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Kben-.Ausgabe. fvr retpzig uns Vorort» »neck» vofrr* rrD«» "EAUgSpenIsa. u»»Ep,»U»vr»»moIt»eUe>>»»Sao»i*d»ocht: «»»atvck» t.« M. »I»rt»i)at>rUch ».75 M. vrt ü»r »«sidüNosteUe. ans»»» jlllol»» ua» N»»god»>I»U»a adg«d»Ur monatlich IM-. ot»N»UüdrUch rM. Durch uns«, au»,art>,«n Mal»» la» tzaoa gidracht: monatlich I^o M., »l»rt«lILdr>lch 4.5« M. lurch »t« p»ft laa»rdalb Deutsch» loa»» un» »,r «rutsch»» tlalonl»» maaatltch l^a M. vl»N»liahrlich ch5» M., au»schll»ßtich posti>»sI»Ua»l«. pr»l» -»r <ln,»inumm»r I« Vf. 2a Lrlpzia, 5»n Nachbarort»» uni Sin <vrt»n ml« »i-»o»n Lillal»» wir» »t« fidrnoauagob» noch am flb«n» »ro «rschrlarno in» Hau» ,»ll»srrt. M. 657. ^andelsFeUuns /trntsblockt des Pates und despoUseuuutes der Stadt Leipzig «»»aktlon «,» ch,s»Lfr»sl»ll»> ?odonn>»«oss» a».«. » ;»rnspr»ch.fln,chlu» Nr. >»»«. l»»45 aa» I«»—. Manta-, ürn LS. verrmver. WS. Jahrgang 'Or Na,«,«» au» r«pz«a an» Um,«bua» »I« /^nzrigenprenll. Ispaltl,»p,t,t,»ll,25v^.--»n.nam»,»ii»,m.. »oa aurwürt» 5» Pf., Nrktamrn i.Lo M., Blria« flnz»i,n, «l»p»tltz»ll« au» z»pfch.Vl»»»rbol.Nab.,f-aH«tgr»,on v»k«rSra im amtlich,nr»il»l»p«ttt» z»U«5»p» ch»sch«st»aa;»la«a mit playvorschrift m pr»«s» »rb»k«. Nabatt nach Earlf. »«lla-»o> chrsamtousl.5M.»a»eaofrn» au»schl poN-edübr. yaz»tg-a»Naaahm»: 1obannt»gasf»«, b»i lümtllch«» , ,»>»» »»»litpztg»» Lagrblatt«» an» all»» Naaonc«»-expr«ition»n «»» »n- un« -tu l^nör». da»r«ipzi-»rlko-»dlatt »rschrlnt w»rktog» »mal, Sonn. u. Zeirrtagsimal. v»rUn«r NrSattion: 2nS»nA»u«a >7, »eru^prech-nnschlutz! Hansa Nr. 4»7. 1914. falsche englische Ziegesberichie von cler ^ser. Bier englische Flugzeuge iu der deutschen Bucht vernichtet. Die französische Offensive im ^»undgau gescheitert. — Ein englischer Torpedosäger gestrandet. Reine Besitznahme von Tunis durch Frankreich. Nachklänge vom Gastspiel -es französischen Parlaments. Unser früherer Pariser U-Mitarbeiter schreib! uns: „Barbarei des Despotismus", „System der Herausforderung und methodischen Drohung", „System der Massenmorde und Massenplünde rung", „unverschämte Vorherrschaft der Krieger kaste" .. . Vi viani hat einmal als Ver- teidiger im Iustizpalast gesagt, ein Gebildeter tue am beiten, wenn ihm a uf der Straße wüste Beleidigungen nachgerufen würden, achselzuckend weiterzugchen und nur dann, wenn ihm aus gewissen Verdächtigungen materieller Schaden erwachsen könne (moralischer entstehe nie aus übertriebenen Schimpfereien), ein Tribunal anzurufen. So ist auch Deutsch lands würdigste Antwort keine Antwort. Man darf es als einen Beweis von guter deutscher Gesittung an,ehen, daß Reichskanzler von Betymann Hollweg in seinem Rundschreiben an die kaiserlichen Botschaster und Gesandten nur auf einen ein zigen Punkt der französischen Erklärung ein geht, der eine materielle Unterlage hat: die abermalige, diesmal noch deutlichere, weil ge drängtere Richtigstellung der diplomatischen Bor gänge vor der Kriegserklärung. Dem neutralen Ausland darf man soviel Unvoreingenommen heit zutrauen, daß es die schlichte Sprache Beth- manns den wüsten Beleidigungen Vivianis, die wirklich non der Straße zu kommen fcheinen, doch noch vorziehen wird. Je mehr sich die deutsche Oeffentlichkeit dazu aufschwingt, mit kalter Ruhe bei den Tatsachen zu bleiben und aus jedes Marktgezänk zu verzichten, je besser wird der Eindruck draußen sein. Es hat nicht recht, wer am gröbsten schimpft, und cs siegt nicht, wer am lautesten schreit. Piel wichtiger als diese phrasenhafte, ge schmacklose Regierungsrede, auch nützlicher für Frankreich, wär, was nicht geleugnet zu werden braucht, die Einhelligkeit des Parlaments, das ohne Widerspruch alle Verfügungen und Vor schläge guthieß. In den geheimen Aueschuß- nerhandlungen soll wohl freiere Kritik geübt worden sein", und man wir» dank der üblichen Indiskretionen darüber allmählich Einiges hören. Die Parlamentarier werden sich fpäter gut aus der Sache ziehen, indem sie auf die Versicherungen verweisen, die ihnen von Biviani gemacht wurden: olles steht zum Besten, Kampf ohne Gnade bis zum endgültigen siegreichen Frieden! Kaum der Hinweis, daß die Sache doch noch etwas lange dauern könne. Der einzige Abgeordnete, der sich eine Meinung erlaubte, war der wenig bedeutende Elemcntel, Vorsitzender des Budgetausschusses, der die Wunder französischer Tatkraft rühmte und den Sieg um fo näher wähnte, als das verbündete England die wirtschaftliche Absperrung Deutsch lands und Oesterreichs durchzuführen ent schlossen sei! Vorläufig aber droht Frankreich doch der größere wirtschaftliche krach, wofür die Darstellung des Finanzministers Ri bot trotz aller glänzenoen Beschönigungen das nicht miß zuverstehende Eingeständnis erbringt. Sowohl der französische Staatshaushalt als auch die ganze Finanzwirtjchaft sind zerrüttet. Auf den vier Milliarden Goldbestand der Banque de France beruht die gesamte Kriegführung. Das erst im Juli angenommene Budget von 1914 sollte mit einer KOO Millionen-Anleihe ausgeglichen werden, von der auch jetzt, trotz der versprochenen Umwandlung von 3'/. in 5 Prozent, erst 515 Millionen eingegangen sind. Die Pariser Börse hat ganz versagt; ohne das Moratorium, das auch jetzt wieder verlängert wurde (bisMärz'), weil aus dem Ausland, beson ders Rußland, rund eine Milliarde Forderungen nicht hereinzubekommen seien, wäre der Markt zujammengebrochen; die Bank von Frankreich mußte vom 27. Juli bis 6. August 2532 Mil lionen Franken und dann noch 541 Millionen, zusammen also mehr als 3 Milliarden Franken im Umlauf befindliche Wechsel diskontieren, wodurch ihr Portefeuille auf die schwindelnde Höhe von 4'r Milliarden wuchs. Ribot sagt unumwunden, die großen Kreditinstitute hätten die Interessen des Landes auf da» allerschwerste geschädigt, indem sie selbst der Hilfe der Bank von Frankreich in Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wölfische Büro meldet amtlich: Grosses Hauptquartier, 28. Dezember. westlicher Ariegsscharrplatz. Bei Nienport crucucrtc der Feins seine AirgrissKVersuche ebne jeden Lrfola. Er wurde dabei durch Feuer vom Meere her unterstützt, das uns keinerlei Schaden tat, dagegen einige Bewohner von Weste, de tötete und verletzte. Auch ein Angriff de» Feinde» gegen das Gehöft St. Georges, das er in seinen offiziellen Mitteilungen als in seinen Händen befindlich bezeichnet hat, scheiterte. Südlich Hpern wurde von uns ein feindlicher Schützengraben ge, noinmen, wobei einige Dutzend Gefangene rn um.re Hand.-fielen. Mehrfache starke Angriffe des Gegners in der Gegend nordwestlich Arras wurden abge- rvkesen. Südöulich Verdun wiederholte der Feind seine Ang iffe cbcnfall obne jeden Erfolg. Das gleiche war der Fall bei seiner Absicht, die gestern uw' strltteuc Höhe westlich Sennbeini zurückzngcwinnen. westlicher Ariegsfchauplatz. In Ostpreutzen und ^Polen nördlich der Weichsel nichts Neuer. Auf dem linken weichfelufcr emwictclu sich unsere Angriffe trotz sehr ungünstigen Wetters weiter. dem Augenblick bedurften, in welchem diese allein den B.'dürsnisien des Staates dienen müßte. Die Gelddepots wären bis heute nur zur Hälfte an die Geldeinleger zurückgezahlt worden, was für die Zukunft zu gesetzlichen Schutzmaßrcgeln zugunsten des Publikums führen müsse. Wenn die Stunde dafür gekommen sei, weroe man gegen die Verantwortlichen vorgehen, die. Depositenbanken streng beaufsichtigen, ihre Bilanzen nachprüfen und die Emissionen neuer Werte und Anleihen beschränken. Das ist die offizielle Anerkennung des bis in größte Pariser Finanzunternehmungen hinauf be triebenen Spekulations- und Schwindelsystems, das gerade in den letzten Monaten vor dem Krieg niemandem mehr ein Geheimnis war, zumal I au res in der „Humanitö" unnachsicht lich, aber allein in der Presse, über die letzten furchtbaren Verluste der Sparer durch die vom Credit Lyonnais und anderen Großbanken ge förderten Gründungen Aufklärung gegeben hatte. Es war Kennern schon seit Jahren be wußt, daß der Erfolg der Russenanleihen z. B. immer den Rieseniummen zu verdanken waren, die in den Kreditinstituten an Depots für Scheckkontos ujw., verzinst mit 1 und 1'>» Pro zent lagen. „Kleinste Winkclbankiers würden gewisse verbrecherische Machenschaften nicht wagen, die in einer allmächtigen Hochfinanz zum guten Gebrauch wurden und die in ernster Zeit einmal zu dem tollsten Zusammenbruch führen müssen", schrieb Iaur^s, den man er mordet hat. Interessant ist der von Ribot angegebene Ausfall der indirekten Steuern, der im August 36 Proz., im September 46 Proz., im Oktober 37 Proz., im November 30 Proz. betrug; der Postausfall war 23 Proz., der gesamte der Staatseinkünfte 578 Millionen oder 44 Proz.! Die reinen Kriegsausgaben beziffert Ribot bis lang auf 6441 Millionen, wozu noch Darlehen von 250 Millonen an Belgien, 90 an Serbien usw. kamen. Trotzdem man 427 Millionen fällige Staatsjchatzscheine auf 5 Proz. erhöhen wollte, bestanden sämtliche Inhaber auf Rückzahlung, und von den Nationalverteidigungsscheinen mit 3-, 6- oder 12monatiger Dauer konnten auch erst für eine Milliarde untergebracht werden, als die Banque de France den Diskont darauf zusagte. England und die Vereinigten Staaten ver standen sich zur Uebernahme von 102 Millionen Schatzscheinen! Dafür wurden der Bank von Frankreich für 3^, Milliarden Vorschüße auf gezwungen, und sie wird noch 2 „ Milliarden weitere zn leisten haben. Dabei übergeht der Finanzministcr im Bericht seiner Schiebungen den Tanz der Banknotenmilliarden und ent wickelt noch keinen bestimmten Plan für eine Kriegsanleihe, die Ordnung in dies Durch einander bringen könnte. Wer nach einem gerechten Vergleich der jüngsten Parlamentsverhandlungen in Deutsch land und denen in Frankreich den letzteren den Vorzug geben und die militärische wie wirt schaftliche Lage der Republik für günstiger er klären könnte, müßte dem eigenen Verstand Gewalt antun. Verluste -er englischen Flieger in -er -rutschen Sucht. London, 28. Dezember. Zn dem Bericht der englischen Admiralität über den Angriff auf die deutsch« Nordseekiiste heißt es: Drei englische Flieger kamen aus Tauchbooten, die ihnen Bei stand leisteten, zurück. Ihre Flugzeuge waren gesunken. Ein Flieger wird vermißt. Sein Flugzeug wurde 12 Kilometer von Helgo land als Wrack gesehen, sein Los ist unbekannt. Der Vorstoß gegen drc deutsche Bucht und gegen die deutsch:» Strommündungen ist den Engländern recht teuer zu stehen gekommen, schon in dem Be richt des deutschen Admiralstabs wurde festgcstellt, daß die zur Abwehr des feindlichen Angriffs auf gestiegene deutsche Luftflotte einige gut: Treffer er zielt hätte. Zwei englische Torpedobootzerstörer und ein Begleitdampfer würben durch Bomben der deutschen Flieger und Luftschiffe getroffen und er litten zweif:llcs starke Beschädigungen. Darüber schweigt sich freilich die englische Admiralität vor läufig aus. Dagegen sieht sie sich genötigt, einige weitere Verluste bei dem Vorstoß nach der deutschen Nordseeküste einzugcstehen. Nicht wmigcr als vier englische Flugzeuge sind durch deutsche Bomben vernichtet worden. Von dreien konnten die Führer gerettet werden; der vierte, dessen Fahrzeug als Wrack auf den Wellen treibend gesichtet worden ist, hat jein Grab im Meere gefunden. Aber alles in allem: die Engländer sind von den wachsamen Deutschen rechtzeitig bemerkt und mit recht empfindlichen Verlusten wieder heimgeschickt worden. Während die Bomben der feindlichen Flie ger keinen Schaden ungerichtet haben, erzielten die Wurfgeschosse der deutschen Luftflotte hocherfreuliche Erfolge. Für die Engländer ist diese Wahrnehmung um so schmerzlicher, als fast gleichzeitig ein deutscher Flieger auf einem Albatrosdoppeldecker über der Themscmündung erschienen war und trotz nachdrück licher Verfolgung durch den Feind glücklich und un versehrt entkommen ist. D:r Flieger ist, wie bereits in der heutigen Morgennummer von uns mitgctetlt wurde, bis dicht an London herangckommen. Er überflog Sheerneß und Gravesend am Ausgang der Themsebucht und wurde dann über Errth von drei englischen Fliegern gesichtet und zur Rückkehr ge zwungen. Erith ist aber nur noch zehn Kilo meter von London entfernt. Den Bewohnern von London wird diese Kühnheit des deutschen Fliegers noch jetzt Unbehagen verursachen, denn sic müssen doch jeden Augenblick mit der Wiederholung eines derartigen Vorstoßes rechnen. * Weiter wird gemeldet: Amsterdam, 28. De-ember. Nach einer Reuter, Meldung veröffentlicht die britische Admiralität über den englischen Vorstoß gegen die deutsche Bucht eine Mitteilung, nach der die vor Lurhaoen liegenden deutschen Kriegsschiffe am 25. Dezember von sieben britischen Wasserflug, zeugen, die von Kreuzern, Torpedobooten und Unterseebooten begleitet waren, angegriffen wurden. Bon deutscher Seite wurden 2 Zeppelin« und » Wasserflugzeuge, außerdem verschiedene Unterseeboote vorgeschickt. Der englische Angriff auf lknxhane«. * Die Nachricht von dem englischen An griff auf Cuxhaven wurde von den Ham burgern mit vollkommener Ruhe und mit Freude über die Wachsamkeit der deut schen Posten ausgenommen. Em englischer Torpe-ojäger gestrandet. London, 28. Dezember. (Meldung des Reuter- Büros.) Ein britische- Torpedojäger lief während eines Sturmes aus der Höhe von St. Andrews in Schottland auf einen Felsen. Die Bemannung rettete sich in Booten. Cnglan-s steigenür Furcht vor -eutsthen Uebersa'Uen. London. 28. Dezember. Die Versicherungs prämie ber Lloyds gegen deutsche Vor stöße an der Ojtküste steigen. Van Ha.wich nordwärts w:rden 55, von Harwich bis Dover 30, von Dover um die Südküiü 15 Prozent gefordert. Zahlreiche Policen sind abgeschlossen worden. Zatsche englische Siegesmeldungen von -er Der. (r.s 's Gravcnhage, 28. Dezember. (Eig. Drahtberich t.j Der Berichterstatter de» deutsch feindlichen holländischen Blattes „Tyd" warnt vor den übertriebenen Sieges- be richten der englisch:« Blätter über Fortschritte der Verbündeten an der yserlinie. Tatsache sei, daß bei Hpern und Nieuport Vorteile errungen seien. Aber von einer Besetzung von Rousfelaere, Dixmuiden und gar von Westende tönne keine Rede sein. Wie die Verbündeten, so hätten auch di« Deutschen Verstiirlungen erhalten. Biele der kürzlich eroberten Stellungen hätten die Engländer wieder verloren. Der Zusammenbruch -es sranzöstjchen Generalangriffs. (r.) Stockholm, 28. Dezember. In der W e»h » nachtsübersicht über di« Kriegslage schreibt das .Astonbladet": Man kann schcn heute ruhig sagen daß di« für Weihnachten angeliindigte Offensive des General» Iosfr« nicht zur Wirklichkeit geworden »ft. W-nn der phantastische „Daily Mail"-Korrespondent in R-'d- srunkreich behanptet. di« Belgier hätten die deutschen Stellungen an der -serlinie durchbrochen, so verdiene