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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 10.12.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141210011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914121001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914121001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-12
- Tag 1914-12-10
-
Monat
1914-12
-
Jahr
1914
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veue 8. Nr. S2S. Noryen»Nusyaoe. Leipziger Tageblatt. Donnerstag, l0. vezemver lSl4. Nnr Leiprig una Umgebung Leipzig, 10. Dezember Vas Inkrafttreten -er Vochenhilft «ähren- -es Krieges. Als erste der sozialen Kriegsmaßnahmen, für die aus Reichsmitteln 200 Millionen Mark zur Ver- fügung gestellt werden, ist jetzt die Wochenhilse in Kraft getreten. Sic wird voraussichtlich das Reich monatlich mit 2 Millioncn M ark und die Krankenkassen nut dem gleichen oder einem noch etwas höheren Betrage belasten. Durch das Reichsgesetz vom 1. August 1014 über die Sicherung der Leistungsfähigkeit der kranken- lassen wurde bestimmt. datz sür die Dauer des gegenwärtigen Krieges bei sämtlichen Krankenkassen die Leistungen grundsätzlich auf die Regelleistungen nach der Reichsversicherungsordnung zu bcschränten sind. Die Kassen müssen sich aus die Gewährung von krankenhilse, Wochengeld und Sterbegeld be schränken: sic können zwar, wo ihre Mittel es gestatten, sayungsmäszige Mehrleistungen aufrecht erhalten, doch kann hierdurch natur gemäß volle Abhilfe nicht geschaffen werden. Die Beseitigung der Mehrleistungen, namentlich der Weg fall der Hilie bei der Schwangerschaft nnd der "Rieder tunst der Ehejraucn und der Aufwendungen für die Erhaltung und Kräftigung der neugeborenen Kinder ist im Interesse des Bolkswvhls bedauerlich. Der Bundesrat hat deshalb eine Bcrordnung über Wochcnhilsc während des Krieges erlassen, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind: Wöchnerinnen, deren Ehemänner in diesem Kriege dem Reiche Kriegs-San itäts- oder ähnliche Dienste leisten oder an deren Weiter leistung oder an der "Wiederaufnahme einer Erwerbs tätigkeit durch Tod. Berwundung, Er tränkung oder Gefangennahme verhindert sind, erhalten auf Kosten des Reiches eine Wochen hilfe, wenn die Ehemänner in den vorangcgangencn zwölf Monaten mindestens 20 Wochen oder un mittelbar vor Eintritt zum Kriegsdienst 0 Wochen bei einer Krankenkasse lOrts-. Land-, Betriebs-, Innungs-Krankenkasse), lnappschaftlichen Kranken kassc oder einer Ersatzkasje versichert waren. A ls Wochenhilse wird gewährt: 1. ein einmaliger Beitrag zu den Kosten der Entbin dung in Höhe von 25 ./L: 2. ein Wochengeld von 1 ./^ täglich, einschließlich der Sonn- und Feier tage, sür 8 Wochen, von denen mindestens 6 in die Zeit nach der Niederkunft fallen müssen: 3. eine Beihilfe für H e b a m m e n d i e n st e und ärztliche Behandlung, wenn sie bei Schwangerschafts- betchwerden nötig werden, bis zur Höhe von 10 ./§: 4. ein Stillgeld, falls die Mütter ihre Kinder selbst stillen, von täglich einer halben Mark ein- tchlietzlich der Sonn und Feiertage bis zum Ablauf der l2. Woche nach der Niederkunft. Hat eine Wöchnerin infolge ihrer Beschäftigung 'der freiwilligen Berncherung einen satzungsmäßigen Anspruch aus Wochengeld, io füllt diese Leistung durch das Reich wen. Die Zahlung der Rsichsbeihilsen erfolgt durch die Krankenkasse, der der Ehemann angehört oder zuletzt angehört hat. Die Vorstände der Kassen dürfen statt des baren Beitrags zu den Kosten der Entbindung und an Stelle der baren Beihilfe für Hebammendienste usw freie Behandlung durch »rebamme und Arzt, tonne die erforderliche Arznei bei der Niederkunft und bei Schwangerschafts beschwerden gewähren: sie mässen es aber gleich mäßig sür alle Wöchnerinnen tun. Wo die Wöchnerin auf Grund eigener Versicherung oder wegen fatzungs- mäszigen Anspruchs unmittelbar ärztliche Behandlung und Hebammenhilfe fordern kann, ist ihr diese als das im allgemeinen Vorteilhastere statt der Bar leistung zu gewähren auch wenn die Kasse sich im übrigen für die Barleistung entichieden hat. "lieben den Ehefrauen der Kriegsteilnehmer sollen die anderen Wöchnerinnen, die gegen Krankheit versichert sind, die für jene vorgesehene Versorgung genießen, indem ihnen die unter 1, 3 und 4 genannten Leistungen zu gewähren sind. Die kosten hierfür haben aber die Krankenkassen selbst zu tragen. Soweit die Krankenkassen mit den ge setzlich zulässigen Höchjtbeiträgen die Mittel hierzu nicht besitzen, werden sie ihnen durch die Landes versicherungsanstalten zu geringem Zinsfuß auf 10 Jahre vorgestreckt. RatsbejHWe. Liebesgabenzug. — vaterländischer Abend. In der gestrigen Gesannratssitzung nahm man Kenntnis davon, daß der L l c b e s g a b c n z u g gestern wohl behalten an der Front «in getroffen ist. — Weiter nahm man Kenntnis von einer Einladung des Vaterländischen Vereins Leipzig Lindenau zu einem vaterländischen Abend, der am 10. Dezember 1911 im Gasthos „Deutsches Haus" slattsindet. Spielplatz. Unter Vorbehalt der Zustimmung der Stadtverordneten wurden sür die Einebnung des Spielplatzes an der Lo rüst raße die ver anschlagten kosten bewilligt. Abgabe von Leih-Gaseinrichtungen. Unter glei chem Vorbehalte wurde beschlossen, auf Antrag in kleinen Wohnungen, Werkstätten und Läden Lcih-Easeinrichtungen auf kosten der Stadt gemeinde Herstellen zu lassen, sie den Antragstellern gegen eine im Gaspreis enthaltene Miete unter ge wissen Bedingungen zu überlassen und für die Her stellung ein Berechnungsgeld von zunächst 300 000 , >l zu Lasten des Betriebs der Gasu»erke zu l>ewilligcn. * Das Eiserne Kreuz erhielten der Offizier-Stell vertreter im mobilen Ersatz-Regiment Königs berg Curt Hildebrandt: der Unteroffizier im Res.-Znf.-Regt. Nr. 245 Rarsattuar beim Stadt steueramt Louis Kurth: der Vizefeldwebel d. L. im Landwehr-Regt. Nr. 133 Aufseher der städtischen Arbeitsanstalt in Leipzig Kurt Tannenberger, zurzeit verwundet in Breslau. « Jubiläum. Am heutigen Taae begeht Herr Friedrich M ii l l e r. L.-Volkmarsdorf, das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit im Hanse Hübel k Denck. Kgl. Payr. Hosbuchbinderei. * Universttätsnachrichten Das Vortragsamt des Allgemeinen Studentenausschusses ladet zu einem Vorträge des Geheimrats Prof. Dr. B e t h e Uber das Thema: „Der deutsche Student und der Krieg" ein. Der Vortrag findet morgen, Freitag, abends '0 Uhr--, t., im Hörsaal 40 statt. Alle Studierenden sind zu dieser zeitgemäßen Veranstaltung besonders cingcladen. * Eine Kriegsschreibstuve sür Aelduostsendunaen befindet sich auch, wie in Ergänzung unseres Artikels in Nr. tl23 mitgeteilk sei, in Leipzig-Gohlis, 21. Bezirksschule, Ecke Aeußere Höllische und Breiten felder Straße. * Tee Studentische Mäechrnaunschuß an der Uni» uersität Lei»,iß hat auch in diesem Kriegssemester seine Tätigkeit wieder ausgenommen. Es werden den kleinen Kindern au» den Bezirksschulen Leipzig» an der Hand farbiger künstlerischer Lichtbilder lDer- lag Joses Scholz. Mainz) die alten deutschen Märchen erzählt, und es ist immer wieder hervorgctreren, daß dadurch ein wirkliches Bedürfnis ausgesüllt wird. Die Gesamtzahl der Kinder, die im vorige n Winter die Märchenstundcn besucht haben, beträgt etwa 13 000. * Drucker und Verleger von Kriegsposttarten und -Bilderbogen werden auf die im amtlichen Teile der heutigen Nummer vom Polizeiamtc veröffentlichten oberbehördlichen Vorschriften hingewiesen, nach denen Druckerzeugnisse oder Entwürfe der genannten Art vor ihrer Verbreitung der Pressestelle des König!. Ministeriums des Innern zuDresden zur Ge nehmigung vorzulcgcn sind. * Liebesgaben sür da» Reservelazarett I am Tauchaer Wege sind besonders erwünscht. Es handelt sich um etwa tausend Verwundete und Kranke, für die Gedrauchsgcgcnständc wie sie für jeden Soldaten in Frage kommen, er wünscht sind, besonders Zigarren und Ziga - retten. Von der Uebcrweisung von Lebens und Genußmitteln bittet man jedoch abzuschen, da diese in genügender Zahl vorhanden sind. 2in Interesse des Dienstbetriedes würde die Abgabe der Liebesgaben am besten in der Zeit von 2—6 Uhr nachmittags erfolgen, und zwar lediglich in der I. Abteilung, d. h. im früheren Garnison lazarett. Berufsberatung von Kriegsinvolrden. Am Mittwoch, den 10. d. M., wird Dr. med. Paul Stresser im Saale des Vereins für Bolkswohl, Löhrstroße 7, einen Vortrag über Berufsberatung von kricgsinvaliden halten. Die Einladung zu diesem Vortrag geht von der Leipziger Ortsgruppe des Vereins für Volkshygiene, dem Leipziger Heim für gebrechliche Kinder und dem kürzlich ins Leben gerufenen Leipziger Ausschuß der Kriegsinvalidcn- fürsorge aus. Bei dem allgemeinen Interesse, das jetzt die Fürsorge für unsere Verwundeten findet, sei auf diese Veranstaltung besonders hingewiesen. Ter Evangelisch-nationale Arbeiterverein Leipzig tE B ) teilt über scinc kriege-arbcit mit Au» den Gruppcu- büchereie» wurden t.'tt gceianete Bücher entnommen uni- diese hcm Noten tireii; und den« Lazarett L Lonnewiki überwiesen .in einer allgemeinen ^iebe»gahen>ammlung bewilligte der Ge>'aml Vorstand eine greZiere v-umwc zum 'Zlnlaus non Ttivtnwtte. ^Irümpsc. Pul» und Lhrwarwer «Indien eine Rvialil. Biilatiedcr- ,>innen Mitte voriger Bloche in eine groszc »öle mit Liebes gaben sür 3«Z Mann an die Front abgegangen Für die im Felde helfenden Mitglieder iandlen die einzelnen Gruppe» We,h- »achlepakcte. Tic Kinder der Kricgotcilnchiner und der arbeitL- loien Mitglieder sollen zu Weihnachten bedacht werden. * Landstnrmvllichtige tun gut, sich wahrend der kurzen Zeit bis zur Linnellung beim Militär entsprechend körperlich vonubertileu, um den nnaue-bleiblichen '.'lnsuenguugen oc» Ticnltej gewachsen zu sein. Recht gute Gelegenheit zur Ausbildung bietet sich jcht dadurch, dass einige seit drei Monaten zu Leipziger Regimentern eingezogene Mitglieder des Leipziger Turnvereins, die seil dieser Feit als Unterossizierc mit der Ausbildung von Ersaprescrvislen, Xriegsireiwilligen und Landnuriuleulen betraut lind, siel» freiwillig erboten haben, nach ihrem auttrengcuden Ausbildungsdienn tagsüber, auch noch abends in der Turnhalle a >n M envlan sogeuannic Land stuimriegcn Tienslags und Freitags sonne Montags und T-onner»- tags ' .0—s.Ftt Uhr abend? zu leiten. Ter monatliche Beitrag ist aiif <,'» Pt. sesigeirul Ter Eintritt kann von Ireute Tounerrtag abend an in der Turnhalle am Mesivlap cnolgen. * Die Polytechnische Gesellschaft veranstaltete am vergangenen Freitag im „Elysium" ihren letzten Vortragsabend in diesem Jahre. Zum geschäftlichen Teil Hab der Vorsitzende Direktor Sack bekannt, daß das Gesamtergebnis bei dem Vaterländischen Abend den Betrag von 287.// ergeben habe, so daß für An schaffung von Liebesgaben — zuzüglich der aus der Vereinskasse überwiesenen 200 ./L — 487 zur Ver fügung stehen. Der Vorsitzende bat ferner die von der Handelskammer geplanten öffentlichen Vorträge zu besuchen und Eintrittskarten hierzu in der Geschäftsstelle des Vereins Tröndlinring Nr. 1 zu entnehmen. Architekt Stehmann berichtete als Vorsitzender der Kommission sür Liebesgaben, daß bereits an 28 im Felde stehende Mitglieder des Ver eins Feldpostpaketc mit Liebesgaben abgesandt sind und ersuchte darum, weitere Adressen eingezogener Mitglieder mitzuteilen. Der Vortragende des Abends, Th Meentzen-Moritzburg, sprach dar auf über „Die Wundcrwelt Indiens". Aus gehend von der Urgeschichte Indiens schilderte der Redner die Entwickelung dieses Landes, seine Erschließung, seine Bewohner. Bauten usw., ein Land in dem die krassesten Gegensätze sich überall gegen über stehen Ganz vorzügliche von dem Redner selbst aulgenommene farbige Lichtbilder trugen dazu bei das Znteresje der zahlreichen Zuhörer bis zum Schlüsse wachzuhalten. Dem Vortragenden wurde reicher Beifall zuteil * Verein Argen die Kriegsnot 1914. Unter diesem Namen hat sich in Leipzig ein Verein gegründet, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Arme für die Dauer des Krieges und bedürftige Damen und Herren aller Stände durch billigen, kräftigen und sättigen den Mittagstisch zu unterstützen. Auch wird unent geltlicher Unterricht in der Führung des Haushaltes, im Kochen sowie im Zuschneiden und Anfertigen von Damenkleidern unter fachmännischer Leitung erteilt. Ferner haben es sich die Begründerinnen des Vereins, Frau Dr. Rehburg und Fräulein Starke, zur Ausgabe gemacht, durch wohltätige Veranstaltungen zum Besten der Armen sowie Weih nachtsbescherungen für die Waisen gefallener Krieger und arme Kinder das Los so vieler durch den Krieg unschuldig in Not Geratener zu bessern. Das Vereinshaus befindet sich Elstetttraße Nr 7, II. Stock Die Eröffnung des Mittagstisches hat am Montag stattgesunden. Damen und Herren in reicher Zahl haben sich bereits ein gefunden, zumal da die weißgedeckten und blumen- aeschmücktcn Tische und die sauberen, dellen Räume sehr einladend wirten. Neben den Speiseräumen befindet sich ein Lesezimmer, das nach dem Mittags mahl zum Ausruhen einladct. Bei dieser Gelegen heit sei noch besonders aus das von dem oben- genannten Verein veranstaltete und heute Donners tag abend 8 Uhr im Feurichsaal stattfindende W o hl t ü t i g k e i t s k o n z e r t zum Besten der Christ bescherung für Kinder gefallener Krieger hingewiesen, zu dem hervorragendeKünstler ihre Mitwirkung bereit willig zugesagt haben. 2m Interesse der guten Sache ist der Veranstaltung ein schöner Erfolg zu wünschen. * Die geographischen Grnndziige Rußland». Die Vortragsreihen des Vereins sür Volkswohl nehmen morgen, Freitag, abends punkt 8'/, Uhr ihren Anfang mit dem Lichtbildervortrage des Privatdozenten Dr Erwin Scheu Uber: Die geographischen Grundzüge Rußlands. Unter Hinweis aus die Anzeige in der vorliegenden Aufgabe machen wir darauf aufmerk sam, daß die zeitgemäßen lehrreichen Veranstaltungen kür jedermann zugänglich sind und im Saale Löhr- straße 7 stattfinden. * Rede zur Feier de» 18. Oktober. Die vom Reichstagsavgeordnetcn Felix Marquart bei der Feier des 18. Oktober am Völkerschlacht Denkmal gc haltens Rede ist im Verlag von Böhme L Lehmann erschienen und sowohl unmittelbar vom Verlag als auch durch die Buchhandlungen zu beziehen. Der Reinertrag ist sür einen mildtätigen Zweck bestimmt ' Der Verein Hon»»,Utzer»-,«en» keip»i«-»»8 v»> anjtott-te am -Temntag im „TeutstPen Haud" seinen zmeiien Dahltöttqfntjadend zum Bene» der kr'kg»not»p'nde für Leiv»'-, der sich eine« sehr reg", Besuche» erfreute. Der vom kmpst-er Tonkünnlerorck»eü»r gespielte Pa rnhe>T<bü»en marsch Rr tV und die Luncuüre ,u „Leichte Eavallcric" leiteten den Abend ein. Herr äch » clIe trug mm einige zeilaemahc Gedichte vor. Fraulen, Töpfer erficulc puiöi den Gesang dreier Lieder, non vcnen Brabm» „L müßt' ich doch den Wen zurück" befoiweren Beifall fand. «In bei» iin I. Teil zn Gehör gebrachten Traucrfpiel „Tic Heimsehr" war vor allem Frl. -T ch n e i d e r » Frau Fvbanna und Herrn schnelles Heinrich Torner, der nach 16 Fakten ücmikebrendc erste Gatte Fran Fokanna», Figuren von grosser Wirkung. Mit dem klavicr- vortrag „Tic Völkerschlacht bei Leipzig" von Frl. Men er fchios; der >. Teil de» Konzerte». Fm 2. Teil erzielte Herr .Zimmermann mit dem Vortrag der Lieder „Eelwsucht" von Rubinstein nnd „Krieger» Abschied" von Forttg lcbkasten Bei satt, ebenso mit dem Gesang von „Tlolzcnscl» »in Rkein", von Frau Tircktor Kleinod mit grotzem Verständnis bc gleitet, kräftig wurde der gemeinsame Gesang von „Teutich- lanv, Teuti'chland über alle»" angestimmt. Tas Lebensbild „scheiden" sanv durch die Spieler eine recht gute Wiedergabe. Jedenfalls ivird auch der zweite Wotiltätigkeilsabcnd des Vereins dein guten Fwcck einen gröberen Beitrag erbracht haben. * Die Blumensäle haben im Monat Dezember auf das immerhln etwas eintönig wirtende „Feld grau", das sie noch im vorigen Monat zur Schau trugen, verzichtet. Man hat etwas frischere Farben aufgetragen und dadurch ein Mittelding geschaffen, das zwischen dem „Kabarett" vor dem 1. Auvust und der „Kleinkunstbühne" nach dem 1. August steht. Eine Kleinkunstbühne nach Art eines Kabaretts gewissermaßen, im übrigen eine sehr unter haltsame Neuschöpsung, deren Darbietungen sich wohl zusehen läßt. Johannes Richardy.der treu bewährte musikalische Leiter der Blumensäle, versieht auf der neuen Bühne das Amt, das man früher mit „Conferencier" bezeichnete und heute vielleicht als „Sprecher" benannt werden kann. Er bat nicht nötig, die Künstler und Künstlerinnen vor ihrem Auftreten schon mrt einem Aufwand von viel Worten zu empfehlen. Die Leistungen sprechen für sich selbst. Josef Schäffer ist selbstverständlich auch im Kriege und unter der Fahne der Kleinkunst der vom Kabarett wohlbekannte Jeremias Jammer meier geblieben und als solcher singt er seine Schauerballadcn, teils mit militärischen, teils mit erotischem Einschlag. Lisa Seebach nennt ^ich schlechthin „die stimmgewaltige Sängerin", sic kann es mit Fug und Recht tun, denn Sängerinnen, die zugleich Sopran und Bariton singen können, wird es wenige gebe». Walther -Lenauist ein Gesangsduett, bei dem sich Schlichtheit des Auftretens mit sym pathijcher Vortragsart vereint. Nur darf man hoffen, daß die „Katzensercnade", die nicht gerade zu den besten Dichtungen von Rideamus gehört, vom Podium verschwindet. Else Leonardi weilt zum ersten Male in Leipzig, hoffentlich aber nicht zum letzten Male. Hoffentlich bringt sie uns dann aber auch neue Lieder mit, denn so gerne man es hört, daß kleine Mädels artig sein müssen, und so gern man dem zuhört, was Kinder erlebten, ebenso gern wird man sich von Liedern wie Len „drei patrioti schen Liedern" Waldaus erfreuen lassen. RoseHör st kommt als Humoristin vom Strand der Donau zu uns und kann als solche und als Bundesgenossrn darauf rechnen, daß wir auch da einmal ein Auge zudrücken, wo .. . na ja, wo sie uns ausländisch kommt Ein humoristischer Wechselgesang „tt nsere Feinde in der Karikatur" und ein niedliches Volksstück „Wie bei K aisc rs" vervollständigen das unterhaltsame Dezemberprogramm der Blumen säle. * In dem 18. Wohltätigkeitskonzert des Leipziger Männerchors, das zum Besten der aus dem Auslände vertriebenen Deutschen sbeionders der Leipziger) nächsten Dienstag in der „Alborthallc" unt.'r Mit wirkung des Kammersängers Alfred Käse statt findet, kommt u. a. der „Fahnenschwur" von Siegfried Wagner nochmals zum Vortrag, um diese machtvoll : Komposition auch den Besuchern der Konzert: des Leipziger Mannerchors oorzufiihrcn. Näheres stehe Anzeige. L. Gestohlene Bilder. Auf der „Bugra" sind in letzter Zeit zwei Bilder abhanden gekommen. Das eine. das eine tanzende Bajadere darstellt, ist ohne Rahmen 64),ttX36>< Zentimeter groß, das andere, eine Vase init Orchideen und Veilchen, 63!:)<46^> Zentimeter groß. Wer über den Verbleib der Bilder etwas angeben kann, wolle der Kriminalabteilung Mitteilung machen. I'. Warnung vor Taschen- und Sarderobedieben! Wie immer um die Weihnachtszeit, so nehmen auch jetzt wieder di« Taschen- und Handtäschchendiebe die Gelegenheit wahr, das sich vor denSchaus e nster n und Schaukästen drängende Publikum zu bestehlen. In erster Linie sind es sie Börsen, Brieftaschen „>rd Handtäschchen, auf die cs die Langfinger abgesehen haben und die in dichtem Gedränge auch verhältnis mäßig leicht zu entwenden sind. Auf der anderen Seite machen sich aber auch die Earderobediebc, ganz besonders die Paletotmardcr, jetzt in recht unlieb samer Weise bemerkbar. Da die Polizei allen diezen Dieben nur schwer bcikommen kann, so muß dem Publikum dringend angcratcn werden, selbst auf seine Sachen und die Umgebung zu achten, damit den Spitzbuben gegebenenfalls das Handwerk gelegt werden kann. Für jede sachdienliche Angabe, die gc eignet ist, solche Diebe zu überführen, ist die Kri minalpolizei dankbar. * Der beleidigte „Zeitzer Anzeiger für Stadt und Land". In Zeitz haben sich Dinge ereignet, über die der ,Meitzer Anzeiger für Stadt und Land" unter der Spitzmarke „Falsche Gerüchte" berichtet. Es sind dieselben Dinge, wie wir sie am Montag und Dienstag auch in Leipzig kennen gelernt haben: „Man" hatte Betrachtungen über Hinden burgs Siegesbeute bei Lodz angestellt und war enttäuscht, als man amtlich erfuhr, daß „nur" 5000 Gefangene gemacht seien. Der „Zeitzer Anzeiger für Stadt und Land" glaubt nun feststellen zu können, daß die falschen Gerüchte in Leipzig ihren Ursprung hätten und läßt aus dem Schluß satz seiner Betrachtungen: „Man glaube deshalb aus wärtigen Mitteilungen nicht eher, als bis sie durch die hiesige Presse bestätigt sind, die ebensogut und schnell mit den amtlichen Nachrichten versehen wird wie die großstädtische Presse", erkennen, daß er die Quelle der aus Leipzig kommenden falschen Gerüchte in einer Mitteilung der Leipziger Presse erblickt. Wir glauben cs dem „Zeitzer Anzeiger für Stadt und Land" ja gerne, daß er beleidigt ist, weil die Zeitzer ihrem Moniteur nicht unbedingtes Vertrauen ent gegenbringen, möchten aber in diesem Falle bemerken, dag die Leipziger Preffe auch nicht ein einziges Wort über eine angebliche Riesenbeuie Hindenburgs ver öffentlicht hat, im Gegenteil allen „falschen Ge rüchten" mit Nachdruck entgegengetreten ist. " Neuer Leipziger Mannergesangverein. Das am Mittwochab«,tt> in der Alberthalle des Kristall palastes veranstaltete Wohltätigkeitskon- zert des rührigen Vereins soll dazu dienen, bedürf tigen Angehörigen gefallener Helden der Garnison Leipzig eine Unterstützung zukommen zu lasten. Schon um dieses guten Zweckes willen war der überaus starke Besuch der Veranstaltung mit besonderer Freude zu begrüßen. Und er war, wie der Rechts anwalt beim Reichsgericht Dr Süpfle. zurzeit Hauptmann und Kompanieführcr im Ersatzbataillon Nr. 107, in seiner Ansprache betonte, ermattet nwrden im Hinblick auf die ausgezeichneten Beziehun gen, dl« von jeher zwischen der Einwohnerschaft und der Garnison Leipzig bestanden, und dann mit Rück sicht auf die derspwllojc Opferfrrudigkeit die do-^ deutsch« Volk in dieser furchtbar ernsten Zeit bereits bewiesen bat. Der uns ausgedrängte Kamps werbe von uns roeiteraeführt werden bis ans Ende. Deutsch land muß bestehen, so führte der Redner unter dem Beifall der zahlreichen Hörerschaft au». Unter Hin weis auf die deutsche Geschichte in den letzten hundert Jahren behandelte er dann die Frage noch de» Ur fachen des uns ausgczwungenen Verteidigungskriege? und schloß mit der in Gerhart .Hauptmanns Jahr hundertfestspicl enthaltencn Mahnung: „Macht Deutschland von der Fremdherrschaft frei, sorgt, daß Deutschland einig sei, seid selber frei." Freudig stimmte die Zuhörerschaft in das Hoch auf den Kaiser, den König von Sachsen und das deutsche Vaterland ein^ und im Anschluß hieran erklang der gemeinsame Gesang des Rattonalliedes so wuchtig und zuversicht lich durch die weite Halle, wie in den ersten Mobil- machungstagen. Der durch den Abgang von zahl reichen Mitgliedern zur Fahne zwar etwas ge schwächte Verein hatte das wohlgelungcne Konzert mit Greils Graduale unter der sicheren, zielbewussten Leitung Max Ludwigs stimmungsvoll eröffne*. Wie dieses, so gelangen auch die weiteren Chöre, so u. a. Neumanns „Trompeter an der Katzbach", Dürrners „Sturmbeschwörung" und der Torgauer Marsch lTatz von G. Schumann) in glänzendem Stile. Als Solist des Abends wirkte in selbstloser Weise Kammersänger Walter Soomcr mit. Er wurde für scinc prächtig:n Liederspcndcn natürlich entsprechend gefeiert. Unter diesen befanden sich auch vier wirkungsvolle aktuelle Lieder von Heinrich Platzbccker, der am Klavier saß, die äußerst bei fällig ausgenommen wurden, so daß Sänger und Komponist vielmals danken mutzten. Der gemein same Gesang des „Altniederländischen Dankgebets", unter Orgelbegleitung des Kantors Otto Lange, beschloß die würdig verlaufene Veranstaltung. * Lützschena, 9. Dezember. Zum Nachfolger für den am 1. Oktober d. I. in den Ruhestand getretenen Pfarrer Meltzer wurde in der am Dienstag abend abgehaltenen Kirchenvorstandsjitzung einstimmig Pfarrer Tammenhain in Zabeltitz gewählt. Vie Grganijation -es internationalen Zahlungsverkehrs. Einen weiteren Vortrag in dem von der Handels kammer veranstalteten „Wirtschaftspoliti schen Zyklus" hrclt gestern im Großen Saale des ., Z e n t r a l t h c a t c r s " vor einem zahlreichen Publikum der Dozent an der hiesigen Han delshochschule D r. Georg Obst über dos Thema: Die Organisation des interna tionalen Zahlungsverkehrs. Der Redner, der sich durch seine publizistische Tätigkeit auf dem Gebiete des Geld- und Bankwesens ein großes Ver dienst erworben hat. führte uns in seinen Aus führungen aus den Zeiten primitivster Tauschwirt schaft durch die geschichtliche Entwicklung des Geldes und seiner Surrogate bis auf die Höhe des modernen Bankwesens, das durch die Gründung der Reichsbank für die Regulierung des Geldumlaufs und für die Ausgestaltung des Zahlungsverkehrs in der Dolks- und Weltwirtschaft von so weitgehender Bedeutung geworden ist. Nach einem Ausblick auf die Entwick lung des natronalcn Zahlungsverkehrs, der durch den Ausbruch des Krieges hinsichtlich den Notenausgabe, des Steucrkonlingents usw. jo manche Modifikation erfahren hat, wies der Vor tragende besonders darauf hin, daß das Gold dem Zentral notenin st itut gehöre und Laß Reichskassenscheine sowie die bereits aus früheren Kriegen bekannten Darlehnskassenscheine als voll wertiges Zahlungsmittel zu betrachten seien. Im internationalen Zahlungsver kehr unterscheidet der Gelehrte verschiedene For men, und zwar zunächst nach den Subjekten, zwischen denen Zahlungsübertragungen stattfinden. Ferner sind auseinandexzuhalten isolierte und bank mäßige Organisation des internationalen Zahlungsverkehrs. Letzterer wurde durch den Aus bruch des Krieges größtenteils ousgeschaltet, an Stelle -es Kredüverkchrs trat wieder die frühere Geldwirtschast Die Verschiebung von Angebot und Nachfrage, nicht etwa die deutschen Währungsver hältnisse. hat eine Verschlechterung der Va luta herbeigcsührt. Die Devise Deutschlands muß naturgemäß in Holland sinken, da sie infolge der Un gunst '^er Erportoerhältnisse dort niedriger bewertet wird. Auch hierin ist bereits in den letzten Wochen wieder eine Besserung eingetreten, worauf außer anderen Momenten die Wiedereröffnung der ameri kanischen Börse nicht ohne Einfluß geblieben ist. Wenn bisher England als der Zenkralpunkt de.- internationalen Zahlungsverkehrs gegolten hat. st- dürfte cs diese Stellung nach dem siegreichen Erfolge unserer Waffen wohl kaum innebehalten. Bereits unsere Entwicklung des Giroverkehrs, durch den durch einfache Uebertragung größere Fordern» gen ausgeglichen werden, stellt Deutschland ans ein-' weit höhere Stufe des Zahlungsverkehrs, als sie England trotz der großen Ausdehnung dos Scheck verkehrs bisher erreichen konnte. Es wird nun n» uns sein, sür alle Zukunft Maßnahmen zu treffen, die Deutschland die führende Stellung im internationalen Zahlungsverkehr verschaffen und den Markwechsel zu der gebührende» Rolle verhelfen. Das Gold, das bisher in unsere'" Zcntralnoteniustitut aufgestapelt wurde, dürfte die Grundlage bilden für die künftige Ausgestaltung ein:s freie» Goldmarktcs in Deutschland. —>iN— Leipziger veremsledea. * Unabhängiger Blldung»vcrei» sürö per sönliche und üssentlichc Leben. Freie Rede vereinigung. Zchuistratze 3. „Fum Augusttner", Erdgesckwtz Veuic Ti'nner»iaq, abend» von !> Uhr an, töricht Herr Bauer i u». über „Gold und Geld". Freier Betuch un> freie Ausgvrache. * G r u u v e Leipzig des Verein» ehemaliger F ü r u c n > cki >i t c r. Toniier»leg. öen 10. Te.ember. abend » 6 Uhr, iin Vaiiagezimmce von U-iping k Helbig. Li-ipeia. -Lckilongaitc 2? 2 >. H a u v i v > r t a m ni l u n g. Tageooikinung: Erstattung de-- Fabre»beruht». Rechn>>ng»ablegung, Vorü.nih»waöl Jeder alte Füllicnichiiter in lvilUomme». Wanderburschen tt- V.Z. Tomi> r»tag, den 10. Te- umher, abentu- !>> Ul>r, Wanderlmrtrhenoeriommttina. — Tonn- abend, den 12. Teumbei, abend» !) Ukr. Endnatio»' „T" in Tölih, nach Fetkhivih. Führer: »?eime. — Zonnlaq, den tt). Tezcittber, früh 8 Uhr, Endstation rfeio-im. »ach Matzlau. Führer: Krell und Pfalz. Rrßfe un- Verkehr. * Tie International« Transportgesell schaft Gebrüder Gondrand .IG., Filiale Leipzig, übernimmt di« Venracknuna von Gütern van und nack A » t w e r v c n , Brüssel, Gent und Bre vier». Ebenso befördert dieselbe Reiiegepöck ii»iv aus Sriefkasten. * Landsturm. Die Anordnungen des Kaisers be treffend den Landsturm gelten auch für Sachsen. Die näheren Ausführungsbestimmungen werden vom säch sischen kriegsministorilim getroffen. und X/il-Ollllkll
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