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3«. Iahrg Dummer 24 I »al wSchenINch. Monatlich«» v«ju,,pr«l, durch Iickger «Inschl. » Ps». »t». « Ps,. IrSg«rl«h» 1.70; dmch dl« Poft 1.7» «InIchN-ftllch Postüberwilsung^rdll-r, iujllgNch ü» Ps». V»ft-veft«Il»«M. «!ü»<Inu»mer 1» Ps,., Sonn. » g-stlagonumm«, » Ps». >bvest«llui»g«n mllftru spülest«*» «In« Mach« »«, «blaut d« k«i»gsz«N lchrlstllch b«la Verl-, «Ingeg-ng«, selu. »ul«« »,!,« dllrleu kelu« Stbepellun,«, «rt^aenueh»«». SnülIWlk oolkssettuns Verlag«,r< vr«de». ftln^I,euo«lt«! dl« IspaMft« »» *« b«lt» Jell» t Ptl-t sü, S-mlNenan^lse» » Pt» All, Platzvllulch« »t, «al- »«,1», leiste*. Schrlstleltu»,: Dre»den.«., PoNerftr. 17, Serums 10711 «.HOI» Seschüst,st«0«, Druck und Verlag: Genuauia Buchdrucker«» ». Verla, LH. *. ». VNnkel. Pollerstraft, 17, Serums 11011, Postlcheck: »lr. 10», vaut: Stadtbaul Drmde« Nr M7«7 Freitag, 29. Januar 1937 Zm San« oo, HSHiier s«wal>. v«rd«t, «lullet«ud«, v»trl«b» ftbruug«, hat d«r Bezieh« »de« werbuuglrelbend« lei« I» sprach,, s-ll, dl« geltuu, l» beschrüntte» Umsau,«, «rspLtet »der nicht erscheint Ersüllungeort Ist Dre.de*. SS Menschen wegen Verweigerung von Gotteslästerungen erschossen Neue bolschewistische Llntat Verzweifelte Lebensmittellage in Madrid Kampf der spanischen Sauern gegen ihre bolschewistischen Peiniger Salamanea, 28. Jan. Ein zu den nationalen Truppen llbergelausenes Mitglied der bolschewistischen Banden berichtete, datz in der katalanischen Ortschaft Ccrvera vor kurzem ein Geistlicher und 94 ka tholische Studenten von den Bolschewisten erschossen worden seien, weil sie sich weigerten, Gotteslästerung gen auszusprechenl * Wie dem „Jour" aus Dmpmne gemeldet wird, sollen lieber« läufcr der bolschewistischen Miliz erklärt haben, dass die Lage in Madrid verzweifelt sei. Die Anforderung von Lebensmitteln durch den Oberhäuptling der bolschewistischen Horden sei von Valencia mit der Antwort „Auch bei uns fehlt es an Lebens mitteln" abgetan worden. Eine weitere Meldung des gleichen Blattes besagt, die bol- schewistischen Gewalthaber in Valencia, deren Uebersledlung nach Barcelona übrigens nicht mehr lang« auf sich warten lassen werde, hätten angeordnet, datz alle Bauern, die nicht dreivlertel ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse abliefern, ohne weiteres erschossen werden. Diese Maßnahme habe zur Erhebung der bis aufs Blut gepeinigten Bauern geführt. Bei Zusammenstößen mit der Miliz seien in den letzten Tagen 114 Bauern getötet und 327 verletzt worden. 4» Der Heeresbericht des Ol'ersten Befehlshabers ln Salamanca vom Mittwoch teilt mit, datz ungewöhnlich heftige Stürm« und Regengüsse auch weiterhin die Gefechtstätigkeit an den Fronten fast vollständig lahmlegten. Durch Nebel geschützt seien wie derum zahlreiche Mitglieder der bolschewistischen Miliz zu den nationalen Trugen ttbergelaufen. Ergänzende Nachrichten besagen, datz besonders in Süd spanien fortgesetzt Wolkenbrüc!)« niedergehen. Die Flüsse sind stark angeschwollcn, die Landstratzen unpassierbar. Aus den Fel dern steht das Wasser vielfach einen halben Meter hoch. Trotz dieser ungewöhnlicl)en Wetterverhältnisse konnten die nationalen Truppe» im Frontabschnitt Aranjuez ihre Stellungen verbessern und verschiedene strategisch wichtige Punkte besetzen. Die Sochwaffer-Katastrophe ln USA Lieber eine Milliarde Reichsmark Schaden Die größte Aotmaßnahme fett dem Weltttleg - Lleber 900 000 Obdachlose Newyork, 28. Jan. Die Zahl der Obdachlosen in den Ueberschwemmungsge- dieten der 11 Staaten des Mittleren Westens betrug am Mitt- wochabend über 909 999. Die Höhe des Schadens wird weit über 499 Mill. Dollar geschätzt. Die Zahl der Toten steigt ständig. Der Leiter des Gesund heitsamtes in Louisville (Kentucky) gab bekannt, datz allein im Hochwassergeblet von Louisville über 999 Tote zu beklagen sind. Die Hilfsinatznahmcn für die Opfer der Flut wurden am Mittwoch durch schönes Wetter begünstigt. Hinzu kam, datz in einigen Gegenden am Ohio das Hochwasser ein wenig fiel. Die Aufräumungsarbeiten dürften allerdings nach Abzug des Was sers mehrere Monate dauern. Am Unterlauf des Mississippi wird der höchste Stand des Hochwassers erst in vier Tagen erwartet. K r i e g s m i n i st e r Woodring hat die sofortige Inan griffnahme aller Vorbereitungen für die umgehende Räumung angeordnet. Diese Vorbereitungen sollen bis zum Freitag abend beendet sein, doch soll die eigentliche Räumung noch nicht un mittelbar beginnen. Sofern nicht unvorhergesehene Ereignisse eintreten, glaubt man nämlich mit der Räumung der bevölker ten Gebiete in den Niederungen auszukommen. Für mehrere Städte am Mississippi, die etwas höher gelegen sind, besteht je denfalls einstweilen keine Hochwassergefahr. Die Vorbereitungen zur Räumung erstrecken sich auf ein Gebiet von 7ö Kilometer Tiefe auf beiden Seiten des Stromes, das von Cairo sIllinois) bis New Orleans reicht. Mehrere kom mandierende Generäle verliehen am Mittwoch Washington, um in Jackson (Missouri) ein „Räumungshauptguarticr"auszuschlagen. Von der Räumungsbereitschaft werden mindestens 599 909 Per sonen betroffen. Die von Kriegsminister Woodring getroffenen Anordnun gen wurden ausgelöst durch Gutachten von Armeeingenieuren, in denen die auf beiden Seiten des Mississippi unter Aufwand von einer Milliarde Dollar errichteten Dämme als unmittel bar bedroht bezeichnet wurden. Es steht zu befürchten, datz diese Dämme den von den Nebenflüssen kommenden rcitzcnden Hoch wassern nicht Stand halten. Für die Räumungsarbeitcn sind nicht nur reguläre Trup pen mobilisiert, sondern auch Angehörige des Freiwilligen Ar beitsdienstes und Mitglieder des Roten Kreuzes bereitgestellt worden. 35 090 Lastkraftwagen und Hunderte von Personen- und Güterzügen wurden vom Armeekommando rcgulriert. Die mit aller Beschleunigung vorbereitete Räumung des 160 Kilo meter breiten und 1600 Kilometer langen Tales des „Vaters der Flüsse", in dem die fruchtbarsten Baumwollpslanzungen der Welt und zahlreiche blühende Städte und Dörfer liegen, stellt die grötzte Notstandsmassnahme seit dem Weltkriege in den Ver einigten Staaten dar. Kreuzer „Smden" ln Rankins Nanking, 28. Januar. Am Donnerstag ging der Kreuzer „Emden" Im Hafen von Nanking vor Anker. Zum Einlaufen des deutschen Kreuzers hatten sich fast alle in Nanking lebenden Deutschen und viele Chinesen im Hafen eingefunden. Nach den üblichen Besuchen und Gegenbesuchen wird der Kommandant der „Emden", Kapi- tän Lohmann, mit den Vertretern der deutschen Botschaft am Freitag einen Kranz am Mausoleum Sunycktsens niederlegen. Die Freude über das Eintreffen der „Emden" ist bei den deutsck)«n Volksgenossen in Nanking besonders grob, weil ihnen der jetzige Besuch Gelegenheit gibt, mit den Männern der Be satzung gemeinsam die Feier des 30. Januar zu begehen. Ein besonders festlick)«? und reichhaltiges Programm ist zusammen gestellt. zum kleinsten Teil vertreten werden, überreichten Sowohl aus den Ansprachen, die dabei von den Vertretern der deutschen Re gierungsparteien gehalten wurden, als auch aus der Antwort des Ministerpräsidenten Hodza geht hervor, datz cs sich keineswegs um eine grundsätzliche Neuregelung des Verhältnisses zwischen Deutschen und Tschechen innerhalb der Tschechoslowakei etwa auf Grund von gesetzlichen Vorlagen oder gar durch eine Ver fassungsänderung handelt, sondern datz lediglich gewisse Ver- waltungsmatznahmen vorgesehen sind, die sich durchaus im Rah men der geltenden Gesetze bewegen. Die Sudetcndeutschc Partei Konrad Henleins, die schon bei den Wahlen im Jahre 1935 mehr als zwei Drittel aller deutschen Wählerstimmen in der Tschecho slowakei erhielt, beharrt gegenüber den bevorstehenden Ver handlungen zwischen den deutschen Regierungsparteien und der Prager Regierung Uber diese Wünsche auf dem Standpunkt einer grundsätzlichen Regelung des deutsch-tschechischen Verhältnisses und nimmt an diesen Verhandlungen nicht teil. Denkschrift der deutschen Regierungsparteien in der Tschechoslowakei Prag, 28. Ian. Ministerpäsident Hodza empfing am 27. Januar den Mi nister Czech sDeutsche Sozialdemokratische Partei), den Mini ster Spina (Bund der Landwirte) und Dr. Luschka (Obmann der Deutschen christlich-sozialen Partei), die ihm eine Denk schrift über einige Wünsche der deutschen Re- ai e r u n g o p a r t c i e n bezüglich einer Besserstellung der Lage der Sudetendeutschen, die von den genannten Parteien aber nur Der deutsche Rundfunk wiederholt die Mrer-Rede Berlin, 28. Ian. Alle deutschen Sender, mit Ausnahme des Deutschland senders, wiederholen die Rcichstagsrede des Führers vom 30. Januar am Sonntag, dem 31. Januar, in der Zett von 11 bi» 14 Uhr. Oie neuen Reichsgesetze Noch ehe am 30. Januar der Führer und Reichskanzler vor den Reichstag und das deutsche Volk hintritt, um die Bilanz einer vierjährigen Aufbauarbeit zu ziehen, erhält die deutsch« Oessentlichkeit Kenntnis von wichtigen neuen Gesehen im Rahmen dieses Aufbauwerkes. Das Gesetz über die territoriale Flurbereinigung in Deutschland, das deutsche Beamtengesetz, die Reichsdienststrasordnung und die Aktienrechtsreform sind hervorgegangen aus nationalsozia listischem Staatsdenken, das sich auf allen Gebieten de» deutschen Lebens schrittweise, aber in strenger Folgerichtig keit durchsetzt. Sie stellen Arbeit an der Neichsreform im weitesten Sinne dar, insofern sie, ausgehend von der Ein heit der Führung und des Reiches und in der Unterord nung der partikularen politischen und wirtschaftlichen In teressen unter den gesamtnationalen Nutzen frühere Zu stande beseitigen, die der neuen Zeit oder dem national sozialistischen Staatsdenken nicht mehr entsprechen. Das gilt insbesondere von der ersten bedeutenden terri torialen Neugestaltung, die das Dritte Reich durch das Gesetz über Groß-Hamburg und andere Gebietsbcreinigun- gen vollzogen hat. Die heutigen Hoheitsverhältnisse im deutschen Küstengebiet entsprechen noch weithin den Zustän den, die durch die Entstehung der Hansestädte als souveräne Stadtstaaten geschaffen worden waren, und sie tragen in keiner Weise den modernen Verkehrs- und Verwaltungs bedürfnissen Rechnung. Insbesondere hat Deutschlands grösster und wichtigster Handelshafen. Hamburg, bis heute unter den Folgen einer nur noch historisch zu erklä renden Einengung gelitten. Aus einem Stadtgebiet von nur 415 Quadratkilometern drängte sich eine Millionenstadt zusammen, an deren Grenzen zwei Länder, drei Provinzen und vier Städte zusammenstoßen. Weder eine einheitliche und großzügige Hafenbewirtschastung noch eine gesunde städtebauliche Siedlung?- und Verkehrsentwicklung waren unter diesen Verhältnissen denkbar, und jahrzehntelang ist man von Hamburger Seite aus bestrebt gewesen, diesen Un-' Zuträglichkeiten ein Ende zu machen. Auf den hamburgisch preußischen Hasenvertrag vom Jahre 1908, der nur eine Teillösung brachte, folgte nach jahrelangen Auseinander setzungen und Diskussionen 20 Jahre später die Schaffung einer preußisch-hamburgischen Hafcngemeinschast, die aber nicht über die unmittelbaren Hasen- und Wasserprobleme hinausging. Das hoheitliche verwaltungsmäßige, verkehrs politische, städtebauliche und wirtschaftliche Durcheinander im Stromspaltungsgebiet der Elbe, von dem der Hambur ger Neichsstatthalter Gauleiter Kaufmann in seinem Ausruf spricht, wird erst.durch das neue Gesetz bereinigt werden, das in seinen wesentlichen Bestimmungen am 1. April 1937 in Kraft tritt. Durch dieses Gesetz werden die längst mit Hamburg völlig zusammengewachsenen und vom Hamburger Hafen lebenden Stadtkreise Altona, Wandsbek und Har- burg-Wilhelmsburg samt einer Reihe von anliegenden Ge meinden in den Groß-Hamburger Stadtverband eingeglie- dert, während die bisher zu Hamburg gehörenden Gemein den Geesthacht und Cuxhaven an Preußen fallen. Die Ein. wohnerzahl Hamburgs wird durch diese Eingemeindungen um eine halbe Million Seelen und der Umfang um nahezu 80 Prozent vergrößert werden. Das wichtigste aber ist. daß hiermit endlich der alte latente Kriegszustand zwischen Preußen und Hamburg sein Ende findet, daß die vermal- tungsmäßig grotesken Gebietsverzahnungcn aufhören und daß der Welthafen Hamburg zum Nutzen des Volkes und Reiches seine innere Verwaltung, seine Haien-, Finanz- Verkehrs- und Siedlungspolitik großzügig und einheitlich gestalten kann. Die gleichen Unzuträglichkeiten bestanden in kleinerem Nahmen in Lübeck und Wilhelmshaven. Der Uebergang des Landes Lübeck entscheidet die längst reife Frage, ov Lübeck an Mecklenburg oder an Schleswig-Holstein fallen soll. Eingesprengt in die Provinz Schleswig-Holstein, spielte das „Fürstentum Lübeck" mit seiner Hauptstadt Eutin eine wunderlich anachronistische Nolle, und die sieben Jahr- Hunderte alte Tradition der Hansestadt Lübeck wird dadurch keine Einbuße erleiden, daß Lübeck neben dem Kriegshafen Kiel der wichtigste Hafcnplatz des nördlichen deutschen Erenzgaues werden wird. — Was an der Elbcmündung die Doppelstadt Hamburg-Altona, das war an der Jade da» Städtepaar Wilhelmshaven- Rüstringen, durch dessen geschlossenes Stadtgebiet die oldenburgisch-preußische Grenze verläuft. Durch die Zuteilung Wilhelmshavens an da» Land Oldenburg ist dieser Dualismus beseitigt worden und die beiden Städte, die ihr Aufblühen der deutschen Kriegs marine verdanken, werden in Zukunft nicht nur wirtsckmst- lich, sondern auch kommunalpolitisch eine Einheit bilden können. Der Kleinkrieg, der zwischen diesen beiden Stadt- aemeinden um solche Bagatellen wie Polizei. Feuenvehr.