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Krirgsrrinnerirngs Tafel 2. «B Lug. Im Laufe des Vormittags Seegefecht bei Helgoland mit überlegenen eng lischen Streitkräften. Die kleinen Kreuzer Ariadne", „Köln" und „Mainz" sowie das Torpedoboot „V. 187" sind gesunken. Die engli chen Schisse erlitten schwere Beschädigungen. <>n Äug. Aufruf der französischen Re- ' gierung an die Franzosen: „Eure Pflicht ist tragisch aber einfach, dsn Ein dringling zurückzuwerfen!" Die Vereinigten Staaten er klären ihre Neutralität in dem Krieg zwischen Japan einerseits, Deutsch land und Oesterreich-Ungarn anderseits. Samoa wurde von den Enalän dern ohne Kampf besetzt. Die Deut schen besetzten Radom. rg Aug. Der Einmarsch deutscher Truppen in Belgisch-Kongo wird gemeldet. Zn der Schlacht bei Tannen- berg sind nach vorläufiger Schätzung über 30000 Russen mit vielen hohen Offizieren in Gefangenschaft geraten. Aus dem österreichischen Kriegspresse- auartier wird gemeldet, daß die Ar mee Aufsenberg siegreiche Kämpfe bei Zamosc und Tomaszow gehabt hat. Aug. Die Armee des Generalobersten v. Kluck § ' hat bei Combles französische Kräfte zurückgejchlagen. Die Armee des Generalobersten von Bülow hat ein englisches Infanterie bataillon gefangengenommen und eine überlegene französische Armee bei St. Quentin vollständig geschlagen. Die Armee des Generalobersten von Hausen hat Rethel besetzt. Die Armee des Herzogs v. Württem berg befindet sich im Vorgehen gegen die Aisne. Das Forts Les Anoelles hinter dieser Armee ist gefallen. Die Armee des deutschen Kron prinzen rückt gegen und über die Maas vor. Die Festung Montmödy ist gefallen. Die Zahl der Gefangenen in der Schlacht bei Tannenberg erhöht sich auf 60 000. Die noch im nördlichen Ost preußen stehenden russischen Trup pen haben denRückzua angetreten. Ge neraloberst von Hindenburg erhält das Eiserne Kreuz 1. Klasse. Auf dem österreichischen Kriegsschauplatz ist die Armee DanklfastbisLublin vorgedrungsn. Die Schlacht dauert fort. Der englische Kreuzer „Highslyer" hat den deutschen Hilfskreuzer „Kaiser » Wi'slch^lm der Große" Ni den neu- Gültksftfrn der spanischen Kolonie Rio del Oro zum Sinken gebracht. Die Königin der Belgier ver läßt Antwerpen. Die Feste Eivet ist gefallen. 1. Sept. Nach weiteren Meldungen erhöht sich die Zahl der gefangenen Russen beiTannen- berg auf 70000. Das gesamte Ar tilleriematerial der Russen ist vernichtet. Ueber Paris erscheinen deutsche Flieger und werfen Bomben. An der holländischen Grenze wurden ins gesamt 600 Japaner, die sich aus Deutsch land entfernen wollten, festaenommen. Die Stadt Lodz wird von deutschen und österreichischen Truppen besetzt. Die mittlere Heeresgruppe der Franzosen, etwa 1« Armeekorps, wird zwischrn Reims und Verdun znrückgeworfen. Der Kaiser weilt während der Schlacht bei den Truppen. Die einwöchige erbitterte Schlacht zwischen der österreichisch-unga rischen und russischen Armee bei Zamosc- Tyseowc^e führt zu einem völligen Siege der Armee Ausfenberg auf dem linken Flügel. Die Oesterreicher greifen Lublin an. Lemberg ist noch in öster reichischem Besitz. Die Gesamtzahl der bei deutschen Regimentern eingelaufenen Anmeldungen von Kriegsfreiwilligen be trägt 1750 000. 2. Sept. In Berlin werden die ersten er ¬ beuteten russischen, französischen und belgischen Geschütze sowie eine russische Fahne feierlich eingebracht. Die französische Flotte beschießt Tattaro ohne Erfolg. 3. Sept. Die französische Regierung wird nach Bordeaux verlegt. Kardinal della Thiesa wird zum Papst gewählt. 4. Sept. 5. Sept. Die Sperrbefestigungen Hirson, TondL,Lagere und Laon sind ohne Kampf genommen. Das West Heer hat die Aisnelinie überschritten und setzt den Vormarsch gegen die Marne fort. Deutsche Kavallerie streift bi» Pari». Die Zahl der russischen Gefangene« bei Tannenberg ist auf SV OVO gestiegen. Ueber die Riesenschlacht in Galizien wird ein amtlicher öster reichischer Bericht veröffentlicht, aus dem herooraeht, daß der linke Flügel der öfter- reichischen Armee unter Dankt und Auffen berg gegen die Russen siegreich gewesen ist, daß aber auf dem rechten Flügel die Oesterreicher gegen Lemberg und Riko» laijew qurückweichen mußten. Lemberg wird von der österreichisch, ungarischen Armee aus taktischen Gründen geräumt. In Bordeaux findet der erste Mini st errat statt. Reims ist ohne Kampf besetzt worden. Im Osten hat der Abtransport von mehr als 90 000 unverwundetrn russischen Gefangenen begonnen. Amiens befindet sich in deutschen Händen. Der sozialdemokratische Reichstagsab- aeordnete Dr. Frank, der sich als Kriegsfreiwilliger gemeldet hatte, ist i m Kampfe gefallen. England versucht unter erneuter Ver letzung des Völkerrechts die nordischen Mächte zur Einstellung der Lebensmittel zufuhr nach Deutschland zu veranlassen. England fordert die von Aegypten beglaubigten deutschen und öster reichisch-ungarischen Diplo maten auf, binnen 24 Stunden Aegypten zu verlassen. Deutsche Kreuzer haben in aus ländischen Gewässern verschiedene feind liche namentlich englische. Handels schiffe versenkt. ZnParis herrscht große Empörung über den Weggang der Regierung. Viele reiche Pariser verlaßen dre Stadt und fliehen nach Bordeaux und nach Genf. Ueber russische Schandtaten und Grausamkeiten in Ostpreußen wird ein amtlicher Bericht veröffentlicht. Die Türkei beruft den Landsturm ein. Der Angriff auf Nancy wird eingeleitet. Der Kaiser wohnt den Ge fechten bei. Von der Festung Maubeuge sind zwei Forts und deren Zwischen stellungen gefallen. Die Deutschen beschießen die belgische Festung.^« r monde. Die Oesterreicher werfen die Monte negriner* biss' Bilet" zurück: Der englische Kreuzer „Pathfinder" ist fast mit der gesamten Besatzung untergegangen. 6. Sept. 7. Sept. In London wird von England, Frankreich und Rußland eine Er klärung unterzeichnet, worin sich die drei Staaten wechselseitig verpflichten, rm Laufe dieses Krieges keinen Einzel frieden zu schließen. In Rom findet tn der Sixtinischen Kapelle die feierliche Krönung des neuen Papstes, der den Namen Benedikt XV. angenommen hat, statt. Der Reichskanzler wendet sich mit einer amtlichen Darstellung der Vor geschichte des Krieges an die amerika nische Presse und bittet sie, auf Grund dieser Unterlagen den im Ausland verbreiteten Lügenmeldungen unserer Feinde entgegenzutreten. Eine amtliche Bekanntmachung der französischen Regierung ordnet die sofortige Ausbildung der Jahres, klasse 1914 und die Aushebung der Jahresklass« 1915 an. Aus einer englischen Marine. Verlustliste geht hervor, daß Eng. land zwei geschützte Kreuzer und drei Torpedobootszerstörer verloren hat. Die Gruppe des Feldmarschalleut- nants Kestranek von der Armee Dank! hat einen starken Angriff der Russen blutig abgewiesen. Bei Mitrowitza wurden 5000 Serben gefangen, die in öster reichisches Gebiet vordringen wollten. Die Festung Maubeuge hat kapituliert. 4VVVV Kriegsgefangene, darunter 5 Er- nerale, 4VV Geschütze und zahlreiches Kriegsgerät find in die Hände der Deut schen gefallen. 8. Sept. Bordeaux wird für die Dauer des gegenwärtigen Krieges an Stelle von Paris zur Haupt st adt von Frank reich erhoben. Der Kaiser erhebt in einem Telegramm an den Präsidenten Wilson Ein spruch gegen die Verwendung von Dum- Dum-Geschossen im Kampfe und gegen die Teilnahme der belgischen Zivil bevölkerung an den Kämpfen. * Prinz Eitel-Friedrich von Preu- ßen erhält da» Eiserne Kreuz erster Klasse. Die Königin der Belgier ist nach Antwerpen zurückgekehrt. Die Deutschen stehen vor Een t. 9. Sept. Im Raume von Lemberg hat eine neue Schlacht begonnen. Prinz Joachim von Preußen ist durch einen Schcappnellschutz am rechten Oberschenkel verwundet worden. Alle Eisenbahnlinien nach Antwerpen befinden sich in deutschem Besitz. Feldmarschall French veröffentlich! einen offiziellen Bericht über die Be wegungen der englischen Truppen in Frankreich: „Der Rückzug wurde erfolg reich ausgcführt." In den Kämpfen an der Marne wurden von sächsischen Truppen 50 franzö sische Geschütze erbeutet. 10. Sept. Der Botschafter der Vereinigten Staaten in Paris hat energischen Protest gegen die grausame und menschenunwürdige Behandlung der in französischen Gebieten befindlichen Deut schen und Oesterreicher erhoben. Die Walfisch-Bai wird von deutschen Truppen besetzt. Der deutsche Kronprinz hat mit seiner Armee die befestigte feindliche Stellung südwestlich von Verdun ge nommen. Die Forts von Verdun werden von schwerer Artillerie be schossen. Generaloberst von Hindenburg hat den linken Flügel der noch in O st preußen befindlichen russischen Armee geschlagen und sich dadurch den Zugang in den Rücken des Feindes geöffnet. Arras wird von den Deutschen besetzt. Die Russen werden in nordöstlicher Richtung gegen den Riemen verfolgt. Die östlich von Paris vorgedrungenen deutschen Hesresteile haben in der Linie Me a u x-M on t m i r a il nach zwei tägigen Kämpfen von den Franzosen 50 Geschütze erbeutet und einige tausende Gefangene gemacht. Beim Anmarsch neuer starker feindlicher Kräfte wurden die deut schen Truppenteile zurückgenommen. Deutsche Reiterei ist bis nach Troyes vorgedrungen. Der englische Hilfskreuzer „Oceani c" hat an der Nordkuste Schottlands Schiff bruch erlitten. Der österreichische Eeneralstab gibt be kannt, daß die neue Schlacht bei Lem berg andauert, und daß der Angriff der Oesterreicher allmahnch an Raum ge winnt. Die Serben haben die Drina überschritten, die Abwehr ihres An griffs ist eingeleitet. 11. Sept. Ueber das Gebiet der asiatischen Türkei wurde der Belagerungszustand verhängt. Das 22. russische Armeekorps (Finnland) hat versucht bei Lyck in den Kampf von Ostpreußen einzugreifen, ist aber geschlagen worden. General Botha erklärte im süd afrikanischen Parlament, daß sich auch die Kapkolonie im Kriegszustand mit Deutschland befände. Vis zum 11. September waren in Deutschland rund 220 000 französische, rus sische. englische und belgische Gefangene untergebracht. 12. Sept. Die Serben dringen inSyrmien ein; von den Oesterreichern wird sofort die A d- wehr des Angriffs eingeleitet. Der englische Dampferdienst zwischen Folkestone und Ostende wird abgebrochen. Die Armee des Generalobersten v. Hin denburg hat die russische Armee in Ost preußen an den masurischen Seen nach mehrtägigem Kampfe vollständig ge schlagen, der Rückzug der Russen ist zur Flucht geworden. Die Russen haben min destens 150 Geschütze und 20—30 000 unver wundete Gefangene verloren. 13. Sept. Ein Ausfall der Belgier aus Ant ¬ werpen, den drei Divisionen unter nahmen, wurde zurückgeworfen. Zn der neuen Schlacht bei Lem. berg gelang des den Oesterreichern, an und südlich der Erodecker Chaussee den Feind nach fünftägigem Ringen zurückzu- drängen, an 10 000 Gefangene zu machen und zahlreich« Geschütze zu erbeuten; dieser Erfolg tonnte jedoch nicht vollständig aus genutzt werden, da der österreichische Nord- flügel bei Rawaruska von großer Ueber. macht bedroht ist. Die österreichischen Armeen ziehen sich in einen guten Abschnitt zurück und stellen sich für weitere Opera tionen bereit. Nach englischen Meldungen ist nach luf tigem Kampfe Herbertshohe, der Sltz des Gouverneurs von N e u-D eutsch- Guinra, durch die Engländer besetzt worden. Die Serben sind von den Ocster- reichern auf der ganzen Linie über die Save zurückgeworfen worden. Der kleine Kreuzer „H e l a" wurde durch einen Torpedoimust eines feindlichen Unterseebootes zumSinkengebracht, fast die ganze Besatzung ist gerettet. Generaloberst Freiherr v. Hauscn und die Generale v. Kirchbach und d' Elsa erhielten das Eiserne Kreuz erster, Gene ral v. Laffcrt das Eiserne Kreuz zwei ter Klasse, außerdem wurden sie sämtlich durch den sächsischen König mit dem Ritter kreuz des Militär St. - Heinrich - Ordens ausgezeichnet. 14. Sept. Zm Westen fanden am rechten Flügel schwere, bisher unentschiedene Kämpfe statt. Der von den Franzosen versuchte Durchbruch wurde siegreich zurück geschlagen. Im Osten befindet sich die Armee Hindenburg mit starken Kräften be reits jenseits der Grenze. Das Gouvernement Su walkt ist unter deutsch« Verwaltung gestellt. 15. Sept. Im Westen sind an einigen Stellen des ausgedehnten Kampffeldes Teil erfolge der deutschen Waffen zu oer- zeichnen. Auf dem östlichen Kriegsschau, platz ordnet sich die Armee Hindenburg nach abgeschlossener Verfolgung. Japan hat der chinesischen Regierung offiziell mitgeteilt, daß tn Indien eine Revolution ausgebrochen sei, Eng- land hat Japan um militärische Hilfe ersucht, und Japan hat diese unter sehr harten Bedingungen zugesagt. Die Russen geben ihre Niederlage an den Masurischen Seen zu. 16. Sept. Die Lage auf dem westlichen Kriegs. schauplatz ist unverändert. An einzelnen Stellen der Schlachtfront wurden An griffe französischer Truppen in der Nacht vom 15. zum 16. und im Laufe des 16. September zurückgewtesen. Einzelne Gegenangriffe waren erfolgreich. Für den erkrankten Generaloberst r>. Hausen wurde General der Kaval lerie v. Einem, der frühere preußische Kriegsminister zum Armeeführer er- nannt. Auch sonst sind einige Personal- . Veränderungen in den Führerstellen vor. genommen worden. In Südwestafrika hat bet Stein kopf ein scharfes Gefecht zwischen Deutschen und Engländern stattgefunden. Nach englischen Meldungen wurden die Deutschen zur Uebergabe gezwungen. 17. Sept. In der Schlacht zwischen Oise und Maas ist die endgültige Entscheidung immer noch nicht gefallen, aber gewisse Anzeichen deuten doch darauf hin, daß die Widerstandskraft des Gegners zu erlahmen beginnt. Auf dem rech ten Maasufer wurden Ausfälle aus Verdun mit Leichtigkeit zurückge- wiesen. Aus Konstantinopel liegen Nachrichten vor, die einen Bruch zwischen der Türkei und den Mächten des Drei verbandes sehr wahrscheinlich er scheinen lassen. Aus Kairo werden Araberun ruhen in Aegypten gemeldet. 18. Sept. Das französische 13. und 4. Armee ¬ korps und Teile einer Division wurden südlich Noyon entscheidend ge schlagen, feindliche Angriffe gegen ver schiedene Stellen der Schlachtfront sind blutig zusammengebrochen. Ein Vorgehen der französischen Alpen jäger am Vogesenkamm im Breuschtal wurde zurückgewiesen. Bei Erstürmung von Thateau Bri- mont bei Reims wurden 3500 Gefangene gemacht. Das Ost he er unter Hindenburg setzt seine Operationen im Gouvernement Su- walki fort. Teile gehen auf di« Festung Osowiez vor. Kronprinz Georg und Prinz Fried rich Christian von Sachsen er hielten das Eiserne Kreuz 2. Klasse. W lkW Wl MW L «M UM ÜW! Besonders erwünscht sind Zigarre«, Zigarette«, Tabak, Schokolade, Strümpfe und Uttterzeng. Wir erklären uns gern bereit, Spenden entgegcnzunehmcn und an unsere Truppen weiterzuleiten. Verlag des „Leipziger Tageblattes" JohanniSgaffe 8.