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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 27.11.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141127019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914112701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914112701
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-27
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
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Sette 8. Nr. S02. Mor-en-Nusysvr. Leiprig unü Umgebung Leipzig. 27. November AoUamtliche Sehan-lung -er Auslands pakete. Bclanntlich werden zurzeit auch die bei der Post eingelicferen Pakete nach dein Auslände zollamtlich geprüft, od sie zur Ausfuhr vcr- öolenc Waren oder verbotene schriftliche Mitleid lungen enthalten. Infolge der für die Zollbehörden durch Anhäufung der Postpakete an den Grenzten ent- «tandenen Schwierigkeiten soll vom 1. Dezember an die Beschau, soweit möglich, bereits am Auf gabeort drr Sendungen, und zwar nötigen falls in Gegenwart der Absender vorge nommen werden. Zur Durchführung des neuen Vcr fahrens sind folgende Anordnungen getroffen worden. 1. Jedem einzelnen Patrie sind be sonder« Begleitpapiere fPakctkarten. Zollinhaltserklärungen uiw.) beizufügcn. 2. Jedem Pakei ist außer den sonst erforder lichen Begleitpapieren noch rin Doppel der grünen Zollinhaltserklärung beiru- geben. Die Ucberichnst dieser grünen Zollinhalts erklärungen musf wie folg« abgeänden werd «: „Aus- iuhrcrklärung. lFür Zweck« der brutschen Zollabfer tigung.)" In Spalte 2 sind die Waren in handelsübliche: Weise so genau zu bezeichnen, daß beurteilt werden kann, ob sic unter die Ausfuhrverbote fallen. In der Spalte „Bemerkungen" hat der Absender zu erklären: „Enihä't außer Eeschofrspapieren keinerlei schriftliche Mitteilungen." Ist im Paket eine an und für sich verbotene War enthalten, deren Ausfuhr aber dem Versender durch eine Sonderveriügung des Herrn Reichskanzlers ! Reichsamt des Innern) erlaubt worden ist, so Hal der Versender dies in der Spalte „Bemerkungen" wie folgt zu vermerken: „Genehmigung des Reichsamts des Innern vom Rr " und dl« Genehmi ¬ gungsverfügung den Aussuhrerklärungen be'zusügen. Die Aussuhrerklärungen sind vom Absender oder seinem Vertreter durch N a m e n s u n t e r s ch r i f t zu vollziehen, ein etwa vorhandener Firmenstempel ist beizudrücken. 3. Wird bei der zollamtlichen Prüfung in den Paketen eine Ware vorgefunden, deren Ausfuhr ver boten ist, so wird sie beschlagnahmt. Gegen den Versennder wird das Strafverfahren nach 134 VZG., gegebenensalls in Verbindung mit den Bekanntmachungen des Reichskanzlers vom 30. Sep tember und 20. Oktober IReichsgesetzblatt S. 42! und 448) eingcleitct. Etwa Vorgefundene unzulässige schriftliche Mitteilungen werden ebenfalls zurück, behalten. Wegen weiterer Einzelheiten des Verfahrens er teilen die Postanstalten Auskunft. * Das Eiserne kreuz erhielten Oifizier-Stellver. treter Hermann Schul' e. Postanwärter beiin Brief postamt lihm wurde jetzt auch die Friedrich-August- Medaille am Kriegsblinde verliehen): ferner der Kandidat des höheren Schulamts Curt Trautncr, Lehrer der ll. Realschule in Leipzig, zurreit schwer verwundet. * Die Gefangennahme der 1VOOO Russen und die Erbeutung des zahlreichen Kriegsmaterials war am Donnerstag nachmittag und abend selbstver ständlich das freudige Gesprächsthema. .kaum waren die Extrablätter der Zeitungen, die die frohe Nachricht meldeten, erschienen, da wurden auch schon vom Turm des Neuen Rathauses die Fahnen hcransgestcckt und schnell folgte Haus auf Haus. Wir Zurückgebliebenen können ja unsere Freude und Dankbarkeit über die Heldentaten unserer Truppen nach außen hin vorläufig nur in kleinem Maße bekunden. Aber das tun wir um so lieber! * Zur Frage der Regelung des Mietsverhältnisses im Kriege. Der Vorstand des Deutschen Städte tag es hat in seiner Sitzung am 14 No- vember 1914 über die Regelung des Mietsverhält- nisies im Kriege folgende Entschließung einstimmig gefaßt: „Trotz der fast unübersehbaren Fülle von Ausgaben und Belastungen, die der Krieg den Gemeinden gebracht hat, haben die Gemeinden ein be.anderes Interesse für die Frage der Mietszahlung an den Tag gelegt und ze nach den örtlichen Verhältnissen durch organisatorische Maß nahmen. z. B. durch Einrichtung von Miets ei n i g u n g s ä m t e r n und durch kreditfür- sorge, tatkräslig bewährt. Nachdrücklich zugunsten oer Hausbesitzer wirken auch die Beschlüsse der Ge meinden. wonach vielfach besondere Mietszuschiijse für die Krieger,amilien vorgesehen oder die allge meinen Zuschüsse der Gemeinden zu den Neichsmindestsätzen reichlicher bemessen werden, damit daraus ein Teil der Miete gewährleistet werden kann. Die Gemeinden haben die in oiesen Mietsunlerstützungcn liegenden großen Opfer im vaterländischen Interesse gern auf sich genommen, obwohl die Fürsorge für die Kriegerfamilien grund- iätzlich und sedenfalls im Rahmen des Notwendigsten Angelegenheit des Reiches in und deshalb umfassend nur durch Eintreten des Reiches geregelt werden kann. Diesen Leistungen der Gemeinden gegen über entbehrt die vom Schuyverdand für deutschen Grundbesitz in breiter Oeffentlichkeit vertretene Ansicht, die Gemeinden raten in der Mietsfrnge nicht, was ihnen obliegt, jeder Berechtigung. Trotz aller Anstürme gegen die Gemeinden hält der Vorstand des Deutschen Städtetages daran fest, daß die Grenzen für die Verwendung der Eemeindemittel auch in Kriegs zeiten und besonders in Kriegsbeilen aus chließlich durch das Interesse der Allgemeinheit bestimmt werden und daß selbst zugunsten des den Gemeinden ,o eng verknüpften Hausbesitzerstandes eine Hilfs« aktion. di« anderen Ständen versagt bleibt, aus öffentlichen Mitteln nicht zulässig ist. Die vom Schutzverband für deutschen Grundbesitz vor- geschlagene Aktion würde obendrein die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinden und damit auch die Grundlagen des Hausbcsitzes zerstören." * Freiwillig« Helfer überall. Der Leipziger Lchrervercin bewilligte in seiner gestern abend abgchaltcnen Sitzung abermals 20 vvv ^l zur Lin derung der Kriegsnot, und zwar 7000 der Leip ziger Kriegsnot spende, 7000 >«l der kricgshilsc im Sächsischen Lehrer» er eilt, 5000 >t zur Verfügung des Familiendcirats zwecks Linderung der Kriegsnot in der Leipziger Lehrerschaft und 1000 lt zur Betreuung der Jugend in der Kriegszeit. * Wichtig für Posttarten-Verkäuser. 2m amt lichen Teile der heutigen Nummer veröffentlicht das Polizeiamt eine namentlich für Postkarten» und Papicrwarengeschäftc wichtige Bekanntmachuna der kommandierenden Generale des XII. und >ÜX Armeekorps über Kliens Witzkarten, aus die wir hiermit besonders Hinweisen möchten. * Städtisch«, Kunstgewerbemuseum Die Direk tion des Kunstgewerbemuseum» teilt mit, daß die Bibliothek de» Kunstgewerbemuseum, vom Leipziger Lageblatt. Frettsr, 27. November 1914. 1. Dezember 19l4 ab wieder geöffnet sein wird, und -war von Dienstag bis Sonnabend von l'.—2 !lhr und von 4'/,-9 Uhr, während sie Sonntag bis auf weiteres und Montag lReiuigung) wie bisher ge schloßen bleibt. Es wird darauf aufmertsam gemacht, daß die reichen Bestände der Blattsammlung ver mehrt worden find. Das Zeichnen nach kleineren Sammlungsgegenständen kann nur in der Bibliothek vorgenommen werden * Lin „Zigarrenkonzert". Der Leser wird staunen, denn bisher kannte man in Deutschland nur Konzerte und als deren Abart die sogenannte „Biermusik". Aber „Zigarrenkonzerte" sind noch etwas Un bekanntes. Da sie aber in Wien bereits ihre Feuertaufe mit Erfolg bestanden haben, seien sie hier in Anlehnung an einen Bericht, den wir in der Wiener „N. Fr. Presse" finden, beschrieben, in der Annahme, daß auch Leipzig für sie Interesse haben wird. Es handelt sich selbstverstänolich nicht um ein Konzert, bei dem die Zigarren die Musik instrumente ersetzen, sondern um eme musikalische Ver anstaltung, zu der man sich keine Eintrittskarten lösen lann, sondern sich den Zulaß durch eine Zigarren spende erkaufen muß. „Begreif licherweise erregte diese eigenartige Erhebung des Eintrittsgeldes das lebhafte,.e Interesse und der Er iolg des Unternehmens war ein überaus guter", so ichreibc das genannte Wiener Blatt und fährt daun fort: „Im Vorsaale war ein langer Dich ausgestellt, der die „ E i n t r i t t s z i g a r r e n " auizunehmcn bestimmt war. Unter manchen Scherz warten wurden hier die Zigarren- und Zigaretten- schachteln abgelagert, auch mehrere Tabakspfeifen und lederne Tabaksbeutel wurden anstatt Zigarren als gleichwertig entgegengenommen. Eine beiondere Unterhalt»»! wurde den Besuchern noch da durch geboten, daß es gegen mäßige Ge luhr Zettel erhielt, um die Ziffern der „elngczahUeu" Zigarren ru erraten. Für die besten vier Schätzer waren Ziparrcnpreiie ausgesetzt" Man sucht so oft nach neuen Gedanken, wie man lür wohltätige Zwecke sammeln kann, wie wäre es mit der Veranstaltung eines Zigarrenkonzerts in Leipzig zur Sammlung von Liebesgaben für unsere Truppen ? Gesangs-Aufführung im Völkerschlacht-Den mal. In der ain kommenden Sonntag nachmittags ' .,4 Uhr im Innern des Denkmals jtattfindcnden Auffahrung des Domchors (Leitung: Herr König!. Musikdirektor Gustan Wohlgcmuth) nnrd Herr Kammer äuger Pinls u. a. leine beiden Dichtungen „Gebet" tTonsatz von Hiller) und „Sturmlicd", zu dem er die Singweisc eigens verfaßte, hören lassen. Der Vortrags plan verzeichnet außer den obengenannten Schöpfuncen noch folgende Vorträge: „Der Herr ist der ir'chte Krrcgsmann", Ein elgefang für Tenor lHerr Kam mersänger Pints) ur.d Ehoc von Gustav Schreck. „Für uns" lFcrn, ferne im Osten da gäbnt ein Grab), eine zeitgemäße Dichtung von Reinhold S„ vertont von Gustav Schreck. „Des Deutschen Vaterland" von Guitav Rcichardt. Der Ertrag der Veranstaltung fliegt ter Kriegsnolspende zu. — Verein für Völkerkunde zu L ipzig. Den ersten Vortrag in der allgemeinen Sitzung des Vereins hielt am Mittwoch im Bortragssaale des Grassi- mliseums Dr. Eduard Elkes vom Museum lür Völkerkunde über die „Geschichte und Charak- 1 c r i st i t d e r I a p a n c r ". Das zeitgemäße Thema das Redner aus eigener Anschauung wie auf Grund ausgedehnter Studien behandelte, fand seine gründ liche Erörterung zunächst in einer allgemeinen ge schichtlichen llcbcrsickit über die Entwickelung des Landes selbst. Seine natürliche Armut, lei,le 'Unzu gänglichkeit uiw wielen anfangs aui ecbt barbarilche Zustände hin, denn erst im Jahre 400 n. Ehr. begannen Kulturdeziehunpen zwischen Edina und Japan, dessen Ureinwohner, mit Ausnabmc der Ainos, zum grogen Teil aus den malaischen Inseln eingewandert waren. Gleich um diese Zeit machten sich chinesische Einflüsse auf den verschiedensten Gebieten bemerkbar. Der Seidenbau tam vou China, die Kunst und Las Kunst gewerbe sanden, abgesehen von der Lackindustrie, in der Japan seinen Lehrmeister übertraf, Eingang und mlt der äußeren Kultur machten sich auch die verschiedensten Ehnraktcreiicnichoftcii bemerkbar. Wohl kam später der Abbruch mit China zum Aus druck, allein sein Einfluß hat nicht auigchört Die ersten Beziehungen Japans zu Europa find seit 1542 nachzuweilen. Technische und wissenschaftliche Hilfs mittel wurden von Europa angenommen Es wäre falsch zu behaupten, daß Japan heute zivilisierter sei als früher: nur mächtiger ist cs geworden, seitdem cs europäische Kultur angenommen. Dabei sucht cs, nur 55 Millionen Einwohner zählend, den Auf schwung zu einer Weltmacht zu gewinnen und in der Komödie, die jetzt von ihm geipielt wird, dieser Ein bildung Raum zu geben. In allen feinen Dar legungen versuchte Redner ,>u zeige», wie Japan immer abhängig vom Ausland gewesen ist und daß cs ohne Europa, ohne China nicht bestehen, besonders aber sich nicht entwickeln kann * -tritgsfchreibtznSc in L -vokli». Auch ,n L rM'dtts öi eine rlriegsschreibstubc eingerichtet worden. Sic befindet sich in der Li. Bezirkes ch ule, Eck« Aeußere vallische und Brcilcnsewer Straß« »Erdgeschoß, Zimmer Nr 2, Eingang Breite »selber Straße, Knabeusctte) uiw ist vorläufig wochentags von nachmitdags 0 Udr dis abends v Uhr gcös'nct Tort lvirt den 'Angehörigen von Kriegsteilnehmern bereitwillig!» und uncuigeUllw »n Kricgsangelegenlieiten, al- Feldponiendungen, Brieiwcchsel mil «Miangenen, Erkundigungen nach 'lrermißten u. dgl. Auskunft und Rat erteilt sowie nach Möglichkeit Lniie geleistet. Noch immer lomuikii ungezählte Briese UIW Pakete inioige nuzniauinckn, oder fehleikisler Adresiierung oder inangelhinirr Pervackuug eine- dem -clde zurück Tein kann aber adgedolfen werden, wenn alle, die ihren Lieben im Felde, in den Lazaretten, in der i<chingenjchall schreilwn oder cZobcn 'Wicken wollen, bei etwa bestellenden .'Zweiteln vor der Ausgabe ui! der Posi mit den Poükaite», Brieten, Päckchen. Paketen, cheldamvriiung, n uiw die Nuegsichreidttuhe ausiuchen. Borhindene Briest »wer Posttaiien an.- dein Felde mit darin angegebenen Adressen stnd stet» mitzuhi > ngc n vofientlicki heiiuh' liniere innn-odneilchnit in ihrem eigenen und vor ollem in unserer brave» Krieger Zulereise die in L i^odli- und auch in anderen Stadtteilen einaerichieien krieg.»»,reihsttiden recht fleißig Hindenburg-Abend. Cs liegt im Zuge ter Zeit, in der alles nur vou dem Drange beseelt ist, für Deutschlands Ehre und Ruhm za wirken, daß die gestrig Veranstaltung in der Alberthal le des K r i st a l l pa l ast c s vor e.ncin schon feit Tagen ausoerkaustcn Haufe vor sich ging. Nicht nur. daß der Ertrag unseren durch den Krieg jo schwer ge schädigten Ostpreußen gewidmet war, es galt auch, unseren größten Helden des zwanzigsten Jahrhun derts, den Generalobersten von Hinden burg. »u feiern. In einer lebend.gen Schilderung der verschiedenen Lebenspha,en diexr in diesen Kriegsmonatcu überall gefeierten Pc-'önlichkeil ge lang cs Lehrer Osrar B ö e r - Magdeburg, klic Zu schauer zu fesseln. Der Redner hob hervor, daß Hindenburg, der als Sprößling einer al'cn Adels familie 1817 in Posen geboren wurde, bereits an den Feldzügen von 1800 und 1870 71 terlgenommcn habe, in denen seine hervorragenden militärischen Fädigkeiten bereits hcrvortraten. Schon im Jahre 1878 wurde Hindenburg zum Großen Generolstadc kommandiert, später als Abteilungschef in? Kriegs- Ministerium berufen, und im Jahre 1903 erfüllte seine Ernennung zvm kommandie enden General les 1. Armeekorps in Magdeburg Als solcher wurde er infolge ge'undhcitl'chcr Rücksichten im Jahre 1911 zur Disposition gestellt, oder dauernd lebt'' 'n dem großen Manne der militärische Geist fort, den ihm di« Natur mit auf den W»g gegeben hatte, und der seinen Drang nach unentwegter Tatensucht nicht er- löichen ließ. Der Vortragende gab eine tr-sfcnde Illustration des echt deur.chen Charakters Hinden burgs. Bei einer ausgesprochenen Leutseligkeit turz und präzis in seinen Entscheidungen, entschlossen in feinen' Charakter, erscheint Hindenburg in seiner markigen Gestalt als das Sinnbild urechteu Germanentums. Ein Held im wahren Sinne des Wortes, dessen einziges Streben stets nach dem vollkommenen Erfolge trachtete. Zo war es ihm auch ein willkommener Ruf, als ihn der Kaiser bei Ausbruch des Krieges mit der Führung einer Ost armee beauftragte. Ein« so eminente Soldatennatur wie Hindenburg konnte nicht versagen, und di« wahre Hcldengröße dieses Mannes ist in den verschiedensten Operationen zutage getreten. Bereits nach der ruhmvollen Schlacht bei Tannenberg wurde der geniale Feldherr zum Generaloberst ernannt, und auch in der weiteren Entwicklung des Kampfes wußte Hindenburg, der mit Recht als der Blücher des 20. Jahrhunderts bezeichnet werden darf, das Kriegs geschick stets glücklich zu wenden, lind vieles bleibt «roch zu erwarlen! Mir einem Heil auf unseren statt lichen Heerführer des Ostens, auf das tatenkräfttge deutsche Volk und seinen Obersten Kriegsherrn klangen die interessanten Ausführungen des Vor tragenden aus. dem der lebhafteste Beifall für die zündenden Worte gezollt wurde. — In den musika lischen Aufführungen leistete das beliebte Minder- stein-Orchester Hervorragendes, auch Kammer sänger käse trug durch den Vortrag seiner zeitge mäßen Lieder wesentlich zur Begeisterung des Publikums bei. Den Leistungen des Schüler- chors der Oberrealschüler unter der bewährten Führung seines Organisten Max F e st kann nur das wohlverdiente Lob gespendet werden. * Zentrale für Jugendfürsorge. Die Helfer versammlung findet von jetzt ah jeden Frei tag um ti Uhr in der Smittschcn Höheren Töchter schule, Iokobftrttße 2, statt. " Lrutiche Rtichäsechttchule. Auch di« Tcutich« Neich-- iechttckiuie möchte den in ihrer Pflege befindlichen Kindern, die schon so früh den 'Aller oder Heide Eltern verloren haben, in diesem Jahr« wir sanü den Weidnackitslisw decken und ibnen zeigen, daß, das lfhinik'nd auch in vieler schweren Krieg»,eil leine Liede den Armen und Benvaiitcn zuwcndct. Tic bittet desnalb olle Mcn'a'ensreunde. rdr fieundlick'si E^aben — oucki die kleinste wirb dankdar angenouimen — zur Besckiasiung der Geich.'nt.' zukommen zu lalsen, dann! üc ibren Kindern in den 6 Neick-u-aiiendauleru ;n Labi, Magdeburg. Tcknvahack-. -alzw'drl. Nirdrrbreiüg nnd Brombcrg auck» diesmal die cricbmc 'Wiihnachillri »de bereiten kann »Kaden der Liebe nuv Möglicher- luilräge iiriw-e» cuigegeu: die Lberfechtsck'ute in Magdeburg, kviiiggräper Slraßc 6. und die über ganz Teulschtaud verbreiteten .Zweigvereinc. die ouch iu icdcr Anskun't in Angclegcnbciteir des Vereins gern bereit sind. Wahltätigkritsaben» im Verein Deutscher Mütter". ^Zm Angelika» hart in ann-vausc verrintc zum ersten Mal« in dieser Kriegszeit ein Baterländöcher Abend de- „Vereins deutscher Mütter", der zmn Besten der Krieg-- norlvendc statt'aud, eine stattliche Zahl der Mitglieder und «Aas'». Leider konnte tzränlrin Ange!,la Karlmann an der Zcier nicht tcilnehmen. An ihrer «teile begrüßte Fran Marie ttiöp.^ rosse die Erschienenen. Em Bortrog vo» Pfarrer Ä a n g c m o n n - Eiauplch über das zhema „Ter krieg zur Eee" stand im Mittelpunkt des Abends. Mit einem wannen Avpell an die deutsche Ll"ersreudigkcil uiid Trenc schloß der Bortragcndc seine geliallvoiie, hocbiilleressanie Ncdc. die ilnn die Hörer mit onftallendiiii Beifall lohnten. Tic kouzcrl- iangcrin Fräulein Bria Läimidt spendete in bester Esebelaune mit Anmut nild «coallbosligkeil eine Ist'thc der klassischen Lieder dcr «vldatenbraut »Becker, Schumann, krebll und be wies luit dem Borlrage der „Litauischen Äciie" i.' lwvins und Traewckcs „Krankem Kind" schönes Verständnis sur dieie ernsten Kleinodien dec Liebkunst. ^orciiicstg-doilkeii spannen die Nczitationen von Frau Lina B o r st c l - M o n il a r d weiter, die mil seinstcr Sprachkultur und tiesstcni gedanklichen Eindringen vatcrländiickie Ticknungen von Langhemrich, Eudernmnn. Lauss u. a. vermittelte. Meister Iokes P e in b a u r zeigte an diesem Abend die CBazie und die Eseuialtial nnnes Morartivicls. Er trug die T-Mol! Fautaiie und A Tur-Zonale mit dem Final,' Alla Tn reo! vor. Tarnber lag die 'ZScide echter bobcr Kunst. So bedeutete dieier Abend einen Sieg ous voller Linie. „Zungdeutschland, sei -einer Väter wert!" Uetzer dieses Thema wird Herr Pfarrer Mühl hausen heule abend im Vaterländischen A bcnd in der Älbertlzalle sprechen, lieber die wei teren Vorträg.', die künstlerisch.' Genüsse ersten Ran ges versprechen, ist das Nähere aus der Anzeige in vorliegender Nummer zu ersehen. I>. Grober Unfug. Vor einigen Tagen find von den Pfeilern der Hoseinfnedigung der 5. Bezirks- schule die Sandstcinabdeüungen hrrab- gerissrn und »rach der Hofseite zu hinabgeworfen worden. Einige Decksteinc sck)c>nen die Täter in die dort vorbeisließende Elster geworfen zu haben, denn sie sind verschwunden. Da die Pfeiler, au? denen die Steine lagen, reichlich 2 Meter hoch, nnd die Steinplatten ziemlich schwer sind, sind die Tater ver mutlich in halbwüchsigen Burschen zu suchen, die d.s Nachts dort Unfug verübt haben. Wer etwas zur Ermittlung der Betreffenden angeben kann, wolle dies der Kriminalabteilung mitteilen. x. Abgefaßte Diebin. In der Markthalle wurde gestern abend aus frischer Tat eine 39 Jahre alte Frau von hier ertappt, als sie dort einen Diebstahl ausführtc. Bei dcr Durchsuchung ihrer 'Wohnung fand man eine Menge Stoffreste, seidene Reste und andere Manufakturwaren, die zweifellos von Diebstählen herrühren. Wer Angaben über die Herkunft dieser Sachen machen kann, wolle dies der Kriminalpolizei mitteilen, wo die Stoffe nnd Waren jederzeit besichtigt werden können. Vas Deutschtum im fiuslan-e Die Reihe wirtschaftspolitischer Vor trage, die von der hiesigen Handelskammer in Gc meinsä-aft mit den kaufmännischen und duchhänd- lcrischen Vereinen Leipzigs veranstaltet werden, er öffneten am Mittwoch abend im Großen Saale des Zcntraltheaters Geheimer Hosrat Professor Dr. Sseliger über das „Deutschtum im Aus lande". Die Motive, die England nach langer Vorbereitung veranlaßt haben, den gegenwärtigen Weltkrieg heraufzubcschwören, liegen — so führte der Redner aus — in den politischen und wirtschaftlichen Tendenzen des britischen Imperialismus begründet. Der Kampf richtet sich gegen unsere Weltmacht stellung. für deren Behauptung die Erhaltung des Deutschtums im Auslande eine wesentliche Vor bedingung bedeutet. Nachdem gegen Ende des 18. Jahrhunderts die bäuerliche Kolonisation im Osten nicht mehr wün schenswert war, machten sich im 19. Iohrhundeit Exponsionsbestrebungen nötig, die zu der später immer weitere Dimensionen annehmenden über:eeischcn Ko lonisation führten. Die Vorgänge dieser Entwick lung waren die bereits im 17. Jahrhundert in Amerika und in Afrika an der Goküküste gegründeten deutschen Niederlassungen. Bis 1882 war eine stän dige Zunahme der Auswanderung festzustellen: den letzten Jahrzehnten jedoch überwog infolge des sortschreitcnden Industrialisierungsprozeises des Deut schen Reiches die Einwanderung. Während früher von den Ausgewanderten der grüßte Teil dem Deutschtum verloren ging, setzte im 19. Jahrhundert eine Periode ein, die dank der rastlosen Tätigkeit des deutschen Kaufmanns und dank der in den über seeischen Gebieten festen Fuß fassenden deutschen Kul tur das Deutschtum im Auslande zu Ansehen und zur Blüte gelangen ließ. Es ist eine eigentümliche Erscheinung, daß sich das Denrschrum in den Ländern, in lenen es den Romanen vegenüberstand, besser ent wickelt hat, dem Versuche auf dem stammverwandten, angel achsischen Charakter veredelnd einzuwirken, stell ten sich meistens Hindernisse entgegen Canada kommt für die Entwicklung des Deutschtums weniger in Betracht. Desto mehr eignete sich für die deutschen Bestrebungen Nord- Amerika. Auch in Chile, Peru und Argentinien wurde erfolgr.iche Kolonisation betrieben, und in Brasilien befinden sich jetzt in den wichtigsten Ge bieten bebrütende Ansiedlungen. Bedeutungsvoller, obgleich numerisch geringer gestaltete sich die Aus breitung deutschen Elements in Afrika. Besonders verschaffte sich im britischen Südafrika deutsches Ka pital Eingang, das hier den würdigsten Vertreter des Deutschtums darstellt. Die Erwägung, daß di« Ausgewanderten dem Deutschtum verloren gehen könnten, führten zu jener Kolonialausdehnung, d.'r die handelsgeschichklich so bedeutende Hansa bereits die Wege gewiesen hatte. Die Verfassung des abso luten Staates hemmte dies: Entwicklung und führte den Verfall des Hanseatischen Bund:» herbei. Erst die im 19. Jahrhundert nnsetzende freiere Staats entwicklung und die Schaffung des Drutschen Reiches ermöglichten die weitere Entfaltung d?s Kolonial gedankens. In diesen Momenten liegen di' Fun drmente, auf denen sich das Deutschtum im Ausland als ein mächtiges Monument deutscher Kul ¬ tur erheben sollte. Wir müssen uns aber bewußt bleiben - wie der Redner aus ¬ führtc , daß nationale und .staatliche Gemeinschaft nicht Zusammengehen dürfen. Im Wesen unserer hohen Mission muß es liegen, daß die Deutschen im Ausland gute Staatsbürger werden, ihnen aber dalvi das Deutschtum in seinen natio nale» Eigenarten nicht verloren gebt. Dieses Streben drängt sich in dieser schweren Zeit noch mehr als sonst aus. in der eine Welt von Feinden sich gegen unsere Machtstellung und somit auch gegen unser Deutschtum im Ausland richtet. Besonders in Oester reich und Ungarn, wo die ganze seit 1878 im Gange befindliche Entwicklung eine weitere innere staats rechtliche Bindunq erheischt, soll die Unterdrückung des Deutschen aufhören, die den staatlichen Inter essen Oesterreichs, dessen Größe auf dem Deutschtum basiert, nur großen Schaden zufügen dürfte. Auch das zerstreute Dcutsckkum in den überseeischen Ge bieten soll uns auch in Zukunft am Herzen liegen. Deutschland führt den ihm uufgezwungenen Kampf als Mittel zur Erreichung höherer Zwecke, nicht um jähe Eroberungspolitik zu treiben, sondern um die kulturmission zu erfüllen, die den Frieden und die Achtung fremder Art, sowie das Glück aller in unserem sinn schaffenden Völker als höchstes Ziel im Auge hat. Neue Vorführungen in -en Lichtspielhäusern. Astoria Leben heißt kämpjen! Ein Film-Roman in drei Abteilungen. Protea II Abenteuer liches Schauspiel l4 Akte). Ferner das vorzüg liche Programm. Kosino-Lichtspiel«: Das Vaterland ruft! Vater ländisches Schauwiel in 3 Akten Erloschenes Licht. Der neueste Sensations-Kriegsschlager. Königspavillontheater.- Auf ewig verstummt. Tiefergreifendes Drama. Der Zopf. Lust spiel. Frauen. Schauspiel in 3 Akten. Vaterlond-Lichtspiele: Das Vaterland ruft! In Fel »des Hand Höchst fesselndes Kriegs drama Gift st st st. Packendes Drama l3 Akte) >Vk;rtkrr'b6ol)LekrunAsn in I«siprix. 120 m Itber ' ov?m.8'- SiNst- ststi«, !l,stS mm tllN- lstMst« c,1iv Csltii» t«i lseeii listkstit peor slistii- rieii- liisti -ist-- stltcli, ^«»«ttilitSstS 7? ideinui!l ein lä lf.il> l Uln .'S. lisclnst. 7 Uli- '.-ZS > ist, - 7ö e ?! 100 lvü SS öVi 8 8 l 2 2 üüd, tcoekku listils-, Nullest .«ststSst llelii sm »ov,md«e. ideeili S lläe- iooim» i«mo«k>liis -- I.ö. tt,isi« z»mi>ef«nik: — v,Z ile^iimeeg« m liefst peo hststö'stim«i«f: V.Z. Ziist-meisttt ^i-Nstttstklstiit: Vst'st'Iezststä kel'ee Iistil tcoclistst» Vickstttistg. vom Sroiken, -en 25. November 1914 .'litt öeni Bri'cken Ikiii va» Fropiveitcr, öfters von mäßigen Lckn.ecfatten Pegleuel, forigesept an; am 23. ichwanklc Pie Temvcraiui vier vl'i'n nvinln'n —7 uiw —ll) Grad Eelfiu-. öatiei Ixiiicn nn> früh und mittag- »arte südöstliche Winde avend? v IIP» mäßige iüdweiNiche Winde, aber tagsüber Rebe: — Nm -'t zeigte das Thermometer morgens —8, mittags — 7 und N Obr abend» —6 Grad Eetjius: dabei war bei Nebel i» dickn, daß man kaum fünf Schritte weit sehen tonnte, und ein lebliaster Wind aus wcsnicher Richtung fegte uli.r die Bivckeiittirve. oder die Sckineesälle. seit Anfang her Wockic warrn im allgem inen nur als mäßig »u bezeichnen v'ruic moigeu Barometerstand iiü7 Millimeter, Temperatur Grad Kälte, mäßiger Westwind, Windstärke 4. Ter Brocken iicbelirei, aber der Himmel mit Scvncewolken ganz bcdeckl — Tie vereinzelten, dick» mit Nguhreif bedeckien Tannen bieien dem Touristen augenblicklich einen eigenartigen, ganz vracknvotten Anblick Wir gaben im Brockengebiet trübe», vor wiegend neblige- Froilwelter bei frischen westlichen bis nord- weülicheu Winden und auch mäßige Schneefälle zu erwarten.
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