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Mead »Ausgabe. ISS. Jahrgang Lr-aNI»» aaü a«s»ükt»Nrlle' ?okon»l«gaI7« Ur.«. » ;«rnspre<i>-Na!cklutz Nr 14»«. 14»4Z u»4 14»44. /knrtsblLtt des Rate» und des poUreüuntLS der Stadt Leipzig kvr e»1p?>» uao Vorort. »ord> onfer» Trda« r' ^kse. uo» Spr»tr««r» rmoltS-U» tn» Noo» »o»ro»t: woran!» >.L5 M. o»»rtrlXtt>rU<i> r.7» M Vrt üe« SrwüNottrUr. oasrr» Zttlalr» ua» NoogabrNeUra odgrdolti mouMU» i M. otrrtrUödrUa» »M. vurch «nsrr» »o»»artt««a ZtlMlr» «a» tzau» grdrach«: monatlich H.S4 M., ol,rt»ULl>rlich 4.5» M lurch»i»p»ll lnarrtzald deutsch, lanü» unü Srr ürutschrn Nolonlrn monatlich 1^4 M. »irrtrl>ol>rli0» 4.L» 01., auoschlteftltM poftdrltrUarlü. prrl» »er <in»«>nummrr 1» Pf. 2u Leipzig, »rn Nachdarortrn unö örn Drtrn mit «igrnrn ztliolrn wirt Str t-bcudauogade noch am Ndrn» »r» Erschrinrn» >..» Kaur grUrfrrt. kür Nnzrlgra an» »«ping un» Umgrbaaq »>« /»nzeigenpreise. ,,p,mg»p.tit,«i,rLp<.»!»n-nam».»u»,'u.. «an auowürt» I» Pt., Nrkiam.n I.lo M. dlrin, Nn^Igra »trp^itzrllr an» ropt.».w»r4rrhol.Na»„Natelg.aooa S«i>or»»n im amklich«ne»ilöi«p.tit- zeit»-dpi ch»lch<ttt»an,rigrn m,l ploUvorfchrif« m vrrlirrrvidt. Nadatt na» eorit. Srtlagen: chrsamtouti.L M.-ao rauseaS auoschl p»N,«dul>r. Maz«>gea»Nanai>mr: zokonniogassr», dr» mmtlimra , >a,» »rr Lrlpzig»» kogrdlattr« un» aUrn Nnnoncrn-EilprSit.onen »ra »n« un» 'iulmöro. VootrvzigrrSagrdlar« rri»,inl wrkNag» Lmal.Sonn. u Zriertogolmai. tr.rlinrr li.Satlion: doSrnZ.urn 17, trrn.prr»«, us»lu8 konla Ur. «47. Nr. 651 1914 Mittwoch, »en LS. Vcnmber km lralirSskckm Ummeebooi vernichtet, kin sranrSsizchez LinienbchiN schwer beschädigt. Der Tagesbericht -er obersten Heeresleitung. Das Wolsssche Büro meldet amtlich: Grosses Hauptquartier, 24. Dezember, vormittags. Angriffe in den Dünen bei Lonrbartzyde und südlich Virschoote wicjcn unsere Truppen leicht ad. Bei Mcbboura l'Avorre wurden die Engländer gestern wieder aus ihren Stellungen'geworfen. Trotz verzweifelter Gegenaugriffe wurden olle Stelluri gen.dic zwischen Mchebourg und dem Canal d Aire s La Vastöe -en Eng ländern entrissen waren, gehalten und gefestigt. Lctt dem 2o. Dezember fielen r.»0 Farbige un- Engländer als Gefangene in unse.e Hände Fünf Maschinengewehre und vier Minenwerser wurden erbeutet. In der Umgegend des Lagers von Ebalons entwickelt der Feind eine rege Tätigkeit. Angriffe nördlich Sillery Mdöstlich Reims, bet Souain und Perther wurden von uns zum Teil unter schweren Verlusten für die Franzosen abgeschlagen. In Ost- un- westprensten blieb d e Lage unve.ändert. Tie Uämpie um een Vzura- und Aawka-Ztbschnitt dauern fort. Aus dem rechten Piliea-ttser ist die Lage unverändert. Ein französisches Unterseeboot vernichtet Ein französisches Linienschiff schwer beschädigt Wien, den 23. Dezember. Amtlich wird bekanntgegeben: Das französische Unterseeboot „Curie" wurde, ohne zu einem Angriff gekommen zu sein, an unserer Küste von Strandbatterien und Wacht- sahrzeugen beschossen und zum Sinken gebracht. Die Besatzung wurde gesangengenommen. Unser Unterseeboot „12" griss am 21. ds. Mts. in der Otrantostratze die französische Flotte, bestehend aus 16 großen Schissen, an und torpedierte das Flaggschiff Typ „Courbet" zweimal und traf beide Male. Die darauf in der feindlichen Flotte entstandene Verwirrung, die gefährliche Nähe einzelner Schisse und der hohe Seegang bei un sichtigem Wetter verhinderten das Unterseeboot, über das weitere Schicksal des betreffenden Schiffes Gewißheit zu erlangen. Das Unterseeboot „Curie" wurde 1912 erbaut und ne,drängte 199 Tonnen Wasser. Es batte über Wasur 12—19, unter Wasser 8—9 Seemeilen. Seine Länge betrug .'>1,1, seine Breite 5, sein Tiefgang <9,1 Meter. Die Besatzung zählte 21 Kopfe. Das von dem österreichischen Unienerboot H 12 torpedierte französisch- Flaggschiff ..Cour bet" ist 1911 von Stapel gelaufen. Es hat eine Wasserverdrängung von 29 '>99 Tonnen und eine Schnelligkeit von 21,7 Seemeilen. Seine Bestückung besteht aus zwölf 30^> Zentimeter-, zweiundzwanzig 11-Zentimeter- und vier 1,7-Zent meter-Geschützen, vier seitlichen Torpedorohren für t'.kalibrige Tor pedos. Es ist 193 Meter lang, 27 Meter breit und hat 9 Meter Tiefgang. Leine Besatzung zählt 1983 köpfe. Landesverräter. Dec sozialdemokratischen Reichstagsfraktion war es also wirklich nicht erspart geblieben, in ihren Reihen ein Mitglied zu zählen, das beim Kriegsausbruch zum Üeberläuser ins feindliche Lager wurde. Die Art, wie dieses Mitglied öffentlich den Verrat am eigenen Baterlande rechtfertigte, enthebt vollends der widerlichen Aufgabe, sich mit ihr im eiuzelncn zu befassen. ES genügt die allgemeine Feststellung, daß Dr. Georges Weill wegen dec Verlogenheit, die sein Verhalten nach dem Kriegsausbruch kennzeichn nct, und wegen der Phrascnhaftiglcit, mit der er die schwerwiegenden politischen Fragen abtut. als würdiger Bestandteil eines von Poincarä und Deleassö repräsentierten Frankreich gelten kann. Daß die deutsche Sozialdemokratie sich dieses Parteigenossen schnellstens entledigt hat, ist ein Beweis, das; sich an ihrer Stellung zum kriege — trotz des Gebarens des Dr. Liebknecht — nichts geändert hat. Partcivorstand und RcicliStagsfrattron veröffentlichen heute folgende Erklärung: Bon dem Abgeordneten unserer Partei Dr. Georg Weill haben wir seit Schluß der letzten Reichstags- jkiilon keine Nachricht erhalten. Auch unsere Nach forschungen blieben ohne jeden Erfolg. Bestätigen sich die durch die Preße gebrachten Mitteilungen, datz er in die französische Arme: «ingetreten ist, so hat er sich durch diese auf das schärfste zu verurteilende Handlung selbstverständlich außerhalb der sozialdemo kratischen Partei Deutschlands und der Reichstags fraktion gestellt. Weitere Schritte werden der Partei vorbehalten. B.'rlin, den 22. Dezember 1914. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Der Vorstand der Sozialdemokratischen Reichstagssraktion. Indem so die Sozialdemokratie den Landes verräter aus ihrer Mitte stößt, maclz« sie ihrer seits einen Teil des Schadens gut, den das Treiben Dr. Weills ungerichtet hat. Kanu doch kein Zweifel darüber bestehen, das; der Schritt Dr. Weills die Franzosen in dem Wahn be stärken mußte, Deutschland stehe vor der Revo lution und damir, angesichts des Krieges, vor dem Zusammenbruch. Derartige Erwartungen haben zweifellos zur Steigerung der französi schen Kampfeslust beigetragen. Genau so, wie zu Beginn des Krieges Meldungen über den Ausbruch einer Revolution in Berlin durch die Welck gingen, wird gerade heute im Auslande der Schwindel verbreitet, daß in der Reichshaupt stadt Unruhen ausgebrochen seien, da die Be völkerung der Vorstädte unter dem Ruse. „Brot und Frieden!" nach dem Stadtinncren mar schiere. Bei solchen Manöver» hat der Fall Weill insofern eine gewisse Rolle gespielt, als sein tatsächliches Vorkommen im Auslande die Ge müter geneigt machte, sinnlose Ausstreuungen vom Schlage der erwähnten zu glauben. Die Folge solcher Lügen ist eine Verlängerung des Krieges, da durch jene Treiberei immer von neuem trügerische Hofsnungen geweckt werden, die die Bereitwilligkeit zur Fortsetzung des Krie ges von frischem Hervorrufen. Deshalb leistet die deutsche Sozialdemokratie der Sache des Friedens einen Dienst, indem sie dem Dr. Weill die Behandlung angedeihen läßt, die er ver dient bat. Ziemlich gleichgültig ist cs, welche Laufbahn Herrn Dr. Georges Weill in Frankreich noch beschicken sein wird. Er hat in Paris einige Jahre Staatswissenschaften studiert und ist wohl später nur durch Empfehlungen bei der Straß burger Handelskammer als Beamter anaeiom- men. Zuletzt war er Redakteur der „Fränk. Tagespost" in Nürnberg und wurde dann 1912 in Metz als Rcichstaasabgcordnetcr gewählt. Die Zahl der Wähler, die dort heute noch auf diesen Mann stolz sein werden, wird nicht sehr groß sein. Die „Fränk. Tagespost" widmet ihrem ehemaligen Redakteur keinen üblen Nachruf. Sic bezeichnet seinen Eintritt in die französische Ar mcc als Schufterei, die wahrscheinlich aus dem Ehrgeiz entstanden sei, in der französischen Devutiertentammer als „D«pute de Metz" zu erscheinen. Weill habe nichts mehr mit der deutschen Sozialdemolratie gemein, er sei der öffentlichen Verachtung preiszugebcn. Mag er mit dem Zeichner Waltz, genannt Hansi, der von der französischen Regierung, wie schon berichtet, zum Dolmetscher und Dssr- zier befördert wurde, mit dem vortrefflichen Abbv Wetter lv und den andern Ileberläuscrn von Tag zu Tag in der Gunst der französischen Machthaber steigen. Es kann ein Tag kommen, wo sic alle miteinander auch in Frankreich nichts sein werden als erledigte Leiue, an die man sich ungern erinnert. Vie Kämpfe in Koröfrankreich und Zlandern. sr) Amsterdam, 23. Dezember. „Daily Mail" berichtet aus R o r d f r a n k, e i ch über heftige Gefechte am Kanal im Osten von Nieuport Oft s.andeti die deutschen uno del»iscyen und fran.ö- fischen Truppen sich stundenlang gegenüber, während nur das Wasser des Kanals sie ron einander trennte. Ein Fahrzeug lag auf der fran'ösi chcn Seite des - Kanals bei Paschendaele. Es wurde so gedreht, daß es eine Brücke bildete Die Soldaten umwickelten ihre Schuhe mit Laopen und gingen auch auf Strümpfen im Gänsemarsch auf die versteckten deut schen Stellungen vor. Sie griffen, ehe sie bemerkt wurden, die deutschen Laufgräben an, und es ent spann sich ein heftiges Bajoncttgefccht. Amsterdam, 23. Dezember. Berichte aus Sal zacte schildern die umfassenden V«rteidi- gunqsmaßregeln der Deutschen gegen eine mögliche Forz'.erung der Schelde und einen Angriff durch den großen Sch.sf h.rs n l leitens der englischen Truppen. Der Mittelpunkt ist der so genannte Zothuis. ein etwa 1'.. Kilometer langer Gebäudckomplex, der im dichten Ncdclgehölz längs des Kanals liegt. Diese Position ist stark Laus gräben und schweren Batterien gespickt und be herrscht den Kanal und die Eisenbahn. Di« Stirn mung der deutschen Truppen ist außerordentlich an geregt durch die großen Siege der Deutschen über die Russen. Sic sagen, nun werden wir auch bald mit den Franzosen und Engländern fertig werden, die Belgier zählen nicht mehr mit. sn.) Lbristiania, 23. De-cmbcr. Armentieres und Arras werden ohne Unterbrechung von den Deutschen beschossen. Viviani gegen Sechmann Hollweg. Aus Christiania erfährt das „B. T": Wie „Aften- posbens" Pariser Korrespondent erfühlt, wird bei d:r E-ö.sn . de. i< me.n der P c > dcn > ve. mr dem Feind« gefallenen Parlamentarirrn, G o i o n, N o l 1 r c r. P o 2 i und R e u r , >'ü , einen Nachruf widmen. Darauf wird eine Red: zu Ehren der französischen Soldaten gehalten werden. Die Regierungserklärung wird in der Kammer von Viviani und im Senat von Priand verlesen werden. Sie w'rd die militä rische. diplomatische und finanzielle Lage, klarlegcn. Ein Teil der Erklärung wird sich die P o l: m i k gegen die Rede des Reichskanzlers v. Bethmann Hollwcg über Ursprung und Ur sache des Krieges zur Ausgabe machen. Im ganzen wird die Regierung ungefähr s:chztg Ge setzes Vorschläge einbringcn, darunter die Vor lag« über Bewilligung von 300 Millionen Franken .zu Unterstützungszwccken. Man meint, daß weder Ausschüße eingesetzt noch Debatten stattsinden wer den, erwartet vielmehr, daß die Vorschläge einstim mig angenommen werden. Man darf einigermaßen gespannt sein, wie Herr Viviani die verräterische Annissspolitik des Drei verbandes — herauszulügen suchen wird. tzbgeschossime englische Zlieger. lr). Amsterdam. 23 Dezember. sE'g. Drakstnachr.) Auf holländischem Grund und Boden wurden in der vergangenen Woche vier fremde (eng lische) Flieger herabgeschossen. Vie Gpfer -er Sekhießung von Hartlepool. sr.) Rotterdam, 23. Dezember. sEigene Drahtnachr.) Bei der Beschießung von Hartlepool sind noch einer vom Zensor nicht zu gelassenen zweiten Reuter-Meldung, die Uber Havre dem „Courant" zugeht, S7 Personen ge tötet und 385 verwundet worden. Vie Schlacht am linken Velchjelufer. * Unter der Ucbcrschrift „Auf dem Wege nach Warschau" heißt cs in einem Bericht des Korrespon denten des Mailänder „Secolo": Die Schlacht am linken Weichsel ufer, an der Bzura und Rawka, wütet besonders zwischen Sochatschew und Lkierniewice, wo die Deutschen sehr stark sind. Die Zerstörung in den von den Russen und darauf von den Deutschen besetzten Teilen Polens ist unbeschreiblich. Es fehlt an Lebensmitteln; viele sterben tatsächlich den Hungertod. Vie Seschletzung Warschaus aus öeut-chen Flugzeugen. * Die „Boss Ztg." meldet: lieber die Bombar dierung Warschaus durch deutsche Aerp« plane bringt der „Lodzer Kurier" ein: Schilderung, der zufolge am Sonnabend in Warschau im Laufe von drei Stunden, und zwar von 6 bis 9 Uhr früh, ununterbrochen Donner der explo dierenden Bomben die Luft durchzitterte. Mehrere Häusermauern stürzten ein, und man hörte das Stöhnen der Verwundeten. Von zwei Aero planen wurden etwa achtzig Bomben ge- w o r' e n. Italien gegen -as englische Protektorat über Aegypten. sr.) Mailand, 23. Dezember. lE i g. Draht. Nachricht.) „Unione" meldet: Die italie. nische Regierung hat sowohl Frankreich als auch England amtlich benachrichtigt, daß Italien vor Abschluß des Krieges keine An» erkennung des englischen Protekto. rates über Aegypten aussprechen bzw. sein« Stellungnahme zu der staa srechtlichen Lage Aegyp tens derzeit keiner Revision unterziehen könne. Portugal b'eibt standhaft. sr.) Mailand, 23. Dezember. sEig. Draht. Nachricht.) Der Madrider „Imporcial" meldet: „Die portugiesische Regierung hat. nach einer Meldung des Lissabonner „Diario", auch diezwett: Forderung des Dreiverbandes auf Zwangs internierung der in Portugal lebenden Deut- schen und Oesterreicher abgelehnt. Die Frag: der Beteiligung Portugals am Kriege bleibe dadurch unberührt. Allgemeine Unzufrieüenheit in -legppteu. sr.) Zürich, 23. Dezember. Aus Petersburg wird gemeldet: „Rußkoje Slowo" berichtet über eine allgemein« Unzufriedenheit in Aegypten. Mord. Raub und Plünderungin nehmen überhand. Verschiedene Polizisten wuiden ermordet. Di« Eng länder klagen über mangelhafte Disziplin unter den indischen Truppen. Ein englisches Schiff im Suezkanal in Ke Luft geflogen, sr.) R m, 23. Dezember. Im Suezkanal flog ein cngli'ches Wasserzistcrncnschiff in die Luft. Achtzehn Personen wurden dabei verwundet und neun getötet. Deutsche un- Geflerreicher in franzöfls chei» Konzentrationslagern. (x.I Gens, 23. Dezember. sEigene Draht nachricht.) Roch einer ,.Malin"-Meldung vom 20 Dezember befanden sich am 15. Dezember ins gesamt 18 500 wehrpflichtige Deutsche und Oesterr-icher in Frankreich in Konzen trationslagern. Veutjche Eiseadahnverwaltungea in -en besetzten sein-llchea Lau-estrilea. lr; s Berkin, 23. Dezember. (Sig. Draht nachricht.) Boa deutschen Sisenhah«, »ermattunaen worden am 15. Dezember