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Mend-Ausgabe. o»o v»e»ri» »ur» »»f«, LrLa«, .un-ep,-It»i,r»rm»tta,U<-ia»Sau»a»bn>»ti m»»atU« I.« «.. »lerleli-drtt» ,.7S M vet »er «rs<t>ast.N»u», an fern Lllwl«, vu- N«»g«d»N»ll»n «d,,h»It, mva»tU-»iM.,vt»ri»ljSdrUL»rM. vnrS, «ns«« »u.würNg»n jillolr» Ine hau. -»brach«: monatUch t-o- NU, »tartelt-drNcd 4-iS M i urch üt» past tuurrhald deutsch» «au-a nu- -er -eutscheu «»lauten monallt» l^s M. »lerteljührUch Ul-, »ueschUestUUi poNdefteUaelö. prel» -»» «tUHeiaummer IS Pf. 2» Leipzig, -eu Nachbarort»» uni -en Arten mit eigenen Filialen wlr- -»« tiden-auagad« noch am stdenS Erschein«», tu» hau» geUrfert. ^cmOelsFettuns /stntsbloü des Rates und despoUreüuntes der Stadt Leipzig Neüoktl»» nu- cheschLft.Nell«' ?»donni»gass« Nr.«. » Zrrnsprrch.ftaKdiu- Nr IlSSi. l4S4Z an- I4SS4. ISS. Jahrgang N-;esgenprrIse. L »»» aumvitrt» X Pt.. Nekiamrn 1.2» M., Klein» stnzetgen »»»petit-eile nnr 2»pf.-.w»e»«rh»i.Nad.,Na,»tg«a»»a»»kor-rn >m amtlichenLeii-iePrltt- zrll» S»ps »»schästaonzeigen mit piostoorschrist m Preis» erb Skt. Nadal« na» Laris, steilagru: «rsamtausl.S M.-a» Lausen» auaschl.pastgrdüdr. ftnzeigea-Nnoadm»: ^okoaniegosse»,bet lümtli-krn » »a.rn -«»Leipzig« Lag,blatte» an- altea Nnnoncrn.L>cp»-i«ioaen »a- un» -«u^l^»-«. da.LeipzigerLageblatt rrlchetnt Werktag. Lmal.Svnn. a. Zeirrtag.lmat» dcrUnrr k»-adti»u:2o-«n z»iten 17. d«rii,prr»»r nsiklust: Hansa tlr. <»7. Nr. 642 lSl4 /rettsg. üen 18. vezemver. Zur Beschießung der englischen Ostküste Rund 2000 Franzosen gefangen. Portugal lehnt die Beschlagnahme deutscher Handelsschiffe ab. — Erneuter WaffenstMandsvorschlag des Papstes. — Türkische Truppen vor E>uez. — 30000 neue Gurkhas für Frankreich. Rückzug der Russen aus Ungarn. A: unserem Angriff an -er englischen Küste. Äon Vizeadmiral a. D. von Kirchhofs. (r.) Hum zweitenmal ist der vor einem Bier- > leliahr noch unberührte heilige Boden des stol zen Grgstbritaniliens von deutschen Schiffen be schossen worden, znm zweitenmal hat Alvions die Biogen beherrjchenoe sto^e Armada ernen Angriff ans die eigene Küste nicht abzuwehren gewusst. An den voneinander ans Sicht entfernt lie genden befestigten Lricn der Lstiiüstc Englands haben Telle unserer Hochsee-Streilträste es ge wagt, ihren gleichzeitigen Angriff mit Erfolg an zusetzen; die Entfernung von Hartlepool bis Whitby betragt 40 Kilometer, die von letzterem Ort bis Scarborough 30 Kilometer. Hartlepool liegt von der deutschen Küste LöO Seemeilen entfernt (rund 650 Kilometer). Keine englischen Vorposten, weder in per Nord,ec noch un der eigenen Küpe Haven das Borgehen unserer Schiffe bemerkt, erst bei Beginn des Feuerns sind sie, englischen Angaben zufolge, bei Hartle pool von vier englischen Torpcovoootszcrslörcrn .ähnlich unseren Torpedobooten) angegriffen worden. Aber, so heißt es: „Hu früher Stunde emp fingen die Behörden die Nachricht von dein ge planten Angriff. Tie Verteidigung wurde sorg fältig vorbereitet. Alle Einheiten, Aralierie und Infanterie, befanden sich auf dem Posten." — Und die englischen Schiffe? Die englischen Blätter verkünden, das; durch die Beschießung beträchtlicher Schaden angericht.t worden sei und die Bevöliei.nng gellen,oei,e -fast panikartig in das Innere des Lnnoes flöhe. Tas wird wieder einmal einen Schrei der Entrüstung nn ganzen Lande geben, in dein noch vor kurzem den Erfolg bei den Falkland-Insem als voll gültiger Beweis gepriesen wuröc, daß England nach wie vor die See beherrsche. Tie Einbruchs- Furcht, die Unruhe wird sich im Lande in großem Umfange steigern, man wird überall entrüstet und angsterfüllt ausrufen: Wo bleiben unsere stählernen Wälle? Die Admiralität spricht selbst von einer „wichtigen deutschen Floucnbewegung". lind das ist sie m der Tat. Tenn nachgerade miro Eng land auch stärkere Teile ferner Hochseeflotte an der Osttustc in steter Bereitschaft hasten müssen, itm solchen Angriffen des Gegners in Hulunft vorzubeugen. Tas wird das ganze Land mit starkem Willen verlangen. Tas ^erstectenspieleu hört allmählich auf, der Wunsch, die ganze Flotte bis zum Friedensschluss als vollwertigen Frie denstrumpf unberührt zu erhalten, dieser Wunsch wird ein schöner Traum bleiben. Und wenn nur erst unser Heer und unsere Marine an der französischen nördlichen Kanalküste festen Halt gewonnen hat, was dann? Tie englische Ad miralität wird es nicht leicht hooen, ihre strate gischen Anordnungen vor der öffentlichen Mei nung zu rechtfertigen. Tic Londoner Nachricht gibt schließlich an: ,,Untere Flottillen sind an verschiedenen Punkten in Hämpse verwickelt; die Aktion wird fortgc. jetzt." Diese Flottillen bcstehen wohl in erster Linie aus den sogenannten fmtr<>I-l>o»w, den über die ganze Osttüste verteilten Torpedobooten. Für einen Tagesangriff — nm 8 Uhr hat unser Angriff begonnen -- ist bei diesen wenig Aus- ficht auf Erfolg vorhanden, falls nicbt Untersee- boote zur Stelle sein sollten. Ta aber gleichzeitig berichtet wird, das; die deutschen Kreuzer sich in nordöstlicher Richtung entfernten, so ist ein Eingresten eng.ücher Unter, fecboote kaum noch möglich gewesen. Abgesehen von dem Materialschaden und den Verwundeten und (Getöteten, die wohl dem Hauptteil nach der Hwilbeoölierung angehörcn, was unter dieser schon großes Entsetzen verur sacht haben soll, ist der moralische Er.olg bei wei tem am höchsten einzuschätzen. Und dies auch aus dem Grunde, weil dies die Admiralität schließlich doch zwingen wird, aktiv vorzugehen und ihre Schiffe dem Angriff des kühnen Geg ners auszusctzen, obwohl die englischen Schiffs. l>efatzungen schon seit Monaten sehr unter der Witterung auf ihren nicht mit Heizungscinrich- rungen versehenen Schiffen leiden sollen. Der Tagesbericht der Obersten Heeresleitung. Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 18. Dezember vorm. Der Kampf bei Nieu Port steht günstig, ist aber noch nicht beendet. Angriffe der Franzosen zwischen La Bassee und Arras sowie beiderseits der Somme scheiterten unter schweren Verlusten für den Gegner. Allein an der Somme verloren die Franzosen 1200 Gesangene und mindestens 1800 Tote. Unsere eigenen Verluste bezissern sich dort auf noch nicht 200 Mann. In den Argonnen trugen uns eigene, gntgeLnngene Angriffe etwa 750 Gefangene und einiges Kriegsgerät ein. Von dem übrigen Teil der Westfront sind keine besonderen Er eignisse zu melden. An der ost- und westpreußischeu Grenze ist die Lage un verändert. In Polen folgen wir weiter dem fliehenden Feind. Jetzt wird mau wohl in England wieder ausrufcn: Wo sind unsere großen schnellen Schlachkichiffskreuzer? Hätten wir die nicht lie ber in der Heimat lassen sollen, statt sie bis Kap Horn zu schicken? Zur Seschießung örr englischen Gstküstc. * Berlin, 18. Dezember. Der Marineinitarlviter eines Stockholmer Plattes schreibt: Es scheint, al? ob dieser neue deutsche Vorstoß bezweckte, einen Teil der englischen Flotte aus ihren Ver stecken h e r a u s z u l o ck o n. Wollte sich die eng lische Admiralität weiter abwartend stellen, so ris kierc sic, daß die Deutschen auf dem eingcschlagenen Wege fortführen, ein Zustand, der in höchstem Grade Len englischen Stolz treffen müsse. Amsterdam, l8. Dezember. Nach Meldungen der Londoner Morgcnblätter wurde in Hartlepool namentlich das Osiviertcl b.stchädigt. Nahe der Küstenbattcric sei eine ganze Häuserreihe vernichtet und viele Bewohner unter den Trüm- mern begraben worden. Die erste Granate habe einen großen Gasbehälter in Brand gesetzt: die ganze Gasanstalt sei zerstört. Zn Scarborough seien u. a. drei Hotels und eine Kirche getroffen worden. Außerhalb der Stadt seien die Feuertürme im Hafen beschossen und die m isten Häuser an der Hafenseite beschädigt worden. * London, 18. Dezember. Das „Preßbüro" teilt mit: Nach den letzten amtlichen Berichten wurden in Hartlepool -'m Zivilisten getötet und .115 verwundet. * London, 18. Dezember. (Reuter.) 'Nach einer nichtamtlichen M.'ldung sind in Scarborough 25 und in Hartlepool -18 Personen getötet worden. Außerdem wurden in Hartlepool 150 Personen ver wundet. * Kopenhagen, 18. Dezember. Nach der ..Ber- lingskc Tidcnbc" ist rn Scarborough und Hartlepool bei der Beschießung in einigen Straßen kein Haus unbeschädigt ge blieben. Berlin. 18. Dezember. (Eigener Draht berich t.i Der .,B. Z." wird aus Kopenhagen berichtet: Zum ersten Male in mehr als hundert Fahren ist Altenglands Territorium bombardiert worden. Die Beschießung hat zwar keinen großen Schaden angerichtet, aber «s hat dazu beigetragen. Eng land auizuwccken. Heute, Donnerstag abend, stehen die Leute an den Straßenecken und ver mögen es nicht zu fassen, daß 230 Meilen von London brutsche Kriegsschiffe mit großer Kühn heit sich in drei englische Häfen hineingewagt und sie beschossen haben. Nach hier eingetrofiencn Londoner Nachrichten ist man in England vielfach der Ansicht, daß der deutsche Angriff aus die Küste zur Per schleie rung wichtiger Bewegungen der deutschen Hochseeflotte dienen soll. An der Küste werden jetzt weitgehende Vorsichtsmaß regeln getrosten. Dos Brennen von Gas ist ver boten. Lebhafte Sewegunxien auf Sem westlicken Kriegsschauplätze. El Zürich. 18. Dezember. (Eigene Drahtnach richt.; Der „Tagesanzeiger" meldet: „Auf dem westlichen Kriegsschauplätze herrscht wieder leb hafte Bewegung. Im Oberclsoß dreht sich der Komps immer noch um die Bek-rrschung der von Belfort über Sulzbach—Gewenheim- Aspach nach Thann führenden Straße. Bei Saales greift die deutsche Stellung unter dein Schutze des Donon wieder auf fronzösisMes Gebiet über. Di« Franzosen haben ans der Richtung Toul einen größeren Vorstoß unternommen, der aber blutig gescheitert ist. Auch am P serkanal ist das Vorgehen der Franzosen noch privaten fran zösischen Berichten gescheitert." verkün-igung Ses -eutfchen Sieges üurch einen „Zeppelin". Aus Königsberg wird dem „B. T." gemeldet: Die Kunde von dem großen Erfolge der deutschen Waffen in Palen wurde der hie sigen Bevölkerung zuerst durch einen ., Zeppe 1 l n " überbracht, der vormittags über der Stadt die Mit teilung hcrabwari. Alsbald verbreitete sich die frohe Botschaft durch die ganze Stadt. General Velit^chko bei Lo-z gefallen. Petersburg, 17. Dezember. Der „Nowoje Wremja" zufolgt siel bei Lodz General Welitschko, der sich bei Port Arthur ausgezeichnet hatte. Der Rückzug Ser Ruhen aus Ungarn. (r.i Budapest, 18. Tkzruldcr. (Eigene Trahtmcldung) Die Leitung „Ad l» " melSct, -ah oie beiToronha eiiigedriingeurn Aussen von nu- angegriffen winden. Ter Fein» wurde znm Rückzug gezwungen. Nufere Truppen waren infolge großartiger Führung ni d vorzüg licher Ausnutzung der Lteünug im Vorteil. Ter ich zurück,iehkiide Fein) wnröe bis über Miku licz p n uer > olgt. Ter russische Versuch, in das , Vereger Komirar »orzudringen ist gescheitert. I Tie Russen begannen gegenüber nnieren stärkeren t Kräften den Aückzng. Erneuter VaffenstiUstanösvorfchlag -es Papstes. (r.) Mailand, 18. Dezember. (Eigene Drahtnach richt.) „Corrierc della Sera" zufolge ist der neue zweite Waffenstillstandsoorschlag des Papstes an die kriegführenden Mächte für das W e i h n a ch t s f e st am Dienstag abgegangen. Er sieht eine zweitägige Waifenruhe für die Feiertage vor. Die russischen Einwendungen sollen be hoben werden durch das Zugeständnis einer noch maligen Waisenruhe auch am russischen W e i h n a ch t s f e st. Wir können aus den wiederkolt angcgechenen Militär ischen Gründen auch diesem Vorschlag nicht beipflichten Oer „Zigaro" beschlagnahmt. G,) Genf. 18. Dezember. <Eig. Drahtbericht.) Der Pariser „Figaro" .vurde am Sonnabend und Montag im Frankreich beschlagnahmt, weil er aus- führliche Interpellationen der Radi kalen gegen die äußere Politikdcs Mi nisteriums angekündigt hatte. Dem „Figaro" zufolge soll sich die Interpellation auch mit der englischen Hilscle.jtnng iür die südöstliche iranzösische Front befassen. 5SSSS Gurkhas für Zcankreich. ' Pasel. 18. Dezember. Den „Basler Nach, richten zusmgc sind in Marseille öOO)O Gurkhas eingetrossen: sie sollen nach hem Norden gebracht werden. Portugal lehnt Sie Gefchtognahme öeutscher hari-e!sfchifte ab. (-.1 Gens, 18. Dezember. (Eig. Drahtnachricht.) Nach einer Madrider „El Liberal"-Meldung hat die portugiesische Negierung es endgültig abgelehnt, die in den portugiesischen Häsen befindlichen deutschen Handelsschiffe zu beschlag» nahmen. Die Mächte des Dreiverbandes sind, „Liberal" zufolge, bereits am 12. Dezember von dem portugiesischen Beschluß benachrichtigt. Oer Gipfel englischer Erbärmlichkeit. Jetzt, da zum zweiten Male aus eng. tischen Boden deutsche Gramnen Verheerungen avrichteten, mimt das Krämervolt in hysterischen Anfällen zusammen. Amerikanische und englische Blätter veröffentlichen einen Aufruf, in dem fol gende Sätze enthalten sind: „Die Welt darf und kann Deutschland nicht gewinnen lassen. Wenn England. Frankreich und Rußland cs nicht allein schossen können, dann muß Italien mit seinen zwei Millionen heran: Der Hollän der. der Schweizer, beides gute Kämpfer, der Däne, der Grieche, der ganze Balkan müssen mit, um den Kamps ein für allemal zu erledigen." Die Neutralen werden für diese unwür dige Winselei des einst so sto.zen England nur ein verächtliches Achselzucken haben und sich bestens dafür bedanken, wie die Sikhs und Gurkahs für englische. Prozentvolitik sich hin- schlachten zu lassen. Vo bleiben unsere Vrummer! Ter „Graudenzer Gesellige" schreibt: „Dieser Fra e begegnet man jetzt vielfach da seit den Tagen, an denen die Fe.ungen Lüttich. Namur, Maubeuge, Antwerpen und eine Anzahl Lpcnsorts in schneller Folge duich unere 42-em-Geschütze genommen wurden, von dieien kaum noch die Rede gewesen ist Nun, sie sind da, un ere lieben Brummer, und sie werden ihre wohlbekannte Stimme erschallen lassen, wenn ihre Zeit ge kommen ist. Der artilleristi che Angriff auf eine Festung läßt sich begreiflicherweise nicht ogne weiteres ausnehmen, sondern ist von dem Zusammenhang der Operationen aui dem gesamten KatiegsickaLplatz ab hängig. Dieser Zusammenhang der Operationen stellt die Vorbedingung dar, ohne die zum artilleristischen An griff nicht übergegangen werden kann. Nach den