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Sächsische Volkszeitung : 31.01.1937
- Erscheinungsdatum
- 1937-01-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193701319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19370131
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19370131
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1937
-
Monat
1937-01
- Tag 1937-01-31
-
Monat
1937-01
-
Jahr
1937
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.01.1937
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Nr. 26. — 31. 1. 37. Sächsische Volkszeitung Seite 6 Ausruf zum Landdienst der SZ. Gebietsführer Busch, die Führerin des Obergaues Sachsen- des BDM, Charlotte Kling, Landesbauernsührer Körner und der Präsident des Landesarbeitsanites, Hardrath, haben nach stehenden Aufruf erlassen: - Jungen und Mädel, wir rufen Euch? Die Bauern ringen im schweren Kampf um die Nährfrei- keit des deutschen Bolkes. Sie haben nicht genügend Arbeits kräfte, ihre grotze Ausgabe zu erfüllen. Wir rufen alle gesunden Jungen und Mädel zur Ehren arbeit im Landdienst an der deutschen Scholle. Landarbeit ist wohl schwer, aber macht Euch stark und widerstandsfähig. Der Landdienst ist unser kameradschaftlicher Einsatz um das Brot des deutschen Volkes. Im Landdienst werdet Ihr gruppenweise in den Dörfern angesetzt, arbeitet ein halbes oder ganzes Jahr einzeln bei dem Bauern, Ihr wohnt aber gemein sam in einem Heim, dient Eurem Volk und holt Euch damit auch Kräfte für weitere Lebens- und Berufsarbeit. I.siprig Aus dem Leipziger Kmistleden Das 14. Gewandhaus-Konzert stand ganz im Zeichen der leichten Muse, und gab der sonst so strengen künstlerischen At mosphäre des Gewandhauses den Anflug einer harmlosen-derb- ulkigen Zeit des Prinzen Karneval. Offiziell unter dem Titel „Heitere Musik" stehend, begann das Konzert mit einer „Fröh lichen Musik" für kleines Orchester fop. 39) des Leipziger Kom ponisten Hermann Gratner geb. 1886). Eine prächtig unter haltsame Musik, ohne Probleme geschmückt, straff in der Form mit künstlerisch hochbcdeutsamen Einfällen. Georg Schu mann fgeb. 1866) stand selbst vor dem Gewandhaus-Orchester und dirigierte mit Feuer seine Humoreske „Gestern Abend war Detter Michel da". Das bekannte Volkslied ist entsprechend seines textlichen Inhalts in fünf Absätzen variiert, grotzartig instrumentiert und voll lustiger Einfälle, die denn auch die Lach muskeln in Bewegung setzten. Frau Erna Berger von der Staatsoper Berlin sang das Rezitativ und die Arie der Zcrbi- netta aus der Oper „Ariadne auf Naxos" von Rich. Straust fgeb. 1864) und zwei unbekannte, aber reizvolle Arien von C. M. v. Weber „Erschrick nicht, mein Leben!" und „Ja. der Augen blick erscheinet!" Jubelnder Beifall ward ihr geschenkt und gern spendete die Künstlerin eine Wiederholung. War das Publikum nun schon in beifallsfreudiger Bewegung, so wurde die Freude des Gebens und Empfangens noch gröster nach der „Aussorderung zum Tanz" von C. M. v. Weber und dem „Kaiser-Walzer" von Johann St rau st. Prof. Hermann Abendroth und fein Gewandhaus-Orchester wurden dann stürmisch bedankt nach zwei Stunden köstlichster, amüsanter Un terhaltung, bei welcher in allem der künstlerische Ernst und das Derantwortungsbcwusttsein zu spüren war. Georg Trexler. des . . , Leipzig N 22, Planitzstraste 81, Kaserne der 2. Abteilung Ar- tillerie-Regt. 60, ab sofort „Adolf-Hitler-Kaserne" genannt wird. ) Auf dem Reichsgericht ist jetzt an dem das Gebäude in 68 Meter Höhe bekrönenden Türmchen das Hakenkreuz ange bracht worden Jedes der vier Kreuze, die an den Seiten des Türmchens angebracht sind, ist 1,70 Meter hoch. ) Warnung vor einem Darlehnsbetrüger. Der 24 Jahre alte Hermann Hinz hat kürzlich bei zwei hiesigen Pfarrern Vor gesprächen und um ein Darlehen sür kurz« Zeit gebeten, da seins Frau niedergekommen sei. In einem Falle erlangte er einen meinen Geldbetrag, während es im anderen Fall« bei dem Ver such blieb, da sich der Pfarrer von der Richtigkeit der Angaben Überzeugen wollte. Auf dem Wege zur angeblichen Wohnung verschwand der Betrüger in der Nähe des Hauptbahnhoscs im Gedränge. ) Das WHW. im Kreis Leipzig. Im Kreis Leipzig wurden vom Winterhilsswerk des deutschen Bolkes in der Zeit vom 1. Oktober bis zum 31. Dezember 1036 an di« Hilfs bedürftigen auher Bekleidung verteilt: 2S0 50S Kohlenscheine über je einen Zentner, 150 000 Zentner Kartoffeln, 10 700 Zent- ner Lebensmittel, 9800 Zweipfundbrote, 7746 Dreipsundbrote, 1400 Zentner Mehl, 450 Zentner Seesisch, 416 Zentner verschie dene Fettarten, 150 Zentner Speck, 114 Zentner Zucker, 60 Zent ner Wild, 67 000 Dosen Fleischkonserven. Austerdem gelangten in dem gleichen Zeitraum zur Ausgabe 48 000 Gutscheine für Schuhbesohlung, 70 000 Lichtgutscheine, 33 063 Geschenkpakete für Kinder. Rund 26 000 Schulkinder konnten im Rahmen der Schulkinderspeisung wöchentlich einmal mit einem Frühstück, bestehend aus Milch und Knäckebrot, bewirtet werden. Am 8 0. Januar werden im Wege der Sonderzuteilung zum Jah restag der Machtergreifung an die betreuten Volksgenossen im Kreis Leipzig au-gegeben: 149 000 Wertgutscheine über je 1RM., 150 940 Kohlengutscheine, 16 000 Kilogramm Fleischkonscrven, 16000 Kilogramm Tilsiter Käse. Diese Leistungen des WHW. sind dem Opferwillen aller Kreise des deutschen Volkes zu ver danken Das Verdienst des Führers ist es, diesen Opfergeist ge weckt und zielbewustt in einheitliche Bahnen gelenkt zu haben. ) Die Deutsche Bücherei in Leipzig eröffnet am 30. Ja nuar ihren ersten Erweiterungsbau, der von Mai 1934 bis Juni 1936 für 600 000 RM. ausgeführt wurde. Der Anbau besitzt die Form eines rechten Winkels und schliestt an den nach hinten vorspringenden Bautrakt des grasten Lesesaals sowie an- oererseits an das Gebäude der Vorderfront an. Neben einem Lesesaal und Verwaltungsräumen enthält der Neubau vier neue Biichergeschosse mit einem Fassungsvermögen von 750 000 Bän den, das für den Zuwachs von zehn Jahren ausreickren wird. Das Erdgeschoss des Erweiterungsbaues enthält den erwähnten kleinen Lesesaal, der in erster Linie dem Studium der Familien geschichte, Sippenkunde und Rassenssrschung, und ferner mit Rücksicht auf den Charakter der Buchstadt Leipzig dem des Buch- und Bibliothekswesens dient. Der neue Lesesaal besitzt 112 Ar beitsplätze, so dast sich zusammen mit den 244 Plätzen des grasten Lesesaals, den 138 Plätzen des Zeitschriftenlescsaals und den 18 Plätzen des Kartenlesesaals eine Zahl von 512 Plätzen er gibt. Der Raum ist in einem zweckentsprechend ruhigen Ton gehallten und zeigt als einzigen Schmuck eine Bronzeplakette des Führers von Prof. Felix Pseisser, Leipzig. ) Brigadesührer Stollberg. Mit Wirkung vom 30. Januar wurde der Führer der SA.-Brigade 35 (Leipzig), Oberführer Fritz Stollberg. zum Brigadesührer befördert. Zum ersten Male in der ruhmvollen Geschichte der Leipziger SA. steht damit ein Brigadesührer an ihrer Spitze. ) „Adolf-Hitler-Kaserne" in Leipzig. Das Oberkommando Heeres hat angeordnet, dast die bisherige Planitz-Kaserne, ^US «Ivr l. Bautzen. Automat«nräub«r am Werk l In der Zeit vom 23. bis 26. Januar ist ein elektrischer Stromzähler automat, der tn dem Hausflur eines Grundstückes der Kaiser stratze aufgestellt und dessen Geldbehältnts mit einem stärkeren Vorlegeschlotz verschlossen war, erbrochen und beraubt worden. Dem noch unbekannten Täter, der auch das Vorlegeschlotz mit fortgenommen hat, ist eln grösserer Geldbetrag in die Hände ge fallen. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei Bautzen, Fernruf 2802. l. Bautzen. Bekämpfung der Dasselfliege. Es wird darauf hingewiesen, dast jeder Besitzer von Rindern gesetz lich verpflichtet ist, all« an seinem Viehbestände auftretenden Larven der Dasselfliege spätestens bis zum 31. Mai zu töten. l. Bautzen. Brieftasche unterm Steinhaufen. Die Bautzener Kriminalpolizei ermittelt« einen Dieb, der in einer Gastwirtschaft ein« Brieftasche mit einem grösteren Geld betrag gestohlen hatte. Der Täter, «in 24 Jahre alter Einwoh ner aus Bautzen, hatte den göstten Teil des gestohlenen Geldes in mehreren Gastwirtschaften durchgebracht und die Brieftasche mit Ausiveispapleren in einem benachbarten Dorfe unter einem Steinhaufen vergraben. Sie wurde gefunden und dem Bestoh lenen wieder zugestellt. l. Ostrltz. Theaterrlng. Im kommenden Monat sin- den die Vorstellungen für die Mitglieder des Theaterringes in unserer Stadt und Umgebung statt, die Im Januar ausfallen mutzten. Diesmal ist ein« bayrische Truppe, „Die Simbacher Bua'm", für diese Abende verpflichtet. Eintritt für den Theater, ring frei, für di« anderen Volksgenosten 70 Pfg. Anfangszeiten werden noch bekanntgegeben. Auf alle Fälle verspricht der Ruf dieser Truppe einige genustrelche und fröhliche Stunden. Weiter ist von „Kraft durch Freude" Ortswaltung Ostritz ein Sonderzug ins Zittauer Grenzlandtheater geplant. Die Anmel ¬ dungen sind schon so zahlreich, dast zweimal gefahren werden mutz. Di« in den Betrieben Iutespinnerei und Mewa gelösten Karten haben sür Sonnabend, den 18. Februar, Gültigkeit. An diesem Tage fährt der Zug 16 Uhr ab Ostrltz. Er hält in Ma rienthal und Hirschfelde, um auch den autzerhalb Ostritz' woh nenden DAF.-Mitgliedern der Ortswaltung Ostritz Gelegenheit zur Teilnahme zu geben. Alle andern Karten gelten für den zweiten Zug, welcher Sonntctg, den 14. Februar, 14 Uhr, in Ostritz abgeht. Gespielt wird an beiden Tagen „Der Vogelhändler. Für diese Fahrt werden noch Karten abgegeben. Sie sind mög lichst sofort in der DAF.Weschästsstelie,, Bernstadter Strotze, zu bestellen. l. Marienthal. Baumwart. Herr Mar Klaus wurde als Baumwart für unsere Gemeinde bestellt. Seinen Anordnungen betr. Baumpflege ist unbedingt Folge zu leisten. l. Zittau. „BihmsKoarle"gestorben. Im Alter von 82 Jahren starb in Zittau Oberlehrer August Matthes, mit dem die Oberlausitz ihren volkstümlichsten Heimatdichter, ihren „Bihms Koarle", verliert. Im Herbst 1909 erschien sein erstes Werk in Oberlausitzer und deutschböhmischer Mundart „Kraut und Rüben, Gereimtes und Ungereimtes", dem bald weitere folgten. l. Klix. Schadenfeuer Im Ortsteil Droben-Milkel wurden im Anwesen des Landwirts August Paulick di« erst vor kurzer Zeit erbauten Nebengebäude, Scl-eun« mit Stall und ein Auszilglerhaus, durch ein Schadenfeuer vernichtet. Di« Brand ursache konnte noch nicht ermittelt werden. bö. Warnsdorf i. Bö. Schwere Bluttat. In Ober grund führte am Donnerstag ein häuslicl-er Streit zu einer chweren Bluttat. Aus noch nicht geklärten Gründen schlug der »ei dem Pächter Joseph Schindler wohnhafte Joseph Heschke einem Hauswirt mit einer Axt so auf den Kopf, datz Schindler chwerverleht zusammenbrach und ins Warnsdorfer Krankenhaus eingeliefert werden muhte. Heschke wurde dem Bezirksgericht z «gestellt Cello-Abend. Erich Neumann, Professor an der deut schen Musikakademie in Prag, konzertierte zum ziveitcn Male in diesem Konzertwinter in Leipzig. Eine erfreulich ansehnliche Gemeinde hatte sich eingefunden und lauschte seiner Kunst, die in keiner Weise irgendwelche Konzessionen an das Publikum kennt. Sein von hohem künstlerischem Ernst beseeltes Können äusterte sich ebenfalls in der Programmgestaltung. Boccherini, Beethoven und Dolmanny fanden in ihm einen Interpreten, der berufen ist, deutsche Kunst und deutsche» Können im Sudeten land zu vermitteln. Mit Beifall überschüttet spendete der junge Künstler eine Zugabe. Am Flügel assistierte Prof. Otto Wein reich mit der von ihm bekannten und überlegenen Kunst des Begleitens. Georg Trexler. Karl Hoyer-Abend. In der evangelischen Lukas-Kirche veranstaltete der zuständige Organist Hans Strobach die dritte musikalische Feierstunde, die dem Gedächtnis des im vergangenen Jahre auf so tragische Weise plötzlich dahingeschiedenen Orga nisten zu St. Nikolai und Lehrer am Landeskonservatorium Karl Hoyer gewidmet war. Hans Strobach, langjähriger Schüler des grasten Orgelvirtuosen und prachtvollen Lehrers, fühlt sich berufen, das künstlerische Erbe des verstorbenen Mei sters zu hüten und zu pflegen. Er vollbringt damit eine künst lerisch-kulturelle Tat. die siärkste Beachtung und vollste Aner kennung verdient. Seht er sich doch für einen Künstler ein, dessen kompositorisches Können, dessen hohes künstlerisches Be- wuhtsein, dessen sittlicher Ernst des Wollens überragend in der Gegenwart steht. In Karl Strobach hat Karl Hoyer auch einen jungen Meister hinterlassen, der von den gleichen Idealen be seelt wurde, von welchen der Meister dem Schüler gab. Stro- bachs orgeltechnisches Können, seine Musikalität und sein aus geprägter Klangsinn geben ihm die Mittel zur Verfügung, dem grasten Hoyer in seinen „Kanonischen Variationen" (op. 44) und seinem viersätzigen Werk ov. 59 in jeder Weise gerecht zu wer den. Ein nachgelassenes Werk für Violine und Orgel kam als Erstausführung aus dem Manuskript mit dem ausgezeichneten Kammervirtubscn Hanns Schork (Violine) zur Interpreta tion. Zweifellos begegnete man einem Werk, das verdient, der Allgemeinheit zugängig gemacht zu werden. Georg Trexler. pfamer Franz Medel, Wurzen, im Ruhestand Nach einer 37jährigen überaus verdienstvollen Tätigkeit als Priester im Diasporabistum Meisten ist im Laufe des Januar lic. jur. can. Franz A. Riedel, Pfarrer in Wurzen, in den Ruhestand getreten. Mit Pfarrer Riedel scheidet eln eifriger, in seiner Gemeinde und bei seinen Mitbrüdern hochangesehener Priester aus dein aktiven Seelsorgedienst. Geboren am 19. 9. 1875 in Deutsch-Einsiedel, erhielt Franz Riedel seine Ausbildung aus der Volksschule zu Grotz-Weihschon und auf dem Gymnasium zu Zwickau. Dem Studium der Theo logie oblag er aus den Universitäten zu Würzburg und MUn- cl>en. In München «mpsing er am 11. 7. 1900 das Sakrament der Priesterweihe. Seine erste Anstellung führte Franz Riedel als Kaplan nach Dresden, wo er vom 1. 10. 1R)0 bis 1. 11. 1905 tätig war. Vom 1. 11. 1905 bis 31. 12 1906 weilte er in Rom. Sein« erst« Pfarrstelle trat Franz Riedel in Werdau in Sachsen an (1. 1. 1907 bis 1909). Sein Gesundheitszustand zwang den jungen Priester, sür einige Zeit Davos auszusuchen. Nach seiner Wie derherstellung berief ihn das Vertrauen seiner bischöflichen Be hörde als Pfarrer nach Mittweida. Hier wirkte Pfarrer Riedel vom 1. 10. 1910 bis zum 1. 8. 1914. Mit dem Ausbruch des Weltkrieges kam Pfarrer Riedel nach Wurzen. Der Pfarr gemeinde Wurzen wird Immer unvergetzlich bleiben, was Pfar rer Rieöel in 23 schweren Jahren des Krieges, der Inflation, des wtrtschastliclien Niedergangs und des allmählichen Ausstiegs zum Besten von Kirche und Staat geleistet hat, bis er in diesem Monat In den Ruhestand trat. Schon die ersten Fahr« seiner Wirksamkeit in Wurzen stell ten an Pfarrer Riedel die höchsten Anforderungen. Mit Unter stützung eines Hilsspriesters hatte er den weiten damaligen Pfarrbezirk mit den Kirchen zu Grimma und Beucha und der Schlostkapelle zu Thammenhain bis hinauf nach Kralapp ober halb Colbitz — insgesamt 157 Ortschaften — seelsorgerisch zu betreuen. Mit der Zivilseelsorge war in den Jahren des Krie ges die anstrengende Militärseelsorge in den Garnisonstädten Wurzen und Grimma verbunden. Hinzu kam die Betreuung der Verwundeten tn zeitweilig 8 Lazaretten und der Kriegs gefangenen in einer Anzahl Lagern. Tagelang muht« der see leneifrige Priester damals unterwegs sein. Für seine aufopfernde Tätigkeit wurde Pfarrer Riedel von König Friedrich August III. mit dem Sächsiscl-en Krlegsverdienstkreuz ausgezeichnet. Nach dem Krieg« widmete Pfarrer R^del seine ganze Kraft dem inneren und äusteren Ausbau der Herz-Iesu-Gemeinde zu Wur zen. Auster der laufenden Seelsorgarbeit war er bestrebt, das Glaubensleben der ihm anvertrauten Gemeinde durch Abhalten von Missionen, religiösen Einkehrtagen und sonstigen kirchlichen Veranstaltungen lebendig zu halten. Auch dem Aufbau des Der- einslebens liest er di« in den damaligen Jahren notwendige Aufmerksamkeit widerfahren. Jederzeit bewies Pfarrer Riede! auch ausgeschlossenen Sinn für die Notivendigkeiten der Presse arbeit. Höhepunkte des kirchlichen Lebens der Gemeinde Wur zen während seiner Amtstätigkeit waren die Firmungen in den Jahren 1916, 1920, 1924, 1928, 1932 und 1934, die Weihe der Ehrentafel sür die Gefallenen der Wurzener Gemeinde (81) am 21. 11. 1920, die Weihe de* neuen Klangstahlgeläutcs am 19. 11. 1924 und die Tagung der vereinigten Kirchenchöre des Erzprie- stersprengels Leipzig in Wurzen am 15. 9. 1935. Im Jahre 1924 lietz Pfarrer Riedel «ine vollständige Austenerneuerung der Kirck»e durchführen, der 1935 eine Restaurierung des Pfarrhau ses folgte. Die ganze Liebe und Verehrung, die die Gemeide ihrem Pfarrherrn gegenüber hegt«, kam so recht bei der Feier KInes silbernen Priesterjubiläums im Juli des Jahres 1925 zum Ausdruck. Ungern sah die katholische Gemeinde zu Wurzen Pfarrer Riedel nach bald 25jähriaer Tätigkeit scheiden. Noch einmal scharten sich die Psarrangehörigen in der weihnachtlichen Abschiedsfeier um Pfarrer Riedel, um ihm für seine aufopfe rungsvolle Tätigkeit in Wurzen zu danken und ihm recht viele gesegnete Jahre eines wohlverdienten Ruhestandes zu wünschen. Bis zum 15. 1. 1937, dem Amtsantritt von Pfarrer Wörner ver waltete Pfarrer Riedel die Gemeinde Wurzen als Pfarrverweser. Wg. Lüciv^ost-Lockson tz. Chemnitz. Wieder ein tödlicher Unfall a» Bahnübergang. Am Freitagnachmittag tn der fünften Stunde ereignete sich aus der Hofer Staatsstratze in Mittel» bach am unbeschrankten Bahnübergang der Linie Wüstenbrand- Stollberg ein tödlicher Verkehrsunfall. Der Vertreter Ernst Teichert aus Meißen fuhr mit seinem Personenkraftwagen, von Oberlungwitz kommend, gegen die Lokomotive des vorüber fahrenden Personenzuges 3186. Dabei wurde der Kraftwagen etwa hundert Meter weit mitgcschleift und stürzte, vollständig zertrümmert, sieben Meter ties den Eisenbahndamm hinunter. Der schwer verletzte Fahrer starb kurz nach seiner Einlieferung ins Rabensteiner 'Bezirkskrankenhaus. tz. Adorf. Schneeverwehungen verhindern Viehmarkt. Wie in Oelsnitz, wo dem ersten neu eingerich teten Viehmarkt ein voller Erfolg beschieden war, sollte auch hier ein Viehmarkt stattsinden. Leider verhinderten di« Schnee verwehungen im oberen Vogtland den Austrieb des Viehes. Datz es auch für diesen Viehmarkt an Interesse nicht fehlte, bewies die Anwesenheit von über 50 Bauer». tz. Plauen. Störung des Zugverkehrs. Zwischen den Stationen Göstnih und Plauen — Oberer Bahnhof — blieb durch Bruch der Kollxmstänge an einer Güterzugslokomotive der Zug etwa zwei Stunden auf offener Strecke liegen. Die gebrochene Stange hatte sich in das Erdreich gebohrt. Nach Her auslösen des zerstörten Maschinenteils konnte der Zug mit einer Ersahmaschinc die Fahrt fortsetzen. Der gesamte Zugverkehr mustt« während der Dauer der Gleissperrung eingleisig aufrecht erhalten werden, so dast verschiedentlich Verspätungen auftraten. h. Plauen. Drei Wilderer erwischt. Am Don nerstagnachmittag wurde in der Näl>e der Kuntzcstratz« «in hie siger Einwohner beim Schlingenlegen angetroffen. Ein anderer Wilderer hatte auf Neundorfer Flur mit einem Tesching «inen Fasan erlegt und war dabei von zwei Soldaten beobachtet wor den. Ein Schlingenlegcr wurde auch in Oberlosa gefotzt. Der Bursche trug in seinem Rucksack ein zerlegbares Gewehr bei sich. Wegfall der Rangordnung der Schüler Durch eine Verordnung des Sächsischen Ministeriums für Volksbildung werden die Bestimmungen über die Festlegung einer Rangordnung für die Volksschulen und die höheren Schulen sür Knaben, einschlietzlich der höheren Handelslehranstalten, autzer Kraft gesetzt. Die zu fordernde Wertung der Gesamtver- sönlichkeit der Schüler und Schülerinnen, die das körperliche, charakterliche und geistige Streben umfasse und zahlenmätzig nicht festlegbar sei, lasse, so heistt es in der Verordnung, die Aufstellung einer stufenmätzigen Rangordnung nicht mehr zu. Küchenzettel Wir kochen: Sonntag mittag: Brühsuppe mit Gemüse«inlag« und Elerstich; Rindfleischrollen und Thüringer Klötze. VaniN«speis« mit Schokoladentunke. — Sonntag abend: Heringsschüssel und Bratkartoffeln. Käseschnitten, Tee. Montag mittag: Geröstete Graupensuppe, Quarkstru del und Obsttunke. — Montag abend: Wurstschnitten, gemischter Salat. Dienstag mittag: Grünkerneintopf, Mischobst. — Diens tag abend: Gemüseplatte, Bücklingsschnttten. ^inter-8c:k1u6-Verk sul vom 25. )snusr dis 6. k'ebruar Oroke ?rei8kersb8et2unAen Knosp«! L silsuvn k'eine vamendekleiäuns
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