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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 15.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141215013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914121501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914121501
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-15
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Seue s. Nr. SZS. morven-rrusyavr. Leiprig unü Umgebung Leipzig, 15. Dezember Spart -as tägliche Srot! Diese Ueberschrift trägt ein vom Rule der Ltavt herausgegebenes Merkblatt, das der Heu. tigen Ausgabe unseres Blattes beiliegt. Wir möchten nicht unterlassen, auch an dieser Stelle noch die Auinierksainkeit unserer Leier aus dieses Merkblatt zu lenken, — dessen Bedeutung wir in einem au dieser Stelle der lebten Sonntags-- ausgabe unseres Blattes veröffentlichten Artikel bereits würdigten —, denn es bandelt sich um eine Frage, von der das Wohl und Webe eines grossen Teiles der Volksgenossen abhängt. t5s ist Pflicht jedes wahren BaterlandsireundeS, nach Kräften dafür Sorge zn tragen, das; den Mah nungen des Merkblattes überall entsprochen wird. Aber nicht allein das! Auch sonst muss mit den vorhandenen Nahrungsmitteln hausgehal-- >en werden, soweit als irgend möglich. (Ls ist be-- lannt, das; da leider in weiten Bolkskrcisen noch viel gesündigt wird. Wenn hier nicht jeder mit- bilft, wie es seine Pflicht ist, so mns; sich das, je länger der Krieg dauert, um so bitterer rächen. Cs bestellt die Gefahr, das; die Preise mancher Lebensmittel, wenn nicht sparsam da mit umgegangen wird, bald so steigen werden, das; dadurch das Wohl des ganzen Boltes ernstlich bed r oht i sr. Bor allem ist es notwendig, den Berbranch von Nahrungs mitteln einznschranken, die nicht in unbeschränk tem Maße zur Verfügung stehen, besonders solche, die aus dem Auslande kommen. An ge nüge,idem Ersah, der allen Anforderungen der Besuudheitspslege und vernünftiger Crnährnngs- .seise entspricht, fehlt es glücklicherweise nicht! Bon hervorragenden sachverständigen aus dem Gebiete der Boltsernährung wird der Be völkerung dringend ans Herz gelegt, vor all-m zu verbrauchen: 1. Seefische: Kabeljau, Sloetslsche, Heringe; sie bilden einen wichtigen Ersatz für Fleisch. 2. Milch in jeder Form und Käse; sie sind die billigste Eiwcißnahrung, die wir haben. 5. Brot, aber nicht Weissbrot und Kuchen, sondern Roggenbrot «Schwarzbrot). Besonders zn empfehlen ist Ganzkorn, und Vvllkorn-- Noggenbrot. Es regt die Darmtätigkcit in will- loinmcner Weise an. Der gesetzlich vorgeschrie bene Zusatz von Kartoffeln macht das Brot ichinartbaft und hält es länger frisch. 1. Gerste, Hafer und Hirse, die besonders iür Kinder ausserordentlich gesund sind. Diese Früchte sind in genügender Menge vorhanden und lassen sich als Grützen, Breie, Suppen, Mehl- >veisen leicht sehr schmackhaft zubereiten. ö. Kartoffeln, die ebenfalls ausreichend vor handen sind. 6. Gemüse, vor allen, alle Kohlarten «.Lauer traut, Weisskraut, Rotkraut usw.) und die sehr zuckerhaltigen Rüben. Bon wildwachsenden Kräutern nnd Stauden können als Gemüse oder T alat verwendet werden: Löwenzahn, Brennessel, Taneranipfcr, Wegbreite, Salbei und Gänsefuss, Pilze. Hetzer Fußbreit Land sollte zum Anbau von Gemüsen, Salaten nsiv. verwendet werden! 7. Obst in jeder Form, das wegen seines Zuckergehaltes einen bedeutenden Nährwert hat. ^ie noch vorhandenen Borräte dürfen leines- mlls dem Berderben ausgesetzt werden, Dörrobst ist nicht minder gesund als frisches. 8. Zucker, eins unserer besten Nahrnngs- millcl, das außerdem in so grossen Mengen vor banden ist, das; eine Preissteigerung kaum zu erwarten ist. Honig und Kunsthonig sind incht minder zu empfehlen. Sic sind reine Zucker losungen. Dagegen empfehlen dieselben ärzllichen Lach oerständigen, den Berbrauch anderer Nährungs mittel soweit als irgend möglich einzuschränken, in erster Linie den Verbrauch von Fleisch ins besondere bei Kindern. Die Fleischnahrung wird aller Voraussicht nach immer teurer werden, weil die Vorräte nur beschränkt sind. Vom -tandpunkt der Gesundheitspflege ist aber eine Berringernng des Fleischverbrauches auch als mirchans zulässig anzusehen. jedenfalls sollte nrs Fleisch jüngerer Tiere (Kälber, Zcrtel, jun ges Geflügel) nicht genossen werden, da diese ierc für die Aufzucht gebraucht werden, ka- nichenfleisch ist billig lind wohlschmeckend; die lucht dieser Tiere, die in manchen Gegenden ereits weit verbreitet ist, ist dringend anzu- raken. Fette dürfen zwar aus der Kost keineswegs ganz ausgeschaltet werden, doch ist vor über- riebcnem und verschwenderischem Gebrauch zu warnen. Besondere Sparsamkeit in geboten bei Putter, Rahm, ausländischen Pflanzenfetten, Schweineschmalz und Margarine. Rinderfetl, ",'ischnngcn von Oel nnd Rinderfett, Bncbenöl, .esamöl und das billige knnstspeisefett sollten evorzugt werden. Ein wertvolles Ersatzmittel für Fett ist Zucker! Eier sind mit grüs;tcr Sparsamkeit zu be bandeln, da das Inland nur einen kleinen Teil des Bedarfs decken kann. Reis, Mais und üljenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen) sind jetzt ,ehr teuer, da sie aus dem Auslande eingeführt werden. Dasselbe gilt von Kaffee, Tee, Kakao. Die Borräte, die noch vorhanden sind, sollten in erster Linie unseren Truppen im Felde zugute toininen. Milch, Milchsuppen, Grütze, Roggen mehlsuppcn bilden einen vollen Ersatz für das Vrühstück. Sie sind sogar besser nnd nahrhafter. Alkoholgenns; ist soweit irgend möglich ganz zn vermeiden. Gerste nnd Korn, ans denen oie meisten alkoholischen Getränke zubereitct werden, müssen der Ernährung von Mensch nnd Tier dienen. Das ist für unser ganzes Volk jetzt nächtiger als Bier- nnd Branntweingenus;. Werden Kiese Ratschläge von allen Bolts genossen gewissenhaft befolgt, so besteht die von den Feindesländern angedrohte Gefahr des Aushungerns nicht. Wir können dann bis zur nächsten Ernte gut durchhalten. Wer das Bate> land wahrhaft lieht, sei drum stets Ker Mahnung eingedenk: - Spart da- tägliche Brot! für 1 60 Neu! tuliulk ja 20 Stück: IKut8edv Üiilmmee ./( iko 1-U il lad . . lultckalckijritt Kuiner. . . Bis aus weiteres und Feldpostbriefe bis 25« - ,ulü>kia' «ri«« »r , ...... '"'"A NSsLLLL —- L-L Ren! Line ideale Liebesgabe für nniere tapferen Lcckdaren im frei de „'ährend der kalten Jahreszeit ist die nenesteHttün»!,: woraus sich jedc»maui> ünrch einiachcs Ueber,neuen Sc^ielbcn mit kochendem W .fscr sofort ohne weirere Umstand.' einen vvrziiglichen E- Äarsev - von lönlichem Aroma lind WokUntschmack — selk'ü bereiten kann Ei« gesunöes und bekömmliches Volkrgetränk. Em Ü> meb felwvslfer.iI, 5" Pfg. Ge. rauch-aam.iil.ia auf jeoem vcnlck Lin Versuch bringt volle rteberzeuauna. .in Haven Itt e.Ucil cinichlagigen tkcfchas.cn. — Vertreter für Leidig ttuo Umgegend. .»ulinnne^ Harveiibergstraste 48, - i»il Qiunlraste 7 1'rit» Idlvl^.v. Zweinaundorf t>. Leipzig. IlauptisesedLki. ttoetlieslritü-e l, um ^uirui-tu-ipluti!. -» .< Xüaix-splici/ 12. t-esellükt l vil-hüstiaxsL 1—0, Specke Ilut. I'ci-7 Sk reISp08L8snällllLev: It< iit8i l>e8 Ileieli . 8.— ul.»: Sorleu iu Ilol-rkisteri. Xiiruretteu ekeal-ill^ in I? vläpost prcah uu<-eu ü 20, 50 unü 100 Stück. Das Eiserne Kreuz erhielt der Oberarzt und Abteilungsarzt d. R. Dr. med. Brückner, beim Stab Neierve-Train-Abteilung 24 im XII. König!. Sachs. Reserve-Armeekorps, Sohn vom Direktor Brückner im Bibliographischen Institut. Dem Leutnant d. R. im Pnf.-Regt. ^!r. 17« Neinhold Nitzsche wurde der M i l i tä r - S t. - H e i n r i ch s- Orden verliehen, nachdem er bereits früher mit dem Esternen Kreuz ausgezeichnet war. * Ernennung. Der König hat den Landrichtern Dr. Friedrich und W intlcr in Leipzig den Titel und Rang eines Laudgerichtsrats verliehen. * Auszeichnung von Turnern im Felde. Bon Mitgliedern des hiesigen Allgemeinen Turn vereins wnrden mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet: Olfiz. Ltellvertr. C. Clausnitzer, 2nf.- Reg. 179, Hauptmann und Kvinpanieführer Dr. R. Hahn Ins.-Neg. 185, Georg Köhler, Olfiz.-Stellvertr. im Inf.-Reg. 104, Olfiz.-Stellvertr Fr. Krüger, Inf.-Reg. 10, Vizefeldwebel Rud. Lampe, Inf.- Reg. 120, Hans Rküller, Unlerosf. im Ins.-Reg. 107, tz). Sickumer, Olfiz.-Stellvertr. im Inf.-Rez 113, Gustav Ständer, Unteroffizier der Res. im Inf.« Reg. 107, Zahlmeister Hch. Meyer, XIX. Armee korps, 1. San. Komp., Hermann Jonack, Leutnant der Landwehr. Erich Wolf, Leutnant. Dieselbe Auszeichnung wurde früheren, jetzt auswärtigen Mitgliedern zuteil: Dr. med Alfred Körting in Hannover und Oberlehrer E. Rissel in Chemnitz. — Die Friedrich-Augu st-Medaille in Silber wurde den Unteroffizieren Theodor Effenberg und Max Schmidt verliehen. — Auch dem Sohne des Turnratsinitgliedes Max Schneider, Haupt kassierer der Landeslottene, ist das Eiserne Kreuz verliehen worden. * Heimkehr des Leipziger Liebesgabenzuges. Rach einer telegraphischen Mitteilung Sr. Exz. des General leutnants Barth, des Leiters des Weihnachts- gabenzugcs nach dein Westen, ist die Verteilung der Liebesgaben an die Truppen des XIX. Armeekorps und des XXV!I. Reserve-Armeekorps erfo!greich be endet. Die den Zug begleitenden Herren haben dis Heimreise wieder angetreten. * Küster und Kirchenbuchführer Herrmann f. Mit dem vor einigen Tugen in unserer Stadt ver storbenen Küster und Kirchenbuchführer Friedrich August Herrmann ist eine bekannte und allgemein beliebte Persönlichkeit aus dem Leben geschieden. Der Verstorbene, der vordem Lehrer in Gohlis war, hat von 1809 bis 1912, also volle 43 Jahre, das Amt eines Küsters an der T h o m a s k i r ch e versehen, und da in Leipzig früher nur zwei Parochial- kirchen vorhanden, die zu 2t. Thomas und die zu St. Nikolai, so gibt es in uioerer Stadt noch Tausende von Ehepaaren und Geborenen, deren Eintragung in die Kirchenbücher durch seine Hand erfolgte Unü wer je mit dem alten freundlichen Herrn in Berührung trat, der weih, daß er mit stets gleicher Zuvorkommenheit allen entgegenkam, die an ihn ein Ansuchen richteten. Soweit es dabei seine Zeit gestaltete, hat er so manches im Dienste der öffentlichen Wohltätigkeit getan. Allen Vereinigungen, die auf diesem Gebiete wirkten, sei es Armenpslcge, Geineindcpflege, Konfir- >nandenausstcuerufw.,hateralsMitglicd inRatundTat seine Mithilfe geliehen. Lange Jahre war er auch Vorsitzender der Krankentasfc des Vereins sächsischer Gemeindebeamieii. Sein bescheidenes Wesen ge wann ihm in allen Kreisen Freunde und so erwies ihm denn bei der auf dem Iohannisfriedhofe erfolgten Beisetzung eine grohe Zahl Leidtragender die letzte Ehre. Ein selten lieber Mann ist mit dem 73 jährigen dahingcgangcn * Freiwillige Helfer überall. Die Schüler der Buchhändler Lehranstalt zu Leipzig haben in der letzten Schulwochc vor Weihnachten eine Licbcsgabensammlung veranstaltet. Als Er gebnis konnten rund 80 kleinere Weihnachtspateie mit Schokolade. Tavok. Zigarren, Pfeifen. Lichtern. Rum ujw, begleitet von Worten herzlichen Gedenkens, an im Felde stehende Lehrer und ehemalige 2chüler der Anstalt versandt werden. Leider war die Fest stellung der Adressen mit großen Schwierigkeiten verknüpft, so dah wohl mancher nicht bedacht worden ist. Es wird deshalb gebeten, Adressen ehemaliger, jetzt vor dem Feinde stehender Schüler, möglichst mit Angabe des Abgangsjahres, an Kart Illing, Leipzig, Buchhändler-Lehranstalt, Platostrahe 1s, !., einzufenden. * Lächiischc Rcnikiivctliiiirriinao-Bnitali ,u Dresden. ,Zni Äoniil November INI I find der del '.'lnimlr 19 Personen mit 55 Einlagen im Gesamlbetraae non >605 M. versilbert und aus 27 frühere Eiüüeinlagcn 2759,90 M. nacbgerablt worden, 'dagegen wurde» an Nenicn 2515.1.> 'N. auogczabn ^eit Begin» dieies ^ammeljabre- betragen übei bnuvi. die Nen eintablungen 270M. snr 971 Personen mit 1586 Ein tagen, die Naüizablnnocn 76110,90 M aus 1599 Stiiekeinlagc» nnd die Auszablunq an Neuten 86d991,5O Bi * PaketannahmestcUe für die Weihnachtszeit. Vom 16. bis einschl. 23. Dezember wird in den Räumen des Ver>and-Güterschuppens Leipzig Dresdner L a h n Hof li. Zt. auch Paketdepot Leipzig), Eingänge Luken 12, 13 und 14, eine Hil;s-Patetan- nahinc eröffnet. Dienststunden täglich von 4 bis 8 Uhr nachmittags. Es werden nur Inlands- jendungen angenommen. Die Leipziger Geschäfts welt wird ersucht, von dieser Einlieserungsgelegen- heit im weitesten Umfange Gebrauch zu machen. * Kirchennachrichten. In der Nikolai kirche wird auch am kommenden Mittwoch den 16. d. M., abends 8 Uhr Kriegsbetstundo gehalten. — In der Peterskirche wird bei der am Mittwoch abend 8 Uhr stattfindenden Kriegsbetstunde Pastor Liz. Rietschei die Ansprache halten. — In der Reformierten Kirche findet am Mittwoch, abends VB Uhr, wiederum eine Kriegsandacht statt; die Ansprache hält Pfarrer Liz. Dr. Scheibe. — Der ev.-luth. äungfrauenverein der Kreuzgc - meinde Leipzig - Neustadt - Reuichönefeld hält am Donnerstag, den 17. Dezember, abends 8 Uyr, im Saale des Gasthofes Leipzig-Neustadt einen Familien abend ab. in dessen Mittelpunkt das Melodrama: „Der Weihnachtsabend des Landwehrniannes" stedt. * Zum Lustmord in Halle. S.it dem 6. November abends war die in Halle, Thomasiusstrahc 17. woh nende Frau Alma Bennewitz verschwunden. Man vermutete sofort, dah sic das Opfer eines Mordes geworden war. Am 18. November fand man in der Nähe von Cröllwitz einzelne Teile einer Frauenleiche, jedoch fehlte der Kopf der Ermordeten. Am Sonn abend wurde nun in den Waldungen unweit Liebert- wolkwitz ein in Verwesung begriffener Franeiikops von dort übenden Soldaten aufgefunden. Die Ver mutung, dah es sich bei diesem Funde um Leichen teile der Alma Bennewitz handelte, Hal sich, wie die „Saale-Ztg." meldet, inzwischen bestätigt, da der Kopf durch die Höllische Kriminalpolizei als der jenige der Bennewitz erkannt worden ist. Leider konnte man bisher des Mörders, der klein, unrersctzl und etwa 30 bis 40 Jahre alt sein soll, noch nicht Hab- Hast werden. Auf die Ermittlung des Mörders sind, wie bekannt, .'>00 ttl Belohnung ausgesetzt. * Tas 1«. Wohltätigkeitstonzrrt des Leipziger Männerchors lGust. Wohlgcmuth) findet heule in der Alberthalle statt. Der Ertrag ist zum Besten der aus dem Auslande vertriebenen Deutschen, be sonders Leipziger, bestimmt, unter denen die Rot auherordentlich groh ist. Herr Juwelier Schneider berichtet über seine persönlichen Ertebmpe bei der Ucberreichung von Liebesgaben un der Front, und die Lichtbilder werden manchen interessanten Ein blick gestatten. Herr Kammerlänger Alfred Käse singt neueLieder von Carl Schönherr, vom Komponisten begleitet und Kricgslieoer. von allen Anwesenden inttgesungen. lRähcres siehe Anzeige.) * Im Krqftallpalaft-Theater findet heule DieiiS- tag abends Uhr. eino Tbeaterausführung zugunsten der ..Kriegsnotspende" statt. Gegeben wird der .Fechter oon Ravenna" in der Reubeorbei tung von Otto Zimmermann. Die volkstümlich er mäßigten Preise der Alistührung lasten auf einen regen Besuch hoffen. Virnsws, >S. vnemorr is>4. * Die nationale »nd die internationale Ibtk jn der Gegenwart. Im Rahmen der von der hiesigen Dentschen Gesellschaft v e r a n st a l t e t e n historischpolitifchcn Vortragsreihe sprach gestern in der Aula der Frauenhochschulc vor einem dichtdesctzten Auditorium Prof Dr. Eduard Sprangcr über „Die nationale und Vic internationale Idee in der Gegen wart". Nach einigen einleitenden Worten über die Motive, die für den Beginn dieses Weltkrieges bei den einzelnen Mächten maßgebend waren, entwickelte der Gelehrte die verschiedenen Ideen, die hier mit einander streiten, nnd machte die Frage, ob dei (> Krieg uns aus die Stufe nationalen Daseins zurück drängen, oder ob er uns zu weiterer Ausdehnung führen solle, zum Gegenstand einer eingehenden Bc , trachtung. Die Entwicklung des nationalen Staats / gedankens, die in den 70er Jahren des vorigen Iahrinmderts noch einer glänzenden Blütezeit ihren Abschluß fand, führte zu neuen Tendenzen, in Ker I der Gedanke des Imperialismus uns dao Drängen nach dem Weltmarkt zum Ausdruck I lom. Alle jene Institutionen, nie zum Imperialis >nus in Wirtschaft und Recht führten, wurden durch I den Ausbruch des Krieges, der uns auf den rein I nationalen Staat zurückfübrt, unterbrochen. All.: I großen Kultur idcen siird aus internet io I iialen Neigungen heroorgegangen, ehe I sie ein positives Gewand anlegten. Ebenso I wie der Ausgestaltung des nationalen Staates I kosmopolitische Gedanken zugrunde liegen sFichte, I Schopenhauers, tragen auch sämtliche politischen Par leien internationalen Hintergrund. Die Sozialdemo kratie hat sich diesen Charakter, der die Solidarität I des Proletariats verkörperte, bis in die letzte Zeit I bewahrt. Der Krieg hat alle internationalen Träume I zersprengt, die Ideologie der sozialistischen Meltaus sassung ist in sich zusammengebrochen. Wie der Red ner ausfiihrte, werden gewisse Gebiete der Wissen schäft, vor allem die Kunst und die soziale I Ethik, mit steigender Kultur nie an nationale I Grenzen gebunden bleiben. Dagegen dürften wirt I schaftliche und politisch rechtliche Orga- I nNationen sich zu einer nationalen Exklusivität I ousbilden. Trotzdem die einzelnen Wirtschaftssubjektc I nimmermehr in Abhängigkeit voneinander geraten, I wird die Weltwirtschaft dauernd in einzelnen I Wirtschaftsgebieten gespalten bleiben. Das gleich? I gilt iw höherem Maße vom Staat. Der Gcdaiil. I einer internationalen S t a a t s o r g a n i , M jation ist nicht durchführbar. Die Intercssensoli W* darität wird durch den Krieg immer wieder in dic I Grenzen der engen Volkswirtschaft zurückgedrängi I Der Nationalstaat läßt ein Staatenverhältnis er I stehen, das neue politische Institutionen in rechtlich I und wirtschaftliche Beziehungen bringen wird, die der M > Abgrenzung der Interessensphären der Großmacht. I dienen sollen, solange sie dic Kulturanschauung sank I tioniert. -8äl.- * Kaffeehaus Vaterland lfrüher Royal). Ein I 6. Vaterländischer Abend zum Besten der I „Kriegsnotspende", unter Leitung des Vortrag.» I meijters Paul Flor, findet nächsten Donnerstag. I den 17. d. M., statt. Mitwirkendc sind ariyerdein I Frl. Etelka Weinhold (Lieder zur Laute) und I das Symphonische Orchester Otto Sanders. Be I sondere Bereicherung findet das Programm nock- I durch Vortrag des zeitgeinützen neuen Melodramas I „Des Landwehrmannes Weihnachtsabend" unsere- I heimischen Komponisten E. Winter. * Weihnachtsaussührung. In Verbindung mii I der Kriegsbetstunde am kommenden Mittwoch I abends 8 Uhr, in der Matthäikirche wird zum I Besten der Kriegsnotspcnde und Eemeindepflege eine I Weihnachtsaufführung von Hellmuth Franke unter I Mitwirkung non Frau Himmler-Weitz lSopraii) I Frl. Gerti Leidiger'Alt). Herrn Arno Beyer lTenvi. I Herrn Th Raillard tOrgel), Herrn Fritz Znlegci I «Violine, und einer freien Cyorvereinigung zur Aus ttihrung kommen, u. a. dic Weihnachtskanlate von I Hellmuth Franke für Soli, Chor und Orgel, Weib I nachten für «stimmigen Frauenchor und Orgel von I Th. Raillard, Lieder von Bach, Hänsel. Franke und W 'Winterberger. Die Ansprache hat Pfarrer l). Kaiser I übernommen. Das Nähere besagt die Anzeige in I vorliegender Ausgabe. »nivcrsität-nachrichien. T>? üfntiqc 9lunührn» iüiünon W c i ü n a ck> l ä n r ii 1 o r i n m s nnil .scinr. w-n I »c> .»<,enl-,'rq in dci. Unwer'ttatSlircNe ^Tiensiag oben!» 8 Ul» in cuic (zubiMmnonunührmrg. Hcradc r-or 2Ö )akrcn iruw 9S?rk — nm 16. Te^mber 1Ä1 — zu Strasburg -n-n I crsmn Ma«-! uuszcsüüri, und -war non Mitgliedern d Ilniucr'ilst Die Proieiinreni-imilie» S v i t 1 a. — der Z-n I di-Nter — >s m <! n d . Budde u. a. mßen im Drchener, I in, 6lu>r mit, j,ihnen die 2oli-z auo. >?eule aksnd in 1>ee I N » r v e r s i t a t ü k i r ck e ist es aMUich: der Unincriitm- I tirüienclior. das «tudenteiwrchester und eine i-lnzndl namt>a>i.-> I r'eini'aer »üiiüler leiben iicti zu der )ut>il<iuin-nuiinlirung d- iMoiun BZerkcs mi'aminengesunüen, du- allen Hörern genuhle-ci- ! Tlunden dringen diirite. ?ieh' die Nnzeigc in der gksirigeii I 9><ora> iian'-gat>e.) * Abgewendete Gefahr. Als in der 'Nacht zum D Mon o«; ein Wachter der Wach- und Schliengesell I schatt in einem zur Bewachung angeschlossenen Grund- D «nick der Roscherstraße seine Kontrolle ausfiihrte, kam W ihm aus dem dort befinülichen Pferd estalle ein I itarter Gasgeruch entgegen. Er befreite soson I oas darin befindliche Pferd, führte es ins Freie uiw I benachrichtigte dann den Besitzer des Stalles, der ,e W fort erschien und das Nötige veranlaßte. * Mockau, 14. Dezember. Einen Wohltätig keitsabend veranstaltete am Sonntag abend G Alten Gasthof der hiesige Ausschuß zur Linde' runq der Kricgsnot und erzielte damit eine-' ausgezeichneten Erfolg. In den Dienst der guten Sache — der Reinertrag soll zur Uniepitützung der Hinterbliebeiieu der gcfalleucn Mockauer Kriege Verwendung finden — hatten sich dic vereinigten Gesangvereine „Eintracht" und ..Mannerchor Mockau" sowie der hiesige Kirchcnchor gestelli. deren sämtliche Vorträge allseitigen Beifall fanden In selbstloser Weise und mit glänzendem Erfolg iraten als folistische Kräfte auf Herr Heinrich B e n n c w i tz Leipzig l Klavier) und die Konzen jängerin Frl. Martha S e m m Mockau «Sopran) Diese erntete insbesondere mit dem Prehlichen „Le einer war auch er" lebhaftesten Beifall. Die Fest ansvrache hielt Schuldirektor Hennicke. Er er mahnte dic aufmerksame Zuhörerschaft zu Glauben und Gebet wie zu Trost und Hilfe für die Hinter blicbenen, den vier wichtigsten Vilichten eines jeden hinter der Front stehenden Deutschen. * Schönefeld, 11. Dezember. Vermißt wirs feit dein 9 d. M. die 80jährige Wilhelmine verw Gör ner geb. Jakob von hier. Ein besonderes Kennzeichen an der Vermißten ist. daß sic nur im rechten Ohr einen Ring trägt. Etwaige Mil teilungen sind an den Gemeindevorstand zu Schöne feld zu richten. " Gundors, 14. Dezember. Die im Auftrage des Kreisvercins für christliche Liebeswerke in der Ephorie Leipzig 1l veranstaltete Hans sammlung brachte den Ertrag von 76,20 gegen 72,50 im Vorjahre. Davon entfallen au) Gundorf 57,l5 ./L und auf Burghaujen 19,05 ./L Für W e i h n a ch t s g a b e n der im Felde stehenden elf Wehrmänner dec hiesigen im Jahre 1913 begründeten ireiwilligen Feuerwehr standen dem Kommando 95 darunter 42.50 an freiwilligen Beiträgen von der hiesigen Einwohnerschaft, zur Verfügung
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