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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 16.12.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141216029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914121602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914121602
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-16
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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Mittwoch, 16. veremder 1914. 8 leipziger Tageblatt. Nr. 6SS. Nveaü-Nusosve. SeUrS. zurichten. Nur ein Treffer hatte gesessen. Lin Toter und zwei Verwundete waren da» Ergebnis. Uns aber war r» klar, daß unsere Stellung von Dorfbewohnern verraten worden sein mutzte. Denn als wir später gesammelt und nach einer Stunde wieder auf der Dorfstratze Stellung ge» nommen hatten, dauerte es wieder knappe 10 Minu- ten, datz wir das schönste Feuer auf uns gelenkt hatten. Dreimal schlug eine Granate in den Stall de» Hauses, in dem ich stand. Da» Dorf wurde dar» auf von Bewohnern geräumt, schon zu ihrer eigenen Sicherheit, da es von den Belgiern tagtäglich be schossen wurde. Die bei-en Spees. Ein ungewöhnliches Spiel des Zufalls bringt den tapfern Kommandanten unseres untergegangenen Kreuzergeschwaders, den Admiral Grafen von Spee, in eine seltsame Verbindung mO seinem be rühmten Vorfahren, dem Dichter der „Trutz- Nachtigall", Friedrich v. Spee (geboren 1591 zu Kaiserswerth). Von diesem gibt cs nämlich, wie die „B. Z. am Mittag" mitteilt, ein heroisches Gedicht „Tavcr", das folgende Verse enthält: „ Schweiget, schweiget von Gewitter, Und von Winden schweiget still, Nie ein wahrer Held und Ritter Achte solcher Kinderspiel'! Lasset Wind und Wetter blasen. Flamm' des Muts vom Blasen wächst. Lasset Meer und Wellen rasen, Wellen geh'n zum Himmel nächst. Spietz' und Pfeil' und blotze Degen, Rohr, Pistol' und Büchsenspeis', Macht Soldaten mehr verwegen, Locket sie zum Ehrenpreis. Nord und Süden, Ost und Westen, Kämpfen latzt auf salz'gem Feld — Nie wird's dem an Ruh gekiesten, Der nur Fried' im Herzen hält! Eia, stark' und freche Wellen, Eia, stark' und stolze Wind', Ihr mich nimmer sollet fällen. Euch zu steh'n bin ich gesinnt!" Dreihundert Jahre vor Santa Maria und den Falkland-Inseln! LehtrNachrichteu vom altenburgijchen Hofe. (r.) Altenburg, 18. Dezember. (Eigener D r a h t b e r i ch t.) Der Herzoa von Alten, bürg trifft heute vom westlichen Kriegsschauplatz kommend auf dem hiesigen Residenzschlosse ein und gedenkt bis Sonnabend in Altenburg zu verweilen. Am Sonnabend wird der Herzog wieder auf den weltlichen Kriegsschauplatz zurückkehren. Vas Todesurteil gegen -ie deutschen inMarokko aufgehoben tu. Berlin, 16. Dezember. Dem energischen Eingreifen der Reichsreqierung zum Schutze der in Marokko zum Tode verurteilten Deutschen hat zur Aufhebung der Todesurteile geführt. Di« „Köln. Vollsztg." meldet aus Casablanca: Aus pri, vatem Wege hier eingetrossenen Nachrichten zufolge ist des gegen die drei deutschen Ansiedler in Marokko ausgesprochene Todesurteil in Strafen von je zwei Jahren Gefängnis umgewandell worden. Heber die Begründung des Urteils ist nichts bekannt. Der Augenzeuge" im englischen Hauptquartier über Sie Kämpfe in Nor-frankceich. (r.) Amsterdam, 16. Dezember. (Eigener D r a h t b e r i ch t.) Der bekannte „Augenzeuge" im englischen Hauptquartier berichtet, wie Reuter aus London meldet, einiges über die Kämpfe in Nordfrankreich zwischen dem 6. und 12. Dezem ber. Am 6. Dezember brachten englische Haub.tzen zwei deutschen Geschützstellungen grotzen Schaden bei, während andere Kaiwnen einige Laufgräben des Feindes mit gutem Erfolg beschossen. Im Zentrum eröjsncle eines unserer Bataillone das Feuer auf eine Tra.nabteilung und brachte ihr bedeutende Verluste bei. Am 7. Dezember schossen die Deutschen zum ersten Male mit ihren Gewehren Granaten auf unere Laufgräben im Zentrum. Unser« Artillerie erwiderte das Feuer. Am 8. Dezember wurden zwei deutsche Feldtanonen durch unsere Artillerie beschossen. Ein Geschütz jchotz dabei die Eisenbahnstation und das rodende Material in Brand. Am 4. Dezember wurden gegenüber unserem linken Flügel in den feindlichen Laufgräben Hurrarufe gehört, wahrscheinlich in folge der Nachricht von dem Fall von Lodz. Die ganze Zeit wurden kein« ernsten Opera tion en unternommen. Die Engländer verbrachten die Zeit mit der Verbesserung ihrer Stellungen. In manchen Laujgräben konnten die Mannschaften mit Hilfe der Telephone Grammophonkonzerte geben, die 8 Meilen weit entfernt abgehalten wurden. Ein Sittgejuch Lilles an -ie Schweiz. Basel, 16. Dezember. Nach den „Baseler Nach richten" hat die französische Stadt Lille auf An regung des deutschen Kommandanten die Hilfe des schweizerischen Bundespräsiden ten angerufen. In einem Schreiben vom 28. No- v.'mber gedenkt der Bürgermeister des 1870 den Bürgern von Strassburg erwiesenen Wohlwollens und schildert sodann die traurige Lage der seit dem 10. Oktober von aller Verbindung mit der Autzen- wclt abgeschnittcnen Stadt Lille, deren Lebensmittel um so schn.ller erschöpft waren, als sie zahlreichen militärischen Requisitionen hätte genügen müssen. Auch die Zufuhr amerikanischen Ge treides ser wegen der Besetzung des Dünkirchener Hafens durch französische und englische Truppen ab- geschnitten. Der Bürgermeister bittet den Bundespräsidenten, der Zivilbevölkerung zu helfen, sich mit Nahrungsmitteln zu versorgen, vielleicht da durch, daß er sich an die produzierenden Länder wende. Die deutsche Regierung sei bereit, alle möglichen Garantien zu geben, datz die g «» lieferten Waren auefchltetzltch »nter di« bürgerliche Bevölkerung verteilt werde. — Die Schweizerisch« Depeschen-Agentur fügt hinzu, datz im Bundeshaus noch keine diesbezügliche Mitteilung eingetroffen sei. Der vudgetausschutz der französischen Kammer. Pari», 16. Dezember. Der Budgetausschuh der Kammer trat gestern zusammen. Der Depu tierte Piou erklärte, niemand denke daran, das heilige Werk der nationalen Verteidigung durch Parteihader zu stören. Die Oppositionsparteien seien gewillt, die Regierung in jeder Weise zu unter stützen. Vk Aeppellnfurcht In England. tu. Amsterdam, 16. Dezember. Englands Furcht vor den Zeppelinen wächst von Tag zu Tag. Eine neue Verfügung ist erlassen worden, die von jetzt ab jede äutzere Schausensterbeleuchtung und elek trische Lichtreklame verbietet. Alle Wagen müssen an der Rückseite ein rotes Licht tragen, damit in der ägyptischen Finsternis, die in London herrscht, Stratzenunfälle vermiede» werden. Die Anordnung erstreckt sich auch auf Handwagen und Zweiräder. warum Sekgraö geräumt wurde. (2.) Wien, 18. Dezember. (E i g. D r a h t b e r.) In der heutigen amtlichen Mitteilung vom südlichen Kriegsschauplatz über die Räi mung Belgrads wird mitgeteilt: Die serbischen Stellungen um Kragu- jewatz und Milanowatz sind weit stärker gewesen, als die zugunalichen Informationen annehmen liehen. Für die seit Mitte November eingelcitete Offensive der österreichisch-ungarischen Truppen muhte naturgemäh die Voraussetzung der lleberlegenheit gegenüber den Serbe» bestehen. Traf diese Voraussetzung nickt zu, so muht« die Offensiv« entweder in südöstlicher Richtung gegen Kragujewatz oder jene in östlicher Richtung längs de» südlichen Users der Save Hindernisse finden, deren lleberwin» düng nicht unter allen Umständen sicher war. Mih- lang der «ine oder andere osfeustve Borstoh, jo muhte di« Gefahr einer Unterbrechung der Verbindungen zwischen den beiden Armeen eintreten; daher erschien die Räumung Belgrads als strategische Notwendigkeit. Eine /tushungecung przemysls ausgeschlossen. (r.) Budapest, 16. Dezember. (Eig. Draht - bericht.) In Oberungarn ist ein aus Przemysl kommender Militärflieger gelandet. Nach dem Ausstieg in Przemysl geriet er in einen heftigen Sturm uiid wurde nach Catoralic verschlagen. Er erklärte, datz Przemysl heute ebenso stark und unversehrt sei wie am ersten Tage der Be lagerung. Nicht das geringste an Train sei verloren. Das Verteidigungsheer sei ständig in vor geschobener Stellung und unternehme fast täglich Angriffe mit glänzendem Erfolg. Die Soldaten seien guten Mutes, fassten die Lage roman tisch auf und trieben allerlei Spätze. Lebens - mittel seien reichlich vorhanden, auch für die Gefangenen. Deshalb sei eine Aushungerung ausgeschlossen. Vie russische Offensive vollkommen gescheitert Berlin, 16. Dezember. Die „Norddeutsche All gemeine Zeitung" erfährt aus Bukarest: Der Kriegsberichterstatter der ,/Nowoje Wremja" meldet aus Russisch-Polen, wie „Universul" aus Petersburg erfährt, datz die russische Offensive voll kommen gescheitert ist. Die russischen Truppen be finden sich in einer äutzerst kritischen Lage, und dies ist der ungeheuren Wucht und Stotz kraft der Hindenburgschen Offensive zuzu- schreiben. Die Verpjlegung und die Verprovian tierung der Truppen stützt auf beinahe unüberwind liche Schwierigke.ten, da die Truppen von den Deut schen östlich und westlich bedroht werden. Nur eine verzweifelte und ungeahnte starke Anstrengung oder der vollständige und allgemeine Rück- zug kann die Russen aus dieser Lage retten. Auf (eben Fall wird cs sehr grosse Opfer kosten. Diese Meldung des russischen Blattes, di« der Zensur vor Erscheinen nicht vorgelcgt wurde, hat in Petersburg die verzweifelte Stimmung noch vergröbert. Die „Nowoje Wremja" wurde auf Anordnung des Gouverneurs polizeilich beschlagnahmt. Vie Vemoraltfation -er russischen Armee. fr.) Sofia, 16. Dezember. (Eigener Draht bericht.) Der bekannte russische General Rad- kow Dimitriew schrieb an einen hiesigen Be kannten einen Brief, in dem er behauptet, datz sich in den Mannschaftskreisen der russischen Armee Zeichen einer beginnenden Zersetzung bemerkbar machen und datz er jetzt auch einzusehen beginne, weshalb man in Russland selbst di« russische Armee als demoralisiert bezeichne. Er sei selbst Augenzeuge gewesen, dass die Mannschaft die Aus führung der Befehle verweigert habe und die Offi ziere ohnmächtig zusehen mussten, wie die Soldaten, obwohl in der Uebermacht, die Flucht ergriffen. Vie Sehaa-lung -er griechisch-orientalisch Grtho-oxen -urch -le Russen. Wien, 10. Dezember. (Eig. Draht- berrch t.) Die „Zeit" meldet: Die russenfreund lichen rumänischen Blätter bringen die anschei- nend von den Russen inspirierte Meldung, datz die österreichischen Behörden das ge samte Bermögen dcS griechisch-ortho doxen Religion Sfonds im Werte von 00 Mill. Kronen, das derzeit in Wien vermal- tet wird, konfisziert und für die Kriegsan leihe verwendet haben sollen. Diese Meldung ist natürlich in ihrem ganze» Umfamge «rf»»de». Dafür wird aber berichtet, daß die russischen Soldaten seit ihrem Einmarsch in die Bu. kowina dem griechisch-orientalischen Religionsfonds unermesslichen Scha- den zugefügt haben. Neun seiner Güter wur- den gänzlich vernichtet, die Wirtscl-astSgebände niedcrgebrannt, das Vieh weggetrieben und die Ernte wcggeführt.. Der Schaden beträgt 20 bis .10 Millionen Kronen. Ausserdem haben die Rus sen in den Forsten des ReliaionsfondS fürchter- lich gehaust. Die Forsthäuser wurden nieder gebrannt. die Wälder angeznndet nnd die Wald, kulturen vernichtet. Grosse Mengen versandberci- ten Holzes wurden weggejührt. Der Forstschaden wird ank 10 Millionen Kronen geschäht. Gegen die orthodoxen Würdenträger ist schändlichst verfahren worden, zumeist deshalb, weil sie Rumänen sind Die Russen beschlagnahmten die orthodoxen Reiideiiza bände und das gesamte in Czernowitz befindlich.' Ber- mögen des griechisch-orientalischen Reli ions- fondS nnd führten eine nen> Kirchenor an sastvn ein. In der Kathedrale wird der Gottes dienst nicht mehr rumänisch und altsla visch mit rumänischer Ansprache zstebriert, sondern ans- schliesslich slawisch-russisch. der Ex cbah von Persien soll helfen. (5.) Bukarest, 16 Dezember (Eig. Draht ber.) „Adeverul" meld?t aus Odessa: Eine russische Mission aus Petersburg sst hier an gekommen, u»d der Fühnr der Mission. Fürst Was silkow. hat dem Eischah von Persien ein .Handschreiben des Zaren überbracht, in dem dieser drin Ex'chab seine Wirderein'ehung in Aus sicht gestellt int, wenn er sich ensschlktzen körnte, och wieder nach Persien zu begeben und dort eine Gegenaktion gegen c 'n Heiligen Krieg elnzulcstcn. Fürst Wassilkow sprach dem Odisszer Berichterstatter des B.altes qeg.'nüber leine Befrie digung über den Erfolg sriner Audienz beim Erschah au». Englan-s flnrvätter auf -en ägyptischen ishron G Berlin, 16. Dezember. (Eigener Draht- bericht.) Aus aut unterr.chteten ägnptiscken Kreisen erfährt die „B. Z.", datz Hussein Kemi 1 Pascha, dem die Engländer, wie bekannt, den Thron des Khedioen angetragen hatten, diesen nur unter der Bedingung annehmen wolle, dass se ne Ernennung gesetzmässig, das heisst unter Aner kennung durch alle Grossmächte, erfolge. Diese Bedingung bedeutet eine höfliche Ab lehnung. Was seine Ernennung zum Sultan („Malek") betrifft, so glaubt man in Aegypten, dass er in der gegenwärtigen Krisis auch diese nicht an nehmen werd«. Er müsste denn aus Gründen, di« man natürlich jetzt nicht erraten wird, dazu ge zwungen werden. Das Volk würde jedenfalls über seine Ernennung unzufrieden sein, nicht weil es gegen ihn eingenommen ist. sondern weil er lediglich ein Werkzeug in den Händen der von ihm wenig ge liebten Engländer sein würde. Vas türkische Linienschiff ^MeHu-ije" gesunken. Konstantinopel, 16. Dezember. Meldung der „Agence Ottomane". Das alte Linienschiff ..M essu- dife" ist auf seinem Ankerp'atz infolge eines Lecks gesunken. Ein Teil des Schiffes befindet sick» noch an der Oberflückn; des Wassers. Die ganze Mann schaft hat das Schiff verlassen können. Italiens Programm: Schweigen und Handeln! Rom, 16. Dezember. Im Senat erklärte Mini sterpräsident Salandra unter gespannter Aufmerk samkeit des Hauses, dass die einmütige oder beinahe einmütige Zustimmung der Redner, die sich in der Diskussion mit so grosser Autorität verneh men liessen, und die von der Regierung befolgten Richtlinien und die Art. wie sie sie wirksam gemacht habe, gebilligt hätten, für ihn eine grosse Slärkung bedeute, ebenso wie die Ratschläge des «enats ihm als Leitfaden dienen würden. Trotz der verschieden artigen Auslegungen, die die Regierungserklärungen erführen, seien sie doch sehr klar, wie mehrere Redner ausdrücklich anerkannt hätten, u. a. auch Ehimirrt mit seiner kräftigen Beredsamkeit. Er sage, wie jener alte französische Dichter: „Wo der Buchstabe klar ist, ist ein dunkler Kommentar wertlos!" Salandra fuhr fort: Wir wissen wohl, datz in Italien und im Auslande ein Wort der Regierung mit patriotischer Besorgnis und mit Vorurteilen verschiedenster Art erwartet wurde. Es trat aber kein Ereignis «in, das unsere Haltung ändern konnte. Wir wissen, datz unsere Verant wortlichkeit sehr groh ist, weil man uns völlige Handlungsfreiheit gewährt hat. Wenn es ein Glück war, dass wir uns unter den gegenwärtigen Umstän den an der Regierung befinden, so hoffen wir, dass es dies nicht für uns ist, di« wir nichts sind, sondnn für das Vaterland, das alles ist! (Lebhafte Bei- fallrufest Wir stehen an unserem Platz mit dem tiefen Gefühl für die hohen Pflichten, die uns die völlig« Handlungsfreiheit, die uns gelassen wird, auferlegt. Tatsächlich bedeutet Ihr Vertrauen die Handlungsfreiheit. Was werden nur tun? Senator di San Martino stellte uns darüber in seiner Rede d'e Formel auf: Wir werden nur italienische Politik treiben! Ohne den Wert der Nationen oder der Gruppen von Nationen, die gegenwärtig kämpfen, herabzusetzcn, erwarb Italien in seiner Vergangenheit so grotzen Ruhm, tat so viel für die allgemeine Zivilisation, hat so viel Interessen und Ansprüche für sich selbst, dass die Ausgabe der Regierung sich erschöpft in der Bewah rung des Namens und der Zukunft unseres Landes. (Sehr lebhafter Beifall.) Im weiteren Verlauf einer Rede sagte Salandra: Barzelottt machte in seiner Rede einige Ver mutungen über den Verlauf des Krieges. An uns ist es nicht, dass wir unsere Zustimmung dazu geben, dass mit philosophischer, geschichtlicher und geo graphischer Phantasie gearbeitet wird, weil ein mög licher Irrtum nicht von uns. sondern vom Lande be zahlt werden mutz Wir müssen den Ereignissen vom Standpunkt Italiens aus folgen und danach unsere Handlungsweise bestimmen. Die Senatoren versicherten einstimmig, darunter der frühere Minister des Aeussern Canevard, der durch sein einstiges Amt zu einem Urteil vorzüglich be fähigt ist, datz wir richtig vergingen. Heute meint« nun Senator M 0 lmenti, wir hätten un- sere Neutralität nach zweckentsprechen den Verhandlungen erklären sollen. Aber wenn wir unsere Neutralität verschachert hätten, hätten wir sie auch entehrt. (Lebhafter Beifall.) Der Senat verlangte von der Regierung kein« »eiteren Erklärungen. Maraglian« sagte: Mir brauchen kein Wort weiter. Unser Programm kst: Schweige, and Handel». Danach werde ich mich richten. Di« Regierung wird in dem Augenblick, wo die Geschicke de» Landes ihr anvertraut sind, nach ihrem Gewissen handeln. Sie bedarf des vollen, be dingungslosen Vertrauen» des Landes durch Ver mittlung der Volksv.rtretung. Wie es die Regie gierung bereits von der Kammer erhielt, erwarte ich es heute auch vom Senat. Ich bitte die Senatoren, di« eine Tagesordnung eingebracht haben: sich auf die Tagesordnung Pedotti zu einigen, di« in ihrer klaren und einfachen Form die Erklärungen der Re- gi.'rung vorbehaltlos billigt. Ich danke endlich Pe dotti für seine begeisterte Rede und für die patrio tischen Ausführungen über den Schöpfer der natio nalen Wiedergeburt, die alle Herzen bewegt hat. (Sehr lebhafter, andauernder Beifall.) Ein grotzer Teil der Senatoren beglückwünschte Salandra. — Di« von Salandra angenommene Tagesordnung Pedotti wurde ein stimmig angenommen. Das Ergebnis der Abstimmung wurde mit sehr lebhaftem, lanq- anhaltendem Beifall begriitzt. — Hierauf vertagt« sich das Haus. Des -rutschen Kronprinzen wünsche für Italien. tu. Mailand, 16. Dezember. Der Baseler Korre spondent des „Eorriere della Sera"' hatte sich 'nfolge der über Leu Gesundheitszustand des deutschen Kronprinzen in letzter Zeit in Umlauf befindlichen ungünstigen Gerüchte bei diesem direkt über die Ursache der Gerüchte erkun digt D-r Korrespondent erhielt daraus ein Tele gramm aus Skcmgy, das 0. Malzahn unter zeichnet ist, and folgenden Inhalt hat: „Ich habe den ehrenvollen Auftrag erhallen, Ihnen für das an Se. Kaiserliche Hoheit gesandte Telegramm zu danken. Der deutsche Kronprinz sendet au» dem Hauptquartier den Ausdruck seiner wärmst »n Sympathie für Italie n." Nachmusterung -er Nichtge-ieuten in Rumänien. (r.) Bukarest, 16. D.zember. (Erg. Draht« bericht.) Die rumänische Regierung wird der Kammer Uuo Gesetzesvorlage unterbreiten, die die sofortige Nachmusterung der Nicht gedient.'n verfügt. kirchliche Nachrichten. -.-Plagwitz: deut« Mittwoch abend 8 Uhr Arieg»- belsUmüe mit anschlieh. A : Paft. Ricychel. v Bbcndmotett« in L -Plagwttz, Freitag, den 18. Dezember, abends Uhr. Freundlich MiNvirkend«: Art Ä. Riedel (Sopran), tzerr F. Lainmlcr Bariton), Herr A. Weide (Violine), Herr P. Geils dorf (Orgel). 1. !> ui ch! S m u s i k von Böttcher, Göhler. Hiller. Nag ¬ ler, Fchreck, Winter n. a. Eintritt frei. — Programm 10 Pi. an den Kirchlüren. üöncheber II«! Ilolel <Iv. linme iiebt-i von, itotlnltvr Itniiviivk (ltetvv IIo<!s- maouijirus 0), 3 Kanton vom i otsüamer 1 »iu.bo!. X mmor von ir»2vr H Isl an 11 a^eluoll tiv «>lt 11 »riu- I »I lll. llssl« uuck staltivn^mr. 08r»w-L»mpva Vein unä Spirituosen SickÜ.lg1»ksbaN I II I^tzOOi 11 luckmi blov!>tr. 20 (Lolco i riitvlgtr.) «I, H« lilinlo: >'ar !nirnnno 50. 81eNkei!kl88en, Kückenleknen, Krücken, Oestdrlnkcsten, öet.tiscstc, blscsttstüstleetc. ^oli. keicliel, steler^lr. IZ Ka ao, 200 Zentner, vaiantiert rein, lb—^0"/<» Jett etali verzoll« a> Lazrr L ipzig l Zeutmi 200 Avgabr aua> zeinner- weiie und nach aurnä is ^chrsstl. L'istellunmn ciriilo W. Lvfflrr, SaliMön r. 16, ll. leg is. E.i. >00 > Zeutnei andere Pötzen Uak 0 s>n ' gr. schlaffen abzugiben. Ami Sck 0 olade in Block und Tafeln «7r» 200 Ktr. mmelar. 'ächs. I» 2pctik-Zw cbeln verlause Frrita., v er Sonn nbenb gr chlotzen ab Babu- io> 1 Ztninkl 8.25 >/Il oder zentnerweise (nur uei Haus 8.75 Angibo! irej. bleibend. Jene Bettungen ervitiet nur ickriuli-b Wait r Krone, Leipzig. Lu h.rstr. 2o pari., rechts. «7»» ^ielie si'igeno. (Zn sctiöner .'iuswöhi bei H. Buhrig, ürirrstzrussrlö.Hobii a nsuof »oi vr r n-Ltoff- netter a zug. »tu« uaoctu Str .6,1 ^«ssi. Gas;U'.>a »pe poub. Nor «lass- 66, II. 7. Mud r-v usle.ephon billig zu o« Musen Süd» ilr pe 50, III. OnlS. Bit anieu, v-old, -ilber, Lianna uw taust tchiria er.Mar t2 t.E». Wo, KcroitWWiM .cknrtbmaf inrna» Veiten, Neumarlt 7d, Eingang is wa. dintzchrn. obuitz ^crvlcUuttlgüttiüüI „Preuo" L-vlaq rage 9. Leltvdon >1022. ?«i Die vorliegende Angabe nmsaiit 4 Leiten. vallptichrisUciter: Lr. Beruh, writrnbcrger. Vrranbportlichc ZLnlUciltr: iür Politik Lr. «lrno Bü«lh«r: Mr die danveirikitu»,, esaltbrr Schindler: iiir t!ew»igrr und sächsische Ängrlrgrnhcilkn Arnold Jiintr: iür Kunst und Wissrn. schasr Lr. Friedrich Lrbrccht: iur Musik tingt« Lrgnitz: iHrrichl g. HaartrlV: für dir Rrisc», Bädcr- und Vrrlrhrz ritung Lndwi« Mrnrr. — Sür den iln>rigentcil Hrinr. Balser. Lrrla»: Lelvtieer La»edlatt. Äru lliä alt mit beschränkter tzaslung. Druck: Aischrr L güisten. Läinllich in Leipzig. Zunbristen sind Nicht prkiäulich zu adrrsiikirn, iondrrn an dru Verlag, in« Siedalrion oder di« Arschästsstril« des Lriozigei Lagrblatte», Eesrlikchast mit beschränkter i'altnnq. ,n richten ll»»,rl»«,t»n Manuskripten ist stet» da» Stack- porto bestnsstgen. Siir «usbeivahrun« und Ndck^h« »ich ktinr Gaoähr lchernom»«
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