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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.09.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140919010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914091901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914091901
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-09
- Tag 1914-09-19
-
Monat
1914-09
-
Jahr
1914
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MWBWNM» »MMillW Besonders erwünscht sind Zigarren, Zigaretten, Tabak, Schokolade, Strümpfe und Unterzeng. Wir erklären uns gern bereit, Spenden entgegenzunehmen und an unsere Truppen weiterzuleiten. Verlag des „Leipziger Tageblattes". Johanntsgafse 8. Leipzig una Umgebung Leipzig, 19. September. An die Ostmärker ein deutscher Gruft. Euch deutschen Helden, alten und jungen, Euch danken heute alle deutschen Zungen. Ihr habt im Osten tapfer gestritten, Mit Löwenmut geblutet, gelitten. Zn Hangen und Bangen verrann die Zeit — Die Ostmark stöhnte ob furchtbarem Leid. — Ueberall Grausen, Morden und Brennen, Verwüsten der Heimat, Flur und Tennen. Wir fern von der Mark, konnten nur beten „Gott Vater, rette dein Volk aus Nöten!" Wir haben die Bitte vor Gott gebracht, Der Märker in sorgender Lieb gedacht. Da nahten die deutschen Kampfeshelden, Die sich den Feinden entgegenstellten. Befreit ward das Ostvolk aus grauser Not, Der Feind getrieben in sumpfigen Kot! Ein Ringen war es, so blutig, so heiß, Doch den Deutschen ward endlich Sieg und Preis. Viel brave Söhne mutzten verbluten Zn diesen lodernden Kampfesgluten. Nun singen die Deutschen all weit und breit Von euch Helden, die die Ostmark befreit. Dank, Dank, aus allen Gauen und Orten, Datz Ihr vertrieben, die frechen Horden. Heil dir Germania! deinen Söhnen! Mögen die Schlachtendonner noch dröhnen. — Der Sieg mutz uns bleiben zu Land und zu Meer. Gott segne Deutschland, Kaiser und Heer! Johanna Haage. * Freiwillige Helfer überall. Das Lehrerkollegium der Städtischen Gewerbeschule und M a - ichine »bausch ule spendete 620.6 als ersten Beitrag zur Verteilung an die öffentlichen Samm lungen für die Linderung der Kriegsnot. — Die hiesige jüdische Gemeindevertretung hat ur Umerstützung von Angehörigen hiesiger zum Heere einberufener deutscher, österreichischer und ngarischer Glaubensgenossen sowie zur Linderung einstiger. durch den Krieg hervorgerufenen Not den Betrag bis 60000 .6 aus Gemeindemitteln bewilligt, auch sind autzerdem 5000 dem Roten Kreuz zu- geführt worden. Im Gemeindeamt ist eine Sammel- wende sür das Rote Kreuz, für die allgemeine ört- iche Kriegsnotspende sowie sür auherordentliche Bedürfnisse der Leipziger Gemeinde errrchtet worden, bei der insgesamt gegen 18000 bisher einge gangen sind. * Anträge auf Bestimmung gerichtlicher Zahlungs fristen. Wre die Umfrage bei einer Reihe sächsischer Gerichte ergeben hat, ist von der durch die Verord- inng des Bundesrats vom 7. August dieses Jahres gewährten Füglichkeit, zur Berichtigung von Schuld- !>erbindlichleiten gerichtliche Zahlungsfristen zu bestimmen, in zahlreichen Füllen Gebrauch ye- lacht worden. Die Anträge wurden vornehmlich in Sachen amtsgerichtlicher Zuständigkeit, und .war sowohl beim Prozeßgerichle als auch beim Bollstreäungsßerichte gestellt. Von 376 Anträgen, -ne in der Zelt vom 7. bis zum 25. August eingingen, anden 342 volle Beachtung, rn drei Fällen wurde den Anträgen teilweise entsprochen, und nur in 31 Fällen erfolgte Zurückweisung des Gesuchs, um Teil aus formellen Gründen. Mitunter fehlte s bei Anträgen aus Frisibewilligung an der Glaub haftmachung der tatsächlichen Behauptungen, die den Antrag begründen sollten. Erfreulicherweile ist aber auch in diesen Füllen zwischen de» Beteiligten unter Mitwirkung der Gerichte alsbald eine Einigung über aie Zubilligung angemessener Fristen erzielt worden * Jubiläen. Die bekannte Firma Wagner L öhlitz, jetziger alleiniger Inhaber Herr L. W. Bernhard Grotze, Schulstraße 2, kann heute, am i i. September, auf ein 50jahriges Bestehen zurück- ucken. — Am heutigen Tage begeht ferner Herr scar Wittig jein 25jähngcs Arbertsjudiläum als Markthelfer bei der Firma Gutbier Co. hier- lelbst. * Morgenandacht im Rosental. Die letzte der on der Matthäikirche veranstalteten diesjährigen lorgenandachten im Rosental findet Sonntag, i>en 20. September, morgens 7 Uhr, statt. * Warme Unterkleidung für unsere Truppen. Von ...iseren im Felde stehenden Soldaten ist die Bitte an das Rote Kreuz gelangt, ihnen doch recht bald wär- nere Unterkleidung zu senden. Nun besin- en sich unter den bisher eingegangenen Liebesgaben - im Verhältnis zu dem großen Gebrauch — nur geringe Mengen von Wollsachen. Und gerade diese nü natürlich bei dem Eintritte der kälteren Jahres- eit dringend nötig. Am meisten sind Leibbin den, wollene Unterjacken, gestrickte lermelwesten begehrt. Aber auch wollene Btrümpse reick>en noch bei weitem nicht aus. Gegen E Paar find auf den Abnahmestellen des Roten streuzes eingegangen, während etwa 40 000 Paar für u einziges Armeekors wünschenswert sind. Es wird daher dringend ersucht, solche Liebesgaben an die Abiiahmestelle des Roten Kreuzes in Leipzig, fvriedensgerätschuppen der Trainabteilung Nr. 19 nden zu wollen. * Keine Briese in Auslandspakete einleben. Den Baketen nach dem Auslande dürfen aus militärischen Gründen zurzeit Briefe oder briefliche Mitteilun- en nicht beigefügt werden. Nur die Beifügung iner offenen Rechnung ist gestattet, die keine ande rn Angaben enthalten darf als solche, die das Wesen der Rechnung ausmachen. * Riedeloerein. Ein dem Ernste unserer Zeit vortrefflich angepatztes Programm liegt dem Konzert ugrundc, das am kommenden Montag, den 21. d. M , idenö» 8 Uhr, der Riedeloerein zum Besten der Krieasnotjpende in der Thomaskirche veran- Mllet. Der Riedeloerein singt neben Brahms Fesr- und Gedenkjprüchen für Doppelchor Mendelssohns stimmige Motette ..Richte mich Golt", ferner die im -lonfatz von Earl Riedel herausgegeoenen Hussiten gesänge u. a. m. Fräulein Else Siegel wird Bachsche geistliche Lieder uno das nur wenigen be kannte Beethovensche Opferlied zum Vortrag drin- gen. Der Orgelpart liegt in Len Händen des Herrn Organist F e st. Leitung: Herr Rich. Wetz. Näheres besagen die Programme, die ebenso wie die Ein trittskarten in der Musikalienhandlung von Klemm, Neumarkt 28, und am Abend des Konzertes in der Kirchenexpedition der Thomaskirche sam Bachdenk mal) erhältlich sind. Die Eintrittspreiie s30 Pf. bis zu 1 für Sperrsitze), sind so bemessen, datz das Konzert als wahrhast volkstümlich zu bezeichnen ist. Möge der edle Zweck zu regstem Besuche Anlab geben. * Grotze Sonnenfleckt. Gegenwärtig sind drei Sonnenflecke, deren einer besonders umfangreich ist, zu beobachten. Am 8. und 9. September tauchte am Lstrande der Sonne, zuerst in der südlichen, dann in der nördlichen Fleckenzone je ein mächtiger Fleck auf, die beide am 14./15. September den mittleren Sonnenmeridian überschritten und am 21. den West rand erreichen werden. Am 12. September erschien nahe dem Ostrande in der südlichen Fleckenzone noch ein Fleck, der am 17. September den mittleren Me ridian passierte und etwa am 24. den Westrand er reichen wird. Von Liesen Gebilden ist der in der nördlichen Fleckenzone gelegene grötzte Fleck kein Neuling: er hat vielmehr schon einen Zug über die diesseitige SonnenlMfte vom 12. bis zum 26. August volljührt. Seine beim vorigen Erscheinen fast kreis runde Fleckenmasse besitzt, wenn auch ein wenig kleiner geworden, noch heute nahezu dieselbe äußere Form. In ihrem Innern freilich geht es stürmisch her, denn ein solches Gebilde aus glühenden, nur gegen die überaus glänzende Umgebung dunkel er scheinenden Metalldämpfen bildet das Zentrum un geheurer vulkanischer Ausbrüche, deren Kraterfeld den Durchmesser unserer Erde um das Mehrfache übertrifft. * Weitere Eintrittsermätzigung der Bugra. Mit Rücksicht auf die jetzigen Zeilen hat die Ausstellungs leitung beschlossen, den Eintrittspreis noch weiter zu ermätzigen. Bon 6 Uhr abends ab beträgt der Ein trittspreis nur noch 20 Pf., für Kinder den ganzen Tag 20 Pf. Am Sonntag findet wieder ein bil liger Volkstag statt, wobei der Eintrittspreis den ganzen Ta g 30 Pf. beträgt. Nachmittags und abends werden Doppelkonzerte abgehalten. Autzerdem wird das Gelände wiederum festlich beleuchtet. * Abbeförderung österreichisch-ungarischer Staats angehöriger. In Sachsen aufhältliche arbeits- und mittellose österreichisch-ungarische Staatsangehörige werden auf Wunsch bis an die nächste säch sisch-österreichische Grenz st ation kosten los abbesördert, wenn die Arbeits- und Mit tellosigkeit sowie das Reiseziel der namentlich zu be zeichnenden Personen von einer konsularischen oder diplomatischen österreichisch-ungarischen Vertretung in Sachsen bestätigt werden. Die Beförderung auf säch sischen Strecken erfolgt auf Grund besonders kenntlich gemachter sächsischer Freischeine. * Ostpreutzische Flüchtlinge erhalten Rat und Hilfe durch den Leipziger Ausschutz zur Förderung der Sammlung für Ostpreußen. Meldungen nimmt ent gegen Herr Max Plenz, Eellertstratze 2. Fernspr. Nr. 2972. ' Der Begräbnis-Unterstützungsverein für Post unterbeamten zu Leipzig hielt am 13. d. M. seine ordentliche Generalversammlung im Hausväterheim, Marienstr. 7, ab. Der Verein blickt zurzeit auf eine 47jährige segensreiche Vereinstätigkeit zurück. Ihm gehören gegenwärtig 729 Mitglieder an. Das Ver- einsvermögen beträgt etwa 24 000 <F. Während dieser Zeit wurde an Angehörige von verstorbenen Vereinsmitgliedern insgesamt der Betrag von 35 765 ausgezahlt. In diesem Rechnungsjahr allein wurden an Angehörige von verstorbenen Mit gliedern ein Betrag von rund 3000 ausgezahlt. Von der Versammlung wurde folgender Bejchlutz ge- fatzt: „Für das Rechnungsjahr 1914-15 erhebt der Verein eine außerordentliche Kriegs st euer von 25 Pf. pro Mitglied. Dieser Betrag wird verwendet zur Unterstützung der Hinterbliebenen der fürs Vaterland im Felde gefallenen Vereinsmitglieder." * Der Meisterbilder-Abend, den die Herren Richard Jordan und Musikdirektor Röthig zum Besten der Kriegsnotspende veranstalten, wird heute, Sonnabend, um 6^/, Uhr im großen Saale des Zentraltheaters, Eottschedstraße, statt finden. Die numerierten Plätze sind bei Herrn C. A. Klemm nahezu ausverkauft. An der Saalkasse er folgt der Verkauf der Karten, soweit der Vorrat reicht, von 6 Uhr ab. 1'. Aus dem Fenster gestürzt. Ein in Klein zschocher wohnhafter Landwehrmann fiel in vergangener Nacht in schlaftrunkenem Zustande aus einem Fenster seiner im 1. Stockwerk gelegenen Wohnung auf die Stratze hinab und zog sich schwere innere Verletzungen zu. L. Schneller Tod. Auf dem Ostplatze brach gestern vormittag ein in Oetzsch wohnhafter, 26 Jahre alter Buch-Handlungsgehilfe plötzlich zu sammen und verstarb bald darauf. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ein Ziel gesetzt. Der Tote wurde einstweilen nach dem Institut für gerichtliche Medizin gebracht. K Wer ist die Tote? Am 8. d. M. ist unterhalb der Waldstratzcnbrücke die Leiche einer Frau aus dem El st er Mühlgraben gezogen worden. Nach Lage des Falles liegt Selbstmord vor. Die Tote, die anscheinend Arbeiterin war, mag etwa 50 Jahre alt gewesen sein. Sie war 1.65 m groß, von kräf tiger Gestalt, hatte blondes Haar und als besonderes Kennzeichen eine Warze über dem Unten Mundwinkel. Die Kleidung bestand aus schwarzem Rock, schwarzem Jackett, schwarzem Unterrock, schwarzer Schürze, weitzer, rotgetupster Bluse, weitzem Barchenthemd und grauen Strümpfen. Da die Person der Toten noch nicht sestgestellt werden konnie, werden diejenigen, die zu ihrer Feststellung etwas angeben können, gebeten, dies dem Polizeiamt mitzuteUen. k. Wo sind die Semmeln gestohlen worden? Bei einem «r-stc wegen verbotener Rückkehr festgenom- mcnen Arbeiter wurde ein Paket mit Semmeln ge funden, die er heute, Freitag, früh in einem Grund stück in der Nähe der Nordstratze gestohlen haben will. Der Bestohlene wird ersuchr, sich umgehend bei der Polizei zu melden. L. Sin Pferd durch Betrug erlangt. Ein Händ ler aus Hof hat am Mittwoch in Treoen bei Alten burg durch Betrug ein Pferd erlangt, mit dem er in der Richtung auf Leipzig zu da» Weite gesucht hat. Das Pferd ist ein 8—9 Jahre alter, dunkel brauner Fuchswallach mit einer Narbe am rechten Hinterbein. Sollte über den Verbleib des Tieres etwas bekannt werden, so wolle man sogleich der hiesigen Kriminalabteilung Mitteilung geben. Mitteilungen aus Ser Sefamtratssitzung am 12. September 1914. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Weber. 1. Die Stadtverordneten haben zugestimmt u) der Gewährung eines einmaligen Beitrags von 2000 <4t an den Ausschuß für Armenpflege und Wohl tätigkeit in Mockau, b) der Anpflanzung von Bäumen in der Kaiserin- Augusta-Straße zwischen Pape- und Fockestraße sowie in der Fockestraße zwischen Kant- und Kaiserin- Augujta-Straße, c) der Gewährung eines weiteren Nachlaßes auf den Michaelismietzins an die Abmieter im städtischen Kaushause und im Handelshofe, ck) der Entwässerung der zur Erweiterung des Eutritzscher Friedhofs bestimmten Teile der Flurstücke 332 und 333 und des noch nicht entwässerten Teils des bestehenden Friedhofs sowie dem Ausbau der zur Ausnahme der Dranagewässer dienenden Haupt schleuse in der Zschorlauer Stratze, e) dem Bauabgabenortsge,etz Leipzig-Anger und Crottendorf—Nordwest, t) dem Bauabgabenortsgejetz Leipzig-Gohlis—Süd, 8) dem Bauabgabenortsgesetz Leipzig-Klein zschocher—Südost, h) dem Bauabgabenortsgejetz für Leipzig-Seller hausen—Nord, i) dem Verkaufe von etwa 30 Quadratmeter Land des Flurstücks 1 von Naunhof. Das Erforderliche ist zu besorgen. 2. Dem Ortsgesetze über die Verteilung der Bau ¬ abgaben auf das Gebiet des Bebauungsplans Leipzig- Crottendorf—Südost haben die Stadtverordneten zu gestimmt mit der Aenderung, daß in 8 2 1 statt „Platzes" gesagt wird „Platze". Dieser Aenderung wird beigetreten. Von den gleichzeitig übersandten Grundsätzen für Verteilung von Bauabgaben haben die Stadtverord neten Kenntnis genommen. 3. Den Ankauf der Hallen, die an die Betonhalle angrenzen, Haven die Stadtverordneten abgelehnt. Die Angelegenheit wird dem Hochbauamte zur weiteren Erörterung überwiesen. 4. Auf die anderweite Vorlage des Rates, be treffend den Um- und Erweiterungsbau sowie die innere Einrichtung von Räumen Les Grundstücks Otto-Schill-Straße 4, haben die Stadtverordneten beschlossen, bei dem früheren Beschlüsse, die Umbau kosten für die Sparkasse aus Stammvermögen (nicht Betrieb) zu bewilligen, stehenzubleiben, der Vorlage im übrigen aber zuzustimmen. Soweit zugestimmt ist, ist das Erforderliche zu besorgen. Wegen der Umbaukosten für die Sparkasse wird die Sache der Finanzdeputation überwiesen. 5. Genehmigt werden a) die Aenderungen zum Bebauungsplans Leipzig- Thonberg—Südost, b) die Vorschläge zur Feststellung der Einheits sätze für Fahrbahnpslasterungen gemäß 8 öl der Orts bauordnung. 6. Bewilligt werden а) ein Berechnungsgeld von 5000 zur Ein richtung einer Speiseanstalt im städtischen Grundstück Eießerstraße 77, б) die Gewährung eines laufenden Beitrags von 5000 «tl jährlich an das sächsische Esperantoinstitut vom Jahre 1915 ab. 7. Antragsgemäß vergeben wird die Herstellung eines Fußwegs, die Lieferung des Linoleums und die Schlosserarbeiten für das Stadtbad. Von dem Beschlüsse unter 2 ist den Stadtverord neten Mitteilung zu machen, zu 5 und 6 sind sie um Zustimmung zu ersuchen. Am 1V. September 1914. Vorsitzender: Oberbürgermeister Dr. Dittrich. 1. Zur Behebung Les Mangels an Kleingeld, wie er in den verflossenen Wochen hier in den Kreisen der Industrie besonders fühlbar geworden ist, hatte sich der Rat an die Königliche Staatsregierung mit der Bitte gewandt, zu vermitteln, daß mit tunlichster Beschleunigung die Prägung von Silber- und Nickel münzen vermehrt, inzwischen aber ein Teil der in der Freiberger Münze hergestellten Münzen den hiesigen Banken zur Abgabe an die Industrie zugeführt werde. Hierauf hat die Staatsregierung erklärt, daß letzterem Wunsche nicht stattgegeben werden könne, da die Verteilung des gemünzten Gelds ausschließ lich durch die Reichsverwaltung selbst erfolge, datz jedoch das Königliche Ministerium des Innern — dem Gesuche des Rates entsprechend — bei der Reichs verwaltung wegen verstärkter Zuführung von Scheidemünzen nach Sachsen vorstellig geworden sei. Man nimmt hiervon Kenntnis. 2. Weiter nimmt man Kenntnis von dem offi ziellen Meßadretzbuche für die Michaelismesse 1914. 3. Bewilligt werden a) dem Landesausschusse für Kriegshilfe eine Bei hilfe von 20 000 ^6, b) dem Hilfsausschusse für das schwer notleidende Ostpreutzen autzer den bereits aus Stiftungsmitteln gewährten 10 000 .<t eine weitere Beihilfe von 15 000 .»l aus städtischen Mitteln. 4. Als Direktor der 2. städtischen Fach- und Fort bildungsschule wird Herr Lehrer Rollig gewählt. Herr Direktor Kohl wird die Leitung der 3. Fort bildungsschule übernehmen. 5. Antragsgemäß vergeben werden a) die Pflasterung der neuen Frankfurter Stratze zwischen dem Versorghause und der Asmusbrücke, b) die Lieferung von Mehl, Gerste und Stroh für den Vieh- und Schlachthof auf die Zeit vom 1. Ok tober bis 31. Dezember 1914, o) die Lieferung Les Bedarfs der städtischen Krankenhäuser an Leinenwaren im letzten Viertel jahr 1914. Zu den Beschlüßen unter 3 ist Zustimmung der Stadtverordneten einzuholen. Krcht una Sericvt. Nelchsgericht. Leipzig, 17. September. rz. Wegen Betrugs, Untreue und Urkunden fälschung hat das Landgericht Kiel am 26. März dieses Jahres den Makler Sophus Kl. zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Der An- geklagte hatte von einer Witwe W. den Auftrag er halten, ihr eine Hypothek von 7000 K zu verschaffen. Ter Angeklagte besorgte das Geld, das auf seinen Vorschlag hin auf den Namen seiner Haushälterin hypothekarisch eingetragen wurde. An Frau W. zahlte er jedoch nur 4500 mit dem Bemerken, er habe einem gewissen D. 2000 als Provision zahlen müssen, während ihm selbst laut Vereinbarung 500 als Provision zustünden. Nachdem Frau W. von D., der von nichts eine Ahnung hatte, vergeblich die Herausgabe der 2000 .8 verlangt hatte, wandte sie sich an den Angeklagten, der ihr jedoch eine Quittung vorlegte, Inhalts deren sie ihm nach Be zahlung der 4500 .tt 2500 Ul als Provision belassen haben sollte. Diese Quittung hatte der Angeklagte selbst angefertigt. Auf die eingetragene Hypothek hin l/at der Angeklagte sich dann Möbel angeschafft und diese wiederum, um sich Bargeld zu verschaffen, für 1150 und eine Hypothek über 1300 -tl verkauft. Gegen das Urteil hatte der Angeklagte Revision eingelegt mir der Begründung, datz ihm eine be trügerische Absicht und eine Vermögensschädigung der Frau W nicht nachgewiesen sei. Das Reichs gericht erkannte jedoch auf Verwerfung' des Rechtsmittels. (3 I). 475.) königliches Lanögerlcht. Leipzig, 16. September. 1 Unter der Anklage der fahrlässigen Tötung hatte sich heule der aus Lützen gebürtige 45jährige Kutscher Karl Eduard Meusel vor der vierten Straf kammer des Landgerichts zu verantworten. Der An geklagte hat am Nachmittag Les 2. Juli an der Ein mündung des Tüubchenweges in den Johannisplatz das 12sährige Schulmädchen Margarete Helene Krantz mit dem von ihm geführten einspännigen Kutschwagen überfahren, wodurch das Mädchen einen Schädelbruch in Verbindung mit einer Gehirn erschütterung erlitten hat. An den Folgen dieser Verletzungen ist die Kleine noch am selben Abend gestorben. Dem Angeklagten M. wurde zum Vor wurfe gemacht, daß er den Tod des Kindes dadurch verschuldet habe, daß er die Aufmerksamkeit, zu der er durch seinen Beruf als Führer eines Gespannes besonders verpflichtet war, aus den Augen gesetzt habe, indem er den Bogen nach links klein nahm, den er nach den Bestimmungen der Verkehrsvorschriften groß hätte nehmen müssen, indem er ferner zu schnell gefahren sei und den vorschriftsmäßigen Anruf unterlassen habe. Zn der Verhandlung gab der An geklagte an, daß er erst seit einem halben Zabre Kutscher sei, vorher sei er 20 Jahre lang Pserde- pfleger in hiesigen Pferdehandlungen gewesen. An dem betreffenden Tage sei er mit dem Kutschwagen, vor dem er ein recht lebhaftes Pferd gehabt habe, zum Sattler und dann zum Schmied gefahren. Das Pferd sei durch das lange Stehen unruhig geworden, und Meusel hat, wie er zugab, den Kopf verloren, als das Pferd in scharfe Gangart fiel. Die Aus sagen der Zeugen ergaben, daß Meusel in der Bie gung der Straße sehr schnell gefahren ist und nicht angcrufen hat: doch konnte nicht festgestellt werden, daß er die Kurve zu kurz genommen hat. Unter strafschärfender Berücksichtigung des Verhaltens des Angeklagten nach dem Unfall wurde er zu vier Monaten Gefängnis verurteilt; ein Monat gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. 37. LvocherirrachweiS der Bevölkerüliqsvorßäiiße in der Stadt Leipzig Leipzig, den 16. September 1914. Ltatistischcs Amt per Stadt Leipzig. P5, c-.'- r l»^ ZL litvollcrungsvorgüngc ßZL >rei anr .i ic -V tr ! V.eu- .Er a n- uu.wohncr.ahl nach ürm tirgebnls dc. Volkszählung vom I. Dezember ww: 192178 397 672 589859 Aus den i Juli 1914 berechnet . . e-, e e orene in »e» ee o m vom 30. Lugust bi» nui 5, September 1914. ! tbeuogevoecne. „ ann ich.. 194 642 4312.« 626 845 28 71 b9 » weivtlche . 37 62 99 - ^Mammen Kr 133 198 Darunter ehet.:> geborene .... Ith Iw 148 » unehelich » .... 27 23 Lotgrvorene. nianuetche 4 4 6 - wer § (rare 1 3 » zulammen S 6 1t Darunter ehrUch gevorme .... » uneyeiech - .... 4 « 8 1 2 S Lestorvene 'auslche. Totgeborene) in r«r Wo l e vom 6. Septbr. mee 12. September UN«. «Lenor. >n. üb.'ruaup., mannuche . . 37 8« 123 » « weibliche. . . 21 64 85 » - zulammen . . 88 15V 2t« Darunter unter 1 Jahr alle Ninaer W 62 72 - ehelich geborene .... 9 47 56 - unehelich » ... 1 16 Dodesur,vch«n. (Zahl oer JäUej: 1. titndvrttsleoer 1 1 2. Scharlach 1 1 o. Malern und Stbleln — t 1 4. Diphtherie unr> r-.rupp 7 9 l>. Keuchhusten —— 1 1 st.Dhpi,US —E. 7. Duoerlmole d. strantheucn der Atmungsorgane . 7 14 21 4 6 IU Darunter Jnluenza b. Magen»undLarmtatarrh.etnschllel:- u:u "rechnur Malt. . . . 8 bl 57 Darunter Kinder unter l Jahr . ti 47 53 lv. tLewalllamer roo ». Seidstmorv h. Moro uno ratschlag, sowie 4 4 8 Hinrichtung 1 ME 1 e. verungtuctung oder andere gewaltlamc Einwirkung 2 2 4 All« übrigen Todesursachen . . . 21 63 94 ') cklt»U«ip«ig ist da» Stadtgebiet ohne die Lororl«, di« «ach de» 3l. Drzrmber 188 einorrleibt worden find y Ne«>i.'«tp,tg ist da« Gebiet der l«tt dem I. Januar, 1889 «i«. oerleidten Vorort«, «injchltefittch Dölitz, Düsen. Möck»«, Probst» h«td«, Stötteritz ««d Stlln, di« am 1. Januar 1SW «irn»»l«itzt word«« find.
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