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Mtttwoül. 30. Oeremver iSlL» decker zur Verfolgung auf, und es entwickelte sich ein eigen artiges Gefecht in der Luft. Der deutsche Flieger versuchte sich dem Bereich der Ge schosse zu entziehen. Zwei von den britischen Flug zeugen suchten ihn zu überholen. Der wackere Feind batte mit drei Gegnern zu rechnen. Zwei unserer Flugzeuge erhoben sich über ihn, während das dritte, das ein Schnellfeucrgeschütz führte, ihm von unten mit Feuer im spitzen Winkel zuletzt«. Die vier kämpfenden Flugzeug« befanden sich so ziemlich über der Mitte des Stromes. Unser Fort war einiger maßen am Feuern verhindert, weil Gefahr vorlag, unsere eigenen Leute zu treffen. Der Feind und sein Mitfahrer erwiderten das Feuer, es war fedoch klar, daß sic sich vor allem bemühten, so rasch wie möglich zu entkommen. Cie manövrierten ausgezeichnet. Der Flieger >var offenbar ein ausgesucht zeschrater Fachmann. Er lenkte sei» Flugzeug in der Weise, daß die Gefahr eines Treffers soweit wie möglich verhindert wurde und gleichzeitig seine Gegner Schwierigkeiten empfanden, wenn sie auf ihn feuern wollten, ohne eigene Flugzeuge zu treffen. Der Kampf zog sich in der Richtung des Kenter Ufers dahin. Man konnte wahrnehmen, -aß der Eindringling nahe daran war, landeinwärts getrieben zu werden. In dem Augen blick jedoch überzog wiederum der Nebel das Kampf feld. Die Gelegenheit nutzte er sofort aus. Er flog wieher über die Mitte des Flusses mit der Spitze nach der See zu. unterdes die drei Gegner ihm zu setzten. Seine Bewegungen wurden durch Abseuern von Schüssen vom llfer ber angegeben, wahrend die Jagd im Gange war. Bei Shcerneß und Southend, die sich auf den beiden Ufern gegeniiberlicgen. war das Feuer sehr lebhaft. Zablreiche britische Flug zeuge beteiligten sich an der Verfolgung. Es scheint jedoch in dem Augenblick, wo ich die? niederschr-ibe, daß der Nebel ihre Bemühungen vereitelte. In West- cliff und vor dem Landungssteg in Southend konnte man den Kampf recht gut verfolgen. In der Thorpebucht jedoch war wegen des Nebels nichts zu bemerken. Die Schätzungen über die Höhe, in der der deutsche Zweidecker flog, gehen auseinander. Als er zuerst gesichtet wurde, erschien er kaum größer als eine Schrapnellkugel. Als er von Southend aus merk gesichtet wurde, hatte er eine Schnellig keit von 110 Kilometer in der Stunde. Das erste der englischen Flugzeuge, das ihm nach stellte, schien ihm bald dettukommen. Ohne den Nebel wäre der Deutsche zweifellos nicht mehr von der Strommündung entkommen, zumal weitere Flug zeuge nach Osten hin ihm die Rückkehr abzubbnciden versuchten, sachverständige bestaunten, die Basis des deutschen Fliegers sei Ost en de gewesen und er >ci über Calais—Dover geflogen. Die Leistung gilt als außerordentlich küstn. Heute abend wird be richtet, daß alle zur Verfolgung ausgcsandten Flug zeuge glücklich heimgekehrt seien." Aus einem englischen Fel-briefe. Ein junger Offizier aus einem Porkshire-Infan- lerie-Regiment schreibt vom 6. Dezember in einem harmlosen, netten Briese: „Wenn einem ein Deutscher vor Augen kommt, wundert man fich. ob es denn wirklich einer von jenen Teufeln ist, die solche Verwüstungen ungerichtet haben. Denn das haben sie doch wohl getan Es ist aber schwer zu glauben, denn er sicht gerade so aus wie andere Soldaten. Ich kann Ihnen versichern, daß von dem unsinnigen Hag, wovon man immer hört, nichts zu bemerken ist. Wir sind alle hier draußen, um zu töten, und das tun wir bei jeder Gelegenheit. So wurden in einer der letzten Nächte vier deutsche Schnepfer (sniper nennen die Engländer von der Schnepfenjagd her die einzelnen Schützens, vor unjerm Drahtverhau erschossen. Die nächste Nacht holten unsere Leute einen der Gefallenen, der ziem lich nahe lag, herein und begruben ihn. Und das taten sie mit derselben Ehrfurcht und Trauer, als wäre es einer von unsern lieben Kerlen gewesen. Am andern Morgen sah ich mir das Grab an, und einer von den grössten Rauhbeinen meiner Kompanie hatte ein Kreuz ru Häupten des Grabes.errichtet und darauf geschrieben: Ilero lie« a 6ermau IVe ckou't kocnv dis uame Uo üieck dravelv tigbtiog I'or dis katdoilanä. got mitt uus (Hier liegt ein Deutscher. Wir wißen seinen Namen nicht Er fiel tapfer kämpfend für sein Vaterland.) Soviel Deutsch haben sie noch zusammengcbracht, wahrscheinlich nach der Inschrift der Koppel." wie Zrieürich -er Große feinem Heere zu Neujahr gratulierte. Friedrich der Große war bekanntlich ein wahr hafter Soldatenkönig. Zwar hatte er für selbst den llcinsten Vorgang in seinem Staate Sinn und Für sorge. Aber nichts lag ihm so am Herzen, wie das Wohl seines Heeres und seiner Offiziere, für das er in zahllosen Armeebefehlen sorgte. Wie alles, was Friedrich der Große sagte und schrieb, hatten auch diase Armeebefehle eine besondere Prägung und einen besonderen Ausdruck. Am interessantesten werden heute diejenigen Armeebefehle sein, in denen er sich am Neujahrsfeste an seine Truppen wandte. Zuerst sei ein Glückwunsch des alten Fritz erwähnt, den er im Siebenjährigen Krieg an sein Heer rich tete. Am Neujahrstage des Jahres 1760 richtete er an seine Soldaten einen Armeebefehl in dem er ihnen zu ihren bisherigen Siegen Elüa wünschte und sie ermahnte, auch weiter «uszuharren, wenn auch noch Schweres bevorstände. Der Befehl lautet ungefähr folgendermaßen: „Der König laßen ferne Soldaten zu Neujahr herzlich Glück wünschen. Die Soldaten haben bisher gezeigt, was sie können. Ihren Mut bewundern sogar die Feinde. Siegreich sind sie gewesen, und der König hosten, daß die alte Tugend auch im Neuen Jahre fortleben werde. Ein Soldat kennt nicht schweres, was bevorsteht. Wen dieser Glückwunsch nichts angeht, der sehe zu, daß :r ihm im nächsten Jahre etwas anginge. Das neue Jahr bringt neue Erfolge und den alten Geist!" Auch an seine Offiziere hat Friedrich der Große bemerkmswerte Armeebefehle am Neujahrstage ge richtet. Ein derartiger Glückwunsch vom 1. Januar 1799 lautet« folgendermaßen: ..Seine Majestät der König lassen allen Herren Offizieren zum neuen Jahr gratulieren und freuen sich, daß die Herren Offiziere dazu bisher stets allen Anlaß gegeben haben. Sie wünschen, daß auch in Zukunft stets Ver anlassung sei, den Herren Offizieren zum neuen Jahre einen Glückwunsch darzubringen." Zwei Jahre später, am 1. Januar 1782, lautete der Armee befehl des Königs ähnlich, wenn er auch einige humoristische Abänderungen aufwies: „Seine Maje stät der König laßen allen Herren Offizieren ein gute« Neue» Jahr wünschen, und werden sich freuen, wenn diejenigen sich bessnm würden, die «in besseres neue« Jahr nötig -a-en,- 8 Leipziger Tageblatt. Eine Einschränkung zeigt der Armeebefehl vom Jahre 1784, denn in diesem wünscht er nicht mehr allen Offizier:n, sondern nur noch den braven ern glücklicher neues Jahr. Dieser Armeebefehl lautet: „Seine Majestät der König lassen allen tüchtigen sperren Offizieren vielmals zum neuen Jahre gratu lieren und wünschen, daß sich die anderrn, die sich hiervon nicht getroffen fühlen können, in Zukunft derart führen, daß hinfür Seine Majestät auch ihnen gratulieren könne." Interessant ist die Tatsache, daß Friedrich der Große trotz seiner großen Aufgeklärtheit am Silvester abend sehr abergläubisch war. Er sprach am Silvester kein Wort über Krieg und Heer und duldete auch nicht, daß in seiner Gegenwart davon gesprochen wurde, da dies ein schlechtes Vorzeichen sei und einen Krieg geradezu heraufbcschwören heiße. vaterlan-slie-. Weit bin ich fort, so weit von dir, Die Sehnsucht flieht nicht mehr von mir. Wo ich auch bin, wo ich auch geh. Ob ich auf fremden Bergen steh. In kalter Nacht, im Sonnenbrand. Ich denk an dich, mern Vaterland. Du Vaterland, so groß, so schön, Mit Firn und Fels und Donnerhöhn, Mit Küsten, wei' im Wellentanz, Mit Tälern, still im Sonnenglanz, Mit Korn und Wein, ein aoldnes Band O Vaterland, lieb Vaterland' Dich lieb ich wie m-in rotes Blut. Du bist wie eine M'stl'r aut Ich wuchs cw>'or in deinem Schoß. Mit dir nur stn ich stark und g oß. Das tro-ne B"ot aus deiner H'nd, Wie schmeckt es gut, o Vaterland! Gilt's einen Eid, cnlts einen Schwur, N'ckt laut und falsch, — ganz lei'e nur. Recht innig, wahr und treu und 'cklicht. So reckt, wie ein Verliebter spricht: Hier, nimm mich hin. mit Herz und Hand, O Vaterland, lieb Vaterland! In den Schützengraben bei Moronoilliers. Robert Friedel- Leipzig. LrhteMchrichteu Die Fürsorge DeutManös für -ie not er-en-en örlgier. Brüssel, 30. Dezember. Die deutsche Verwaltung hat durch Verordnung vom 17. Dezember im Inter» eße der Ernährung der belgischen Zivilbevölkerung bis auf weiteres die Befreiung auslän dischen Mestles aus Getreide, das dem „Comitö national de seeours et d'alimcnkation" zuqeführt wird, von den bisher nach den belgischen Gesetzes vorschriften darauf ruhenden Zöllen verfügt. Stä-tifche ve woltung französischer Hausbesitzer in Straßburg. fr.) Köln, 30. Dezember. lEigener Draht bericht.) Aus Straßburg wird der „Köln. Ztg." gemeldet: Der Bürgermeister der Stadt Straß burg teilt in einer Bekanntmachung mit, daß er von heute an die Zwangsverwaltung über den in Straßburg vorhandenen französischen Haus besitz übernommen hat. Infolgedessen sind die am 1. Januar fälligen Mieten an dis Stadtkasse zu zahlen. Flucht eines veutsitzen aus Sem englischen Gefängnis. tu. London, 30. Dezember. Im September wurde der 45 Jahre alte Ingenieur Jürgen Kuhr, ein Experte auf dem Gebiete der drahtlosen Telegraphie und Herstellung von Sprengstoffen, in Newcastle verhaftet, weil man in seiner Wohnung Explo sivstoffe gefunden hatte. In der Gerichtsverhandlung wurde die Anklage zurückgezogen. Kuhr wurde jedoch zur Deportation verurteilt. Seitdem saß er im Ge fängnis von Newcastle. Am dritten Weihnachts feiertage ist cs ihm jedoch gelungen, mit Hilfe eines Bettuches über die 40 Meter hohe Gefängniswärter zu entkommen. Die Polizei macht große An strengungen, um d:n flüchtigen Deutschen wieder ein zufangen. Vie englisch-französische Flotte vor pola. O Berlin, 30. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Aus Madrid wird über Rom der B. Z." gemeldet, daß lsie englisch-franzö sische Flotte mit 30 Schlachtschiffen und vielen Torpedobooten vor dem Kanal von Fasana er schienen sein soll, wo die entferntesten Außenwerke der Festung von Pola liegen. Darauf soll sie Rovignö beschossen Haven, weil vom Kirch turm aus Signale gegeben worden sind. In Przempsl alles wohl. sr.) Wien, 30. Dezember. sEig. Drahtber.) Die „Arbeiter-Zeitung" meldet aus Krakau: Am 1. Weihnachtstag wurden von Krakau aus zwei Flieger nach Przemysl geschickt, um den dor tigen Soldaten Zeitungen und Briefe zu überbrin gen, und womöglich auch aus Przemysl Nachrichten mitzubringen. Es gelang ihnen, ihren Auftrag aus- zuführen und am 2. Weihnachtstag wohlgemut zurück- zukchren. 174 Stu-' en hatte ihr Flug bis Przemysl gedauert über dem feindlichen Heere, das Lie Kugeln nicht sparte, um das Flugzeug herunterzuschießen. Aber wohlbehalten kamen die beiden Flieger tn Przemysl an, stürmisch begrüßt von der Besatzung und der Bevölkerung. Sie überbrachten Briefe. Wcihnachtsgrüße und, was vielleicht noch angenchmer empfunden wurde, Tau fende von Exemplaren der Krakauer Tagesblätter mit den so lange entbehrten ausführlichen Nachrich ten. Am zweiten Weihnachtstag traten sic mit vie- len Tausenden Briefen und Karten den Rückflug an. Wieder ging die Reise mitten durch die feind» lichen Kugeln der Russen. Ueber die Lage tn Przemysl konnten die Flieger nur Erfreu liches berichten. Es sei gar nicht so, als ob man in einer belagerten Stadt wäre. Auf den Straßen und in den Kaffeehäusern ist reges L.'den. Keine Unruhe, noch weniger Angst, sondern feste Zuversicht auf den Sieg. Auch in den Werkstätten wird ge- arbeitet. In den nächsten Tagen wrrd in Przemysl «tn Konzert stattftnden, bet dem Zivilisten und Soldaten Mitwirken werden. An den beiden Feiertagen herrschte tat sächlich Waffenruhe. Die Russen unterließen die Beschießung der Festung. Zwei Tage vor Weih nachten war an einem Baum in der Nähe der Festung ein russisches Plakat folgenden Inhalts an geschlagen: „Wir wünschen euch, ihr tapferen Ver teidiger der Festung, von ganzem Herzen ruhige und fröhliche Feiertage. Friede. Friede, Friede auf Erde allen, die guten Willens sind. Möge euch Gott alle eure Wünsche erfüllen. Das wünschen euch von ganzem Herzen die Offiziere und Mannschaften der . . . Batterie der . , . . Artillerie-Brigade." Und sie hielten Wort. Scha-enerfatz für -le Schä-igung -es amerikanischen tzan-els durch -nglan-. Washington, SO. Dezember. Der Präsident er klärte mit Bezugnahme auf die an England ge richtete amerikanische Note, in der auf besserer De- handlun-g des amerikanischen Handels bestanden wird, daß England schließlich hohen Schaden ersatz sür die ungesetzliche Fe st Haltung amerikanischer Schiffsfrachten werde zahlen müssen. Japans Hilfe für -en Dreiverband. dr. Nom, 30. Dezember. Eine Betrachtung in französischen Plättern über die Wahrscheinlichkeit der von Pichon eifrig angestrebtea Beteiligung Japans am europäischen Kriege kommt zu d'm Schlüsse, Laß Japans Interessen sich schwer- ftl, n ii stenig n Englands Rußlands und Frank- e chs 'N Ostasicn ve- inigcn lassen und größtenteils auch ostns Kriegsopfer gewahrt werden könnten. Wahrscheinlich wird sich die Regierung des Mikado aus e'.ne Unterstützung Englands durch eine Flottenaktion, Rußlands durch Mate riallieferungen und Frankreichs durch diplomatische Maßnahmen beschränken. Stimmmwsrrechfel in Nu^lan-. br. Kopenhagen, 30. Dezember. Charakteristisch iür das Umschlagen der Stimmung im Inneren Rußlands ist einer der letzten Arti kel im „Nußkoje Llowo". Es heißt darin, „Ich er halte unzählige Briese, in denen man mir über die Kriegs Müdigkeit schreibt, und darüber, daß die jetzigen Beschimpfungen gegen Deutschland istnen schon zuwider seien. Man bittet, den Deutschen Kaiser nicht mehr anzugreifrn und die mutigen deutschen Truppen nicht zu beschimpfen und überhaupt den patriotischen Ton sterabzuschrouben und den Deutschenhaß zu dcimvfcn. „Bajan" bemerkt ferner melan cholisch: „Starke Eindrücke macken uns furchtbar rasch müde. Wir können weder stark lieben noch hassen." Vie be-rängte Lage -er Franzosen in Marokko. fr.) Köln, 30. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Von der holländischen Grenze wird der „Köln. Ztg." gemeldet: Wie aus Madrid gemeldet wird, ist eine französische Kolonne unter Hauptmann Berty an dem Oberlaufe des Jnaue- flusses durch Aufständische angegriffen worden. Die Franzosen zogen sich nach einem benachbarten verschanzten Lager zurück. Sie sollen vier Offiziere und 78 Mann verloren haben. Die Aufständischen sollen nebst mehreren Proviantwagcn zwei Feldgeschütze erbeutet haben. Hussein Kemal als Verräter vor -em Kriegsgericht Konstantinopel, 30. Dezember. Eine amtliche Mit teilung gibt bekannt, daß gegen Hussein Kemal, den Sohn des ehemaligen Khedioen Ismail Pascha, Fetwas erlassen worden seien, weil er versucht hat, die Souveränität der Türkei über die Provinz Aegypten, die einen integrierenden Teil des Os manischen Reiches bilde, zu verletzen und durch seine fluchwürdige Handlungsweise die Unter werfung dieser Provinz unter die Herrschaft Eng lands in die Wege geleitet hat. — Eine amtliche Mitteilung kündigt gleichzeitig an, daß beschloßen worden ist. Hussein Kemal seines Ranges und seiner Ehrenzeichen für verlustig zu erklären und ihn vor das Kriegsgericht des 4., für Acgvptrn zustän digen Armeekorps zu stellen. Dem Kommandeur dieses Korps ist bereits ein entsprechender Befehl zu gegangen. Die in der amtlichen Mitteilung erwähnten Fetwas. drei an der Zahl, sind von der „Agence ottomane" in türkischer Sprache veröffentlicht wor den. Das erste Fetwa besagt: Wenn ein Muselman« sich England anschließt, das sich im Kriege gegen das islamitische Kalifat befindet und versucht, Aegypten, das einen integrierenden Teil des Reiches bildet, aus den Staaten des Kalifats herauszureißen und unter die Herrschaft Englands zu bringen, wenn er sich ferner zum Sultan ausrufen läßt unter dem Schuke der englischen Regierung, beging er dann das Verbrechen des Verrats gegen Gott, den Pro pheten und Li« islamitische Gemeinschaft? — Ant wort: Ja! — Das Fetwa ist unterzeichnet von Hairi, dem Scheich-ül-Jslam. Das zweite und das dritte Fetwa erklären, daß. wenn dieser Musel man« in seiner Auflehnung verharrt und dem Ka lifen nicht gehorcht, er die schlimmsten Strafen der andern Welt verdient und getötet werden kann. Ausweisung -er Vulgaren aus Albanien. sr.) Sofia, 30. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Der „Dniewnik" meldet, Essad Pascha habe di« in Albanien lebenden Bulgaren auf gefordert, binnen einer Woche das Land zu verlassen. Die bulgarischen Kaufleute müssen innerhalb eines Monats ihre Geschäft« liquidieren und Albanien verlassen, denn Essad sähe in den Bulgaren ein llebel für Albanien. Ein haaSschreiben -es bulgarischen Aaren an -en König von Rumänien. (r.) Bukarest, 30. Dezember. (Eig. Draht bericht.) König Ferdinand von Rumänien empfing den bulgarischen Gesandten Radosla- wow, der ihm ein Handschreiben des bul garischen Zaren überreichte. In dem Schreiben begrüßte der bulgarische Zar den König von Ru mänien zur Thronbesteigung, spricht ihn als „mein lieber Freund" an und erinnert daran, daß beide Königsfamtlien durch verwandtschaftliche Bande ver knüpft find. Gleichzeitig gibt er der Hoffnung Au«» Nr. 661. Nvena-«usgave. Sette 3. druck, daß das aufrichtige und freundschaft liche Verhältnis zwischen den beiden Ländern bestehen bleiben möge. Der König von Ru mänien konferierte mit dem bulgarischen Gesandten nahezu zwei Stunden. Vie -iplomatische Vertretung -er Türkei beim Vatikan. (r) Rom, 30. Dezember. (Eig. Drahtber.) Nach Mitteilungen von unterrichteter türkischer Seite wird die diplomatische Vertretung der Türkei beim Vatikan bereits in der nächsten Zeit ins Leben treten. Damit findet das bisher aus geübt: Protektorat Frankreichs über die Katholiken des Orients sein endgültiger Ende. Gturmjchä-en an -er hollän-ischen Hrenze. tu. Köln, 30. Dezember. Don der holländischen Grenze wird der „K. Z." berichtet: Der heftige Sturm hat in ganz Holland vielen Schaden ver ursacht. An mehreren Stellen sind Leute durch um fallende Bauten getötet worden. Bei Pmuiden strandete der Dampfer „De Island" und bei Hoek van Holland verunglückte das deutsche Schiff „St. Nikolau s". Die Bemannung wurde gerettet. Eroßseuer. Steingaden bei Füssen, 30. Dezember. Montag früh entstand in der Gräflich-Dürckheim- schen Brauerei in Steingaden ein Brand, dem das ganze Brauhaus zum Opfer fiel. Um st/,1 Uhr mittags stürzten die Mauern und der Kamin in sich zusammen und begruben acht Mann. Vier von ihnen konnten nur als Leichen gebor gen werden: die anderen vier erlitten schwere Ver letzungen. Su/'gke//e/'. . .... . " 7: " l Do»»«» t/e» t/. Lters/ttber- ^9^4, brrerko ab S «der«ck».' grosse Hansdes/elittu- von Drso/re/r erbeten. D ortar/, ekerr 7. ,7«rr»r«r' 7S7S.» s7o» 4-7 rr. von 9—47 LAv.- Vale/Vä/iok. Xon^e/'k. Ku« Itöniixeliei- II«l llvlel <Iv tzmne Ilvrlk», Ir. los. recbt-r vom ^nkaltev NaUnbot (Keks tloäo- mauuLtrus-e), 3 Kmutvn vom I otsclamer » ndudol. i! mmer vou go202 IN «/L ssjs nn 11 t»»,ebloil< ttemlt 11 »rm- S, ü v lll, ll.il, unck baltvwser. E Z Vlaeöliavcksekuuo für Damen 125, 150, 175, 200. 5» <tt»eekr»i:«l8ebu e für Herren 175, 200, 225. UllliLiiiavilsvliuke in echt Nappa 250, 325 2- GesütterteOluvetiaock8«Iiunv f.Da.u.Hrn 200, 250. » K illlei brtnckxt lnili für Damen u. Herren gestrickt und in Trikot von 00 an. — Wollene strün.plö und 8<»<lrea noch zu den L «r alten billigen Preisen. Korn, § ZWmiisMe3,IkltM,tti»l«i>ei. Z Rnijchrs-ist«tiillitjttUtttei, namrn over Firma bcdnckt. tz'ngros - Verkauf zu äußern. Fabrik« uno Nettopreisen nur l. Erage. 8ilve8ler-8elierre, liii»llboiilt«ii8. »I. iiMi-SsMmir, L.UW!UWK: Nein iwck Spirituosen WRM Rabatt II 11 lockmüblcostr. 2S (Leko ilSrtelstr.) »I» H» l-iliale: Aorckstrasso 50. l^eibblnäen kür Damen vor unä nach äer Lntdinclunxru tragen, bei fiabelbrückea, kttnxeleid etc. Job. Kelche!, petersstr. 13 PcnieWtiMW Lchrribmasli inenardeiteu, kounintrier. Reumartt 7d. Eingang tztewaidgastchen. >ebuid Vervtclfattigttngen, „Preno" L-vlaynraße S jeievkwn NO22.?er Brillant eu wo Id, Z lber, Platina usw. kaust Würkcker. Markt 2, I. Et IVär Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Leiten. LauptschrisUeiter: -r. Veruh. Berantworllich» Schriftleiter: sür Politik Lr. Slrno Gllother: sür die tdandelLjtftung SSolthrr Lchinvlrr: sür Leipjizer und sächsisch« Lngelruenheite» Slrool» -öot«; sür Kunst und Kissen« schäft Lr. Krt«»rich «««recht; sür Musit «»sei, r««»itz: chrricht choorfrld; sür die Reise«, Bäder« und Verkehr«,eitun, M«H«r. — Für den An»ei,enteil ch«t»r. Bolser. Berta,: r«ib»<««r ra««Slatt, «rsetlschaft mit beschränkter tzafton» Druck: Fischer ch lkürstni. Gttmllich t» Let»»s^