des Regierungskommissars der Stadt Warschau wurden In der Nacht zum Mittwoch Haussuchun gen durchgeführt, die zur Verhaftung von 38 Kommu nisten führten. Unter den Verhafteten befinden sich drei be kannte kommunistische Hetzer, die gefälschte Ausweise hatten, und seit Monaten von der Polizei gesucht werden. Klein« Lkronile 17jähriger erMug seinen Vater Luckenwalde, 27. Ian. Vor zehn Tagen war der Dreher Edwin Benkert in seiner Wohnung in Luckenwalde mit schweren Kopfverletzungen bewußtlos ausgesunden worden, denen er nach seiner Ein lieferung In das Krankenhaus erlag. Der Tatverdacht richtete sich sofort aus seinen 17jährgen Sohn. In engster Zusam- menarbeit mit der Luckenwaldcr Kriminalpolizei und den ört lichen Behörden ist es nun einem Berliner Kriminalbeamten gelungen, das schwere Verbrechen auszuklären. Der sestge- nommene Sohn Manfred, der sich trotz seiner 17 Jahre bereits andere Straftaten hat zuschulden kommen lassen, die zur Zeit noch von der Polizei geprüft werden, hat die entsetzliche Bluttat «inste standen. Manfred Benkert hat seinen Eltern viel Kummer und Sorge bereitet. Aus keiner Lehrstelle hielt er lange aus. Im mer wieder mußte sein Vater die vom Sohn erschwindelten Gel der zurückzahlen. Daher sah sich der Vater genötigt, schärfere Erziehungsmaßnahmen anzuwenden. Nun faßte der ungeratene Sohn den Entschluß, seinen Vater zu ermorden. Als dieser nach 11 Uhr von der Nachtschicht gekommen war und sich zur Ruhe gelegt hatte, schlich sich der Sohn In das Schlafzimmer und schlug dem Vater mit einem schweren Schraubenschlüssel mehrmals auf den Kops. Dann verließ der Mörder die Wohnung der Eltern, um einen Gang durch Luckenwalde zu machen. Nach seiner Rückkehr benach richtigte er selbst die Nachbarn. » Furchtbare Mordtat eines Siebzehnjährigen. Weiden, 27. Ian. Vor dem großen Jugendgericht Weiden hatte sich der 17jährige Josef Biicherl von Irlach bei Oberviech tach wegen Mordes an seiner Geliebten zu verantworten. Neue Richtlinien für die Kriedhofsgestaliung Auch auf -en Ruhestätten unserer Loten stärkere Betonung der VolkSgemelnschast Berlin, 27. Ian. Das Nachrichtenbüro Deutscher Zeitungsverleaer meldet: Der Reichs- und Preußische Innenminister und die übri gen beteiligten Minister haben alle Träger von Friedhöfen er sucht, sür die Gestaltung des Friedhofes künftig nach den Richt linien zu handeln, die mit Billigung der zuständigen Minister vom Präsidenten der Reichskammer der bildenden Künste unter Mitarbeit des Deutschen Gemeindetages und von Vertretern der Kirchen aufgestellt worden sind. Nach diesen neuen Richtlinien muß der Friedhof ruhig und unberührt von jeg lichem Lärm gelegen sein. Durch seine Lage mutz ein feierlicher Ausdruck gewahrt werden. Der Dorffriedhof kann auchbei der Kirche liegen und mit dieser zusammen eine schöne Einheit bilden. Der Friedhof mutz von vornherein sinngemäß dem Bebauungsplan der Stadt eingefügt werden, um zu verhindern, daß er früher oder später ein Verkehrshindernis sür die Stadterweiterung bildet. Namentlich in den großen Städten ist sür die Verbindung mit Massenverkehrsmitteln und für Autoparkplätze zu sorgen. Bei der Anlegung des Fried hofes soll angestrcbt werden, auf den größeren Grabfeldern die verschiedenen Grabstätten geschickt zu vereinigen und zu ver hindern. daß auf größeren Friedhöfen Teile der Gesamtanlage aufwändiger, andere dagegen ärmlicher gestaltet erscheinen. Ueberhaupt soll angestrebt werden, den Gedanken der Volksgemeinschaft stärker als bisher zum Aus druck zu bringen. Für die Pflanzungen sollen nur boden ¬ gebundene Pflanzungen verwendet werden, die dem Charakter des Friedhofes als deutscher Kulturstätte entsprechen. Die Grabstätten sind zu unterscheiden nach Reihengräbern in Grab feldern und Einzelgrabstätten. Im übrigen erfolgt auf jedem Friedhof eine Trennung der Grabfelder nur für Kinder und Erwachsene. Entsprechend der Bedeutung der Feuerbestat» tung sollen die Friedhofsgebäude nach Möglichkeit sowohl für die Erdbestattung als auch für die Feuerbestattung eingerichtet werden. Die genannten Richtlinien beziehen sich aus die Anlage neuer Friedhöfe, aber auch die bestehenden Fried höfe sollen im Rahmen des Möglichen verbessert werden. Vielfach zeigen Friedhofsanlagen ein wenig erfreuliches Gesamt bild, und nicht selten ist auch die Würde und abgeschlossene Ruhe dadurch beeinträchtigt, daß die Rückseiten hoher Miets kasernen den Friedhof unmittelbar umgeben. Solche unerfreu lichen Erscheinungen sollen mit Liebe und Verständnis beseitigt werden. Die möglichst lange Erhaltung alter Friedhofsanlagen, die geschichtlichen und künstlerischen Wert besitzen, wird als eine Pflicht der lebenden Generation bezeichnet. Von Bedeutung ist weiter, datz die Anlage von hohen Grabhügeln künftig vermie den werden soll. Grabschmuck soll stets aus leb-ndcn Pflanzen hergestellt sein. Schmuck aus künstlichen Stoffen ist zu ver bieten, wenn er nicht eine geschmacklich zulängliche Gestaltung zeigt. Sie GemaM Mussolinis von Kardinal Schuster empfangen Rom, 27. Ian. Der Erzbischof von Mailand. Kardinal Schuster, empfing die Gemahlin Mussolinis Donna Rachele mit ihrem Sohn Vit- torio und dessen Braut, sowie den Neffen Mussolinis Vito, Direktor des Popolo d'Itaiia, mit seiner Braut aus Anlaß der bevorstehenden Hochzeiten der beiden Mitglieder der Familie Mussolini. Die Mailänder Presse veröffentlicht Bilder von dieser Audienz, deren überaus herzlichen Verlauf sie besonders hervor hebt. Mlkkchr von Kardinal Schulte Köln, 27. Ian. Gestern nachmittag ist Kardinal Schulte von Rom zurück gekehrt. Auf dem Bahnsteig war das Metropolitankapitel unter Führung von Dompropst Prälat Paschen versammelt. Vom Dom erscholl Glockengeläute. Sasldefe-l gegen Trotz« Moskau, 27. Ian. Gegen Trotzki ist von Wyschinski in seiner Eigenschaft als Gencralstaatsanwalt der Sowjetunion ein Haftbefehl erlassen worden. Dieser findet sich am Schluß der von Wyschinski unter zeichneten Anklage und lautet: „Die durch das Material der vorliegenden Anklage als Führer der staatsnerräterischen Tätig keit entlarvten L. Trotzki und sein Sohn L. L. Ssedow, die sich in der Emigration befinden, unterliegen, falls sie aus dem Gebiet der Sowjetunion angctrosfen werden sollten, der soforti gen Verhaftung und Uebcrgabe an das Militärkollegium des Obersten Gerichts der Sowjetunion." Ernste Folgen der Kältewelle ln Polen Warschau, 27. Januar Der strenge Frost hat in Warschau zur Schließung meh rerer Schulen geführt. Auf dem Lande mußten bereits die mei sten Schulen geschlossen werden. Zu dem starken Frost kommt in Warschau die Grippeepidemie hinzu. Die Zahl der Grippe kranken wird hier zur Zeit auf 120 600, also aus rund 10 v. H. der gesamten Bevölkerung der Haupt st adt geschätzt. In den staatlichen Büros und privaten Unternehmun gen sind durchschnittlich 30 Prozent aller Angestellten und Be amten krank. Aus Ostpolen wird gemeldet, daß Wölfe und Wildschweine in immer größerer Zahl in die Nähe der menscklicl>en Behausun gen kommen. In der Nähe rwa Stanislau in Ostgalizien wurde in der letzten Nacht ein Banernslchrwerk von einem Rudel Wölfe anaefallen. Der Besitzer und die beiden Pferde wurden von den Bestien zerrissen. Auszahlung der Veamtengehälter am 29. Zanuar Berlin, 27. Januar. Das Reichsfinanzministerium gibt bekannt, daß mit Rück sicht auf di« Feierlichkeiten am 30. Januar 1937 die an diesem Tage fälligen Bezüge der Bediensteten des R°üclu?s, d-^ Länder und Gemeinden l'ereits am Freitag, dem 29. Januar 1937, aus gezahlt werden dürfen. Der junge Bursche unterhielt mit der 19jährigen Dienst magd Maria Brandl, die in Irlach bedienstet war. ein Liebes verhältnis. das nicht ahne Fofgen »blieben war. Biicherl faßte den Entschluß das Mädchen aus dem Wege zu räumen. Zu diesem Zweck bestellte er die Brandl am Abend des 29. Oktober v. I. zu einer Unterredung in den Garten seines elterlichen Anwesens. Während er mit dem Mädchen sprach, ergriff er plötzlich einen Hammer und schlug das Mädchen damit auf die Stirn Die Getroffene sank lautlos zu Boden, worauf er der Bewußtlosen noch vier weitere Hammerschläge auf den Hinter kopf versetzte. Dann warf er sie in den 3.80 m tiefen und mit Wasser gefüllten Brunnen des elterlichen Anwesens. Nach der Tat begab er sich in ein Nachbarhaus und tat, als ob nichts vorgefallen wäre. In der Nacht schlich er sich in die Kammer der Ermordeten, holte ihre Kleider und warf sie. mit Steinen beschwert, ebenfalls in den Brunnen. Auf diese Weise wollte er glaubhaft machen, das Mädchen habe heimlich seinen Dienstplatz verlassen und sich über die nahe Grenze in die Tschechoslowakei begeben. Aus der Handtasche der Ermordeten nahm er, bevor er sie ins Wasser warf, den darin befindlichen Geldbetrag von 8 Mark an sich. Nach acht Tagen wurde die Ermordete im Brunnen auf gefunden. Die Sektion der Leiche ergab, datz der Tod nicht durch die Schläge auf den Kopf, sondern durch Ertrinken ein getreten war. Nach seiner Festnahme leugnete der Mörder lange Zeit hartnäckig. Schließlich aber bequemte er sich doch zu einem vollen Geständnis. Das Jugendgericht sprach den An geklagten im Sinne der Anklage eines Verbrechens des Mordes schuldig und verurteilte ihn zu der gesetzlichen Höchststrafe von zehn Jahren. Rejchswetterdjenst, Aüsaabeort Dresden. Wettev- vorhersage fllr Donnerstag, 28. Januar: Winde aus öst^ lichen Richtungen. Bewölkungszunahme. Aufkommende Schneefälle. Weiterhin mäßiger Frost. Aorvltalien völlig elnaeschnett Mailand. 27. Januar. Die starken Schneesäll«, denen in verschiedenen Gegenden Novditaliens Eisregen vorangegangen waren, haben besonder» im Gebiet von Triest zu schweren Verkehrsstörungen aus Stra- tzen und Eisenbahnen geführt. Auf der Linie Venedig-Triest blieben mehrere Züge wegen völliger Vereisung der Stromlei tungen liegen. Eg mutzten Ersatzlokomotiven mit Dampsbetriey herbeigeholt werden. , ' Die Schneefälle halten in ganz Oberitalien weiter an. Di» Stadt Görz ist durch den Schnee vollkommen blockiert. Bei einem Schneesturm in der Gegend von Fiume wurden Telephon- und Telegraphenleitungen zerstört und Bäume ent wurzelt. Rohloff vor den Richtern Ab 18. März Hauptverhandlung In Prenzlau. Vor dem Schwurgericht des Landgerichts Prenzlau wir8 am 15. März die Hauptverhandlung gegen den 27jährigen .^jreienwalder Raubmörder" Willi Rohloss stattfinden, der de» dreifachen Raubmordes und zahlreicher anderer geringsü-^gerei! Strastaten beschuldigt Ist. Für die Verhandlung sind mehrer«' Tage In Aussicht genommen. > Belgisches Verkehrsflugzeug über Afrika abgefiürzt Zwölf Tote. Brüssel. 27 Ian. Ein belgisches Flugzeug, das den Dienst zwischen Belgien und Kongo versieht, ist in der Nähe des Flug platzes Oran abgestürzt. Hierbei kamen 12 Insassen ums Le«, den. Wie verlautet, soll das Flugzeug noch einige Minuten vor der Katastrophe mit der Flugplatzleitung von Oran in Funkver bindung gestanden haben, die dann wegen des Landungsmanö- vcrs abgebrochen wurde. 10 Kilometer vor dem Flugviatz ging der Apparat plötzlich senkrecht zu Boden. Rian vermutet, daß der Absturz auf ein Versagen der Sie-ierung zuriickzusühren ist. Ein Fiugzeug gleichen Typs ist im übrtzzen im Dezember 1934 in England abgestürzt, wobei 11 Menschen den Tod sanden. „Das deutsche Gold" Eröffnung der Bernstein-Ausstellung in Dresden. Dresden, 27. Ian. Die A u s st e l l u n g der Staatlichen Bernstein-Manufaktur Königsberg „Das deutsche Gold", deren Schirmherrschaft Reichsstatthalier Martin Mutschmann übernommen hat, wurde heute in dessen Auftrag durch den Minister sür Wirtschaft und Arbeit, Lenk, im Lichthofe des Neuen Rathauses eröffnet. Der Eröffnungsfeier wohnten zahlreiche Ehrengäste aus Partei, Staat. Wehrmacht, Wissenschaft und Kunst bei. Bcrgrat Loebner. der Direktor der Staatlichen Bern« stcin-Manusaktur Königsberg hieß die Teilnehmer willkommen und wscs auf die Ziele der Ausstellung hin: Förderung der für Ostpreußen lebenswichtigen Bernstein-Industrie und Werbung ür den Bernstein als das älteste deutsche Kulturgut. Die Bern- tein-Schnitzcrci in Deutschland soll wieder die Höhe gewinnen, >ie sie in früheren Jahrhunderten schon besaß, aber in den letz ten 156 Jahren verloren hatte. Bürgermeister Dr. Kluge gab in Stellvertretung von Oberbürgermeister Zörner der besonderen Freude Ausdruck, datz der Lichthof des Rathauses den Rahmen sür eine so schöne Schau bilden dürfe Dresden besitze eine alte Tradition aus denk Gebiete der Bernstein-Verarbeitung, die hier schon im Mittel- alter gepflegt worden sei und eine Blütezeit unter August dem Starken erlebt habe, als der Bernstein-Schnitzer Wilhelm Krüger in Dresden wirkte. Seit 50 Jahren besteht jetzt in Dresden wieder eine Niederlassung der ostpreußischen Bernstein-Industrie auf der Prager Straße. Dresdens Bevölkerung werde der Aus stellung sicher die rege Beachtung schenken, die sie verdiene. Staatsminister Lenk wies hin aus die regen wirtschaft lichen Beziehungen zwischen Ostpreußen und Sachsen. Beide Gaue seien Grenzmarken des Reichs, beide ergänzten sich in be sonders glücklicher Welse. Sachsen als Werkstatt des Reichs, Ostpreußen als landwirtschaftliches Ueberschußgebiet ständen seit lanaem in fruchtbarem Austausch. Beide stellten ihre Ar beit voll edlen Wetteifers In den Dienst der Gemeinschaft, die Deutschland heißt. — In diesem Sinne erklärte der Minister die Ausstellung sür eröffnet. Ein Rundgang durch die Ausstellung schloß sich an. Wir schildern einen solchen Rundgang ausführlich auf Seite 4l y Mitteldeutsche Vörse vom 27. Zamrar (Eigene Drahtmeldung.s Ueberwiegend fest. Die Grundstimmung war am Mittwoch an der Mitteldeutschen Börse weiter fest, wenn auch die Kurs gestaltung nicht ganz einheitlich war. Am Rentenmarkt bestand Nachfrage für Stadtanleihen, von denen die Dresdner bis 0,25 Prozent gewannen. Auch am Pfandbriefmarkt kam es zu Kursbesserungen im gleichen Ausmaß. Am Aktienmarkt ge wannen Franz Braun 1,25 Prozent. Bautzner Papier 1,5 Proz., Kirchner und Meißner Ofen je 1,75 Prozent, Langbein 2 und Sächsische Webstuhl 2.5 Prozent. Auch Kunz-TreibrleMen waren um 1,5 Prozent gebessert. Nennenswert niedriger lagen nur Thüringer Wolle, die gegen letzte Notiz 2,75 Prozent einbützten. Von den Kursbesserungen sind weiterhin noch zu nennen: Gottfried Lindner plus 2, Gebr. Unger plus 5 Prozent gegen letzte Notiz, Speicheret Riesa plus 2 Prozent. Eine grobe An zahl von Papieren war bis 1 Prozent fester.