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38. Iahrg Volfsseilun Prsch«l»t I «al «KstentNch. Menatllckjer veju-«pl«>, durch Irlger «In,chl. >0 Psg. Ij«. « Pli. lettgerlohn 1.70; durch dl« Post 1.7V «Inschllrbllch P»stvb«rwe>Iung^rbvhr, zuzüglich vv Psg. Post-veftellgeN». Lluzrlnummer lv Psg., Sonn« » gestlag.nummer « Psg. Abbestellung,» müssen splllesteno «In« Woche «», Ablous der vezugozell schrtslllch beim Verlag «Ingegangenchlelie. Unser« rrllg« »str>e» «eine Abbestellungen rnlgegennehm«^ veilagrorl vre.den Anzelgenprelse! dl« tspaltlge 11 mm brelie stell« e Psg.z sllr Famlllenonrela'n i Psg lkllr Platzwünsch« lvnne» ol, teln« Dewitz, leisten. Sächsische " schrlslleUung: Dreeden-«., Polterftr. 17, Fernruf 10711 » 71012 Aeschrsl,stell«, Druck und veriag: Dermaxta Buchdruckerei «. Verlag LH. n. <b. Winkel, Pollerstraß« 17, Fernruf voll, Postlcheck-. Ar. l0», Bank: Stadtbanl Vreiden Ar. «7V7 Sonntag, ZI. Januar 1SS7 Zm Falle oon hitzeeee Lewa», Verbot, »lntretendr, Betrieb» stSiungen bat der Bezieher »der Werbunglreibend« tern« a» jprllche, fall» dl» Zeitung ln beschränktem Umlang«. >«rsM«I oder nicht erscheint L > t u l I u n g s o I t > st D r « , d e n. Oer 4. Lahrestag der nationalen Erhebung Die feierliche Sitzung des Reichstages Vollmachten aus 4 weitere Jahre verlängert Berlin, 30. Ian. Das deutsche Doll, begeht heute in tiefer Dankbarkeit den 4. Jahrestag der nationalen Erhebung. Dasi der 30. Januar 1S33 einer jener seltenen geschichtlichen Tage ist, die eine grosie Wende herbeigesiihrt haben, dessen sind sich heute alle Deutschen bemüht. Nach 14 Jahren der Not und Unehre kam der Tag des Aufbruches. Mil lionen hatten auf diesen Morgen der Freiheit gewartet. Der Ruf des Flihrers erfiillte damals das ganze Land: „Deutsches Volk, gib mir vier Jahre Zeit!" Es war gleichsam das Kommando Adolf Hitlers zu einem hoffnungsfrohen Marsch in die Zukunft. ImMittelpunktderBeranstaltungendes vierten Jahrestages der nationalen Erhebung stand die feierliche Sitzung des Reichstages in der Kroll oper. Der Reichstag hat auf Antrag des Fraktionsführers der NSDAP., Dr. Frick, die dem Führer durch das Reichs« aesetz vom 24. März 1933 übertragenen Vollmachten einstimmig um vier weitere Jahre ver längert. Das große Weilen Auf ungezählten Plätzen der Relchshauptstadt erklang heute früh, am 4. Jahrestag des nationalsozialistischen Sieges, die Weise des alten, aber ewig jungen Volksliedes „Freut Euch des Lebens ... Die Musik- und Spielmannszüge der SA., SS., des NSKK. und der HI. und mit ihnen die Kapellen des Ehrendienstes der deutschen Jugend, des Arbeitsdienstes, leiteten mit diesem groben allgemeinen Wecken die Festlichkeiten ein. Marschweisen erfreuten die Volksgenossen, die zu ihrer Arbeits stätte gehen. lieber Nacht halte die Rcichshauptstadt reichen Flaggen schmuck angelegt. Die Häuserfronten des Wilhelmplatzes und oer Wilhelmstratze sind von einem Meer flatternder Fahnen verdeckt, zwischen denen sich unzählige Toldbänder im Winde bauschen. Die Charlottenburger Chaussee ist von einem bunt bewegten Fahneuwald bekrönt; die Beleuchtungskörper über dem Fahrdamm sind von goldenen und roten Bändern um kleidet, den Säulengang der Siegessäule umflattern 25 Haken kreuzbanner. Von der Front der Krolloper, dem Tagungsort der Reichstage seit 1034, griitzt ein goldenes Hoheitsabzeichen. Festliche Stimmung in den Strassen und auf den Plätzen! Vorbeimarsch der Leibstandarle Adolf Killer vor dem Aiihrer Als erste Gliederung der nationalsozialistischen Bewegung ehrte an diesem historischen Tage die Formation den Führer, die mit ihm ganz besonders eng verbunden ist. Die SS.» Leib standarte Adolf Hitler. Um 10 Uhr erklangen zum Zeichen des Beginns des 30. Januar der ..Badenweiler Marsch". Der Führer, gefolgt vom Reichssührer SS. Himmler und seiner ständigen Begleitung, betrat durch den Vorhof die Wilhelmstratze, um den Vorbeimarsch in seinem Auto stehend abzunchmen. Mit lautem Jubel und anhaltenden Heil-Rusen griltzte die Menschenmenge aus dem Wilhelmplatz und in der Wilhelmstratze. Lor der Krolioper - Wie die Feststratze und der Königsplatz, hatte auch die Tagungsstätte des Reichstages reichen Festschmuck angelegt. Das Portal war mit Tannengriin und roter Tuchverklcidung zu einer Ehrenpforte umgestaltet. Zwischen den Fenstern wallten lange Hakenkreuzbanner herab, gekrönt von dem Reichshoheitszeichen. Trotz der scharfen Kälte hatten sich aus dem Königsplatz und insbesondere vor der Krolloper schon um 11 Uhr, als die An fahrt der ersten Abgeordneten begann, viele Berliner eingefun den, die Zeuge des grotzen Tages sein wollten. Die überall dampfenden Koksöfen erfreuten sich bald grösster Beliebtheit, ermöglichten sie dock vorübergehend eine kleine Aufwärmung, wenn es der kalte Wind gar zu arg meinte. Zm Sitzungssaal Die künstlerische Ausschmückung des Sitzungssaales hat unter Leitung des Reichsbcauftragtcn für künstlerische Form gebung Prof. Schweitzer eine Aenderung erfahren Hinter dem Präsidentenstuhl prangt jetzt auf roter Bespannung das neue Rcichshoheitszeichen, dessen Adler eine Fliigelspannweite von 11 Metern ausweist. Die Tagesordnung Die Tagesordnung der Reichstagssitzung umfasst vier Punkte. Da es sich um die erste Sitzung dieses Reichs tages nach der Neuwahl handelt, mutz zunächst die Konsti tuierung und die Wahl der Präsidenten erfolgen. Ausser dem steht vor der Erklärung der Reichsregie rung, die der Führer und Reichskanzler abgibt, da» Ermächtigungsgesetz auf der Tagesordnung. Der Reichstag in Erwartung des Führers Reichstagssitzungen sind im nationalsozialistischen Deutsch land eine Angelegenheit des ganzen Volkes geworden. Das gilt im besonderen Matze von der heutigen Sitzung am vierten Jahrestag der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus. Am Lautsprecher ist heute jeder deutsche Mann und jede deutsche Frau Zeuge dieser wichtigen Stunde und bekundet damit die engste Verbundenheit zwischen Führer und Volk. Während sich im Sitzungssaal in der Krolloper die Abge ordneten versammeln, nimmt das Gedränge im Regierungs viertel und auf der Feststratze immer mehr zu. Die SS. hat Mühe, die für den allgemeinen Verkehr abgesperrten Fahr dämme sreizuhalten. Etwa 50 Lautsprecher vertreiben den wartenden Volksgenossen die Zeit durch Uebertragung von Marschmusik. Aus 12 Feldküchen der NSV., von denen jede weit über 500 Liter Fassungsvermögen hat, werden Fleischbrühe und Tee verabreicht. Darüber hinaus bieten die auf der ganzen Fcst- stratze zahlreich aufgestellten Koksöfen auch weiterhin Gelegen heit zum aufwärmen. Auf dem Königsplah stellt die Leibstandarte Adols Hiller die Absperrung. Eine Ehrenhundertschast der Leibslandarte mit ausgepslanztem Bajonett ist vor dem Hauoleingang zur Krolloper aufmarschiert. Der Sitzungssaal vermag nutzer den Regierungsvertretern und den 741 Abgeordneten nur wenige Hundert Zuhörer zu fasse». Diese glücklichen Karteninhaber waren grösstenteils schon um 12 Uhr auf ihren Plätzen. (Fortsetzung aus Seite 2 > Die vorliegende Nummer der S. B. ist vor der Uebertragung der FUHrerrede durch den deutschen Rundfunk scrliegestelll wor den. Len Wortlaut der Ziihrerrcdc bringen wir am Montag. Or. Goebbels an die Vertin, 30. Ian. Reichsminister Dr. Goebbels richtete am Morgen des historischen 30. Ian. folgende Ansprache an die deutsche Schuljugend. Deutsche Jungen und deutsche Mädchen! An einem historischen Tag ist heute die deutsche Jugend, durch die Aethcrwellen verbunden, im ganzen Reich versammelt. Das Land hat sich in ein festliches Fahnenkleid gehüllt; die deutschen Menschen zeigen frohe und beglückte Gesichter. Freude strahlt aus allen Augen Es sind nun 4 Jahre vergangen, datz der Führer die Macht übernahm. Am heutigen Mittag wird er im Peichstag vor dem Volk und vor der Welt Rechenschaft über sein Aufbauwerk ablege». Es war ein grauer, kalter Ianuartag, als er vor vier Jahren von dem verstorbenen Herrn Reichspräsidenten, General- feldmarsckall non Hindenburg, an die Verantwortung gerufen wurde. Die deutsche Nation lag in tiefer Verzweiflung. Ein Millionenheer von Arbeitslosen lungerte auf den Stratzen und an den Stempelstellen herum. Abend für Abend zogen grotze Dcmonstrationszüge durch die Städte des Reiches, geführt von volksfremden oder vateclandsvergessenen Hetzern, die entschlos sen waren, um der Vorteile ihres Parteiglaubens und einer in ternationalen Iudenclique willen, das Land in noch tieferes Unglück« zu stürzen. Nacht für Nacht knallten in Deutschland die Revolver und deutsche Männer, die sich nichts anderes hatten zuschulden kommen lassen, als datz sie sich In dieser grauen Notstunde des Vaterlandes zur Naiton bekannten, wa ren die Opfer dieser mörderischen Kugeln. /Vas deutsche Volk selbst war von einem lähmenden Pessi mismus befallen. Das Land harrte in dumpfer Erwartung und fast, wie es schien, ergeben in sein Schicksal der furchtbaren Ka tastrophe. die nun kommen mutzte. Damals hatten viele gute Patrioten die Hoffnung aus eine bessere Zukunft Deutschlands schon aufgegeben. Es hatte den Anschein, als wenn nun alles verloren sei. Da durchgellte nm die Mittagsstunde des 30. Januar der Ruf das Land: Hitler ist Reichskanzler! Ein Ruf, deutsche Schuljugend von dem einen Millionenteil des Volkes mit stürmischem Jubel, von dem anderen mit Hatz, Abscheu, Empörung und bebender Angst ausgenommen. Es war nun ailcn sichtbar geworden, datz die grotze Wende cintreton mutzte, datz es kein Zurück mehr gab. datz Deutschlands Würfel gefallen waren. Und kaum ein paar Stunden vergingen, da zogen, beginnend um den frühen Abend bis in die tiefe Nacht hinein. Hnudcrttauscnde und Hundert tausende von Menschen durch die Wilhelmstratze am Reichsvrä- sidcnten von Hindenburg, dem greise» Beschützer des neuen Rei ches, und nm Reichskanzler Hitler, dem jungen Träger der Staatsidee, vorbei. Ein ganzes Volk schien sich gewandelt zu haben. Es waren keine schön geordneten und ausgerichteten Züge, die hier marschierend und singend ihre Freude und ihre Begeisterung bekundeten. Wie ein dunkler Strom, so ergötz sich diese Flut von Männern und Frauen durch das Regierungs viertel. von denen viele Ihre Kinder auf den Armen trugen und sie mit Tränen in den Augen dem Führer entgegenhieltcn. Noch um d>e Mittcrnachtsstunde standen Hunderttausend Menschen auf den« Wilhelmspsatz, fangen und jubelten und wi chen keinen Zentimeter von der Stelle. Sie hatten wohl ein dumpfes Gefühl dafür, datz sie eine geschichtliche Stunde durch lebten und in späteren Jahren und Jahrzehnten noch ihren Kin dern und Kindeskindern davon erzählen würden, datz sie da mals auch dabeigewesen waren. Was war geschehen? Mar nur eine neue Regierung ein gesetzt worden, hatte sich dasselbe ereignet, was in der demo kratischen Republik so oft vor 'ich zu gehen pflegte, datz ein Kabinett das andere oklöste? Nein, nichts von alledem. Einer hatte das Steuer des Reiches in seine starke, niemals zitternde Hand genommen. Er brachte neue Männer und neue Ideen mit, an seinen Namen hefteten sich die Hoffnunaen von Millionen, mit ihm verknüpfte sich der revolutionäre Wandel aller Dinge, er mar Nrogramm, war Wille, war Entschlossenheit und Tat kraft. Als er bald darauf zum ersten Male sm Rundfunk vor die Nation hintrat, da hörte das Volk eine Sprache, die ihm bis dahin fremd war. Sein Programm enthielt nichts non all den faden, uner füllbaren Versprechungen, mit denen seine Vorgänger die Na tion für kurze Zeit zu beruhigen pflegten. Er wollte sich nicht mit billigen Red.nsarten populär machen; er schilderte die Loge so, ivie sie war und wie sie jedermann im Volke sah; er sprach van Arbeit und Pflicht von Ehre und Recht; er lieh keinen Zweifel darüber datz das Volk nun mitansassen müsse, und datz cs vieler Jahre des Opsersinnes und der gläubigen Hingabe bedürfe, um Deutschland wieder zur Höhe emporzuführen. Er kannte die Krebskrankheil, die den deutschen Bolkskörper zer setzte und lähmte; aber er gehörte nicht zu jenen Nerzten. die nur Ursache oder Wirkung einer Krankheit feststelien: er hatte Mittel, um sie zu heilen und war auch entschlossen, diese Mittel zur Anwendung zu bringen. In vierjährigem Ringen wollte er mit Gottes und des Volkes Hilfe dem drohenden Gespenst der Arbeitslosigkeit zu Leibe rücken und mit ihrer Beseitigung die fortdauernde Gefahr der Anarchie von Deutschland bannen. Diese vier Jahre sind nun vorbei. Den Führer hat sein Versprechen wahr gemacht. Die Arbeitslosigkeit ist, soweit das im Augenblick überhaupt volkswirtschaftlich möglich erscheint, beseitig«. Der erste Diersahresplan kann als erledigt gelten. Euere Väter und Brüder, deutsche Kinder, die vor vier Jahren zum großen Teil noch mitmarschlertcn in dem Siebenmstlionen- heer der Arbeitslosigkeit, sind wieder zum Pflug, an die Ma schinen und auf die Kontorschemel zurückgekehr«. Das Land, das damals in Verzweiflung zu versinken drohte, Ist wieder von Hoffnung und Freude erfüllt. Die Nation dient wieder der Arbeit, und die Werke und Erfolge ihrer Arbeit sind die Grund, lagen unserer nationalen Ehre und unserer deutschen Freiheit. Darum feiern wir heute den 30. Januar in besonderer Weise. Und darum fangen wir bei diesen Feiern gerade mit der Jugend an. Die vergangene» vier Jahre haben von uns allen grotze Opfer gefordert. Keiner ist unter uns. der sie nicht gern gebracht hätte; denn jeder wutzte, wenn sie uns nicht zugute kommen dann sind sie für unsere Kinder gebracht. Wir haben mit diesen Opfern die Grundlagen eines neuen Reiches gelegt. Sie sind sest und unzerstörbar aufgerichtct und halten, wenn es darauf ankommt, jedem Sturm und jedem Verhängnis stand. Cs ist ein Reick der Kraft und des Charakters, und in ihm sollt Ihr, deutsche Knaben und Mädchen, später einmal als deutsche Männer und Frauen leben, in ihm sollen dann aufs neue deutsche Kinder aufwachsen, sich der Ehre der Nation er freuen und später wieder als Männer und Frauen in Frieden