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Dienstag, 24. November lSK Letpztger Logebtatt. Nr. S97. Nvena»Nusgsve. Seue 2. »nd französtichem Militär gena». Die französischen Soldaten, die ich damals sah. trugen auch, wie ich mich bestimmt ermnere, rote Hosen. Ob auch Offiziere darunter waren, kann ich mich nicht erinnern. Vas verwandelte Gent. von K. Haberer. Eent, Anfang November 1914. Der Widerstand bet Quatrecht war glänzend cmsgenutzt, der Feind zurückgeoränat und lScnt für uns frei. Die Vororte von Gent weisen einen ge wissen Wohlstand auf: unser Marsch führt uns durch da, fruchtbarste, gutbearbeitete Land, an anjcünlichrn Ortschaften vorbei, die unversehrt geblieben. Zahl reiche schone Billen liegen seitlich der Landstraße in gutg-pflegten, oft idyllischen Park und Garten anlagen. Eent hat sich als offene Stadt ergeben, nachts 9 Uhr rücken wir müde, aber stramm mit Klang und Lang in Gent ein. und die Genter flüstern bei unserem Vorübermarsch sich zu: „Marine"! Marineuniform und die Rote Kreuz-Flagge an unse. ren Fahrzeugen, das gibt zusammen das Marine- Feldlazarett. Schon mehr etwas für Kenner — weil Nickteingeweihte sonst Marine sich nur auf der Lee vorstellen. Aber — man wird letzt schon, und später erst recht, erfahren, daß unsere braven Blaujacken auch als Landratten Gutes leisten und geleistet haben! Unser Chefarzt war bereits am Nachmittag vorgeritten, um alles mr unsere Ankunft anzuordnen und zu inspizieren. In dem pompösen Bau des Flau- dria-Palace-Hotel, am Bahnhof in Gent, ist das La zarett bereits in Betrieb. Vis gestern war da das belgische Lazarett eingerichtet. Beim Rückzug der Belgier auz Gent. d. h. beim Vormarsch der Deut schen, haben sie die belgischen Verwunde:en bis auf wenige wcgge ührt, unsere deutschen verwundeten Kameraden aber zurückgelassen. Wir übernehmen also das vom Feinde eingerichtete Lazarett mit seinen Kranken und aus dem belgischen Hospital ist mit unserer Uebernahmr ein deutsches Marine-Feldlaza rett geworden. Zum Ruhme der Belgier sei es aus drücklich hervorgshoben. daß sie unsere verwundeten deutschen Kameraden, die bereits im belgischen Laza rett satto vom belgischen Roten Kreuz vom Schlacht feld ausaclesen) waren, sehr gut oer- und gepflegt hatten. Alle Kranken sprachen sich einstimmig lobend dahin aus. sSowte natürlich auch unsererseits die belgischen Kranken mit derselben Sorgfalt und Pflege umgeben werben, wie unsere eigenen Lands- leuteZ Gent verhielt sich vollkommen ruhig, ein lebhafter Verkehr unserer Truppen belebte dauernd die Stadt, Autos mit Offizieren sausen durch die Straßen, auf ' den bedeutenderen Gebäuden weht die deutsche Flagge, im schönen Pestgebäude wurde unsere Feld post eingerichtet, alle Läden waren offen und kaum einer, in dem nicht kaufende deutsche Soldaten »u sehen waren. Namentlich Zigarren-, Schlächter, und Obsrläd.n waren ster» mit unseren kauflustigen In fanteristen besetzt, von den wenigen bevorzugten Gast häusern gar nicht zu reden, wo zeitweise kein Stuhl zu haben war. Der Rathauskeller war von unseren trinkfesten Reservisten rein mit Beschlag belegt, und der Wirt erzählte mir, über den Tisch vor Zigarren- damps kaum sichtbar, daß er schon lange nicht mehr so guten Absatz gehabt hätte. Und er bedauerte sicht- lich. daß sein Bierlaoer rasend zu Ende ging und keine Möolichkeit fei, Ersatz zu beschaffen. Der Markt wurde, wie in Friedenszeiten, abgehalten und leb haft besucht. Auch hier, aus Gemüse-, Obst- und Fisch markt guter Absatz für unsere Trnppenverpsleaung. Das Leben in Gent spielte sich so iriedsam ab. dasz Befehl non der Stadtkommandant«! an uns erging, ohne Schußwaffe auszugehen, nur Seitengewehr um- geschnallt, eine Beringung, die wohl der Bürgerschaft als Konzession nnd Antwort auf ihr ruhiges Ver halten erlassen, die aber später wieder aufgehoben wurde, nachdem sich wahrscheinlich herausgestellt hatte, daß allzu große Vertrauensbeweise dach wohl noch nicht ganz ungefährlich waren. Hoffen doch — so wie Brüssel. Antwerpen nnd ganz Belgien — auch die Genter jetzt immer noch im stillen auf den Um schwung der Dinge und aus die englische Hilfe, van der man so viel erwartete! Wann wird die ganze Ernüchterung, die große Enttäuschung Platz greifen? Ich war 1913 auch in Gent, z»m Besuch der Welt ausstellung und wohnte damals im Flandria Palace- Hotel. Welche Empfindungen drangen i-etzt auf mich ein. als ich diesmal den Palast an der Spitze unserer Kolonne wieder betrat! Damals wogte in den großen Räumen das elegante Treiben einer kosmo politischen Gesellschaft, seht wohnt Fran Charitas hier! Wo im großen Svciscsanle an kleinen Tischen elegante Herren der internationalen Welt erlesene Delikatesten schmausten, stebt fetzt Bett an Bett, das kokette Lächeln hat dem mitleidig-freundlichen Blicke den Platz geräumt, den man für den Kranken bot. das bestrickende Parfüm eleganter Damen in kost baren Kleidern, es ist dem Geruch von Jod und Thlo"oform gewichen, lieber dem Hotelpalast weht das Rote Kreuz. Welch»' Verwandlung — damals und heute! Solch moderner Hotel-Palostbau ist natürl-ch als improvisiert?« Hasv-tal. al« Lazarett vorzüglich zu verwenden, dank seiner ganzen Anlage. Graße. licht- du'-chfsn'elc Räume, die sich als Kranken-, Verbands- und Operationszimmer hervor'agend gut eionen. prächtige Küchenanlaga kur die Pernfleguna reichliche Waner- und Wärmeversorauno, alles Faktoren, die ein solches Haus zu einem aeradezu idealen Kranken heim gestalten. Die gehfähigen Leichtverwundeten, j daben es sich denn auch in den molligen, begnemen Fremdenzimmern in den oberen Stockwerken des Hotels gut bekommen lasten Im weichen Sessel eines vielleicht von manchem noch nie gesehenen Hotelzimmers erzählt es sich bei einer Zigarre gar fein. Die gegenseitiaen Erlebnisse aus dem Kriege, o-u« dem Schützengraben werden ausgetauicht. And der freundliche Leser oSnnt den jungen und älteren Kriegern diesen verdienten Hoteloutenthalt gewiß van Herzen! Die Gehanölung öer Deutschen in England. Die aus England kommenden Mitteilungen übe', di» Zustände in den sog. Konzentrations lagern lautLn lehr verschieden. Offenbar liegt da« daran, dasz die Behandlung van dem Wohlwollen oder auch der Organisationvsähiakeit der jeweiligen Befehlshaber oder Beamten abhängt. So kann es kommen, daß aus Dorchester beispielsweise Günstiges berichtet wurde, während aus anderen Lagern ein Klageruf nach dem anderen erschallt. Die englische Regierung bat die Unzulanalichk.'it der Versorgung und Verpflegung im allgemeinen zwar bestritten, sie hat aber auch die Notwendig!.'it einer besseren Organisation zugegeben, jedenfalls hat der Ham burger Aerzteverern nach bestem Gewissen gehandelt, als er vor kurzem lauten Einlvruch gegen dir Behandlung deutscher Aerztc erhob. Wie er fest stellte. hat man die Deutschen auf dem Rennplatz von Newbury in zugige Ställe gesperrt, wo sie mit Stroh und zwei Decken für das Nachtlager und sehr knapper, zum Teil ungenießbarer Nahrung vorliebnehincn müssen. In der Kundgebung, die sich vor allem an die Aerzteschaft England» richtet, heiht es „Die Hygiene, Unterkunft, Lagerung, Verpflegung »nd N.'inlichkeit sprechen jeglicher Menschlichkeit -oh» »Bd scheine» nur von der ei»« Absicht der Ne gierung zu zeugen, Wehrlose und Unschuldige dem Siechtum und Verderben auszulief.-rn, nur weil sie al» Deutsche geboren sind. Dieser Kampf gegen die Wehrlosen wird an dem Ausgange de» Lülkerringen» nicht das leiseste ändern. Wie das deutsche Volk ohne einen Augenblick d.'s Besinnen» oder zaghafter Furchr bereit ist, Tausende seiner besten Männer zur Ehre de» Vaterland«, und zur Wahrung der eigenen Kul tur zu opfern, so wird das deutsche Volk auch diese Opfer tragen, die Willkür und Grausamkeit ihm auf- irlcgen. . . . Englands Aerzte aber, die als Aka demiker auch geistige Führer de» Volke» sein sollten und die gemeinsam mit den Aerzten aller Länder auf zahllosen internationalen Kongressen noch vor wenigen Monaten zu London sowie auf dem Inter- nationalen Tuberkulosekongreß zu Berlin, die Huma- nität al» die vornehmste Pflicht des Arzte» und dir höchste Errungenschaft modern:r Kultur betont und gepriesen haben, sie haben die unabweisbare Ver pflichtung, jetzt ihr gegebenes Wort einzulösen: an ihnen ist eg, heute die Leidenschaften des Volkes zu zügeln und die Regierung nach Möglichkeit vor der Mißachtung der schon durch die Satzungen aller Kul- tnrreligionen gebotenen Menschlichkeit zu bewahren." In den „Aerztl. Mitteilungen" schildert Dr. K. L a n d m a n n. Offenbach die Behandlung, die ihm selbst und den anderen Gefangenen zuteil wurde, al» j:der Menschlichkeit hohnsprechend. In dem Lager Frith-Hill-Aldershot fehlte cs an dem Nötigsten für die dorthin verbrachten Verwundeten, und zu den Krankheiten kam die lleberhandnahm« aller Art Un geziefer. Mag sich die englische Regierung mit Organifa. tionssck'wierigkciten heraus,zur.'den sucben, wie sie will. Als sie dazu überging, die Deutschen zusammen- zvspercen. mußte sie zum mindesten für eine menschen würdige Behandlung Sorge tragen. So aber hat sic dem englischen Namen unauslöschlich: Schande gemacht. Thüringen unö Provinz Sacksen. * Halle a. S., 24. November. Wie bereits ge meldet wurden am 18. November auf einem Felde bei Halle die Unter'chenkU mit Fußen, die Ober schenkel. v«n denen die Fleischteile akgetrennt sind, der rechte Arm und verschiedene Körperteile einer weiblichen Leich« verscharrt aufgefunden. An dem Ringfinger der Hand befand sich ein schwacher goldner Damenring älteren Musters, der sich nach oben zu verkleinert und auf dem breiten Teile einen Opal trägt, an dessen Seiten sich quer zum Ringe jo ein roter Elasstein befindet. Der Opal ist viereckig gefaßt, die Glassteine rund. An beiden Seiten der Fällung ist der Nina eck g durchbrochen. Die Körper teile waren in weißes Einfchlagepapier nnd «ine Beilage des Halleschen Generalaneigers vom 2. 9. 1911 saune ein Stück eines Faltennberhemaes eina-e» wickelt. Dieses ist van blauer ausgewaschener Farbe, hat dunkle und weiße lchm-ale Ouerstreifcn. feste Manschetten und 4t Zentimeter Halsweite. Es ist hinten zu knöpfen: vorn ist ein Pcrlmutterknopf an genäht. hinten im Hcrlsb-ündchen steckt ein gewöhn licher Patentknopf. Die Gliedmaßen rühren an scheinend von einer kleinen Person in mittleren Jah ren her. Die Umstände sprechen dafür, daß diese einem Lustmord zum Opfer aefallen ist, und zwar innerhalb der letzten Wache. Voranssichfl-ch wird eine größere Belohnung kur zu'eckdienl'ch» Mit teilung ausgesetzt werben, (Solche nimmt jevcrzeit die Leipziger K r i m i na 1 a b t« i 1 n n g ent gegen. Die Red.) * Arnstadt, 22. November. Ein Verhängnis. noll:r Unfall, der leider das Leben eines Menschen forderte, ereignete sich gestern in der Schloß- siraße. Dort stürzte ein Bretterzaun ein in dem Augenblick, als der Gutsbesitzer Mar Hauschild aus Liedeustein, ein ö2jährig?r. kräftiger Mann, vorbeiging. Dieser wurde umgeworsen und erlitt schwere Kopsoerleiznngen, die seinen Tod alsbald hcrbeiführten. * Lehesten, 22. November. Auf dem OorteIs- bruch verunglückte der Schieferarbeiter Johann Schmidt aus Ruppersdorf. Wie die „Lehestener Zeitung" meldet, hatte sich die K?tte zum Anhängen der Last aus dem Haken eiv's elektrisch betriebenen Kranes gelöst: sic stürzte auf den Raum hinab und brachte dem Bedauernswerten schwere Kopfver letzungen bei, an denen der Verunglückte starb Schmidt h'nterläßt Frau und acht Kinder: dr«i rr- wachsen« Söhn« sieben im Felde. vermischtes. Lächerliches Deutschtum*. Der „Frankfurter Zeitung" wird berichtet, daß eiv Berliner Schuldirektor den Ausfall des englischen und französischen Sprach. Unterrichts wcgen Lehrermangels durch folgenden Anschlag kundgibt: „Der Unterricht in der Nordamerika nischen Sprache sowie in der Sprache d«r W«st sch mciz fällt bis auf meliere» aus." Stimmungokild an- französischen Schützengräben. In einem Frldbriefe berichtete, wie uns unser Stutt garter äV.-Mitarbeiter schreibt, der württembergische Hauptmann Graf Ramboldt vom Infanterie-Re giment 121 sWeingarten) einer Dame in Akin- garten, in seinen Schützengraben sei von der G.-qen- feite ein mit Papier umwickelter Stein geflogen ge kommen. Ans dem Zettel standen, van Fran- zvsenhand geschrieben, die Morte: „Nach sind wir Feinde, bald aber werden wir Frennd» fein. Nieder mit Enaland!" Kehle Depeschen und FernsprechMeldungen. Ein deutsches Torpedoboot von einem üänijcherr Dampfer überrannt. o Berlin, 21. Novomlrer. sEig. Draht, br r i ch t.s Aus Kopenhagen wird gemeldet: Der Dampfer „Anglodane" der Kooenhage- ner Bereinigten Dkmpsschisfahrisgkscllschaft über rannte vorig« Nach» in Hüb« von Falsterbo «in deutsche» Torpedoboot, wobei drei Mann des deutschen Marinepersonals sch»«» ver brüht wurde»«. „Anglodane" «ahm zwei mit nach Kopenhagen, wovon einer unterwegs starb. De« gerammten T»rp«d»boote wurde »en andere« deut schen Torpedoboote» Hilfe geleistet. An zuständiger Stelle erfährt die ,.B. Z." hierzu, oaß bei dem Zuiammensioß der Heizer Birnbaum getötet, Oberhetzer Plaschte und Od«ranwärter Stange schwer verletzt und mit dem Dampfer nach Kopenhagen gebracht wurden. Obermaschinistenmaat Reime, erhielt eine leicht« Verletzung, der Ober» Heizer Echlegiauz und der Heizer Biermeister wurden ebenfalls leicht verletzt. Falsterbo ist ein kleiner Ort auf der m^west- ltchsten Landzunge Schwedens, etwa 25 Kilometer südlich von Malmö. Eia Schweizer Lob über -le -rutschen Lazarette. Basel, 24. November. 'Nach einer Meldung der „Baseier Nachrichten" aus Zürich haben sechs Welschschweizer das Garnisonlazarett in Konstanz besichtigt und fcstgestellt. daß die sich dort befindenden Franzosen in einem Hellen wir. men Saal liegen und mit allen hygienischen Einrich düngen versehen find. Di« Franzosen waren gut ge kleidet, hatten tadellose weiße Wä ck« und n,och en keineswegs den Eindruck unglücklicher Gefangener. Sie fühlten sich den Umständen nach wohl, sahen zufrieden aus unk äußerten während einer Unterhaltung, die gänzlich unbehelligt bliet». Anerkennung über die sorgsame Pflege und Be handlung. Der amtliche französische Schlachtbericht. (2.) Genf, 24. November. lT i 8 DrahtberZ Der amtlich? französische Bericht von Montag nach mittag 3^0 Uhr lautet: »Der gestrige Tag (Sonntag) war durch ein heftige« Artillerieseuer ausgezeichnet, da» der Feind besonders auf Ypern richtete, dessen Kathedrale, Hallen und zahlreiche Häuser in Brand geschossen wurden, sowie auch Soisson» und Reim». In den Argonnen war der Kampf sehr heiß. Der Feinv unternahm sehr heftig« Angriffe, die zurückgeschlagen wurden. Im Woevregebiet und in den Vogesen ist die Lage unverändert.- (Nach dem amtlichen deutschen Bericht macht drr deutsche Angriff gerade im Argonner Walde gute Fortschritte. D. Red) (2.) Haag, 24. November. sEig. DrahtberZ Di« Londoner „Daily Mail" meldet aus Dün kirchen: Etwas Neu.'S scheint von den Deutschen geplant zu werden. Sie fahren schwere Artillerie zwischen Nteuport und Ostrnd« die Küste entlang auf, und bei Ost en de versammeln sie Motorboote, die mit Maschinengewehren aus gerüstet sind. An den Ufern des Nieuportkanals aufgefahren« deutsche Kanonen beh-rr- schen mit ihrem Feuer di: Molen nnd die Straße Nteuport — Les Bains. Viel: neue Kavallerie ist aus Deutschland cingetroffen, und Infanterie, Artillerie und Ingenieure, fast alles junge Soldaten, kommen noch ununterbrochen. Vie Vezembertagung -es französischen Parlaments. tt>. Mailand, 24. November. Das franzö sische Parlament wird auf Mitte Dezember nach Paris einberufen, doch verbleibt die Regierung in Bordeaux, damit, wie der ,,Temps" schreibt, cs nicht wieder zum Ziele der deutschen Angriffe gemacht würde. Die Tätigkeit des Parlaments wird sich aus Abstimmungen be schränken. Interpellationen müssen unterbleiben. Vas ahnungsvolle .Echo -e paris^. Paris, 24. November. Das „Echo de Paris" er klärt, eine Uebersicdelung der Regie rung von Bordeaux nach Paris könnte auf die deutschen Truppen, die Zeppelinc und die Tauben eine Anziehungskraft ausüben. Derartige Ueberraschungen würden die französische Regierung zwingen, vor den Augen d:s verwun derten Europas von neuem nach Bvr-eaux über- zusied«ln. Solche Möglichkeiten würden dir Rück kehr nach Pari? nicht beschleunigen. Eine -unwür-ige Zumutung^ Englands an -en Vatikan. Basel, 24. November. Die „Baseler Nachrichten" melden aus Mailand, die Meldung, England ent sende einen Botschafter nach dem Vatikan, wird in den Kreis«» des Vatikans als eine für den Vatikan unwürdig« Zumutung bezeichnt, da d«r Vatikan während des Krieges keine Sonderbot- schäften annehme. Gefchäftstüchtigkelt un- Vaterlandsliebe. London, 24 November. „Daily Ehroniclc" macht darauf aufmerksam, daß ein Syndikat im Eilenhandel bestehe, das vom Kriegsamt Höhere Preis« verlange -als Privat. Personen, namentlich für Wellblech Großfürst Demetrius schwer verwundet. Basel, 24. November. Rach einer Meldung der „Baseler Nachrichten" aus Mailand ist der russische Großfürst Demetrius bei den Kämpfen mit der deutschen Kavallerie an der Warth« schwer verwundet worden Der am 1. Juni MlO a. Si. geborene Großfürst Demetrius Konstantinowitsch, ein Sohn des im Jahre 1892 gestorbenen Großfürsten Konstantin Ni kolajewitsch. wird in der russischen Rangliste als General-Leutnant und General Adjutant geführt. Meuternde russische Mohammedaner. O Berlin. 24. November. sEig. Drahtberf Aus Wien wird der „B. Z." gemeldet: Ein aus Lemberg entflohener Oesterreicher er zählte, daß vor einigen Tagen zahlreiche tscher kessische Soldaten gefesselt von einer russischen Patrouille abgesührt wurden. Die Ticherkessenregimenter stehen zwischen Lemberg und Przemysl. Es wurde in Lemberg bekannt, daß die Tschcrkessen, als sie die Nachricht von dem Heiligen Krieg erfuhren, meuterten, und daß die Meuterei nur durch Gewalt unterdrückt werden konnte. Ein scharfer Rüffel für -le bulgarische Opposition. (Ts Wien, 24. November. (Eig Draht bericht.) Aus Sofia wird gemeldet: Die heutige Sitzung der Sobranje nahm einen bewegten Verlauf. Ministerpräsident Rados- laroow erklärte, die dreiverbandfreund liche Opposition sei unwürdig, ihre Sitze in der Sobranje etnzunehmen, weil ihre Haltung in den jetzigen ernsten Zeiten den Interessen Bul gariens schade. Diese Worte riefen Lärm szenen hervor und eine oereizte Stimmung blieb wahrend der ganzen Sitzung zurück. Trotzdem mach ten die weiteren Erklärungen Radoslawows, daß Bulgarien mit allen Großmächten und Nachbarn gute Beziehungen unterhalte, daß die Regierung die In tcgrität Bulgariens gesichert habe, nnd daß die Neutralität Bulgariens von allen Großmächten gebilligt werde, allgemeinen Eindruck Eine neue Sewegung in Albanien gegen Esia- Pascha. Duraz.zo, 24. November. In Tirana ist «in Auf stand gegen Essao Pascha wegen dessen serdenfreund- licher Haltnng ausgebrochen. Der nach Tirana ent sandte Polizeichef von Durazzo hat dort das Stand recht verkündet und die Verhaftung mehrerer Gegner Essad Paschas veranlaßt. Durch diese Maßnahmen aufs äußerst« gcr«izt, sollen die Bewohner der Um gebung sich in größerer Zahl bewaffnet haben, gegen Tirana gezogen sein und di: Stadt umzingelt haben. Als Vorsichtsmaßregel gegen einen Vor marsch der Aufständischen nach Durazzo hat Essad Pascha durch ungefähr IWO seiner Anhänger die Höhen in der Umgebung und di« Hauptcingängc von Durazzo besetzen lassen. Der Verkehr nach Tirana ist eingestellt: die Telegraphenleitungen sind durchschnitten. Die voilieqende Angabe umfM 4 Seiten. tzaudtschrtsilrinr: Dr. Yeral,. 4Sektenbrr»cr. Bemnttvonlich» Schrisilru-r: für dolikik Dr. Arvo Utüntyer: für die Handelszrilung rvalther Zchindler; siir Leipziger und sächsische Nngcl-.u'nbrilcn Arnold Jünke: für Kunst und Wissen- schast Tr. .^ricdrtil, Lkbrecht; Mr Musik «Uftku -egultz: richt g. vaarield: für di« Rriie«, Bäder« und BerkebrSzeitung Ludwig Mrorr. — stör den Änzeigenleil nr. Balser. Lerlag; Vrinzinr» a o alt, lile..lU,daN mit beschränkter tzaskung Druck: stischer L garsten Lämklich in Leipzig. Heil M emparrv 8io -rsna 8io lkrs 4n?.e>^eo, crieiv'i- vnü „i, e, ,iei, um 6e- iorrevbeit? - änxviev» <^n- unck VmtzLuke. ^tailov - (le-nedv uvii -zlvlredoro vte> oä-r um <ts«eUilk»>empt«h- iaozron naväelt, dv- ?ori:en önred äie ilitent« .torelrkvn-l^peckMon finmniil! cd 8trn?no 2ö, ikNkerskr >--« 1—.8, ^ar.sedvogivvkoe« l t-'adr^tuil). l ern?pr. 21S6 rakt-innekrilt: »ttnenx*. uucnipctjesast sollte >n keiner Familie s AM8» ' fehlen. Billigste u. beste Brotvuflaqe. ck»I,n, Sclnltzenstr. 21. Zalsiunstssiockiiilsscil beseitigt, «oa nrse verdütet «vent. mit Kapttelveichafinug unter Dis« Irrt on. anch für Landwirt». Za« steiften unter K. 127VS an l.-it., Leivzia »>«« Pervieliälttgungeu, Lchretvmafchiuen-Artette«. Setimatrl«, R,«markt 7^ Li»- ga»4 Gewantzgttzchen. SM«