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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.12.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141221022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914122102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914122102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Bemerkung
- Text schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-21
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Die -rutschen Glocken läuten hinaus ins französische Laa-. Deutsches Grosse» Hauptquartier, 18. Dezember. (r.) Rings um das Schlag, in dem wir Kriegs berichterstatter unser Quartier aufgeschlagen haben, lag schon nächtlicher Friede. Die meisten der Kollegen hatten sich schon zurückgezogen; nur in dem -Salon des Parterre des Schlosses, der in seinem unnatürlichen vornehmen Prunk uns die Fieinde noch fremder genalret. wachte noch ein Terzett. Der KoUege von der „Kölnischen" phantasierte auf dem friichgestimmten Klavier. Halb Gelehrter, halb Künstler, ruft er uns nut seiner deutschen Musik die Heimat näher. S»e wird uns die goldene Brücke, über die wir uniere Gedanlen nach Hauie in das Baterlano senden. Wie mag es dort jetzt sein? Da stürzt eine der Ordonnanzen freudig erregt in das Zimmer. „Unten in der Stadt läuten die Glocken! Man hört Hurra schreien und sie singen „Die Wacht am Rhein!" Wlr eilen in den Schlojz- hof. Wahihaitlg. dort unten in der Tiefe, über die das Licht oer Laternen wie ein Feuerschein sich breitet, klingt es wie aus tausend Kehlen: „Hurra!" Und immer wieder uno wieder. Uno dann tragen die Lüfie die Melodie eines Liedes näher, das auch mich, den Oesterreicher, mächtig ergreift. Die Worte hört man nicht, nur die Klange des alten „Gott erhalte!" Das braust durch die Strafen oes Haupt- quartiers in der iranzösischen Stadt. Und den Fran zosen dröhnt in die Ohren: „Deutschland, Deutsch land über alles!" Die Nüssen sind zurückgeschlagen. Die freudige Stimmung wi.o immer staner und stärker. Wir eilen im Automobil hinunter in die -stabt. Die Wache am Marttplatz steht mit ihrem Leutnaut aus der St a^e; Gerüchte fla.te^n aus. jeoes macht das Herz warmer. W.nn es nur Wahrheit, Wahrheit wäre! Em junget Oifizier bringt ore Meldung, der Kaiser habe vom 2aUon des Schlosses in Berlin zu einer juvelnden Menge gesprochen Da mug er doch ausgiebig lern, oer Sieg gegen die Ruhen — und Hurraruie ertönen über den Platz. Man bört jre weit hinaus ln die Strafen, uno aus der Kaserne eines sranzösi.chen Jnianterieregiments braust als begeisterte Antwort ein Ruf wie Donnerhau: „Die Wacht am Rhein! Durch tlernere, dunkle Strassen suchen wir eine deutiche Bierwirt chait aus. Die zw?l kleinen Räume sind heule gesteckt voll. Die Hälfte der Gäste mug immer warten, bis die andere oie Gläser geleert Han Es sind zu wenig Glaser da für das iangentbehrte Münchner Bräu Em Gesprachsitoff nur fliegt von Tisch zu Tisch: Die Russen sino auf dem Ruckzug. Was man noch erhofft wird seufzend oer.chwlegen. Denn man ist im tanerlichen Haup.quartier - und nirgends ist man vorsichliger mit den Meldungen über ore Dinge nn Onen und Westen, als gerade hier an der Quelle. Uno sellnt wenn Hinoenburg herüberlelephoincrte, datz die Zahl „seiner" Russen wieder um zwanzigtauiend oder mehr gestiegen fei, dann iahen die Herren im Grossen Generalstab — wenn es tue straregiiche Lage eriorderte — noch tage lang mit übervollem Herzen und zeigten, was sie von den» grossen Moltte gelernt haben: Schweigen! Die Gläier klingen aneinanoer, man trinkt einem halb Dutzeno junger Osfizlele zu, Vie mit oem Eisernen Kreuz, eoen frijchgevacken, von der Front kommen. Da tlingt es draussen mit einem Mate, mächtiger und kraftvoller als eine Stunde vorher. Gin Offizier hat den Gloaenturm des Domes be stiegen, und nun dröhnen lerne Glocken, uno sie tragen ihr Geläute hinaus ins iranzüsische Land. Die Glocken der andern Kirchen stimmen ein, und auch ei>l Glöcklein der tleinen Kirche dort oben bei unserm Schlag mengt sich in die freudige Symphonie. Dort haben Landwehrmänner den Herrn Pfarrer fein fröhlich um oen Schlüssel zum Kirchturm ersucht Erst gab's wohl ein wenig Zögern, oann aber — als er hörte, es sei nur den Russen jo gewaltig an den Kragen gegangen — rückte er mit dem Schlüssel heraus. Uno oie kleine Glocke bimmelte, dag es eine Freude war. Wir waren alle hinaus aus den Stuben, hinaus auf den Platz. Brau,end erklangen die Hurrarufe in die Nacht Dann stimmte einer „Herl Dir im Siegeskranz" an, und hundert Männerkehlen stimmten ein Und oie Glocken der Kirchen dröhnten und sangen und klangen. Leise, behutsam öffneten sich nn den Häusern ore Fensterläden. Lichtschein drang da uno oort auf die Strafe; dann wurden es immer mehr und mehr, und als wieder „Die Wacht am Ruein" erklang, lauschten taujenoe französische Ein wohner, vielleicht ängstlichen Herzens der deutschen Weise und den Glocken ihrer Stadt. Einige mutige Frauen öffneten die Hausiere und erkundigten sich, was denn oie Ursache des deutschen Jubels sei, und als sies hörten, schlichen sie wie. er still ins Haus Zwei jun e Frauen nur — vielleicht nehen ihre Männer im Felde — drückten die Schürze vors Ge sicht blieben am Tor stehen und — weinten. Ein Offizier, der Jmpektionsgang hatte, kam und erzählte, .atz alle Feldwachen, weil üver die Stadl und die Landstrassen hinaus, um 11 Uhr auf ihren Poften angetrcten seien, um mit einem dreimaligen Hurra ihre tapferen Kameraden im Onen zu grützen. Das gab neuen Anlatz zu Begeisterung und „Deutsch land, Teut.chlano über alles!" klangs in die stille Nacht. Dann wurde die Feier in den Gaststuben fortgesetzt. Ein Offizier feierte in schönen Worten den prächtigen Erfolg, und alle leerten die Gläser auf das Wohl der Feldmarschälle Hindenburg und Erzherzog Friedrich. An der Strassenecke draussen im Dunklen stand ein Landsturmmann Wache. Wahrend die Lieder ertönten, stand er schweigend. Als sich die Offiziere aber wieder zurückgezogen hatten, fasste er sich ein Herz, uno wie aus einem liefen Brunnen rief er über den duntlen, stillen, verlassenen Platz: „Dat haben wir jut jemacht!" Und wie zu Tode erschrocken schlossen sich rasch die letzten noch offenen Fensterladen. Julius Hirsch, Kriegsberichterstatter. Russische Kultur — Englands neues I-eal. Wie weit die Berblendung der Engländer geht, dafür bringen die „Blätter für höheres Schulwesen" vom 17. Dezember ein lehrreiches Beispiel Danach macht in der Ottovernummer einer in London er scheinenden Zeitschrift der Liverpooler Universitäts professor St.ong die deutschen Lehrer verantwortlich für den Hag der Deutschen gegen England Sie hätten stets den giftigen Hatz gegen alles Britische den Kindern eingeimpst. l!) Zur „Strafe" schlägt er vor, Deutsch, in d.m sich ja zudem nur eine zweifelhafte „Kultur" verkörpere, möglichst durch das so „einfache, reiche, musikalische" Russisch zu ersetzen, das zugleich den Engländern bisher ncch unbekannte — Lebensideale und den Einblick in eine neue, den Engländern gewiss willkommene „Kultur" böle. Deutfche Lehrer und Lehrerinnen sollen auf Jahre hinaus in England unmöglich sein und als „uockoürabl.," abgewiesen werden. Auch die deutschen Bildungsstätten werden fortan von Engländern streng gemieden werden. Ob die nun alle nach Rutzland gehen? Da werden di« Russen, die ihren geringen Bedarf an Wissenschaft bet »n» zu decken pflegten, in «in« üblr Laa« kommen. Vas aast re Sol-aten schreiben. Wie d«r erst« 77er Artillerist das Eiserne Kreuz sich erwarb. (Abdruck amtlich genehmigt.) Frankreich, 31. Oktober. „Geehrter Herr B.! Heute, am Reformations tage, hat unser Richtkanonier an meinem Geschütz das „Eiserne Kreuz" erhalten, den Verdienst unseres ersten der Mannschaft aus der Batterie will ich einmal kurz schildern, da ich mit an dem Gesaflitz bin und es sehr interessant ist. Am Freitag nachmittag ^4 Uhr kam das Kom mando 2. Geschütz feuerbereit, und kurz nachdem ging's los. Wir haben nämlich unsere Tele phonzelle in einem fast zerstörten Hause 12V Meter vor den englischen Schützengräben, wie ich schon berichtete, und von da kann man haargenau beob achten. Nun haben wir hier in unserer Batterie auch Telephon, und jo ist die Verbindung hergestellt. Jetzt jagte unser Ge'chütz 43 Schutz raus, selbstverständlich, genaues Richten war die Hauptsache. Säm'l che Kommandos kamen von unserer Telcphonstcllc. A er da hat unser Geschütz d e paar Minuten geschwitzt —, doch sicheren Erfolg haben wir gehabt. Als wir nun die 43 Schüsse abgefeucrt hatten, kam das Kommando „Halt, Feuerpause!" Unsere Telepbonstelle re,p. Beobachtungsstelle bemerkte, wie die Engländer Tote aus nnd vor den Schützengräben wegtrugen. Wir haben nur deshalb mit Schießen an (sichert. Da sieht M'N wieder „Der deutsche Michel" ialso anständig!). Die Fron osen und En länder Hütten das auf keinen Fall getan. Als uifler Telephonist abends an unser Ge schütz kam, brachte er die Nachricht, dass es 5V Tote und zahlreiche Verwundete gegeben hat mit unserem Geschütz, eine Leistung, wo über wir uns alle freuten. Un er Richtkanonier bekam den darauf folgenden Tag das Eiserne Kreuz. Der erste der Mannschaft von unseren 77ern! Wir Haren gut gesckosien, gerade an dem Ee chütz. wo ich b n! 21 Volltreffer direkt im Schützengraben, sonst immer noch dasselbe, es wird immer kälter. Freundl'che Grütze von Nordfrankreich, 10 Kilometer hinter Lille, sendet Alfred Weigel." ver (agesderiebt -er Obersten Heeresleitung war bei Re-aktionsjchluß -er vorliegenden Ausgabe unseres Vlattes noch nicht erschienen. Die Re-aktion -es Leipziger Tageblattes. LehleNachrichlert Sieben englische Kriegsschiffe in -er Seeschlacht bei -en Zalklan-in^eln. (Von unserer Berliner Redaktion.) S Berlin, 21. Dezember. Uober die Seeschlacht an den Falkland, inseln, in der unser kleines Geschwader von Aus landskreuzern in einem heldenhaften Kampfe gegen die Uebermacht erlag, erfahren wir einige inter essante Einzelheiten: Es waren von der englischen Flotte an diesem Kampfe nicht weniger als sieben Kriegs schiffe beteiligt, nämlich der „Inflexible", der „Jnoicible", „Canopus" (der also hier wieder aufgetaucht ist, nachdem er bei der Schlacht bei Coronel längere Zeit verschwunden gewesen war), „Cornwall", „Kent", „Glasgow" und „Bristol". Die Schlacht dauerte vom Vormittag bis abends, und trotz ihrer Unterlegenheit nach Grötze, Zahl und Armierung haben unsere tapferen Kreuzer den Eng ländern nicht unerheblichen Schaden zugefügt, wenigstens erheblicheren, als der englische General stab zuzugeben sich bemüssigt gesehen hat. Es ist nach jetzt hier eingegangenen Meldungen eine wesent lich grössere Anzahl der englischen Mannschaften ver wundet worden, als in den amtlichen Londoner Be richten zu lesen war. (Wir verweisen im übrigen auf unsere eigene, auf Mitteilungen der „Times be ruhende Drahtmeldung in der heutigen Morgen ausgabe unseres Blattes. D. Red.) Nach weiteren Berichten aus derselben Quelle soll eine grössere Anzahl von Offizieren und Mannschaften der Besatzung des Kreuzers „Gneisen««" gerettet worden sein. Einhritttchrr Höchstpreis für Gerste aller Gewichte. ,vlt>. verlin, 21. Dezember. Durch Verordnung des Bundesrats vom 19. Dezember ist die bisher bestehende 68-stx-Grenze bei Gerste gestrichen wor den, so dass vom 24. Dezember an ein einheit licher Höchstpreis für Gerste aller Ge wichte besteht. Dieser Gerstehöchstpreis ist überall dem Roggenhöchstpreis tfleichgesetzt worden, so datz er zum Beispiel in Berlin 220, in Leipzig 225, in München 237 Mark beträgt. Berlin. 21. Dezember. Die am Sonnabeno be schlossene Aenderung der Höchstpreise-Ver- ordnung tritt am 24. Dezember d. I. in Kraft. Die Verordnungen enthalten noch folgende Bestim mungen: Der Höchstpreis für die Tonne geschroteter, gequetschter oder sonst zerkleinerter inländischer Gerste ist 10 Mark höher ab» d«r Höchstpreis Mr di« Tonne inländischer werft«. Vie welhnachtsgrüße -es baprlfHea Königspaares an -ie baprifHen Truppen. (r.) München, 21. Dezember. (Eig. Draht- bericht.) König Ludwig von Bayern und seine Gemahlin haben an die bayrischen Truppen Weih, nachtsgrüsse gerichtet. König Ludwig ruft den Truppen zu: „Zum Weihnachtsabend gedenke ich ganz beson ders herzlich aller meiner lieben Landeskinder, die fern von der Heimat vor dem Feinde stehen. Ich gedenke ihrer mit Stolz und Dank und in der vertrauensvollen Zuversicht, dass ihre opferfreudige Pflichterfüllung von Erfolgen ge- krönt sein wird, die eine Gewähr dafür bieten, dass künftig niemand es mehr wagt, die deutsche Weihnachtsfeier zu stören. Ludwi g." Die Königin schreibt: „Vom Weihnachtsbaum eilen meine Gedanken hinaus zu Euch, wackere Soldaten, die Ihr das Weihnachtsfcst nicht im Familienkreise feiern könnt. Aber eines möge Euch beruhigen: In feder Stadt und in jedem Dorf sind aufopfernde Hände bemüht, Eure Angehörigen vor Not zu bewahren und Euren Kindern Weihnachtssreuden zu bereiten. Da- mit wollen wir Euch den Dank des Vater landes zu Ausdruck bringen, von dessen Grenzen Ihr die Schrecken des Krieges ferngehalten habt. Gott befohlen! Maria Theresi a." Der f anzöstfche Tagesbericht Paris, 20. Dezember. Amtlicher Bericht von 11 Uhr abends. Auf der gesamten Front keine Veränderung. Vie Musterung -es Jahrgangs 1-1S in Zrank.eich. O Berlin, 21. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Aus Kopenhagen meldet die „B. Z.": „Derlingske Tidende" meldet aus Paris: Die Musterung des Jahigungs 1916 beginnt am 4. Ianliar. Millerand ist nach seinem Besuch in der Front zurückgekehrt. Da man befürchtet, dass deutsche Flieger und Zeppeline einen nächtlichen An griff auf Paris unternehmen werden, hat eine be trächtliche Anzahl französischer Flieger in den letzten Nächten dauernd über der Stadt patrouilliert, um Ueberraschungen zu verhindern. Dieser Patrouillen dienst soll fortgesetzt werden. lDer Jahrgang 1916 umfasst die 18jährigen jungen Leute. Di.,e frühzeitige Aushebung des ge samten Jahrgangs ist ein neuer Beweis für den grossen M„nnschaftsmangel. der im französischen Heere herrschen mutz. Die Red.) Die Polenbewegung. (2.) Wien, 21. Dezember. lEig Drahtber.) Der Präsident des polnischen Obersten National komitees, Reichsrat Abg. Ritter v. Jaworski, hat an den Obmann des reichsrätlichen Pvlenk'ubs, Dr. Lerup. ein Schreiben gerichtet, worin er um Einberufung einer Vollversammlung der polnischen Abgeordneten in derjenigen Zu sammensetzung bittet, wie sie die Versammlung vom 16. August 1914 befass. Das Oberste Nationalkomitee hat nämlich beschlossen, mit Rücksicht auf die jüngsten Ereignisse auf dem nördlichen Kriegsschauplätze seine Tätigkeit auf das Königreich Polen aus zudehnen, doch die Ausführung dieses Beschlusses von der Zustimmung aller polnischen Abgeordneten ab hängig gemacht. Nustijch-französtfche Hilfstruppen für Serbien. (2.) Wien» 21. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Die „Südslawische Korr." meldet aus Sofia, dass das Reg crungsblatt „Samou Prova" heute mittcilt, datz in brr letzten Woche starke Zu. züge russischer Hilfstruppen und Artil- lerie auf dem Donauwege nach Serbien gekommen sind, ebenso hat Frankreich viel Kriegsmaterial und Bedienungsmann schaften für die Geschütze gesendet. Diese Hilfs truppen seien bereits Ende November schon grössten, teils in die Front eingerückt. Englische ,Hel-en". tu. London, 21. Dezember, sehr bezeichnend für den Geist, der das englische Offizierkorps beseelt, ist ein Vorfall, der das Londoner Kriegsgericht dieser Tage beschäftigte. Ein junger Offizier mutzte vor dem Kriegsgericht erscheinen, da er sich aus eigener Machtvollkommenheit das Vrk- toria-K.euz angelegt hatte, um damit auf der Promenade von London renommierend herum- zulaufen. Der neue ,khe-ive" fiegpptens. O Berlin, 21. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Aus Mailand wird der „B. Z." ge meldet: Nach seiner Ernennung zum Sultan richtete, wie dem „Corriere della Sera" aus Kairo gemeldet wird, Hussein Kemal ein Handschreiben an Rüsch di Pascha, den bisherigen Ministerpräsi denten des Ministeriums des Khediven Abbas, in dem Hussein ihm erklärt, datz er es für seine Pflicht Aegyptens gegenüber halte, das Sultanat anzuneh men, das somit erbrechtlich der Dynastie Mehmed Ali erhalten bleibe. Gleich eilig ernennt er Rüjchdi Pascha zu seinem Ministerpräsidenten und erteilt ihm den Auftrag, ein neues Ministe rium zu bilden. Rüjchdi Pascha nahm an und schlug dem Sultan vor, das Ministerium, das nach der Proklamation des englischen Protektorats de missionierte. wieder zu «rnennen. Die Minister wurden diesem Vorschläge gemäss vom Sultan von neuem ernannt. . Griechische HUfr für Englan- un- Zrankretchr (r.) Wien, 21. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Aus Konstantinopel wird ge meldet: „Terlumaa-i-Hatttat" erfährt, Srt«ch«nl»»d habe bi« Bewilligung zurErrichtnnguanSta, tlan«» fiir deahtlis« ralegraPht« auf b«r Nrinen Infrl Ar,«ar tat Mqtil«,« »ab de« -«so» »»« »ntzroo ans Senwo» artoltt, mox» die Engländer undAranzosen Nutzen ziehe». Da» englisch« Geschwader bedient sich de» Hafen» von Sqgri aus Mytilene al» Nah- ru»g»mitt«ldepot. Da» Blatt hebt hervor, die» bild« eine Verletzung der Neutralität. Neue Sombenanschläge i» Kalkutta. tu. Kalkutta. 21. Dezember. Segen de» hohen indischen Beamten Basanta Kumar Cha« terrji ist ei» Anschlag verübt worden. Es wur den zwei Bomben in sein Bureau geworfen, da» er kurz vorher verlassen hatte. Mehrere Polizisten wurden getötet. Osrum-I-Lmpsn j'kL L ko. Koul-rl. tlollieleraut L. LpeLisIksus ßün üliiW, shiMeilen, WsMMr-XelM. Nein Ultti 8xirituo8vu ksIM I II I^k)LL iuckmHbIvu-.tr. 26 (krkv l ättelstr.) »I. II, IH/Viy l ilialo: Korttslrnssv 50. kruckbanäaxen keictiel, p-^ernstr. IZ Strümps- 8ediM, Otto-8ek'II-8>rn»sv 0. ksltbansle leillvoilonv triller- n. ID«»r^rr»trtiinpk^ ckiv attea blUl^eo Lr< in«. d«»l»u>r» ckerVorrat reicht l Witm.Mmrltt deouckern dlillir Ull't gui. Bnllanieu. Go:b^ S Iber, Platiaa uiw. kaust Würfcher, Mark! 2, 1. Et.)Vu, <^erte steigend. In schöner .'lu-wnhl bet H. Buhrig, Prter-!lrntze1ö,HohmattnSüof. »'»» Nrn! Triasinen Ne»: -inr bei Otto Schönherr, Töpfermeister, > umboldt» -Nasse 7. vesichtiguna er deten. — Prosoellt. Zahü, Brikett» /^kaufen ^>r ast ad Ba »lager geraoruber ver nronvrinzstrasse. Kohlen - < riket - Zentrale Telephon 30^58. Ku» Die vorliegeuoe Ausgabe umfasst 4 Setten. -aurchchnlUkittt: Dr. Beruh, wettender»««. Derautwottlichc LchrijUeaer: sür PoUtck Lr. Ar»» GLuthe«; sttr die vanütl»,euung Votther dchtuvter: für Uewjiger uad jSchsilch« Angelegenbetttir Ar»»l» -«»te: stlr gunft uns Siijra» schätz Lr. Arie»rich Le»rrchr; iur Muick ttuae« Le«»ttz: Gerichl A. Hmrrsel»; sür die Reise-, Bader- und Berkchr-remmg Luduria Me»er. — Für den Nr»«,enteil Hrlmr. Valser. Verla,: Lei0ti«rr L««rvtatt. Gesellichab mir beschränkter baflung Druck: Fischer L gürkm. LLmiltch «» Letp»>, Zujchristtn jlnd nicht persöututz »n »dressieren, sondern an de» Verla,, die Redaktion »der die Geschäftsstelle dr» Leimiger Tageblattes. Gesellschaft mit beschränkter dabnnq. ,» chche«. U»»««ka»,t«» «»»»lkrthte» tsi ßew do» A»ch- P»rt» deüntt««. v»e A»sbe»»»nm« «ch -lückM-« »ich AM«
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