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Morgen-Ausgabe. e°zug«pr«I,e: L »»»»«lick» >.U m.. »»erteliadruck r.7» M. Vei 4», ans»», -tUol« u»4 Nu»o»d»a«Ue» odgekoltr m»»otl>0> im..v»«1»uedeua» »m. durch aas«, aa»»ärtt,«a Mal« m» y»u» «edrocht: »,oo«uch U« M., »t«»«lUtt>rUch 4.S0 M. lorchütepoft. M»»rh»i4 veuisch« la»4» ua- 0rr -rutschen Kolonie» monatlich 1^0 M, vterteliohriich 4^4 M., ouoschließUch p»gd«fteUa»t4. Preis »er e,»z«I»«mm»r t» Pf. 2» Leipzig, üen Nachbarorten uaö den tvrten mit eigen«» Zlltale» mir- 4t« fideaoauogade noch am ftdea- 0«o Trlcket»«»» i>.» Kau» geliefert. Nr. 6S8. Zkrrtsblatt des Rottes und despoUseuuntes der Stcvdt Leipzig n^oktt»» Mit e»s«sn»g»0»> ?»ba»»i,^n« Nr. 4. o Zerusprech-KolchluK n». 1441. «444» «4 14444. ISS. Jahrgang -tnzelgenprelf»: L »»« »»«wart» Pf.. NeNomea i.r» M.. flleia» Anzeige» »tepetttzetl, »« >4pf.4.w>»4»rb»l.>tab.,fU,z»ig«,»»n V,>>or4«» im amtliche» Teil »tepettt- »ett« »4 Pf. cheschlistsanzeigea mit plaliovrschrtft m Preis» erhöbt, ktabatt »ach Tarif Veiingenr Sesamtaufi.4M.0a»Taufen-auofchl posigedühe. finzeigen-ftanahme: lohaunlogasfe», de, lämtli»rn ,iua.«n -«» Leipziger Tageblatt«» un» allen knnon«ea-Txp»->tionrn 2a» uaö ->u»l-n-»». va» Leipziger Tageblatt erscheint Werktag» Lmai.Sonn» u.Zriertag»tmal. dtrliner Nk-ai ion: 0n4in-,„en >7, vrrm» nsa>ioft. kansa tlr. 447. 1914 dienst»-, -en 2S. vrremder. Mmsz üer franrosen an der belgischen Wie. Die „Nordd. Allg. Zeitung" über Herrn Balfour. — Französische Flieger über Metz. England sorgt für die russische Ariegsfreiwilligen-Flotte. — Der Erfolg der türkischen Kreuzer im schwarzen Meere. Leit unck Leitung. Seit dem Jahre 1870 hat das deutsche Volk keine Zeit von >o gewaltiger Wucht des Ge- ichehens erlebt wie die jetzige. Was damals gesa;<u), erscheint indes heute wie eine gerade Linie von Ereignissen, deren Ende sich schon Kalo nach den ersten Schlachten vorausseyen ließ. Wie ganz anoers diesmal! Wir sind im fünften Monate des Krieges. Nicht zwei Gegner messen sich, die einen Streit fall durch ihre Waffen austragen, während die anoeren Staaten zuschauen — alle Großmächte mit Ausnahme der bereinigten Staaten sind an diesem gewaltigsten aller Völkerkämpfe be teiligt. Noch nie wurde die Welt so durchrüttelt vom Kriegssieber. Ungeheueres steht aus dem Spiele. Bölterichicksale, sonst langsamer Entwicklung an- verrraul, werben durch oen Erfolg oder das Versagen der Waffen entschieden. Uno noch tennt niemand bas Ende. Nur das wissen wir, daß unser deutsches Volt an den Sieg seiner Sache alles zu setzen gewillt ist. »Für uns ist der Krieg ein wahrhafter Volks krieg. Darum gibt es im weiten deutschen Lande kein gleichgültiges Herz. So mutz es sein. Denn was sollte wohl weroen, wenn die vielen Tau,ende, die draußen liegen, in Ost und West, jeden Tag, jede Stunde des Tvdesruses gewärtig, fühlen würben, daß wir nicht mehr bei ihnen wären mit unseren heißesten Wünschen, unserer ganzen Opserfreuoe, unserem Willen zum Siege, mit aller unserer Hoffnung, unserem Danke'und unserer Liebe. Da ist keiner, der sagt: Was gehl's mich an! Und wäre einer, der alles wüßte und könnte und wäre der größten Menichen- geistcr einer und hätte heute keinen Sinn für das Vaterland und das ganze Weltgeschehen rund um uns — er wäre uns dennoch verächt lich oder bemitleidenswert. Aber das geistige Land, das uns alle bindet und binden soll, wurde wohl bald erschlaffen, wenn es nicht Tag für Tag erneuert und ver stärkt würde. Das ist Die Aufgabe der Presse. Ihr legt die Kriegszeit besonders schwere Verpflichtungen aus. Auch sie ist ein Streitmiltel des Vaterlandes; auch ihre Ge schosse, wenngleich nicht aus Pulver und Blei, dringen weithin und dienen dem großen End- zweü. Sie läßt ihre Lettern wie Soldaten auf marschieren und auch ihr fallen Siege zu. Sie vertändel die Ereignisse ntchr nur — sie gibt ihnen erst die volle Wirkung. Sie lertet die Begeisterung in das Volk; sie türkt die innere Widerstandskraft, die Zuver- icht, das Vertrauen und nicht zuletzt den Opfer- inn, aus daß er sich der tausendfältigen Not entgegenstemmo und Hilfe bringe, wo Wunden, Tränen, Mühsal und Bedrängnis nach Hilfe rufen Aber noch mehr als in Friedenszeiten fällt ihr in diesen Tagen die Pflicht des Maßhaltens und der politischen Ueberlegung zu. Denn ver, mag sie viel zu nützen, jo kann sie auch unend lich schaden So schön und wertvoll heute die Einmütigkeit der deutschen Presse ist — wer könnte sich verhehlen, daß so viel miß williger Unverstand im Auslande, dieser selbst in neutralen Ländern mit einem Schlage zum Ausbruch gekommene Haß auf alles Deutsche mit eine Folge früherer „Pressejünden" sind, nämlich jener wilden Art „Auslands politik" zu treiben, die in der eigenen Ruhm redigkeit wie in der Verhöhnung fremder Staaten und ihrer Nöte kein Maß und Ziel kannte. Kein Geringerer als Bismarck hat noch in einem Gespräch vor seinem Tode mahnend auf das Schädliche dieses Treibens aufmerksam gemacht . . . Wir für unseren Teil nehmen in An- soruch, allezeit, im Frieden wie im Kriege, diese Mahnung, ohne uns irgend wie einer Unfehlbarkeit oder Tadellosigkeit zu rühmen, beherzigt zu haben. Wer da weiß, mit welcher Hast heute eine Zeitung hergestellt wird, wie oft in einer Minute wichtige Entscheidungen und Anoronungen ge troffen werden müssen, wird von keinem Blatte die Korrektheit eines am ruhigen Schreibtische entstandenen Buches verlangen. Was der Tag bringt, wird für den Tag verarbeitet; wollte der Zeitungsmann immer warten, bis ein Er eignis sich auswirkte und mit seinen Folgen zu übergehen ist — er würde nie fertig. 2n einer Zett gar, wo in jeder Stund« Großes geschieht, oder doch Großes im Werke ist, wo die Gescheh nisse sich oft überstürzen, steigert sich die Arbeits hast selbstoerpändlich und — die Verantwor tung. Der Krieg legt der Presse nicht nur Verpflichtungen auf, die sich ganz von selbst aus oen veränderten Verhältnissen ergeben; sie sieht auch unter der verschärfen Aufsicht der Behörden. Nicht nur die Presse eigens an gehende Bestimmungen werden strenge gehand habt, nicht nur die Zensur — auch der Schatten des Spionagegeietzes fällt unrer Umständen auf die anscheinend harmloseste Sache, und fast kein Tag vergeht ohne neue Verordnungen. All dreie behördliche Fürsorge hat natürlich ihren guten Grund in dem Bemühen, Schaden und Nachteile, die die Presse durch Unachtsamkeit anrrchten könnte, zu verhüten; für die Arbeit der Presse aber wird sie zu einer großen Er schwerung. Es ist deshalb nichts verkehrter als dre allenthalben verbreitete Meinung, der Krieg bringe der Presse gute Tage; auch für sie heißt es: Kriegszeit — schwere Zeit! Aber es wäre kleinlich, bei solchen Beschwer nissen zu verweilen, da doch vor der Größe und Wucht der Tagesereignisse ohnehin alles, was uns sonst vielleicht Gegenstand der Klage wäre, verschwindet. Jeder sei dankbar, der in die,er Zeit irgendwie Gutes wirken kann zum Nutzen des Vaterlandes, und da steht die Presse mit in erster Reihe. Wir fühlen uns verpflichtet, allen unseren Mit- aroeitern zu danten, die uns so ausgiebig und unermüdlich unterstützten, empfinden es aber auch als große Genugtuung, daß uns aus dem er freulich wachsenden Leserkreise >o viele Beweise des Vertrauens und der lebhaftesten Zustimmung zugegangen sind, besonders aus Kreisen, auf deren Urteil wir Wert zu legen allen Grund haben. Trügt nicht alles, so sind wir der Zeit näher, die uns die Gewißheit über den Ausgang des Krieges bringen wird. Die dunkelsten Wolken sind im Weichen. Der Blick wird freier, und ist die Begeisterung nicht mehr jo rauschend und flammend wie in den Tagen der ersten, herz erfreuenden Erhebung, so soll es um so mehr unsere Aufgabe sein, eine ruhige Zuversicht zu pflegen, die inneren Kräfte zu stärken und eine vernünftige Auffassung der kommenden politi schen Gestaltung vorzubereiten. Wir hoffen da bei im Einklang zu bleiben mit allen, die uns in dieser schweren Zeit ihr Vertrauen erhielten, wie mit allen, die sich unserem Leserkreise in gleichem Vertrauen anschlossen. Vas Leipziger Tageblatt wird im nencn Jahre fetue » ÄriegSberichterftattung noch uervollstiustgen. Durch sein zweimaliges Erscheinen wird es, wie se.tiier, in Ser Lage sein» alle amtlichen Kriegsnachrichten wie die Mlduu.cn oer Ar»egsberlchterttatter, und — worauf besondns htngewie.ku sei — Vie seiner h o llano ischen, dänischen und schweize rischen Londcr-Mtlarbetter sofort zur »ennt- nis der Leser zu briugru. Wir machen darauf aufmerksam, datz VaS Leip ziger Tageblatt im Nachrichtendienst auch durch Vie Berliner V atter keines» gs überholt Mrs, von vcn größeren zweimal täglich erschet- ncnvcn Zeitungen eine ver billigsten ist; man unterstütze vaher Vie heimische Presse! veriunpeeirer L-L; 2mal täglich in» Hau» gebracht: monatlich 1,25 .6, vierteljährlich S.7S Lei vervteschästsstelle, unsern Filialen und Ausgabestellen abgehvlt: monatlich 1 ^l, vierteljährlich 8 Durch unsere auswärtigrn Filialen in» Hau, gebracht: monatlich 1^0 Durch diePost: innerhalb Deutschland» monat lich 1,80 .4, vierteljährlich 4L0 4l, ««»schließlich Posibestellgeld. Prei» der Einzelnummer 10 In Leipzig, den Nachbarorten und den Orten mit eigenen Filialen wird die Aoendauaaabe noch am Abend de» Erscheinen» in» -au» geliefert Wir bitten unsere Leser und Freunde für das Leipziger Tageblatt überall tatkräftig zu werben und seine Ver breitung zu fördern Ver Verlag -es Leipziger Tageblattes. Salfour über üeutsche Herrschsucht Herr Balfour hat am 12 d. M. in Bristol in einer zu Rekrutierungszwccken veranstalteten Massen versammlung eine Nede gehalten, in der er ein interessantes Eingeständnis machte. Nicht durch irgendein Ere.gnrs eines Tages, irgendeinen besonderen und zufälligen Umstand, durch die Be antwortung oder Nichtieantwo.tung irgendeiner Dc- pejä/e zu einer bestimmten Zeit jer dieser Krieg ver- an-aßt worden. lonbcrn durch Ursachen weit tieferer Natur, d.e allmuhlich durch ein unvermeidliches ll,e- ,chilk zu der schrecklichen Tragödie geführt hätten. Es wäre zwar ganz richtig, zu sagen, daß England die len Krieg führe, weil es vertraglich verpflichtet ge wesen sei und die nationale Ehre cs verlangten, eine Nation zu unterstützen und zu verteidigen, deren Neutralität unter allen Begle.tumsläncen militä rischer Zwecke und Abscheulichleiten verletzt worden wäre. Die serbische und die belgische Tragödie seren indes nur Episoden in einer viel größeren Tragödie, und die in Flandern und Nordfranlre.ch begangenen Verbrechen wären nur Episoden in einem größe ren Bcrbreu.cn gegen die Zivilisation. Unter diesem größeren Verbrechen versteht Herr Balfour — den Auifchwung Deutschlands. Deutschland wäre Nicht zufrieden gewe.en mit se.ner Macht und seinem wirtschaftlichen Gedeihen. Es hätte all dies für wertlos gehalten oy n e d l e Herrschaft über die ganze zivilisierte Welt. Zum Beweis dafür nimmt Herr Balfour eine Zuflucht zu der in Deutschland gemachten Tcheorie des Ueoermcn chen und des angeblichen llebcrslaates, die feder nationalen Verständigung im Wege gestanden Hütten. Mit Recht fertigt die „Nordd. Allg. Z tg." diese Anklage kräftig ab; sic schreibt: Wir erwähnen diese Auslassungen des ehemaligen Führers der konservativen Part.st Englands nicht, um mit ihm über das deutsche Denken zu streiten, von dem er nichts weiß; wir stellen fest, daß er in diesem Aufschwung Deutschlands seit 1870 die wahre Ursache des deutsch - :ng, li scheu Krieges sieht. Es hat in den letzten hundert Jahren nur einen Staat gegeben, der den Anspruch der Herrschaft über die zivilisierte Welt er hoben hat. Dieser Staat ist England. Weil das erstarkende Deutschland sich nicht unter den Machtspruch Englands beugen, sondern sich in fried licher Arbeit wciterentwickcln wollle, soll es ver nichtet werden. Das ist. der üblichen englischen Phraseologie entkleidet, der Gedanke Balfours, das dürftige Kleid ist Heuchelei. Der Nachfolger Balfours in der Führung der kon servativen Partei, Bonar Law, hat bekanntlich am 2. August folgenden Bries an den Premier minister Asquith gerichtet: „Sehr geehrter Herr Asauith! Lord Lansdowne und ich halten es für unsere Pflicht. Ihnen zu eröffnen, daß es nach unserer Meinung sowohj als auch nach Meinung sämtlicher unserer Kollegen, die wir darüber zu befragen Gr- legenheit halten, für die Ehre und Sicherheit des Vereinigten Königreichs verhängnisvoll sein würde, falls wir zögerten, Frankreich und Rußland im gegenwärtigen Augenblick zu unterstützen. Wir bieten ohne Zaudern der Regierung unsere volle Unt'rstützung bei allen Maßnahmen an, die sie zu diesem Zwecke für erforderlich halten sollte. Hochachtungsvoll Bon ar Law." Also auch er, der diesen Brief jungst in einer Der, sammlung mitgeteilt hat, gesteht offen zu, daß nicht der Schutz der belgischen Neutralität das Interest« Englands an diesem Kriege begründet hat. Der französische Schlachtbericht. 27. Dezember, 3 Uhr nachmittags. Zwischen dem Meer und Lys war ein ruhiger Tag, zwischen Lys und der Aisnc setzte die Kano nadc zeitweilig aus. Im Aisnetal erfolgte nichts. In der Champagne war Artilleriekampf. Im Perthesgebiet unternahm der Feind nach hef tigem Geschützfeucr einen sofort durch Artillerie und Infanterie zurückgcschlagcnen Gegenangriff auf die Schützengräben, die er verloren hatte. In den Ar go nn en machten wir leichte Fortschritte. Südlich St. Hubert gewann eine Kompanie 100 bis 200 Meter. Wir bombardierten eine Schlucht, in der der Feind mehrere Schützengräben räumte. Oestlich St. Mihiel wurden zwei deutsche Angriffe gegen eine Redoute im Bois Brul« abgewi.'sen. Ein Luf'tschiff warf .twa 10 Bomben auf Nancy inmitten der Stadt ab, ohne irgend welchen Grund milttärrjcher Natur. Unser« Flugzeuge dagegen bombardirrten einen Fliegerschuppcn der Frascaty und einen Bahn hof in Metz, wo Bewegungen von Eisenbahnzügen gemeldet waren, und die Kasrrne St. Privat in Metz. Im Oberelsaß verzeichneten wrr n:ue Fort schritte auf den Scnnheim beherrschenden Höhen und schlugen dort mehrere Angriffe zurück. Anmerkung dcs W. T. B.: Warum einige Ortschaften in der Position von Nancy ohne unmittelbaren militärischen Zweck mit Bomben belegt wurden, hat der Bericht des Großen Hauptquartiers den französischen Unjchu.dslämmrcn inzwischen ver raten, ebenso Laß ihre eigenen Bomben nur Laza rett« getroffen haben. Andrerseits ist es uns zur Genüge bekannt, was es mit den angeblichen Er folgen der großen Offensive auf sich hat, die Joffre am 17. Dezember anlündigen mußte. 27. Dezember, 11 Uhr nachts. Nachdem der Feind während der ganzen letz ten Nacht ein sehr heftiges Artillerie- und Jnfanteriefeuer gegen unsere bei La Baisse lle und in der Nachbarschaft liegenden Schützengräben gerichtet hatte, führte er Zwei auf einanderfolgende Angriffe ohne jeden Er folg aus. Wir behaupteten die in der Nähe von Puisa leine eroberten Schützengräben. Auf den Maashöhen befestigten wir das nahe des Galonne- grabcns eroberte Gelände. Saint Die wurde von 9'^ bis 12 Uhr mittags heftig beschossen. Vorstoß -er Franzosen in Nor-stan-ern. (Eigener Drahtberich t.j (2.) 's kravenhage, 28. Dezember. Draht berichte der deutschfeindlichen „Tyd" melden: Französische und belgische Truppen haben sich bei Lombaertzyde verschanzt und an der Küste wie in den Dünen eingegraben. Ihr Ziel ist augenscheinlich, die Wege nach Ost ende zu beherrschen, um spater, durch eine englische Flotten aktion unterstützt, nach Süden auf breiter Front in Belgien «inzurücken und durch ein Vorwerfen des rechten Flügels den Deutschen an der Pser in den Rücken zu fallen. Bislang sind diese Versuche praktisch jedoch nur mit der Behauptung von Lombaertzyde gekrönt gewesen. Die Deut schen besitzen weiterhin die strategisch sehr wich tige Brücke bei Dixmuiden. Jedoch ist es den Belgiern gelungen, bei Nebel «ine Pon tonbrücke südlich von Dixmuiden über die Yser zu schlagen. Am gestrigen Tage war auf der ge samten Pscrlinie ein Artilleriekampf im Gange. Auch wurden abermals von den Indiern und Engländern gegen Abend Ueberrumpelungs» versuche gemacht, die jedoch mißglückte» und den Engländern erhebliche Verluste kosteten. Gestern nachmittag ist in Flandern leichte Schneedecke ent standen. Vie üeutsche Verwaltung in Selgten unü -ie belgische Jnöusirie. In einer längeren Mitteilung, die die „Nordd. Allg. Ztg." aus Brüssel von unterrichteter Seite über die deutsche Verwaltung in Belgien erhält, heißt es am Schluß: Das Recht des Siegers und die Pflicht gegen die eigene Armee ist es, das eroberte Land zu finan ziellen Leistungen heranzuziehen, die in Form von Kontributionen aus dem Land« gezogen wer den. Wir verlangen jetzt von Belgien binnen Jahresfrist ratenweise 480 Millionen. Diese halbe Milliarde erscheint in den Augen mancher als eine lächerlich kleine Summe, in Wahrheit aber scheint sic die Grenze der augenblicklichen Leistungs fähigkeit dcs durch den Krieg schwer mitgenommenen Landes darzustellen. Die bisher durch Vernichtung an Werten in Belgien erlittenen Ver luste werden schätzungsweise auf über 5 Mil liarden beziffert. Die reichen Leute haben Bel gien verlaßen und ihr Geld außer Landes geschafft. Bargeld ist nur in geringem Maße zu erhalten. Will man also den günstigen Eingang der Kontribu tionen sichcrstcllcn, so muß man Quellenwteder erschließen, aus denen das Geld fließt, d. h. man muß das Bestreben, Handel und Wandel zu beleben, der Industrie und der Landwirt schaft auf die Beine zu helfen, unterstützen. Die deutsche Regierung, die sich diese Sorgen angelegen sein läßt, handelt demnach in wohlerwogenem Jnter- esse des Vaterlandes und des ihr anvertrauten Ge bietes. Ver be?gierfrerraültche amerikaaksihe Sesaaüte in Srüsiel. Vashiu-ton, 28. Dezember Bryan erklärte, daß alle Schritte des amerikanischen Ge sandten tn Brüssel, die eine LeraL-