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Nr. S57. Lldrnü-Ausgsve. Seit, 3. die ltallenkjche kablnettskrifls. R«m, 2. November. Der König wird sich heule mit Manfredi. Marcora, Giolitti, Sonnino, Luzatti, Tarcano, Sacchi und Bisolati über die Lage be sprechen. Rom, 2. November. Zn einem ..Eintracht" über schriebenen Leitartikel sagt „Giornale d'Italia": Die parlamentarische Krisis wird mit weitem Blick und großer Schnelligkeit gelöst werden. Das Land, das eine ruhige und vertrauensvolle Haltung zu Salandra aufrcchterhält. wird heute das gleiche Schauspiel der Ruhe und isieschlostenheit bieten. Die Parteien und parlamentarischen Gruppen wer den Manneszucht beweisen. Salandra wird mit der Bildung des Ministeriums beauftragt werden. Sein Ruf wird an Männer von gutem Willen ergehen und kann nicht wirkungslos verhallen. Es gilt, eine starke, gewissenhafte und erleuchtete Regierung zu schaffen. Eintracht ist die erste Bürgerschaft und das vornehmste Interesse für das Vaterland. n Bon unserer Berliner Redaktion wird uns noch folgendes mitgeteilt: Berlin. 2. November. Der italienische K a b i n e t t s w c ch s e l in diesem Augenblick ist von manchen Seiten mit der Zuspitzung der Ding« 'm nahen Trient in Verbindung gebracht worden. Diele Ausfassung wrrd in hiesigen unter r'chteten Kreisen nicht geteilt. Man verweist darauf, das; die Anfänge und die Ur'ache der nun cingetrete nen Kabinettskrise weiter zurückreichen. Im Grunde har sie begonnen, als 'einer eit die Differenzen im K r i e g s m i n i st e r i u m d.ssen Neubesetzung not wendig mochten. Dann kam der Tod San Giu lianos und dann der neue ministerielle Konflikt über die Höhe der Heeresforderungen, der mit dem Ausscheiden Rubinis endete. Wer sich dies« Entwicklung der rralienischen M nisterkrise vcrgegen wärtigt, wird in der Tat zuzugeben geneigt sein, dast der Ausbruch des Krieges zwischen der Türkei und Rügland ihn nicht gut verursacht haben kann. lieber die künftige Haltung Italiens ist narürl ch im Augenblick schwer etwas zu sagen. Diese Dinge sind noch vollkommen im Flust und alles wird davon abhanden, wie das künftige Ministerium im einzelnen und in seiner Gesamtheit aussehen wird. Hier nimmt man einstweilen an, dast Salandra mit der Neitb'Idung betraut wird und wird darin die Gewähr sur das Verharren Italiens in der b i s h c r i g c n Haltung sehen. Libpen bleibt unberührt vom islamitischen ftusstanü. vih. Berlin, 1. November. In einigen ita lienischen Blättern ist die Besorgnis geäußert war. den. dast nunmehr nach dem Ausbruch der Feindselig keiten im Orient die islamitisch« Bewegung auch nach Libyen ü bergreifen könnte. Wie wir demgegenüber feststellen können, liegen Zusiche- rungen der Pforte vor. dast sie in Berück sichtigung der italienischen Interessen olle erforderlichen Mastnahmen trifft, um die isla mitische Bewegung von Libyen frrnzu» halten. Marokko gegen Frankreich. lu. Frankfurt a. M., 2. November. Aus Zürich wirb der „Frankfurter Zeitung" berichtet: Dem Petersburger „Rjetsch" zufolge sind in Marokko graste Unruhen nusgebrochen. Täglich ist der Auf. stand gegen Frankreich zu erwarten. Tür- kischc Emissär? fordern zum Heiligen Krieg gegen Frankreich auf. Militärfteuer in Rußland. Iu. Frankfurt a. M., 2. Nov.'mber. Wie der „Frankfurter Zeitung" aus Petersburg gemeldet wird, hat das Finanzministerium b.'schlossen, eine Militärsteuer einzusührcn für Personen, die in den letzten 22 Jahren nicht gedient Haden. Die Steuer betrage 1 Rubel bei einem Einkommen unter 1000 Rubel, und bei einem Einkommen über IWO Rubel .">0 Prozent der Einkommensteuer. Das Ministerium verspricht sich 84 Million.'N Rubel jährlich aus dieser Steuer. Niederlage -er Serben bei Na-enkowe. tu. Budapest. 2. November. Neber die noch an dauernden Kämpfe zwischen der D r i n a und Save im sogenannten Marva-Gebiet wird berichtet, dast die Serben vor Radcnkowe neuerdings eine Niederlage erlitten. Es wurden über 1000 Mann gefangen und viele Kriegsbeute gemacht. Mehrere hundert Serben sind in den Kämpfen zu grunde gegangen. („Frkf. Ztg.") Veutfche Zliegerbomben für Nor-frankreich. Kopenhagen, 2. November. (E i g. Drahtber.) Die deutschen Tauben setzten ihre Flüge über die nordfranzösischcn und belgischen Orte fort. In Bo- thu ne, Dünkirchen und Nieuport warfen sie Bomben nieder, wobei zahlreiche Menschen getötet wurden. l4 nbardt, f.-Regt. muptm. berltnt. Schulze. (Füs.-) -chmidt, rr Res. !. Znf.- ne. den f.-Regt. ts. von Schier- »auptm. Frhrn. r-Regt., berltnt. priesen, Albert" !- Sus., n Ltnt. Ober- Nr. 17 ig von l.-Regt. i.-Regt. :ußen", berltnt. 12. den tnt. der !8, dem lenspeck, t.-Rezt. er Res. r Ober- eldart.- sustart.- Brink. . - im Pion.- l Ltnt. o.. dem Nr. 2. ircytag, Ltnt. i. Laux, 0, dem er Res. — im Landw? tz, dem Landw. n Res., icr und hilippi, l Ltnt. Ir. 103. ft. 104, Lorenz, Neuner, ftusius, s. -Rcgt. n, dem Plätte berltnt. n Ltnt. 2, dem Meh- ittrow, — tm chmidt, n Res.- Lairdw. , Hage- t. -Regt. czel im er Res. ll. Re- '. Win- Jeynig, ltnt. d. . Kicr, nt. der — im :r Res. r Ltnt. r. 107. :r Res. nt. der Ltnts. , denr Ersatz- Ersatz -Ersatz- n Ltnt. Obcr- >ei der X. Er- ' siriff Bette tollen. te den illkür- ruhig — das il'n?" !l ein lugen, tiefer, und nelius sstepve Türe e ivnr hl im igencs ir sie, t, lag cingc- i ihre »zeige .f den Tann e das :aunn- ie sich i eine Ober- h ein r auf if der räncn lang. aber ränen ülontay, 2. November lSl4. satz-Div.. dem Oberltnt. der Res. Stelzner, dem Ober« ltnt. Loser. — bet der Ersatz-Abt. de» 4. Feldart.- Regt». Nr. 48, XIX. Ersatz-Div., dem Oberltnt. der Landw. Brand bet der Art.-Mun.-Kol. Nr. 10. XIX. Ersatz-Dio., dem Oberltnt. der Landw. a. D. Hasche bei der Sanität»-Komp. Nr. 5. XIX. Ersatz-Div., dem Oberarzt Dr. Krug beim Armee-Oberkom mando 3, dem Oberarzt der Res. Dr. Günther beim Stabe der XIX. Ersatz-Div.. dem Oberarzt der Land wehr Dr. Göbel tm Res.-Iäg.-Bat Nr. 13, dem Assi stenzarzt der Res. Lochmann bet der Res.-Santtäts- Komo. Nr. 2, XIX. Ersatz-Div., dem Oberveterinär Müller beim Armee-Oberkommando 8. dem Veterinär der Res. Dr. Sicgert bet der 1. Landw.Eskadr. XII: Leipzig und Umgebung Leipzig, 2. November. Zanrttiennachrichten. verladt: Irl. ftatdarina Bosch in Hcivjig mit Hcrrn Boul Otto Mücke! in Zürich. — Irl. Lotte Raumer mit Herrn Heinrich Treveü in Leipzig. — Irl. Martha User mit Herrn Hermann Weber in L.-GohliS. — Frl. Gertrud Jahn mit Herrn Otto Tanzet in Leipzig. — Frl. Marie Kirsten in Leipzig mit Herrn >iurt Hecht in L.»Lindenau. — Frl. Else Schmidt mit Herrn Alois Busch in Leipzig. — Frl. Gertrud Seidel mit Herrn Rudolf Geiler in L.^Reudnitz vermählt: Herr Gustau Greis und Grete geb. Walter in Leipzig. Geboren: Herrn Zahnarzt Reinhard Laßmann und Frau Anni geb. Hirt in L-Gohlis ein Mädchen. — Herrn Robert Goetze und Frau Hanna geb. Gras, in Leipzig ein Mädchen. Gestorben: Herr Tr. phil. Paul Hahn in Leipzig. Springer- ürahe 1b, 2t Jahre alt, Beerdigung Tienülag mittag 12',« Uhr Israel. Friedhof. — Herr Jusiuö MinNer in L -GohliS, Bleichen straße 12, 57 Jahre alt, Einäscherung Mittwoch vorm. V-ll Uhr Südsriedhos. — Herr Hermann Bütte, 4!) Jahre alt, Einäsche rung Tienstag vorm. 11 Uhr Südsriedhos. — Herr Joliann Friedrich Thomaü in Leipzig, Färbcrslr. 18, Bcc.digung Mittivoch rrachm. Uhr Johannissriedlwf. — Herr Louis Golle in Leipzig, Bahersche Str. V6, Beerdigung Ticnstag vorm. ' -10 Uhr vom Trauerhause. — Frau Hulda Bcrtraich geb. Hübne in L.-Reudnip, Beerdigung Mittwoch nachm. 8 Uhr Johannissriedkoi. Wetterbericht der König!. Sächs. Landeswetterwarte in Dresden. Voraussage für den 3. November. Südliche Winde, wechselnde Bewölkung, zeitweise Nebel, Temperatur wenig geändert, vorwiegend trocken. Sonnenaufgang 7 Uhr 1 Minute, -Untergang 4 Uhr 35 Minuten. Mondaufgang 4 Uhr 17 Minuten, -Untergang 7 Uhr 42 Minuten. Wetternachrichten vom 2. November. Bom Pöhlberg: Glänzender Sonnenuntergang, Abendrot, schwacher, anhaltender Tau. Pilotausstieg. Erdboden: Nordwest 1: 400 Meter: Südsüdost 5: 700 Meter: Westnordwest 2: 1500 Meter: Südsüd west 2; 2000 Meter: Süd 4: 2500 Meter: Südsüd- rvest 5; 3100 Meter: Südsüdwest 7. * Telegrammwechsel au» Anlast des Rektorats wechsels. Am Tage des Reformationsfestes hat der neue Rektor der Universität an Se. Maj. den König Friedrich August telegraphirt: Der Rektoratswechsel an der Leipziger Univer sität hat sich heute in schlichtester Form vollzogen. 'Nicht wie sonst vom heitern Mahle aus kann der Lehrkörper in dieser ernsten Zeit Euer Majestät huldigend begrüßen. Aber fester als je fühlt sich die Landesuniversität mit ihrem Rector wuAwticvu- tissillmz durch das gemeinsame Schicksal des Vater landes verbunden und erneuert dankbarst ihr Gelöbnis unwandelbarer Treue. Der Rektor der Universität: Dr. Köster. Tie Antwort lautete: Seine Majestät der König nehmen als Ueetor m^niticevtiZsimuü den regsten Anteil an dem Rektor- wecbsel und haben mich beauftragt Euer Uauvitieen?! herzlichst zu danken für den gesandten Huldigungs gruß. Generaladjutant von Müller. * Das Eiserne Kreuz erster Klasse erhielt der Major und Bataillonskommandcur Arno Liebster im Infanterieregiment Nr. 134. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten der Hauptmann d. R. und Kom- panieführer im Infanterieregiment Nr. 167 Alex Crone, prakt. Zahnarzt in Leipzig; Oberleutnant der Landwehr im Res.-Infanterieregiment Nr. 36 Paul Eündel. Sohn d:s Tischlermeisters Gündel in Leipzig-Gohlis; Urtteroffizier der Rest Lehrer Willy Lehmann (zurzeit verwundet im Lazarett), Sohn des Kaufmanns Alwin Lehmann in Leipzig. * Rote» Kreuz. Welch großen Umfang die Tätig keit des Roten Kreuzes auf seiner Verband und Er frischungsstelle am HauptbahnhofLeipig an genommen hat, läßt die Zahl der Verwundeten er kennen, die in ihr beköstigt worden sind. Sie beträgt bis Ende Oktober insgesamt 38 416. * Marzell Salzer am Bortragspult. Es gibt in Deutfchland an fast jedem Orte eine Gemeinde, die von dem Tage an. da zum ersten Male der Herbst nebel sich aus die Lande legt, mit unruhigem Suchen die Zeitung durchblättern: Irgendwo must jetzt Marcel! Salzer, der „kleine Professor", seinen Besuch ankündigen. Und ist er dann da, so kann er als Selbstherrscher aller Freunde des Humors und des kunstvoll gesprochenen Wortes mit zufriedenemLachen über ein dichtgedrängtes Parkett von Untertanen Hinschauen, das sich mit froher Selbstzufriedenheit die milde Herrschaft gefallen läßt. Der gestrige Abend war dessen wieder ein Beweis. Kaum eine Stufe war noch unbesetzt und kaum eine Hand blieb untätig, als „König" Marcellus den Thron destiea. Der besondernZeit entsprechend, erschien er diesmal natürlich in „Feldgrau". Liliencron. Fontane, Ganghofer. Lissauer waren seine Paladine, auch die lustigen Augen des Freiherrn von Schlicht blinzelten listig aus dem großen Aufgebot der Dichter und Kriegs poeten. Dast Salzer trotz de» Ernstes der Zeit nicht darauf verzichtet hatte, auch jene kleinen harmlosen Bosheiten in das Programm aufzunehmen, die schon in Friedenszeiten mit Glück die Feuertaufe bestanden hatten, sei ebenso dankbar anerkannt wie die Tatsache, dast er auch die Sprache des Schützengrabens, wie sie uns aus den derberen volks mäßigen Dichtungen entgegenklingt, im eleganten Großstadtsaale nicht schweigen lieg. Die Wirkung läßt sich mit einem Won« zusammenfasscn: sie war „Marke Brummer". * Der Leipziger Fach» und Fortbildung,schul»errin Lberwie» in seiner letzten Sitzung durch einstimmigen Beschluß den Bestand seiner Kasse in Höh, von 2M der Kriegsnotspende der Stadt Leipzig. Nach ver schiedenen Mitteilung«», u. a. daß an den vier Leip ziger Fortbildungsschulen 52 Lehrkräfte zur Fahne eingezogen sind, trist man in die Beratung über „Die Stellung der Fortbildungsschule zur Äugend betreuung" ein. H*" Fortbildung»schullehr,r Seidemana, der der ««fammlunG h« 8 Leipziger Tageblatt. zugleich Vorsitzender der Abteilung für Jugend wohlfahrt im Leipziger Lehrerverein ist. er läutert« die Begriffe Iugendschutz, Jugendfürsorge. Jugendpflege und Äugenobetreuung und wies auf die Einrichtungen dieser Art an den Leipziger Fort bildungsschulen hin. Es berichteten dann die Herren Fortbildungsschullehrer Architekt Neudecker über Jugendheim und Wanderburschen. Fortbildungs schuldirektor Nöllig über llnterhaltungsabende und Fortbildunasichullehrer Dr. Kind über Spiel- abende und Wanderungen. Nach lebhafter Aus sprache, an der sich die Herren Hofjuwelier Schneider, Fortbildunoslchuldirektoren Kahnt und Kohl, Jugendheimsleiter Meister, Dr. Altenberger und andere beteiligten, wurde folgender Be schluß einstimmig gefaßt: „Der Leipziger Fach- und Forlbildungsschulverein begrüßt es mit Freuden, wenn es durch die Beteiligung der weitesten Kreise derLehrerichaft ermöglicht wird, die von ein zelnen Mitgliedern unternommenen Einzelversuche auf dem Gebiete der Jugendbetreuung der Knaben zwijchen 14 und 17 Jahren zu erweitern und zu ver allgemeinern. Die Freiwilligkeit der Beteiligung muß für Schüler und Lehrer oberster Grundsatz bleiben, damit die natürliche Jugendbetreuung durch die Familie nicht beein rächtigt wird " Der Vor stand wurde beauftragt, weitere Schritte in dieser Angelegenheit zu unternehmen. I'. Straßenraub. Als ein hiesiger Einwohner in den frühen Morgenstunden des 27. v. M nach Hauie ging, wurde er in der Bayrischen Straße zwilchen der Sidonien- und Sophienstraste von zwei jüngerenMännernanaestosten und umgerissen. Beidieser Gelegenheit rist ihm der eine der Burichen die go'.dne Uhr von der Kette und verschwand damit Die Uhr ist Glashüt er Fabrikat, hat auf dem Zifferblatt die Aufschrift: „Ahrmann, Glashütte" und auf dem Rück deckel das Monogramm K B. !' Ertrunkenes Kind. Gestern nachmittag fiel im Garten eines Grundstücks ter Elsterstraste ein zwei Jahre altes Mädchen in ein kleines Wasser bassin. Leider ertrank das arme Kind, ehe der Vorfall bemekt worden war. !'. Von einem Eisenbahnzugc umgerissen wurde am Sonnabend spät abends auf der Verbindungs bahn Bayerscher Bahnhof—Hauptbahnhof ein Land sturm mann, der dort Posten stand und vermutlich Lurch eigene Unvorsichtigkeit dem Zuge zu nahe kam. Der Mann, der einen Schädeloruch davongetragen hatte, wurde mit demselben Zuge nach dem Haupt bahnhof gebracht, von wo aus er in einem Kraft wagen sogleich ins Krankenhaus gefahren wurde. I'. Zusammenstöße der Straßenbahn. Auf dem Ranslädter 'Steinwege fuhr gestern nach nachmittag ein Straßenbahnwagen der Linie l' auf einen an der Jakobstraße haltenden Anhängewagen eines Straßenbahnzuges der Linie t- auf. Ein aus dem Hinterperron des Anhängewagens stehender Fahrgast wurde dabei so heilig nach vorn geschleudert, daß er anscheinend innere Verletzungen erlitt. Er wurde nach dem Krankenhauje gebracht Beide Straßenbahnwagen wurden beschädigt. — Ein anderer Zusammenstoß zweier Straßenbahnwagen fand gestern nachmittag vor dem Grundstücke Georgiringsi statt. Personen wurden dabei nicht verletzt. * Portitz, 2. November. Das Eiserne Kreuz er hielten die Brüder Fr. und A. Acker in a n n. ersterer Ulanen-Rittmeister d. R.. letzterer Artillerie-Leutnant d. R. Von hiesigen Einwohnern fanden den Heldentod Maurer E. Barth und Schlosser A. Wacker nagel. Letzte Nach richten „Ver Zein- wir- unter allen Umständen geschlagen." Eine Ansprache des Kaisers. Berlin, 2. November. Der „Lokal-Anzeiger" be richtet aus einem Feldpostbriefe vom 26. Oktober, daß an diesem Tage in einer Ortschaft unmittelbar hinter der Kamwsront unseres Heeres in Frufteich eine Parade vor dem Kaiser stattgefundcn hat. Hierbei sagte der Kaiser etwa folgendes: Ich freue mich, in Feindesland, hinter der kämpfenden Schlachtlinie eins der bester meiner märkischen Regimenter begrüßen zu können. Fried rich der Große setzte in seinen zahlr::ch-"i Knmpftn an den entscheidenden Punkten immer Märker. Auch Ihr wandet hier um Eure Fahnen neuen Lorbeer in diesem Feldzuge. Als König von Preußen und Markgraf von Branden burg spreche ich dem Grenadier-Regiment „Prinz Karl von Preußen" Nr. 12 als den Vertreter des III. Armeekorps meine vollste Anerkennung und Zufriedenheit aus. Ich bin überzeugt, daß Ihr, wenn es dieser Feldzug noch erfordert. Eure Re gimentsgeschichte mit neuen Ruhmesblättern füllst. Wenn der Krieg zu Ende ist. sehen wir uns wie der. Der Feind wird unter allen Um ständen geschlagen. Nach der Ansprache nahm der Kaiser den Parad.'- marsch ab. Am Nachmittag wurde an derselben Stelle ein Feldgottesdienst abgehalten. Nach der Predigt hielt der Kommandierende General eine Ansprache, die alle Zuhörer begeisterte. Holtz geht nicht. XV ll). Berlin, 1. November. Die englische Nach richten-Agentur verbreitete dis Meldung, der Gene ralgouverneur von Belgien, Freiherr von der Goltz, habe sein Abschiedsgesuch eingereicht. Diese Meldung ist erfunden. die Sejchlagtrahme deutschen Eigentums in Frankreich. Kopenhagen, 2. November. (Eigener Draht bericht.) In allen französischen Departements wird die Beschlagnahme der deutschen Reichs angehörigen gehörigen Güter unerbittlich durch geführt. Der „Politiken" wird gemeldet, daß sich unter den beschlagnahmten Gütern auch ein Schloß in der Nähe von Brest befindet, dar dem Fürsten von Hohe nt Hal gehört. Die Güter der Champagner firma Mumm sind ebenfalls beschlagnahmt worden. das Abfangen deutscher Reservisten. Amsterdam, 2. November. (Eigener Draht- b« richt.) Die englische Regierung hat verfügt, daß alle fetndlichenRefervtstenanvordtzen- traler Schiffe gefangen genommen werden. Die Verfügung wurde infolge der Maßnahmen Deutschlands (Welcher? Die Red.) für not- wendig erachtet. Sie soll jedoch, wie die britische Regierung wohlweislich hinzufügt. derart durchge führt werden, daß die neutrale Schiffahrt so wenig wie möglich belästigt wird. fibretfe -es ftanzöstschea und eagltjchen Sotschasters von Konstantinopel. Konstantinopel, 2. November. Der franzö sische und der englischeBotschafter sind mit dem Personal der Botschaften gestern abend 9 Uhr mittels Sonderzuges von hier abgereist. Sic fuhren nach Dcdcagatsch, wo sie an Bord eines Dampfers gehen. Bei der Abfahrt der Botschafter herrschte vollste Ruhe und Ordnung. Türkenfreundliche Kundgebungen in Wien. Wien, 2. November. Gestern abend fanden Sym pathiekundgebungen für die Türkei statt. Elite tausendköpfige Menschenmenge zog unter Entfaltung eines mächtigen türkischen Banners so wie der österreichi chen und der deutschen Fahne vor die türkische Botschaft, wo die Menge in stür. mische Hochrufe aus die Türket ausbrach. Als sich der Botschaftssekretär d-r bcoeisterten Menge zeigte, dielt ein Teilnehmer eine Ansprache, die der Botschaftssekretär in deutscher Spiache beantwortete. Stürmische Hochrufe aus die Türkei, die Befreiung Aegyptens und die Verbündeten folgten den Worten des türkischen Diplomaten. Die Menge stimmte h er- nuf die österreichische Dolkshvmne und die „Wacht am Rhein" an und setzte sich unter Absingen patriotischer L'eder und sich immer wiederbolendcn Hochrufen aut die Türkei und die türkische Armee w edcr in Be wegung. Ein Teil wg über die Rinastraßc vor das Kriegsministerium, wo es zu neuerlichen patriotischen Kundgebungen kam. Mißglückte kapersagd. Konstantinopel, 2. November, (Wiener K K. Tel.- Korr.-Büro.) Nach glaubwürdigen Meldungen ist eine englisch-französische Flotte gestern vormittag im Golf von lschesme in Kleinasien eingelaufen, wo sie das kleine türkische Kanonenboot „B u r ak. R c i ß" und den Dampfer „Kinali- Aga" angrcifcn wollte. Der Kommandant des „Burak Reist" o e r s e n k t e, um sie nicht vom Feinde vernichten zu lasten, den Dampfer „K i n a l i - A g a" und sprengt« sein Kanonenboot in die Luft. Japan üroht -er Türkei. Budapest, 2. November. lEig. Drahtber.s Der Berichterstatter des „Az Est" meldet aus Kon stantinopel: Täglich ziehen große Scharen durch die Straßen und demonstrieren begeistert für den Krieg. Die Stimmung erinnert an die Stimmung während der Mobilisi.'ruiigstage in Budapest und Wien. Der persische Botschafter M irza Mahmud Khan betonte die Entschiedenheit des türkisch-persischen Zusammenhaltes und sagte, die persische Armee sei jetzt von deutsch,>n und türkischen Offizieren befehligt. Besonders ausfällig war die Note, die Ja pan, wie der Vizepräsident des türkischen Senates erzählte, der Türkei zugestellt hat. Japan hat in Konstantinopel keinen Vertreter, und so kam ein Spezialgesandter aus Rußland und übergab die Note. Er betonte, daß Japan als asiatische Macht die Türkei bitte, nicht länger auf der schie, fen Ebene zu verweilen, da dann Japan genötigt wäre, sich einzu misch en. Nach der Meinung vieler werden die Japaner Mesopo tamien besetzen, obwohl di« Note nichts da von erwähnt. Eine befristete Kote Rußlands an Sulgariea. Budapest, 2. November. (Eigener Draht bericht.) Dem „Az-Est" wird aus Bukarest tele graphiert, der „Vitorul" meldet folgendes: Der Abbruch der diplomatischen Be ziehungen zwischen Rußland und Bul garien steht unmittelbar bevor. Eine be fristete Note, die der russische Gesandte Sa win s k q der bulgarischen Regierung überreichte, hat folgenden Wortlaut: 1. Die bulgarische Regierung soll sich von nun ab jeder feindseligen diplomatischen Aktion gegen über Serbien enthalten. 2. Die bulgarische Regierung hat sich formell zu verpflichten, und Sicherheiten zu geben, daß sie in der Zukunft unter keinerlei Form Banden unter stützen, die Komitatschiführer in Maze donien nicht dulden und die Bandenführer ohne Aufschub vor ein Kriegsgericht stellen wird. 3. Bulgarien läßt eine strenge Zensur in Kraft treten gegen die Zeitungen bezüglich der Mitteilung von Nachrichten über Vorgänge betr. Rußland und Serbien. 4. Bulgarien fischt sofort jene Minen aus, die den Verkehr nach Varna und Burgas be hindern oder gar unmöglich machen. Die bulga rische Regierung ist verpflichtet, die Häfen sofort für den Transitverkehr nach Dedeagatsch und Saloniki zu eröffnen. Die Rote der russischen Regierung schließt folgen dermaßen: Fall» Bulgarien dies« 4 Forderungen, die mit Zeitfrift unterbreitet »erden, nicht erfüllt, wäre Rußland gezwungen, di« Beschießung auf Varna und vurga» zu eröffnen. * Sofia, 2. November. (Agence Bulgare.! Die Regierung hat die Entlassung der beiden ältesten Iahresklassen, die sich unter den Fahnen befinden, angeordnet und zwei Iahresklassen von Reservisten zu Hebungen einberufen. Lob -er Deutschen au» Zelndesmnad. London, 2. November Der Berichterstatter der „Times" stellt in einem Bericht vom östlichen Kriegsschauplatz fest, daß die Deutsch.'n in den Orten, die er b.'suchte, sich keiner Ueber- tretuny der Kriegsgesetze schuldig machten. Die Bevölkerung wurde nicht terrorisiert. Die Häuser und die Vorräte seien in d«r Regel unbr- schädigt m»d unberührt. vom örocken, den Z0. Oktober 1-14. Wie ungünstig der Witterungscharakter seit An fang der Woche auf dem Brocken war, ersieht man daraus, dast wir vom 26. d. M. bis heute fortgesetzt Nebel und mit wenig Unterbrechung starke Nieder-, schlüge hatten. Die gesamte Regenhöhe in dieser Woche beträgt hier oben 43 Millimeter. Heute 8 Uhr morgens Brometerstand 653 Millimeter isteigend), 4 Grad Wärme, frischer Ostwind, Windstärke 5. Dichter Nebel und Regenschauer. Wir haben trübes, wolkiges und kaltes Wetter bei frischen östlichen bis südöstlichen Winden: strichweise auch Regen zu er warten. Osrum-i-uwpvll Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten HaupychnIUeinr: <z,rnb. <SeAe»ver««r. Verantwortliche Schriftleiter: für Politik De. «ru» Güuttzer: die Handel»,cilung Goltder Lck>iv»l«r: silr Leivzigrr und jächsilche Angelesentzcitcu Ärmel» Jiinke: jür Zlunst. und Wisten- jtzast Dr. grie»rich »«»recht; jür Musik Se«»itz: Gericht g. choorfel»: für die Reise-, Bäder- und Berkedr««eitun' Ludwi» Metzer. — 8ür den «n,eiaen.ril Heinr. Voller. Brrta-: 0«t»»le«r r»««»lchtt, Gesellschaft mit beschränkter tzaftuna Dank: Fiichrr lürste«.