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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141123019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914112301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914112301
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-23
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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sozialismus darf nicht zur Ursach» schreiender Un gerechtigkeiten werden. Der einzige Feind, den wir hier zu fürchten und zu bekämpfen haben, ist die Selbstsucht. beherzigenswerte Mahnungen werden von der sozialdemokratichen „Rheinischen Ztg." ausgesprochen. Die eine richtet sich gegen hyperkritische Zeitungsleser, deren Zweifelsucht aus „Mjeßmachen" hinausläuft. Ihnen hält das Kölner Sozialistenblatt folgendes entgegen: „Wir alle in unsrer Partei, bis zuiw letzten Mann, sind von der Notwendigkeit eines deutschen Sieges durchdrungen, den nie mand sehnlicher wünschen kann, als die Arbeiterklasse. Das als Leitstern ge nommen, ergeben sich die Pflichten der Presse ganz von selber. Wir dürfen nichts tun, was unfern ' kämpfenden Brüdern im Felde auch nur im ge ringsten schaden könnte: wir dürfen uns eben sowenig unter die üblen Mieß m acher begeben, die Tag um Tag ihr Gesicht in bedenklichere Fal ten ziehen und als Unglücksraben unter uns wan deln. Wir alle erleben den Krieg nicht, denn wirk lich erleben können ihn nur die im Felde stehenden Soldaten. Aber die Zeitung steht auf höherer Warte und hat darum neben ihren gesteigerten Pflichten doch immerhin auch einen weitern Blick ! für die Ereignisse. Wenn wir siegesgewiß sind und cs täglich an dieser Stelle sagen, so folgen wir damit nicht etwa einem biogen Gefühl oder gar einem frommen Wunsch, sondern sprechen unsre tiefste Ueberzeuguug aus." Die zweite Mahnung knüpft an Kölner Fälle an. in denen Frauen von Landwehr le uten gegenüber ihren vor dem Feinde stehenden Ehemän nern sich grundlos darüber beschwerten, da» sie keine oder nur ungenügende Unterstützung erhielten. Hierzu schreibt die „Rheinische Ztg." u. a.: „Mr haben uns schon wiederholt va ge g e u gewendet, das; den Männern in der Front Iammerbricse zugesandt werden. Dadurch wird in der Heimat nichts gebessert, und unsern Brüdern draußen, die wahrlich schon genug zu tragen haben, werden neue große Sorgen cuf- gepackt. Es ist Sache der Daheimgeblicbencn, die zur Unterstützung der Kriegerfamilien notwendi gen Maßnahmen durchzusetzen. . . . Wenn nun gar Kriegernauen ihren Männern im Felde die Perhäl'ncsie cm Lande schwärzer malen sollten, als sie wirklich sind, so würden diese Frauen ein schwe re; Unrecht begehen und große Schuld auf sich laden. Durch unwahre Angaben erschweren sie auch dcnfenigen die Arbeit, die sich unausgesetzt be mühen, das Los der Kricgcrfamilien zu ver bessern " Das sind treffende Worte, die überall beherzigt werden sollten. Wenn die „Rheinische Ztg." des weiteren davor warnt, an den Unterstützungssätzen für Kricgerfrauen unberechtigte Abstriche vorzu- nehn'en und auf diese Weise die Absendung von Klagebriestn ins Feld Hervorzurusen, so erscheint auch diese Mahnung berechtigt. vermischtes. Er spielt Cello . . Ein bekannter Berliner Archi tekt schreibt dem „B. T." aus Flandern: Ich sitze am Kanaluser bei . . ., nordöstlich van . . . und spiele — Cello! Bei dem einzigen Mal, daß ich ein halb verwüstetes Haus betreten habe, um brauchbare Gegenstände zu reauirieren, hatte mir mein Schicksal dies Cello — mein Liedlingsinstrument — in die Hände gebracht, und die letzten Abende am Lager feuer habe ich manch ernstes und lustiges Stück allein und zum Chorgesaug gespielt. Heute hat das Cello keine V-Saite mehr, dafür ein tüchtiges Loch in der Zarge, aber es klingt noch . . . Ein Pionier kommt vorbei, der das Herunschleppen eines Lastkahnes zum Bau einer Schiffsbrücke beaufsichtigt. Er bleibt mit leuchtenden Augen vor mir stehen und geht auch nicht, als ich mein einfaches Lied beendet habe. „Sie haben doch einen Wunsch", sage ich, „was wollen Sie denn hören?" „Wenn Herr Wachtmeister mal was von Händel spielen können?" Ich spiele das Largo, klet rcre so gut ich kann, von der Z. Saite über die feh lende Saite auf Vic C,-Saite und füge, als ich fertig bin. noch etwas von Gluck an. Der Pionier hat un beweglich zugehört, der Kahn ist schon weit weg, du besinnt er sich, setzt seinem Kahn nach und sagt im Weggehen mit herzlicher Dankbarkeit: „Nun habe ich wieder mal gute Musik gehört, ich danke Ihnen!" Zwei Tage später ließ ich Vie wertlosen Trümmer des völlig zerbrochenen Instruments vom Wagen werfen. Die Franzosen bestanden im Kriege 1871 auf den letzten Schutz. Eine eigenartige Bestimmung wurde, wie von militärischer Seite geschrieben wird, an die Abmachungen über den Waffenstillstand nach dem Kriege 70/71 ausgenommen. Die Bestimmung, die immerhin ein bezeichnendes Recht auf den Charakter der Franzosen wirft, besagt, daß die Franzosen in dem Krieae den letzten Schuß tun dürfen. Der Waffenstillstand wurde am 28. Januar abgeschlossen. Der letzte Schutz fiel aber erst am 13. Februar, abends 0 Uhr. Nach dem Falle von Straßburg entsandte General v. Werder, von dem die französische Heeresleitung eine Bereinigung mit dem General v. Manteuffell ständig befürchtete, die Divi sion Tresckow, die zum Teil aus Landwehr bestand, gegen Belfort, um die Festung einzuschließen Treskow zernierte die Festung und besetzte am 9. November Mömpelgard. Die Be schießung Belforts begann am 3. Dezember von Westen aus durch Batterien bei Essert und Ba- villerts. Oberst Dempfert. der Kommandant der Festung, wehrte sich mit Heldenmut. Nachdem Ge neral von Tresckow durch bayrische, württembergische und badische Geschütze Unterstützung erlangt hatte, ging er auf die Südseite der Festung und richtete seinen Angriff auf die Forts der Perchcs. Am 26. Januar 1871 erfolgte ein Angriff auf die Forts, der auch am 27. und 29. durch die Mitteilung! vom dem in Paris abgeschlossenen Waffenstillstand nicht unterbrochen wurde. Inzwischen war am 1. Februar die französische Ostarmee von dem General Man teuffel in die Schweiz gedrängt worden, so daß allein noch um Belfort der Kampf tobte. Am 8. Februar wurde von den Deutschen noch einmal ein ungeheurer Sturm auf die Fort, unternommen, und der Angriff glückte. Beide Forts wurden besetzt. Trotzdem wehrte sich der Oberst Dempfert noch bis zum 13. Februar, wo dem Kampfe durch ein Ein greifen Bismarcks ein Ende gemacht wurde. General von Tresckow bekam nachmittag um 5 Uhr von Bismarck «in dahingehendes Telegramm und stellte sofort das Kanonenfeuer ein. Der Gouverneur von Belfort erhielt das Telegramm seiner Regierung, da, dem Kampfe ein Ende machte, erst um Uhr abends, so datz bis zu dieser Stunde die belagerte Festung noch ständig Feuer gab. Um 9, Uhr abends, an» 13 Februar, fiel der letzte schütz auf französischer Leite, wce abgemacht war. Der Kommandart, der mehrere Aufforderungen zur Kmfttulation abgelehnt hatte, selbst nachdem ihm frei,, bmvMtzt «ord« »ar, »»rda da»» d«ch das Telegramm seiner Regierung, das von des Minister des Auswärtigen Jules Favre gezeichnet war, gezwungen. Am 16. Februar 1871 wurde die Kapitulation abgeschlossen. Die Besatzung, die sich auf 12000 Mann belief, erhielt in Anerkennung ihrer tapferen Verteidigung freien Abzug mit allen kriegerischen Edren bewilligt. Die deutschen Truppen rückten am 18. Februar in Belfort ein. Nach dem Friedeu,schlutz wurde Belfort an die Franzosen zu rückgegeben. Sport un- Spiel. * Die Leipziger Fußballspiele des gestrigen Sonntags brachten 2 erstklassige Spiele: Im Verbandsspiel trafen sich in Eutritzsch Wacker und der Ballspiel-Club. Die noch recht spiel'Mrke L. B.« C.-Mannschaft feierte einen leichten Sieg von 10:1 über ihren Gegner, der von seiner einstigen ersten Mannschaft keine Kraft mehr zur Verfügung hatte und sich infolgedessen zum größten Teil aus jugend lichen Spielern zuiammensetzen mußte. In der ersten Halbzeit konnte die Verteidigung Wackers den Angriffen der L. B.-L.-Stürmer noch einigermaßen standhalten, immerhin landeten bis zur Pause 4 Bälle im Netze der Eutrijsicher. Kurz nach dem Seitenwechsel stellte der L. B.-C. das Resultat auf 0:0 zu »einen Gunsten. Dann vermochte Wacker jein Ehrentor zu erzielen. Nun wurden die Blau-gelben weiter überleaen und erzielten noch 5 weitere Tore, während Wacker kein weiterer Erfolg bejchieden war. — Im Gesell schaftsspiele unterlagen aus dem Sportplatz die Bewegungsspieler mit 2.4 gegen Ein- trach t. Bis zur Pause vermochte der V. f. B. die Führung unter 1:0 zu halten, dann war eine Zeit lang mit 2:0 im Vorteil. Nun aber wurde Ein tracht zusehends überlegen gegen den durch Ersatz geschwächten V. f. B. und vermochte noch vier mal einzuienden. Die Spiele in den unteren Mannschaften hatten folgende Ergebnisse: Ver ein für Bewegungsspiele ll—Arminia II 0:3, V. f. B. III—Leipziger Fußballverein 1899 II 1:4: V. f. B. IV—Knautkleeberoer FC. 0:7; Corso I — Schönefelder Fußballverein l 0:0; Corso ll— Schönefelder F. V. ll 1:1; Germania I—Saxonia I 6:0; Wettin I—Rasensport l 3:1: Spielvereini gung II—Schleimiger Olympia 12:2; Spielvereini. gung III—Schleußig II 3:7; Spielvereinigung IV — Schleußig lll 4:1; Sportfreunde III—Leipzig- West 03 ll 3:2; Wacker IV—Sportfreunde IV 2:2: Fortuna III—Urania I 1.1. — Die Jugendspiele endeten wie folgt: Wacker I—-Arminia I 9:0, Wacker I—Sportfreunde ll 3:1; Wacker ll—Corso II 5:0; T. u. B. West I-Corso I 0:0; L. B. C. l— Hohenzollern I 2:3; Sportfreunde I—Spielvcreini- aung 10:2; Eintracht I—Tapfer 10:0: V. f. B. I— Fortuna I 5:0; V. f. B. II-V. f. B. III 7:1; Fortuna ll—Eintracht ll 3:0; Spielvereinigung II— Tapfer II 5:0. * Im Hockeywettkampf jvielten der Leipziger Sportklub und die Beweg una sspieler unentschieden 1:1. Obwohl der V. f. Ä. von vorn herein etwas im Vorteil war, erzielte der Gegner in der 15 Minute einen Treffer. Der L. S.-C. hielt seinen Vorsprung auch weiterhin, und erst 10 Mi nuten vor dem Abpfiff gelang es dem V. r. B. den Ausgleich zu erzielen. Die jugendliche V. f. B. Els zeigte sich ihrem Gegner in Technik überlegen. Kehle Depeschen und FrrnsprechMeldungen Vie Sezahlung -er von Truppen angekauften Seföröerungsmittel. wtb. Berlin. 22. November. Das Kriegsministe rium hat angeordnet, daß in allen Fällen, in denen ein Ankauf von Kraftwagen. Pferden, Wagen und Geschirren unmittelbar von den Truppen erfolgt ist. die Bezahlung der Schätzungswerte durch die stellvertretende Intendantur zu ver anlassen ist. Den Besitzern wird anheimgestellt, die mit Angabe über den Schätzungsivert versehenen An erkennungen in Urschrift an die für den betrfffcnden Wohnort zuständige stellvertretende Korpsintendan tur cinzusendrn. Vie Aufgabe -er kriegsrohftoftabteilung -es kriegsminifterlums. "tb. Berlin, 22. November. In einer durch die Presse verbreiteten Mitteilung ist der Industrie emp fohlen worden, sich an die Kriegsrohstoff abteilung des Kriegsministeriums be hufs Ucberlassung von Waren zu wenden. Die Annahme, daß die Kricgsrohstosfabteilung den Ankauf von Rohstoffen zu vermitteln habe, ist nicht zutreffend. Die Abteilung beschäftigt sich lediglich mit der Regelung von Beschaffung und Verteilung der für den Heeresbedarf unentbehrlichen Rohstoffe. Die Zuführung des Materials an die einzelnen Firmen ist Sache gemeinnütziger Gesellschaften, die eigens für diesen Zweck geschaffen wurden. Im Inter esse des gedeihlichen Weiterarbcitcns der Kriegsroh- stoffabteilung wird daher gebeten, von Anfragen nach Preisen, Bezugsquellen und dergl. abzusehen. Der artige Zuschriften können keine Beantwortung finden. Graf hertling über Deutschland un- Italien. München, 22. November. T.r bayrische Minister präsident Graf Hertling führte gestern bei einem Empfang der italienischen Journa listen unter anderem folgendes aus: Ich möchte zunächst betonen, daß Bayern in diesen Kriege mit beispiellos.^ Begeisterung seine Kräfte vereint init dem ganzen deutsch« Volke jür diesen Krieg ein gesetzt hat. Alle anderslautenden Behauptungen sind Erfindungen unsrer Gegner. Wir Deutschen wissen alle, daß unser Vaterland seine ganze Tatkraft ausbieten muß für diesen Krieg, durch den England unseren wirtschaftlichen Aufschwung hat vernichten wollen, und für den cs Frankreich, Belgien und Rußland mißbraucht. Die neutralen Staaten werden mehr und mehr die wirklichen Ursachen dieses Krieges begreifen, schon deshalb, weil England die geheiligten Rechte dieser Staaten nicht achtet. Die neutralen Staaten und nicht zum wenigsten Italien haben daher ein lebhaftes Interejje an einen für Deutschland erfolgreichen Ausgang dicjes Krieges. Lin «reg Eng lands könnte für di« neutralen Staaten nicht vorteil haft sei» und am wenigsten für Italien, wenn man Italiens Stellung im Mlttelmeer bedenkt. Lin Erfolg Deutschlands dagegen wird Italien die voll ständige Freiheit seiner politischen Entschließung ge währleisten. Sie werben im Lause Ihrer Reise 'selbst sechen. daß Deutschland über ausreichende Mittel ver fügt, um den Krieg selbst über sehr lange Zeit aus- Vekenntnisie englischer Gsfiziere. London, 22. November. Die „Times" veröffent lichen Briefe von englischen Offizieren, die an der Front stehen. Ein Artillerieoffizier schreibt: „Von See kommen schwere §türm< und eisiger Regen. Die Straßen sind unpassierbar. Automobilfahrten bilden große Abenteuer. Es ist das reinste Wunder, wie die Motorradfahrer noch ihre Arbeit erfüllen können." Der Briefschreibar tadelt die Schweigsamkeit der amtlichen Stel len in London und sagt, cs müsse den Behörden zu Hause doch einlcuchten, daß sic dem Publikum mehr Nachrichten geben müssen, damit nicht eines Tages der Zusa m inenbru ch eintritt. Ein anderer Offizier schreibt: „Ich wünsche beinahe, daß die Schar unserer Feinde Englands Küste betritt. Ich glaube nicht, daß irgend etwas anderes unsere öffentliche Meinung von den Schrecken einer Tat sache überzeugen tau», die eine sehr, sehr dünne Soldatenreihe in den Laufgräben unter harten Kämpfen dem Lande zu ersparen jucht." Aum englischen Teeaussuhrverbot. London, 22. November. Der „Times" zufolge ist der Erlaß, der die Ausfuhr von Tee nach Holland, Schweden und Norwegen ver bietet, noch nicht formell veröffentlicht worden. Er stelle offenbar nur einen Entschluß der Regierung dar, zu verhindern, daß Tee durch neutrale Länder Deutschland erreiche. Christiania, 22. November. Tie Regierung hat ein Ausfuhrverbot für Tee erlassen. London, 22. November. Die „Times" meldet aus Bombay vom 20. November: In Kalkutta macht sich eine starke Strömung gegen die Auf hebung der Teeausfuhr nach neutralen Ländern bemerkbar. Man glaubt, daß der Tee schmuggel nach Deutschland keine militärische Bedeu tung besitze, anderseits dazu beitragen würde, den Markt für indischen Tee zu erweitern. 7 Tage Zrisi für -le Reparatur -er „Glasgow". London, 22. November. Die „Times" melden aus New Park, die brasilianische Regierung gestatte dem britischen Kreuzer „G l a s g o w" das Trockendock in Rio de Janeiro für dringende Reparaturen zu benutzen. Dem Kreuzer wurden 7 Tage zur Durchführung der Reparatur bewilligt. Ein neuer englischer Zliegerpfeil! London, 22. Noocmber. „Daily Mail" erfährt: Das Kriegsaint beabsichtigt, eine n c ue Form von Pfeilen durch Flugzeuge einzufllhren. Der neue Pfeil soll viel gefährlicher sein, als dir bisher be nutzten. Er soll auch imstande sein, das Dach eines Laufgrabens zu durchbohren. fiuftraUen verspricht Engtan- ,unbeschränkte" Truppenunterftützung. London, 22 November. Die „Times" Meldet aus Melbourne: Hm Repräsentantenhaus er- klärte der Premierminister, daß die Regierung alle Schritte tnn wolle, nur eine nnbe- schränkte Rnzah l von Soldaten a n s- zubilden , die, wenn nötig, am Kr iegeteil nehmen könnten. ES würden finanzielle und andere Vorbereitungen getroffen, um der Re gierung zn ermöglichen, nach Bedarf Kontingent auf Kontingent abzusenden. Eine Verschwörung russischer Sozial-emokraten gegen -ie Negierung. Petersburg, 22. November. Die Peters burger Telegraphen agentur (!) meldet: Seit Ausbruch des Krieges war das russische Volk sich der Notwendigkeit bewußt, die Würde und Un verletzlichkeit des Vaterlandes zu verteidigen, und «ar sich dahin einig (7), die öffentlichen Behörden in der Erfüllung der ihnen durch den Krieg gestellten Aufgaben zu unterstützen. Eine besondere Haltung nahmen einige Mitglieder der fozialdemo^ kratischen Organisation ein, die in ihre« Bemühen, die Militärmacht Rußlands zu erschüttern, durch Agitation gegen den Krieg fortsuhren, heimlich Aufrufe verteilten und «ine lebhafte mündliche Propaganda betrieben. Im Oltober erhielt die Regierung Kenntnis von dem Plan, eine heimliche Konferenz von Abgeord nete» der sozialdemokr. Organisation znsammenzube» rufen zur Beratung von Maßnahmen, die auf den Zusammenbruch des russischen Staates und schnellere Verwirklichung der sozialistisch-revo lutionären Pläne abzielten. Am 17. November machte die Polizei diese Versammlung ausfindig. Eine Polizeiabteilnng traf an dem Versammlungsort elf Personen, darunter die Dnmamitglieder Petro »sky, Badayeff, Muranoss, Samoiloff und Ehagosf. Da die regierungsfeindliche Absicht der Konferenz außer Zweifel stand, wurden die aus frischer Tat ertappte» Teilnehmer der Berjammlung nach einem Verhör verhaftet, außer den Duma mitgliedern, die aus freiem Fuß gelassen wurden. Der Untersuchungsrichter für besonders schwere Delikte Machkewitch eröffnete unverzüglich die Vor untersuchung. Alle Teilnehmer wnrden wegen Ver- gehens gegen is 182 des Strafgesetzbuches in An. tlageznstand versetzt und Haftbefehl gegen sie erlassen. französische Sorgen in Marokko. Pari», 22. November. Rach einer Meldung des „Temps" ans Madrid, unterzeichneten Marquis de Le mau, der jpanijchc Minister des Aeußern, und Eoesfray, der französische Botschafter, ein Abkommen, wonach Frankrccch, nachdem es oon den spanischen Gerichtshöfen in Marokko die Ver- jichcrung empfangen hat, daß den französischen Staats bürgern in der ivaniichea Zone rechtliche Gleich stellung gewährleistet wird, am die Geltend machung der Rechte »znd Vorrechte aus dAH.raLftLlLttSLtz» PLLZLcklOt 2SHHHH Japaner für -en europäischen Kriegsschauplatz Bern, 22. November. Der „Bund" vermutet in Besprechung der Kriegslage eine äußerste Kraft anstrengung der Mächte des Dreiverbandes und weist aus einen Artikel des „Tempo" hin, in dem die Rolle Japans sichtlich offiziös umschrieben sei. daß näm lich die Lebensinterejscn des Dreiver bandes eine weitere aktive Teilnahme Japans unbedingt erheischten. Ob und wo di: Japaner eingriffen, sei zweifelhaft, daß aber eine Piertclmillion krirgsluckstigcr Japaner da» Zünglein an der Wage der Entscheidung ausschlag gebend beeinflussen könnte, sei wohl möglich, aller dings könne die Entscheidung bis dahin längst ge fallen sein. Auf Grund russischer Quellen nimmt der Mit arbeiter des Blattes an, daß die Russen an ihrem rechten Flügel durch Abbirgcn und Verschieben einen starken D e r c n s i v ha t e n bildeten, mit dem sie die Umfassung durch die Armee Hin den- burgs nbwehren wollten Die kompakte Masse des russisckien Millionenhcercs schein: durch ein glänzen des Manöver Hindenburgs gehemmt In ver Dc fcnsivc fei sie aber schwer zu erschüttern. Die Russen würden mit äußerster Kraftentsaltung fechten, da die Heeresleitung wohl wisse, daß diese Schlacht unter Umständen den Feldzug, wenn nicht gar den Krieg entscheide. Serbische Masienflucht. Sofia. 22. November. Die „Agence Bulgare" meldet: Aus Nif ch wird gemeldet, daff die Ttcrd; von Flüchtlingen ü b e r f ü l l t ist, die Mühe haben, Unterkunft zu finden. Der Kurs des Na. volevnS stieg rasch ans 27 Dinar. ver heilige Krieg. Konstantinopel, 22. November. 'Tic Blätter legen Wert darauf, neuerlich zu betonen, daß der Heilige Krieg nicht gegen alle Christen gerichtet sei, sondern nnSschlic ff lich gegen diebeka nuten »Staaten, die den ISla in v e r n i ch t e n wollen. Cin Leitartikel des ,,Tas wir i Cftia" befaßt «ich mit dem Marsch der Teuussi gegen Aegypten und hebt hervor. Laß Italic» als Bundesgenosse der verbündeten Mächte auch der Freund der Türkei sei. Konstantinopel, 22. Novbr. „Jeune Tnrgue" erfährt, daff in Georgien eine große Be wegung V.Ü r die Türkei fei. Georgien seufzt seit Jahrhunderten unter der ungerechten und grausamen Herrschaft der russischen Ne gierung gegen die es sich oft erholten hat, um daS Joch des russischen Despotismus abzuschüt- telu. Die türkische Negier u n g würde des halb in dieser unglücklichen, infolge der Un gerechtigkeiten und Grausamkeiten der russischen Reaktion trostlosen Gegend willkommen sein. Alle Georgier, Christen und Muselmanen, seien bereit, ihr ihre hilfreiche Freundeshand zu reichen. Ver russische Sericht aber -ie Seschlesiung von Tuapse. Petersburg, 22. November. Der Generalstab der kaukasischen Armee gibt bekannt: 20. November, vor mittags. Der türkische Kreuzer „Hamidije" er schien, begleitet von Torpedobooten, in Sicht vor Tuapse und eröffnete das Feuer. Er gab unge fähr 125 Schüsse ab. Die russischen Geschütz: er widerten das Feuer. Unsere Verluste betrugen: Drei Soldaten und eine barmherzige Schwester ver wundet, cin Einwohner tot. zehn andere verletzt. Der Materialschaden ist unbedeutend. — In der Richtung aus Erzerum machte eine unserer Kolonnen wich tige Fortschritte. Bei den übrigen Truppenteilen herrschte heute Ruhe. Niirktritt des griechische« Marineministers Athen, 22. November. Der M arinciniui - st er ist von seinem Amt zu r ü ck g c t r e t c n. Wie«, I. ^uni 1st14. 15s handelt sich meistens «m Herzkranke Neue- afthenitcr und Nephritiker (Nieren kranke» und nm einen Fall vouGallcn- steinleiden. Aber auch Leuten, die nur leichte nervöse Ttörnngen auf- wiesen, aber »lach dem Genus; von schwarzem Kaffee oder starkem braunen Milchkaffee Unbehagen bekamen (leich ten Kopfdrnrk», riet ich den coffein- freien Kaffee Hag an. Lämtliche Pa- tientcn meldeten mir, das; sie denselben Genus; wie beim gewöhnlichen Kaffee gehabt hätten, die Beschwerden aber alle ansgcblicben wären. Aus: „Ärztliche Erfahrungen mit coffein irciem Kaffee" von I>r. Julius 'Neubauer, Arzt des K. K. Rudolssjpitals, Wien. Ärzt liche Standeszeilung „Die Heilkunde", Wien. »3« 67 Wettbr'beobLeklunxen in L^viprix. 120 >n über b>>. Lius- «>»»e mm UM- f«1u' LeUir» t,1- levÄ- liikeic kor nco- l.u>, . «lirk« ri. »d.n«,, i — r.r 7» § l r Iiouor ?r. lrtt l kbZü - LS ^»uo- rr. r Ukl MS - >.°I Sk r 5»iU!«o,c!.«i» -r- c.z. — ,.s Sofien-« m i'I»^ v'a Oi> «> Nut» « ,l,e Ik»kl>»»» Tie voUlegkllVe Ausgabe Mttsaßt 8 Leite«. vatlpljchrislleurr: Tr. Vrrntz. WeKenderser. BcrMliuxMUch« SanisltriM: für Politik Er. Ar»» Gmnttzer: siir die KsndtlStkitiiu, A»Nher GHtndler: siir üeipjtzer und 'ächsi,>e Ämiclkqendeilen Arnol» Jknk«: siir Kunst und Nhicn- i „>!t Tr. ^rir»r>» Lrdrrch«: siir >",'unl v««eu Lrznitz: nchi A. -«»rseld: i >r üie B>i0c>- und ÄcMhtSiciiuug LudwiO W«tz«r. — nur dcu dluici.icnleit - tnr. AoNrr. Pcrlag: keivziOer Tagevi««, rHtsilbchaU mit bklchrjnNer tzaslunz. Druck: Aischrr h ltürßr». >. *- > MAMA. ä» -
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