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Jahrgang fla;»lgenpr«lfe: L'. »«» av«»arl» ro Pf., Nrklamev l.ra M., »lrlvr flnzrtgrv »Iep,t>t,»ll, vur »pf.4.w>,»»rh»l.Nad..fla,«lg»» »an V»k»r»r« >m amtlichrae«U »irprttt- »eit» 1» PI. ch«schaft»anzr>g»v mit plahvarschritt m vrrttr rrdid». Nadatt ua» Lartf »rti-tgrar »»samtou'i.5M.»a»raus»aöau«schl paNgrduk». fluzrlgrv-Hvnohm«: lodannlagalsr», drt >amttt»rv ,>«>»,» »»»Lrtpzigrr Tagrdtattr» uv» allrn r>nnoocrn-<kxpr»>li»n»n 4r» Zn» uv» -turl^a»»». da»L»ip)tgrreaHeblalr rrscdrtnl Werktag» rmal.Sono- u.ZeIertag»>mal. derUvrr tteüatliov: ün ücn^rliru l7. j.r>> vrra,» vkdiug: kavsa Ur. 4»7.' klr. 639. vonnerslsy. üen 17. vczemver. 1914. Erfolgreicher Vorstoß deutscher Schiffe nach der englischen Östkiifte. Lcarborongh und Hartlepool beschossen. Milm; Uoraringen äer ütttmeicber in Milgalirien. Seit den ersten trüben Novembertagen herrschten in England Unzufriedenheit, Verbit terung und quälende Sorge. Die Bewohner der Küste von Uarmouth hatten den Donner deutscher Geschütze vernommen; deutsche Ge schosse waren aus englischem Boden niedergefal len; und trotz aller Wachsamkeit waren die küh- nen Angreifer den wütenden Verfolgern glück lich entkommen. Das Gespenst des deutschen Ein falls. grausig vorgcahnt in mancher guten und schlechten Schlachtenerzählung, grinste über den Küstenrand des unerreichbaren England. Aar- mouth zitterte, und London schäumte. Aber damit war es nicht genug des Unheils. Fern an der chilenischen Küste, bei Santa Maria, waren fast zu gleicher Zeit englische Kreuzer von dem Geschwader des wackeren Grafen Spee vernichtet worden. Die Beschießung der belgischen Küste mißglückte wiederholt; tue Angreifer zur See mußten mit blutigen Käufen und mit beschädige tsn'Schis en heimwärts dampfen. Deutsch. Unter- feelroore machten Englands Herrschaft über den Kanal zu einem leeren Wahn. Bei Dover, ja fogar bei Le Havre forderte diese gräßliche Pest unerbittlich ihre Opfer. An der Nordküfte von Irland ward das Linienschiff „Audacious" eine Beute des Meeres, als es auf eine Mine ge laufen war, und im Hafen von Sheerneß ver schwand binnen wenigen Minuten das Linien schiff „Bnlwark" in den Fluten — infolge von Selbstentzündung der Munition, wie eine hohe Untersuchungskommission der englischen Oeffent- lichkeit glauben machen will. All diese Ereignisse waren wenig dazu angetan, das Selbstvertrauen der Engländer zu festigen. Im Gegenteil, das jousr so selbstbewußte, selbstgefällige Herrscher volt des Meeres verfiel in eine stumpfe Verzagt- heit oder in eine grimmige Gereiztheit. An klagen über Anklagen hagelten auf das Haupt des Marineministers Churchill herab. Und erst als dieser sich entschloß, Lord Fisher in das fehl besonders schmierige Amr des Ersten Seclords zu berufen, fänstigte sich der Zorn des wütigen, enttäuschten Volks, ebbte der Sturm der Ent rüstung über die klägliche Heimlichtuerei der eng lischen Marineleitung etwas ab. Und Lord Fisher wußte, was er der Eigen liebe der Engländer schuldig war. Er sandte ein stolzes, stattliches Geschwader der stärksten und schnellsten Kreuzer hinaus nach dec Küste von Südamerika, das die unheimlichen deutschen Kreuzer stellen und vernichten sollte. Es war wahrhaftig kein Meisterstück, mit einer überwäl tigenden Uebermacht der tapfer sich wehrenden Schiffe des Grafen Spee Herr zu werden. Aber trotzdem spreizte sich Old England mit die,em lächerlichen, weil cm Grunde selbstverständlichen Siege und heimste gierig die Glückwunschtele gramme der Verbündeten ein, denen zu Lande deutsche Tüchtigteit täglich so herbe fühlbar wird. Da ward die stolze Königin der Meere durch harten Kanonendonner aus ihrem Lieges jubel aufgeschreckt. Recht unsanft ward sie durch deutsche Kriegsschiffe daran erinnert, daß ihr Pochen auf unbeschränkte Leegeltung nur noch das Recht eines Scheins, eines Schattens be sitzt. Abermals, wie bei Parmouth, tauchten aus dem Rebel die Leiber deutscher Kriegsschiffe an den Gestaden Ostenglauds auf und sandten ihren eisernen Gruß hinein in das Land, das uns Deutschen das Daseinsrccht mißgönnt und die Befriedigung unseres Ansdehnnngsbednrfnisies weigert. Aber damit die Engländer merken soll ten, daß sich die deutsche Flotte auch vor kühnen Fahrten in weitere Fernen nicht scheut, richteten die Deutschen ihre Kiele nicht nach den» nahen Barmouth und Lowestoft am Ostausgang des Kanals, sondern na*, der Stelle, die schon in den Inoasionserzählnngen englischer Schrift eine große Rolle gesviclt hat, nach dem 2 !l) Kilometer weiter nördlich von Parmouth gelegenen, befestig ten Scarborough und nach dein gleichfalls befestigten Hartlevool, das noch weiter 70 Kilometer nördlich liegt Ter amtliche Bericht des deutschen Admiralstabs befleißigt sich begreif licher Zurückhaltung. Aber er enthält doch die hochwillkommene Kunde, daß beide Orte be schossen worden find. Wenn deutsche Schiffs- geschützt die mörderischen Stahlgeschosse hinaus senden, dann gibt'S zumeist tüchtige Treffer. Und rote prächtig zur lebhaftesten Freude und Genug tuung de» deutschen Botte- die Geschosse ge- Der Bericht des Admiralstabs. Das Wolffsche Büro meldet amtlich: Berlin, 16. Dezember. Teile unserer Hochseestreitkräfte haben einen Vorstoß nach der englischen Ostküste gemacht und am 16. Dezember früh die beiden befestigten Küstenplätze Scar borough und Hartlepool beschaffen. Ueber den weiteren Ver lauf der Unternehmung können zurzeit noch Leine Mitteilungen gemacht werden. Der Chef des Admiralstabs von Pohl. Vie Wirkung cker vrsevirssung. Das Wolfffche Büro meldet nichtamtlich: Berlin, 16. Dezember. Nach englischen Meldungen find iu Hartlepool über 20 Personen getötet, 80 verwundet und beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Der Gasometer brennt. Die Beschießung der Festung West-Hartlepool begann zwischen 8 und 9 Uhr früh. In Scarborough find zwei Kirchen beschädigt und mehrere Dächer eingestürzt. In Whitby soll die historische Abtei teilweise zerstört sein. Die Bevölkerung flieht in das Innere des Landes. (Wertere Meldungen siebe Seite LZ troffen haben, bas können selbst die im Ver schleiern der Wahrheit leistungsfähigen Englän der nicht verhehlen. Ain schwersten scheint H a r t- lep ool mitgenommen worden zu sein. Dort ist an Gebäuden beträchtlicher Schaden angerich tet worden; die Gasanstalt wurde in Brand ge schossen, und zahlreiche Menschen büßten ihr Leben ein oder wurden verletzt. Auch in Scar borough werden grausige Verwüstungen an. gerichtet worden sein, und das zwischen beiden Orten liegende Whitbh hat auch die Wirkung deutscher Granaten spüren müssen. Viel Fragen über die mögliche Beteiligung eines englischen Geschwaders an der Küstenver teidigung, über den Fortgang und Ausgang und über die hoffentlich glückliche und unversehrte Heimkehr unserer wackeren Schiffe stürmen auf ünS ein. Aber iu der mitternächtigen Stunde, die uns diese Freudenbotschaft brachte, können wir keine Antwort mehr auf diese Fragen hei schen. Gebsn wir uns drum für s erste rückhalt los der jubelnden Freude über die stolze Tat sache hin, daß nun bereits zum zweitenMale mit glücklichem Erfolge deutsche harte Fäuste an den Toren der Äeseste England gerüttelt haben. X. Erhöhte Regsamkeit in Nor-frankreich. GO s Eravenhage, 1«. Dezember. sLig. DrahtderichtZ „Daily News- berichtet aus Rordfrantreich, daß feit drei Tagen die militärische Neosamkeit auf der ganzen Pserlinie bis nach La Baff«'« äußerst groß geworden sei. Es fänden sehr heftige und aus beiden Leiten stark blutige Gefechte statt. Di« Verbündeten wünschten dringerd, das bisherige, jetzt wegelos »nd sumpfig gewordene Gelände zu verlaßen. Sie unter, nahmen Vorstöße in der Richtung La Basis«, 4fpern nnd Dirmuiden. Schwere Verluste -er Zranzosea un- Engländer. Rotterdam, 16. Dezember. „Daily Chroniclc" meldet unterm 15. Dezember aus Dünkirchen, daß die Verbündeten bei den jüngsten Kämpfen um Vvcrn 2t VON Mann in drei Tagen verloren hätten. IB. LZ Vie Zerstörungen französischer Vahahöfe. Dem .,B. L." wird aus Genf gemeldet: Die Schlag auf Schlag einander folgenden Zerstörungen frmqSfischer Vnhnhöf« durch deutsche, schwer— Gw schütz werden im Zosfreicknu Hauptquartier schmerz lich empfunden. Nach den im Bahnhofe von Com - mercy angerichreten Verheerungen werden heute die durch Bombardement verursachte Zerstörung des Bogesenbahnhois Saint Leonard »üblich Saint Die und die daraus notwendig sich ergebende Unterbrechung des Truopennachschubes gemeldet. Dagegen verschweigt die Iofsrenote die gründlich mißglückten, für die Franzosen sehr ver- lustrcichen Versuche, nördlich Verdun und süd. lich Saint Mihiel größere Bewegungsfreiheit zu gewinnen. Die Militärpresse sieht für heut« «inen neuen französischen Vorstoß aus Rich tung Tonl (?) voraus, ferner Operationen aus den Steinbach im Elsaß umgebenden Höhen, wo die Franzosen Verstärkungen erwarten, und in Flandern die Fortsetzung des gestern unerrüllt gebliebenen Bestrebens, bis zu den festen deutschen Stellungen bei ZiNeheke südöstlich Ppern vorzu dringen. Ein beschämendes Zeichen für -ie französischen Deputierten. Der „Disch. Tagesztg." wird aus Rotterdam be richtet: Damit die Franzoien nicht gewahr werden, wie wenige Deputierte in der Front stehen, sind jene Volksvertreter, die im Heere dienen, ersucht worden, bei der Pa rlamentseröffnung am Dezember nicht in Uniform zu erscheinen. Englische Werder für belgische Auswanderung. Rotterdam, 16. Dezember. Die in Belgien und Holland zerstreuten englischen Agenten arbeiten mit Hochdruck, um die Belgier zu einer Massen- auswanderung nach Großbritannien zu bewegen Man gewährt den Belgiern unentgelt liche Be örderung und «ine tägliche Unterstützung von 60 Cents. In England sucht man Vie vinge- wanderten milikärrauglichen Belgier zum Eintritt in das britische Söldnerheer zu preßen. lD. T) Der östrrreichisthe Tagesbericht. Wie«, 1«. Dezember. Amtlich wird mitgeteil«: Wie», 16. Dezember, mittag»: In «altzta» »ad Süd»» «« anrd der ,>r««, r «da S«i«d auf »er ganze, Fra«« verfolgt. Bei Lisko, Krosno, Zaslo und im Bia lat al leisteten starke russische Kräfte Widerstand. Im Dunajetztal drangen unsere Truppe« kämpfend bis Zakliczqn vor. Auch Bachnia wurde wieder von uns ge, n o in m « n. In Südpolen mußten die feindlichen Nachhuten überall nach kurzen Kämpfen vor den Verbündeten weichen. In den Karpathen haben die Russen do, Borrückeu im Latorczatal noch nicht aufg«. gebe«. Im obere« Tal der Nadwornaer Bqstrizqca wurde ein Angriff des Feindes z»- rückgewiesen. Die Besatzung oonPrzemqsl unternahm einen neuerlichen großen Ausfall, wobei sich ungarische Landwehr durch Erstürmung eines Stützpunktes mit Drahthindernisse« auszeichnete. Wie gewöhnlich, wurden Gefangene und erbeutete Maschinengewehre in die Festung g«. bracht. .... . Der Stellvertreter des Chefs des Generalstobes v. Hoefer, Generalmajor. Lisko liegt 48 Kilometer iüvwcstlich von Przc- mysl, Krosno liegt an Ver Bahnlinie, die von Lisko nach Iaslo führt, 50 Kilometer nordw.stlich von Lisko. Die Via la ist ein Nebenfluß des Dunajetz. Zakliczqn, am rechten Ufer des Dunajetz, liegt 28 Kilometer irördlich von Ncusand^k und nur noch 20 Kilometer südwestlich von Tarnow. Bocknia liegt lO Kilometer westlich von Larnom an der Bahnlinie nach Krakau, von dem es :!wa 75 Kilometer entfernt ist. Die Wiederbesetzung dieser 10 000 Einwohner zählenden Stadt durch die Oesterrcicher ist besonders deshalb außerordentlich be- deutsam. weil damit eine Station der Krakau—Lem berger Bahn den Nniien wieder entrißen, ihnen also die Benutzung dieser wichtigsten Bahnstrecke Gali ziens unmöglich gemacht worden ist. Die Einnahme von Bocknia wird zimüicllns die Russen zwingen, ihre rückwärtigen Bewegungen fortzusetzen. Die Nadwornaer Bustriznca entspringt in den Karpathen an der Grenze des Komitats Maramaros gegen Galizien und fließt in nordöst licher Richtung an den Stadien Nadworna und Sta- nislau vorbei in den Dnjestr. Das Elen- in Rulstfch-Po!en. Rom, l6. Dezember. Der „Messaggero" veröjrent licht ein Telegramm aus Warschau, das dos Elend in R u s s i s ch - P o l c n schildert. Das Thermo meter ist ans 8 Grad Kälte gesunken. Hunderte von Verwundeten tresfen täglich in Warschau ein. Viele von ihnen haben Starrkrampf und er« fröre ne Glied maß en. Dazu kommen Tau- i'i'dc von Flüchi.stngen, 15'100 von ihnen fallen schon der Armenpflege zur Last. An Lebensmitteln ist Mangel. Die Kohlen-, Metall- und Textilindustrie, die Werte in Höhe von 750 Millionen Rubel her- st«ll.m. sind lahm gelegt, weil die Kohlen bezirke in den Hönde« der Deutschen sind. Ueber :p>>!)l!tt Arbeiter sind brotlos. Die Deutschen ten nen, so behauptet der Korrespondent, durch ihr aus gebreitetes Spionagcsystem den Viehbestand jedes einzelnen Gehöfts und benutzen ihre Kenntnis bei Requisitionen. Dick Tatsache wird den Juden zur Last gelegt. Auch das Zerstörungswerl der Deutschen, besonders an den Eisenbahnen und Brücken, wird den Juden in die Schuhe ge schoben. jB. LZ Vie Ursache -er russischen Niederlagen. Rotterdam, 16 Dezember Die „Times" melde« über die Lage im Osten, daß cs den Russen nicht gelungen ist, Polen von den Deutschen zu reinigen, nicht weil cs an Truppen oder Mut gemangelt hätte, sondern hauptsächlich wegen der schlechten Verbindungen. Diese Schmie- rigkeit werde sich noch stärker fühlbar machen, wenn die russischen Heere erneut s!) an der Grenze Schle siens j'.) stehen. Die Russen müßten unoerweilt Eisenbahnen in allen Teilen Polens anlegen, west lich vom Mittelläufe der Weichsel, und zwar täglich 16 bi, 20 Kilometer. Gefährlich wäre er. damit zv zaudern. s„D. T ")