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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 24.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141224013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914122401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914122401
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-24
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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S14. oannerslsg. L4. Vrremder 1914. Leipziger 5agedlott. Nr. SS2. Moryeo-ttusvavr. Sette S. it wieder- iei er ein lei er zu- um die > lei matt «teilt, daß »r Redens die Deut- noch. qder nehr. Die ürden und l kommen den ärger- Ofsizlerc riea selbst i der ver- >r bringen de befind«, -frankreich, leit gehört, leaung fei ischen Sol- abgenutzt, in Bruder, orm. keine Men leibst t genießen ros, genug, ch gar zu lransporte m größten den Eng- ür die ge- Engländer stück Brot osen. Der ischen Sol- »erseits sei eien unter n, daß ein Offizier in geschlagen habe, ihm a. Natür- et worden, nicht fest- ischen den englischen »f und be- ^ameraden klar, das, nfolae des lle keines- d flamme tia. das? er die Gnade auch glück- e. so wäre' oürde doch sich leisten hrzahl der zräben von sich darin zu lassen. m Männer meister von bezeichnet rte, konnte , mit ihm r sagte er so frei zu b will ich. ist fa hier haben wir s ins Ver ¬ härte, zu Und wenn nst tut es Engländer, staunt mit neintc der vill, dann nds Hände Engländer .rtionalität. ! auch den und Ehr- r Glauben, Schon die kam, bürgt ritt !k». im Osten, Rangstufen em Kriege oenige, die atz man sic d erstaunt, , was nicht yt. Es «ei le erlebten r hat wohl chbewutzt.er lemBericht- usgerechnet ckt. in die dann einer >en Manne utz darauf Bild. Ader s er erlebt t. erscheint >es Krieges der Heere, Bedeutung i im Uelde erden. »ge an der eiteroffizier hrend eines ter wieder- ! Reihe der c die teind- te zuweilen rang dann Man lah Waldrand. - ging der amure war, n. das mir die Gegend ich, ihn t er einen .iesen Zug aus seiner Zigarre, sagte: .Ich rede nicht gern von mir", und lah mich verschmitzt aus den Augenwinkeln an, mit einem Ausdruck wie sein« braune Stute, die immer lustig hinten ausfeuert, wenn ein Auw oder sonst etwas Brennendes an ihr vorüderkommt. Keine List wollt« helfen, und ich dachte schon, ich würde unverrichteterdtnge — was den Reitersmann betrifft — dielen Teil der Front wieder verlassen, als ich am letzten Abend vor der Türe meiner Höhle stand und in die Rabenfinsternt» hineinblickte, aus der ein fortwährende» Geknatter von den russischen Schützengräben herüberklang. Plötzlich dröhnten zwei Schüsse aus unseren schweren Geschützen auf und im nächsten Augenblick verstummte das Geknatter. „Wie wenn man einen Stein in den Teich wirkt und die Frösche zu quaken aufhören. Guten Abend, sagte eme Stimme dicht neben mir aus der Raben finsternis. „Ich bring' Ihnen die russische Proklama tion, wenn es Ihnen recht ist" Es war der Reiter leutnant. Wir machten «inen Tee, rauchten Ziga retten und lasen die Prollamation woraus ich die Pistole auf den Tisch legte und sagte: „Sie sind nun in der Höhle des Löwen. Wenn Sic Wert darauf legen, lebendig hinauszukommen, müssen Sie vor her ganz genau und der Reiye nach Ihren ersten Patrouillenritt erzählen, wobei ich mir ausmache, den Galopp Ihrer Rede so oft auszuhalten, wie mir ein Rain oder eine Brücke nicht ganz grerfdar vor Augen steht" Er hatte die Beine von sich gestreckt und sah mich vergnügt von unten her an. wieder mit dem Blick seiner braunen Stute wenn sie lustig mit den Hinterhufen auspfeffert. Dann wrang er auf und sagte: „Mit der Bedingung, datz unter keinen Umständen irgend jemand auch nur von fern au« den Gedanken kommen kann, datz ich diese Sache erlebt habe. Das mutz ganz sicher sein." „Absolut schrapnellsicher!" „Nein," rief er, „bombensicher. Auch eine 42-cm-Granate dar« dielen Unterstand nicht durchschlagen!" „Gut. al.o bombensicher Ab.r dann seien Sie nur tapfer im Leugnen. Es glbt böse Menschen, die aus den Strauch schlagen " Wir gossen einen neuen Tee auf, verschlossen da» Fenster gegen die neugierige Nacht, und Herr von -r- lich nenne ihn so, weil gerade dieser Buchstabe in seinem Namen fehlt) begann: „Meine Patrouille war die erste, die bei Ausbruch des Krieges über die russische Grenze kam. Ich hatte acht Mann mit, sollte in Richtung Suwalli erkunden, ob, wieviel und wo russische Truppen im Anmarsch seien. Zwilchen ein und zwei Uhr morgens ritten wir los Der russi che Kordon war überall be.etzt; ich hatte schon die Tage vorher erkundet, datz nur an einer Stelle ein Durchgang zwischen zwei kleinen Seen frei war. Müssen sie rein vergessen oder übersehen haben. Es ging nur ein schmaler Fußweg im Walde hin. Wir ritten lautlos, einer hinter dem andern. Die Luft war Lüsig, der Tau tropfte durch die Dämmerung, die nassen Zweige strichen übers Gesicht. Es war kalt, und ein merkwürdiges Gefühl, das erste- mal gegen den Feind zu reiten, von dem nichts zu jehen war, der aber jeden Augenblick auf.suchen konnte. Auf dem schmalen Psad hätten zwei Mann genügt, uns alle herunterzuknallen. Man hatte auch noch teine Kugel pfeifen gehört. Kurz, es war ein ekliges Ge,ühl — ja das ist das richtige Wort — wie wenn einem die Hände steif werden. Dann ritten wir durch Matiak. Alles schlief noch, und wir wenden uns nach Osten, in der Richtung auf Suwatti. Jetzt sehen wir die ersten feindlichen Patrouillen und Ansanterie-Postielungen an den Brücken. Die meisten erkannten uns nicht. Einmal kamen wir zu nahe, kriegten Feuer und verschwanden rasch in einer Senke. Die Gegend dort ist voll von steilen Hügeln und Einschnitten, in denen man leicht Deckung findet — leider -iich von Sümpfen, die wie Leimsuden in den Gründen liezen, gerade wo die beste Deckung wäre. Bis Brzebrot waren es immer nur verein zelte Patrouillen, um die wir uns meist herumlugen tonnten. Bon Brzebrot an kamen geschlossene Truppenkörper, einer hinter dein andern. Wcr müllen uns abseits halten und be kamen trotzdem viel Feuer und wurden von Kavallerie-Patrouillen gesetzt, denen wir aber immer in dem unsichtigen Gelände entwischten Dazwischen konnte ich von den Anhöhen mit dem Glase weit ins Land blicken und lestitellcn, datz mindestens ein Armeekorps im Anzuge war. Der Himmel hatte sich nufgehellt; die Sonne schien, das tlamme Geiühl vom Morgen war verschwunden, ich fühlte mich sicher und frei und sah auch meinen Leuten an, datz sie zu allem auigelegt waren Wir befanden uns schon auf dem Rückweg, als uns ein paar Patrouillen aufs Korn kriegten und uns rn einen Wald hetzten, wo wir uns in» Dickicht mehrere Stunden verborgen hielten. Endlich machten wir uns wieder auf die Socken; denn ich sagte mir. je länger wir ürinnbleiben, desto mehr Russen kriegen wir vor uns. Kaum sind wir drautzen, haben wir auch gleich wieder zwei Züge Dragoner im Nacken, von den dritten Schimmel dragonern aus Suwalki. Wir los, was die Gäule laufen können, auf Bakalatzewo, kommen glücklich aus die Höhen von Komionka und die steile Bö schung in die Schlucht runter, wo die Wiese sich nach Batalatzewo herumzieht. Jetzt rüber. Aber bei den ersten Schritten versinken dre Pferde im Sumpf. Es ist teine Möglichkeit, hier durchzukommen. Links vor uns ist ein zurückfpringcnder See, rechts haben die Dragoner ausgekolt; die Kerle laugten offenbar, datz wir in der Mausefalle satzen Es war ein icheutzlicher Augenbtlck, — der Gedanke, bei der ersten Patrouille ge angen zu werden — pfui Teufel! Wie ich so scharf über die Wiese hinsehe, fällt mir ein schmales Band auf, das sich hier durchschlängelt, kaum zu sehen zwar, aber doch »rgenoeine Unterbrechung des Grases. An der Böschung hin darauf zu — bei Gott, ecn Küi «tritt, aus dem die Dorfkühe zur Weide gehen Er hielt uns auch; wir kamen alle gut hin über und die jenseitige Böschung wieder hinauf. Aber oben kommen wir von neuem in einen Sumpf, schmieren hier, arbeiten uns durch, die Gäule am Zügel oder oben, so gut jeder kann alles im tollsten Feuer. Hier verlor ich einen Gefreiten, einen braven Kerl, ohne es gleich zu bemerken — hätt' ihm auch nicht Helsen können im Sumpf. Wir mutzten auf Tod uno Leben gegen einen Wald anreiten, aus dem wir beschossen wurden Aber es war dre einzige Möglichkeit; weil das Feuer von allen Seiten kam und auf dem Felde an kein Lurchkommen zu denken war. Wir flitzen auch glück lich in den Wald rein und retten zwischen -den Bäumen immer quer durch, dis wir in dem dichten Unterhol, unsichtbar werden. Darin haben wir über nachtet" „Konnten Sie sich wenigstens hinhauen?" fragte ich in einem Anfall von Schläfrigkeit. „Ja- woll —hintzauen!" Herr von -r—lacht Verständnis- voll, „wenn die ostpleutzischen Pferde nicht die ver dammte Gewohnheit hatten, ihren Gefühlen durch Wiehern Lust zu machen." Er sprang auf und hob die gespreizte Hand. „So mutzten wir die ganze Nacht vor den Gäulen stehen, um innen sofort in die Nüstern zu fassen, sobald sie Miene machten, laut m werden Und das geschah fortwährend, weil sie die russischen Pierde ringsherum witterten. Wenn alle» nicht half, gab'» al» ultima ratio einen „Inster burger", da» ist einen Ruck in die Fress«. E» war hundekalt, wir froren wie die Schneider. Dabei hält' ich heulen können um meinen Gefreiten. Die Leute hatten ihn fallen gesehen, der Gaul war ihm er schossen. Er selbst hatte «inen Schutz durch die Schulter und wurde, wie ich drei Monate später von einem alten Juden in Bakalatzewo erfuhr, al» erster Gefangener von den Ruffen eingebracht und soll gut behandelt worden sei«. Als es zu dämmern anstng. schlichen wiru »»aus dem Walde und kamen unbemerkt über das Feld. Hinter einer Anhöhe sah ich Rauch aufkräuseln und lietz absitzen um nachzujehen, was da war Wir hörten auch bald die Stimmen und gucklen «chlietzlich den Leuten auf SO Schritt in die Töpfe, in denen sie ihr Frühstück kochten. E» war eine starke Insantene- post erung vom 107. ru fischen Schützenregiment. Ich konnte deutlich verstehen, was sie miteinander sprachen. Ich wollte rhnen jetzt ein paar blaue Bohnen für ihre Morgen,uppe liefern, bevor wir weiterritten, und sagte es meinem GesreitenI., der alle Patrouillen mit m»r ritt und ein prächtiger, ruhiger und besonnener Mensch war. Er riet ab E» könnten mehr Truppen in der Nähe sein und wir mit unserer Meldung niwt Heimkommen. Ich wollte die günstige Gelegenheit nicht kahren lassen, I. riet noch dringender ab, und ich gab nach Ich war dann «roh darüber, denn als wir in einem Bogen weiterritten, sahen w»r das ganze Regiment in einer Bodensenke liegen. Es wäre kein Mann von uns über die Grenze ge kommen, wenn wir geschossen hätten. Tann ritten wir an Matlak vorüber, den schmalen Waldweg durch die Seenenge zurück und ich erstattete meine Meldung. Zch hab«- diesen Weg noch ein paarmal benutzt, dis mich die Russen e»nmal hlneinbetzten und das Loch in den Poge en bemerkten Seitdem war es durch einen starken Posten oecstopit. Rudolf von Koichützki, Kriegsberichterstatter. was unsere Sol-aren schreiben. Die Macht des Liede». (Abdruck für das „Leipziger Tagebla t" amtlich genehmigt.) . . . „ siidöstl. v. Reims, 17. November. „Sehr geehrter Herr Projesjor! Verwundert werden Sie nach dem Absender dieser Zeiten schauen; nun, als Mitglied des... . gestatte ich nur, mich Ihnen zunächst ars Erdhöhlenbewohne» oorzustellen. Seien Sie herzlich froh, mich augen blicklich nicht in Augcnsck,«ln nahmen zu könne«». Bart verwildert und lang, verleiqt dem Gesicht e.r» gorillaähnliches Aeutzere; Stiefeln und Kleidung strotzen vor Schmutz seit der heutigen regnerischen Nacht, wo ich auf Posten war. Ls ist noch mancherle» anders an mir geworden: Leibesumfang, Hunger, Durst usw., aber eins ist acktteben. die liefe Ver ehrung für Sie, Herr Professor! Und die ist in den letzten Tagen neu erweckt worden durch ein Ereignis, das ich Ihnen nicht vrrichweigen kann und will. Es wird Ihnen bekannt sein, datz der ... . uns kürzlich eine Ihrer jüngsten Kompositionen zu schickt«, ich mttne das „Soldatenlied". Mit herzlichen! Dank nahmen wir das Geschenk entgegen und machten uns an dem ersten freien Abend an dle Arbeit. Ein Instrument hatten wir nicht — woher soll in einem Schweinestall, der als Unteroffizielstubr diente, ein Blüthnerflügel kommen! —, doch das war auch nicht gerade schlimm. Mir selbst wurde d«r ehrenvolle Auftrag zuteil, das Einüben vorzunehmen. Nur einzelne Gänge des 2. Baffes machten einige un bedeutende Schwierigkeiten. Bald „klappte" es. Wir sangen es an drei Abenden in St. L ... . Als wir am letzten Abend so recht gemütlich beisammenjatzen, wurden wir auf einmal ins „Bataillon" befohlen, die Herren Offiziere hatten „Bierabend". Auch unser Divisionskommandeur war zugegen. Zeder Befehl ist heilig, also auch der Befehl zuin Singen. Als Doppel quartett treten wir an. Zuerst wollte es nicht ganz ruhig werden, was mich veranlaßte, zu warten, bis — Kirchenstille eintrat. Nun sangen wir. Wir sangen mit Begeisterung und — erweckten Begeisterung bei den Herren, das glaube ich mit gutem Recht behaupten zu können. (Text und Komponist waren vorher be- kanntgrgeben worden!) Jeder Sänger ist seines Lohnes wert. Wir bekamen Zigarren mit Binden und am andern Tag« 10 ,it; erstere schmeckten gar, letztere sdas Geld) überwiesen wir der „Kaffe für arme Hinterbliebene". sWir sollten Noten kaufen, aber wir hoffen doch, vom Verein geeignetes Ma. terial zu bekommen.) Nun stand b:i uns fest, dies herrliche Lied mutz auch die ganze Kompanie hören. Wir warteten auf geeignete Stunden. Am letzten Sonntag, abend 14!) Uhr, erklang Ihre Weise von neuem. Zuhörer: einfach- Soldaten aus der Front, froh, mal nicht die gedrückte Enge des Schützengrabens um sich zu haben, Konzertsaal: der Schafstall unseres Gehöftes, das wir am Ruhetage bewohnen. Herr Professor, Sie hätten sollen dabei gewesen seinr Heller Jubel brach los! Die Wiederholung wurde stürmisch verlangt. Wir kamen dem Wunsche gern nach. Ich handle nun im Auftrage der Kompanie, ich meine der Kameraden, wenn ich Ihnen, w.'rter Herr Professor, herzlichen Dank für Ihr schönes Lied entgegenbringc. Es war ein schöner Abend! Er machte uns allerhand Entbehrungen, Lebensgefahr und so weiter vergessen; wir waren wieder ma» „Menschen", daran waren Sie schuld. Und nun hoffe ich, Herr Professor, datz Sie uns bald wieder ein Kriegslied bescheren. Gern wollen wir den Kame raden solche Freudenstunden bernten. Ich schließe mit nochmaligem Ausdruck des Dankes und der Ver- ehrung. z. Zt. Gefreiter in einem Reserve-Regiment. Letzte Depeschen und Ferusprech Meldungen. Erzherzog Zrie-rlch über öle Lage. Budapest, 23. Dezember. Feldmarschall Erz herzog Friedrich äuhcrte sich dem Kriegs» berichterstatter des „Az Est", dem bekannten Drama tiker Franz Molnar, gegenüber mit großer An erkennung über di« Fürsorge der Gesellschaft für die Soldaten und über die patriotische Gesinnung der Presse. Er sagte unter anderem: Es sei kein Grund zur Besorgnis wegen Serbien vorhanden. Alles w«rde eintreffen, was das ver trauen in die Armee rechtfertigt. Zn nicht langer Zeit w:rde Ungarn vom Feinde gesäubert sein. Alle» mutz aber voriichtig geschehen, da di« Eesundhett der Soldaten geschont werden mutz. Der Erzherzog äußerte sich dann freudig über die zahlreichen Kund gebungen der Anhänglichkeit über seine E nennunq zum Feldmarschall. Weiter hob er dann besonders die Tapferkeit der Ocdenburger Huiaren in der Schlachr bet Limonowa hervor. Petritau sei von einem einzigen Bataillon de» Re giment» 31 unter Führung eines Leutnant» er stürmt worden. Di« gemeinsame Aktion mit dem deutschen Bundesgenossen lege tkm die Pflicht auf. ständig im Hauptquartier zu bleiben und an den ge meinsamen Besprechungen teilzunehmcn. Die Liebes gaben für Vrzemysl würdrn sobald wie möglich dorthin geschickt werden. Der Kaiser befindet sich in voller Kraft und Gesundheit. Er nehm« mit un«r- schütteivcher Zuversicht jede Nachricht vom Krieg»- Ehrung hla-eaburgs. Posen, 23. Dezember. Wie die Blätter melden, ist Eeneralseldmarschall von Hindenburg von der Posener Akademie zum Ehrenmit glied ernannt worden. Exzellenz von Hindenburg nahm die Ernennung an und zwar, wie er in seinem Dankschreiben ausfüqrte. um so lieber, als die Kriege der Neuzeit nicht nur mit den Waffen au»gelochten würden, sondern auch ein geistige» Ringen der Völker dorstellten, doch nicht nur für sich, sondern auch für seine treuen Mitarbeiter und tapferen Truppen, denen nächst der Hilfe Gotte» und dem Vertrauen de» Kaisers die errungenen Siege zu ver danken seien. Vie Stimmung in Warschau. Turin, 23. Dezember. Di« „Stampa" meldet: Der Gouverneur von Warschau erließ vor kaum fünf Tagen durch Anschlag bekannt machen, datz die deutsche Gefahr endgültig beseitigt sei (!). Täglich kommen zahllos Züge in Warschau e.n mit Flüchtlingen, di« von den russischen Sol daten aus den Orten Skierniewice, Groicy, Groozisk — letzteres liegt nur 7 Kilo meter vor Warschau — verjagt worben sind. Die Stimmung ist düster und aufrührerisch, di« Ge chäf:« ruhen, die Banken haben wiederum ihren Sitz von Warschau wegoerlegt. In der Ferne hört man schon schweren Geschütz do nner. Elu russischer Pfarrer wegen fiuftekzuug erschossen. Frankfurt a. M., 23. Dezember. Nach einer Mel dung der „Frankfurter Zeitung" aus Petersburg ist, der „Noweie Wremja" w'olae. der protestantische Pfarrer Bonden in Hältst bei Riga er'ch assen werken weil er anoei'lich avfreizende Pre digten gegen die Regierung gehalten hat. Genen -en britischen Militarismus zur See. London, 23. Dezember. „Morning Post" meldet aus Washington vom 21. Dezember: „Washington Post" setzt ihre Angriffe auf den britische,» Mi litarismus zur See fort und schreibt unter Bezugnahme auf die Aeutzerungen Churchills: „Groß, brttannien geht auf das Ziel absoluter See- Herrschaft los. Der Militarismus zu Lande ist etwas Hassenswertes, das bekämpft und vernichtet werden mutz und wenn alle Nationen Europa» dazu helfen muffen, aber der Militarismus zur See ist etwas Bewundernswertes, solange es britischer Militarismus ist: „Das ist britische Auffassung, die die Welt annehmen soll!" — „Washington Post" fragt, wie sich die Untonstaaten angesichts der briti schen Flotte sicher fühlen könnten. Die britische Flotte sei für Amerika eine größere Be, drohung al, die deutsche Armee. Die britische Flotte könne den Panamakanal und die amerikanische Küste bedrohen. Die deutsche Armee könne dies nicht, da sie nicht transportiert werden könne. Die Unionstaaten würden sich nie unter die britische Oberherrschaft beugen. Ein britischer An griff und britische Einmischung in den amerikanischen Handel seien geradeso unerträglich, als ein deutscher Angriff und deutsche Einmischung es sein würden. Wir haben, schließt das Blatt, einen britt- sck>en Angriff gehabt, während di« deutschen Ein- Mischungen imaginär sind. Wenn England über Deutschland triumphieren und versuchen sollte, die Oberherrschaft zur See in Mißachtung der Rechte und Znteressen Amerikas aufzurichten, würde die ame rikanische Nation wieder mit England Krieg führen. Vie Arbeitslosigkeit in England. r. '» Gravenhage, 23. Dezember. sE t g. Draht- bericht.) Nach einer Mitteilung d.>r „Labour Ga zette" waren allrin von den gegen Arbeitslosigkeit versicherten Arbeitern England» am 1. Dezember 163 916 Mann arbeitslos, und zwar bet Kat- tunfabriken 6,S Prozent, bei Wollfabriken S,1 Pro zent, in der Holzindustrie 4,5 Prozent, in der Ma- schinenindustrie 1,6 Prozent usw. Außerdem dürfte England mindestens an 80 000 ntchtversichert« be schäftigungslose Arbeiter haben, so datz etwa ein« Viertel Million englischer Arbeiter ohne Veschäfti. gung ist. Ein Bewei», datz da» Kapern der Ab satzgebiete der deutschen Industrie den Engländern keineswegs leicht fällt. Englischer -Opfermut". Frankfurt, 23. Dezember. Die „Franks. Ztg." meldet aus London: Fortgesetzt erscheinen in den .Financial News" Proteste gegen die Einforde rung der vollen auf die Krtegsanleihe von den Zeichnern gezeichneten Beträge. vte Mbektea -er Kriegsgefangenen in Zraakreich. Ltzon, 23. Dezember. Der „ProgreS" mel det aus Paris: Der Kammerausjchuß für ösfent. licke Arbeiten beauftragte den Vorsihend:«, den Minister der ösfeutltcken Arbeiten aufjufortttrn, die Kriegs gefangenen in möglichst großen Masken zur Ausführung der von dem Ausschuß bereits angenommenen Arbeiten sowie zu Ar« beiten in den Handelshäfen, wie Löschen der Ladungen usw., zu verwenden. Vie Lage in Serbien. Erzherzog Eugen Komman-aat -er ösirrrrichijchea Galkaastreitkcäfte. Wie», 23. Dezember. Da» „K. K. Korr.-Büro" meldet amtlich: Die nach dem siegreichen vorgehen in S« rbien erfolgte Zurücknahme unserer Kräfte hat verschiedene unbegründete Ge- rüchte entstehen lassen. Es soll daher hiermit auf Grund jener Erhebungen, dte ohne Verzug auf aller höchsten Befehl durch ein« hoh« militärische ver- trauensperson an Ort und Stell« gepflogen worden sind, Aufklärung gegeben werden. Nach siegreichen Kämpfen hatte da» Ober kommando der Balkanstrettkräste die Eretchung des idealen Zieles einer Kriegführung, die völlige Nie derwerfung de» Feinde», in« Auge gefasst, dabei aber den zu überwindenden Schwierigkeiten nicht genügend Rechnung getragen. Infolge der Ungunst de» wareu dte wenigen durch »iiwirtliche» Terrain führenden Nachschublinien in einen solchen Zustand geraten, datz es unmöglich wurde, der Arme« die notwendige Verpflegung und Munt- tion zuzuführen. Da gleich,e»tig der Feind neue Kräfte gesammelt hatte und zum An griff überging, mutzte die Offensive abge brochen werden, und e» war ein Gebot der Klughett, die Armee nicht unter ungünstigen Ver hältnissen zum entscheidenden Kampfe zu stellen. Unser« in Serbien etngedrungenen Streitkräfte sind den Verhältnissen nach zurückgegangen. Sie sind aber nicht geschlagen. Sie sehen un gebrochenen Mutes neuen Kämpfen entgegen. Wer unsere braven Truppen nach dem beschwerlichen Rückzüge gesehen hat, der weiß, welch hoher Wert ihnen tnnewohnt. Datz wir bei diesem Rückzug empfindliche Verluste an Mann und Material hatten, war unvermeidlich. Hierbei sei festgestellt, datz die über das Maß unserer Verluste verbreiteten Nach richten über die Tatsache weit hinausgehen. Seit einer Reihe von Tagen stehen unsere von dem allerbesten Geist beseelten Truppen in guten Unter künften. Sie werden mit allem Erforderlichen ver sorgt. Bisher kam es an der Grenze nur zu unbe« d« >tenden Plänkeleien. S. M. geruhten, den bisherigen Oberkom, Mandanten auf seine aus Gesundheitsrücksichten gestellte Bitte vom Kommando zu entheben und an leine Stell« S. k. k. Hoheit General der Ka vallerie Erzherzog Eugen zu ernennen. Die Nach richt, daß Höchstderselbe das so wichtige Kommando über die Battaust eitkräste übernimmt, wird in der Armee, in der der Herr Erzherzog höchstes Vertrauen und begeisterte Verehrung genießt, mit dankbarem Jubel ausgenommen werden. Missionare in englischen Konzentrationslagern. Hermannsburq in Hannover, 23. Dezember. Der in Natal tätige Direktor oer Hermannsburger Mts- sions, ejell chafl, Lzmonr H a r in »st mit wenigstens sechs anderen Missionaren sett Anfang November als Kriegsgefangener in das Konzentra tionslager nach Pieter-Moritzburg ge bracht worden. Die Mkfsioasstationen sind verwaist. Die Eenleinden hätten in dieser unruhigen Zeit ihr« Führer besonders nötig. Zür -en Roten halbmon-, Budapest, 23. Dezember. Ministerpräsident Graf Tisza hat für den 27. Dezember eine Konf-renz der Mitglieder der Landesfiirsorgekommts« sion einberufen, in der über eine Unterstützungs aktion zugunsten des Roten Halbmondes be raten wird. In dem Einladungsschreiben des Ministerpräsidenten heißt es unter anderem: Dte Türkei tritt mit uns die für dte Ruhe und Freiheit Europas auszufechtenden Kämpfe und Gefahren. Der Ausruf des Vereins vom Roten Kreuz findet in der Seele der ungarischrn Gesellschaft brüderlichen Widerhall. falsche Gerüchte über -eutschfein-liche Stimmung in Italien. Rom, 23. Dezember. Zn deutschen Zeitungen fin den sich vielfach Nachrichten, die über den Ausbruch deutschfeindlicher Gesinnungen in Italien berichten und dadurch auch die Stim mung in Deutschland gegen Italien ungünstig be.'tn- flussen. So fand sich unlängst in den Zeitungen die Meldung einer angeblichen Boykottierung der deutschen Musik in Italien. Demgegenüber genügt der Hinweis, daß die Scala in Mailand ihre Spielzeit mit der Aufführung von Richard Wag ners „Rheingold" beginnt. Frrner wurde ver breitet, in Peruvia und anderwärts fänden Deutsche keine Aufnahme mehr. Auch dies« Nachricht ist natürlich unzutreffend. Das er wähnte angebliche Verfahren der Hotels in Italien würde dort den bestehenden gesetzlichen Vorschriften zuwider sein. Auch die angebliche Grenzsperre bei Ala ist selbstverständlich unrichtig. Dieses Gerücht mag auf Verkehrsstörungen zurück- zuführen sein, auf deren Behebung italicnischerseits kein Einfluß genommen werden konnte. Vas Palais Esta- Paschas ln Draus ln Gran- gesteckt. Durazzo, 23. Dezember. Wiener K. K. Tel.-Corr.- Büro. Das Palais Essad Paschas in Tirana ist am 20. Dezember angezündet worden. Dies veranlaßte EOnd Pascha, mnfzig Männer aus Dibra zum Schutz seiner in der Nähe von Tirana gelegenen Güter zu entsenden. ^VsttterbeobackkunLssn In l-oipriF. t.'ft »i, ,N-er VX vrrrmorr «lio« mm ,i>t- i-eliuir >-ucl> >50, »MC- 'UNI »tn«. S .1 — o.> —I" 5. s-1 is«l> t M - a. ix r t,üd ÜL nreki».! Ud- - ..b sg '0 z >,»«. «,<>«» »a rm ä. - UI>' 1 -- j.i !>»!,»« r«»o-k»iu- — X.4 KA>.000fl7 WM* Unser« gestr'g« Abendausgabe nmfatzt 4 Setten, die »»rliegend« Ausgabe 12 Setten, znsawmen L-urtichriskttiter: Lr. Vers». 4öci«k»d<r«er. Beramworllichc rchnllleiler: für Po'.iilt Tr. Ar«a Güsttzee^ für dte v^wtl-jkuunz «üsttdcr Lwindtee: 6tr tlriptiarr uad »chsische Nug-lenrndmei, Arsol» güste; tük »imft und rSilbn- lchal» Le. -rtrdrtch S»»rea»t: ttr Ltuilt «»'»en Heesitz: Aerichl S. Haartet»: !ür dir Neisr-, BSdcr- und vrrkehs« rirung L»»»i» M«»«r. — gür den »n««>genteil -etar. Malter. Lrrta,: k«i»»t»«r LaOrtzlatt, glrselljckM mit brschrSnktrr vostun« Druck: Fischrr L p»rstrn. ESmtlich in Lri»,i». Zuschriften sind nicht persönlich »n adrrtsiercn, sundöm an dcn vrrlae. di« dirdaktüm odrr dt« Vrttästtstrllr dr» Letv,ta«r Daardlattr«, tdrsrlllchast mit brschränktrr kvni-nq. nlittn Unvaria»,tr» Manuskript«» ist stet» da» Rück- Part» »ri««f»rrn. ystr Lnlbrmatriu,, und Nack«ada wird tri«
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