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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320129015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932012901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 4, Seite 10-11)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-29
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1932
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s-' - Ät r U > !K berg erzielt werben. Die Tagebücher sind ta inzwischen ver- ösfentlicht worben «nd ebenso die Ortginalansnahmen, die seinerzeit von Prof. Hertzberg in Stockholm nach 83 Jahren noch entwickelt werden konnten. Der Erlös aus dem groben VerlagSwerk wird ungefähr eine Btertelmtllton betragen, dazu kommt noch die Summe, die ans dem Berkaus der Alleinrechte bet der Berichterstattung herstammt, zusammen also etwa 278 000 Kronen. Ein Teil der Verwandten AnbrseS haben einen Anteil an diesen Geldern gefordert nnd werden mit 80 Mv Kronen abgcfunden» ebenso die Berwandten GtrtnbbergS, während die von Fraenkel auf alle Ansprüche verzichtet haben. Der genannten geographischen Gesellschaft werben also schlieblich 210 000 bi» 218 000 Kronen zur Ver. fltgung stehen. Aus den Zinsen dieses Betrages werben der arktischen Forschung jährlich etwa 10000 Kronen zugeführt werben können, und zwar werden der schwedischen Forschung die Hälfte »»kommen, die andere der norwegischen, die ia seinerzeit so grobzügig das gesamte Material Schweden zur Verfügung stellte. ,rss - überflüssige Ausgabe vermetbet, meistens nicht gerade niedrige annehmen, bab ungezwungen« Kulturlosigkeit beweisen. Daß wesentliche Herabsetzung der Unkosten durch die Notverord nung noch nicht herbetgesührt worden sei, zumal infolge der Erhöhung der Umsatzsteuer, der neuen AuSgletchSsteuer und der mangelhaften Senkung der Strom» und sonstigen Tarife. Der Preiskommissar versprach, die vorgebrachten Darlegungen ernsthaft zu prüfen. I. A-br. » u. I» Mr! Rack»«« AKLAW» sind- DK. Rich Rackow u- DIvl.-Handel«! Vr. Irik 'liackow Proto tret. M MU Retkkeuz Mnzktt lm Rem« RatdaM Dresdner Komvoniftrnaden» Vle NtrtschaMMdöM beim MiStomnMr Der Vorstand der DreSdnerKausmannschaft hat Gelegenheit genommen, mit Vertretern der Wirtschaft beim sächsischen PreiSkommtssar, Ministerialrat Dr. Schelcher, vorzusprechen, um eine Klärung verschiede ner, durch die Notverordnung vom 8. Dezember aufgeworfe ner Fragen herbeizukiihren. Der PreiSkommtssar betonte, daß er Aeuberungen des Inhalts, bab das Publikum gegen über Wirtschaftsgruppen oder -betrieben, die eine Preis senkung nicht in entsprechendem Mabe durchführt«», zum Käuferstreik greifen solle, weder dem Wortlaut, noch dem Sinne nach getan habe. Seiten- der WtrtschaftSgruppen wurde Dr. Sibelcher gebeten, das Publikum dahin auszu klären, bah die vorgeschrtebene Illprozenttge Preissenkung sich nur auf sogenannt« gebunden« Preis« beschränkt. Ferner mülle darauf hingewiesen wer den, dab auf den meisten Gebieten schon längst vor Er scheinen der Notverordnung die Preise in grobem Umfange gesenkt worben seien. Schlieblich wurde betont, bah eine Der LE -al Sw Mk/ rote kann -ie AauSfrau -en Milchpreis verbilligen? Unter dieser Ueberschrtst verSslentlich« der Verein vereintste Milch- und Butterbiindlrr von Dreiden-Stadt und -Land in der Nummer «0 der „Dresdner Nachrichten» einen Artikel, worin er lestftellt, dab «egen früher eine wesentlich« Verbilligung der Milch eingetreten ist. Sr empslebl« den Hausfrauen, eine weiter« Ver minderung de» Mtlchpretse» dadurch zu erzielen, dab ll« die Milch am Wagen oder in den Mtlchgetchdlten kauten und aus da» Zu tragen in» Hau» verzichten, wodurch di« Milch um 8 Pf. für da» Liter verteuert wird. Der Artikel gib« dem Erstaunen darüber Ausdruck, dab da» Zutragen brr Milch immer mehr verlangt wird und gegen die Vorkriegszeit aul da» Doppelte gestiegen ist. Wir können in bieser Yeftftellung keine Bequemlichkeit de» Verbraucher» erkennen. Sie ist un» im Gegenteil «in neuer Be weis für die Ueberlastung der Hau-trau. Gewiß würden viel« Hausfrauen gern die tägliche Srlparni» machen, aber da da» teure Mädchen und auch rin« tägliche Hilfe nicht mehr gehalten werde» kann, di« Arbeit in den Morgenstunden aber in sedem mehr- kSptigrn Haushalt drängt, reicht früh dte Zett nicht zu. Ia, wen» man. wie ehedem, einen Platz hätte, wo letchtverdrrbliche Lachen von einem Tag aus den anderen aulgehoben werden konnten, aber auch da» gibt e» lehr oit nicht mehr in der Zeit der Not- Wohnungen und Untervermietungen. S» bleibt nur der «In« Aut- weg. Nch di» Milch täglich zutragen zu lasten und dir Verteuerung in Kauf zu nehmen. Eine Hilfskraft zu halten, wäre bedeutend kostspieliger. Da» mochten wir zur Ehrenrettung der Hausfrauen lagen. HauSlrauenverein von Dresden u. Um». — Pressefest «nb Winterhilfe. Die künstlerischen Dar- Vietungen erster Bllhnenkräfte, die nach -er Ausführung be» Lustspiels „Sin entzückender Mensch* in der Komödie am Sonnabend während der Tanzfestltchkeit statt- finden, spielen sich nicht nur in dem intimen, prächtigen Rahmen der Barber ina ab, sondern werden zum Teil auch im Theaterrestaurant den dortigen Tanz unterbrechen. Der Tombola sind in den letzten Tagen wieder ver schiedene lockende Gewinne zugestthrt worden. Da gegen über den früheren Prellebällen die Zahl der zur Bei fügung stehenden Plätze — sowohl die im Theater wie die Tifchplätze der Barberina — eine verhältnismässig be schränkte ist, empfiehlt es sich, mit der Entnahme der Karten nicht bis zum Abend zu warten. Der Eingang für das Theater wie für die Tanzfestltchkeit ist am Sonnabendabend nur Reitbahnstrabe. Der Zugang von der Prager Straße bleibt gesperrt. — Das Deutsche Hyglenemnsenm in Berlin. Wie anS der RetchShauptstadt gemeldet wird, Ist dort eine Wander ausstellung des internationalen Gesundheitsdienstes des Deutschen HngienemuseumS zur Eröffnung gelangt, die unter dem Motto .^Kampf dem Krebs* zeigen will, wie diese Krankheit durch frühzeitige Behandlung bet rechtzeitigem Erkennen der Symptome geheilt werden kann. Dte Aus stellung, zu deren Eröffnung sich auch der frühere Dresdner Oberbürgermeister Dr. Blüher nach Berlin begeben hat, bleibt bi» zum 28. Februar in Berlin und wird dann in den übrigen deutschen Städten gezeigt werden. 's! „Garderobe bitte abgeben!" D«r Preiskommissar hebt de» Garderobezwang ans SS ist uns, wie unseren Vätern, sozusagen in Fletsch und Blut Nbergegangen, dab im Theater die Garderobe abzugeben ist, bevor man den Saal betreten darf. Ueberall auch weisen grobe Schilder ans diesen Zwang hin, dem man durch lange Gewöhnung mehr oder minder widerspruchslos gehorchte. Dieser Garderobezwang wtrd nun auf «Ine Anregung deS PreiSkommissarS Goerdeler hin an allen deutschen Theatern ausgehoben. DaS klingt ziemlich harm los und wird wohl auch vielerorts mit Genugtuung aus- genommen werden. Trotzdem verbirgt sich hinter dieser Mabnahme mehr al» man glaubt. Dieser fallende Zwang bedeutet eigentlich nichts anderes, als dab auS der Tatsache, dab das Theater keine gesellschaftliche, repräsentative An gelegenheit mehr ist, die letzte Konsequenz gezogen wird. Als da» Theater noch eine rein höfische Angelegenheit war, war e» eigentlich nur «In willkommenes Mittel zu dem Zweck, Toiletten zur Schau zu tragen, StandeS- genosfen zu sehen und von ihnen gesehen zu werden. Da- mal» war da» Couloir oft wichtiger, al» die Bühne selbst. Man macht« drei Stunden lang Toilette, bevor man in» Theater ging und bracht« seinen Kammerdiener mit, der auf bi« Garderobe acht zu geben hatte. Für da» Benehmen im Theater gab e» einen ganz bestimmten Kodex, der strenge innegehalten wurde. ES war alles in allem «ine kompli- zierte nnd reichlich strapaziös« Sache. Man spann Intrigen man kokettierte, man politisierte und canllerte. e» war streng verpönt, vor der Mitt« de» ersten Akte» im Theater zu erscheinen, un- wen« einem grrade nicht» Geistreiche» — Gesch»f«»i«BU»». Am «1. Januar kann Haarsormermetster Richard Meltzer aus rin ««iähriqe» GelchästSbeftehen »»rück blicken. Da» Geschäft befindet sich seit M Jahren aus der Irauenstratze. — Postkarten nack Wert, der auf den P eingedruckten 8-Rpf-ffI nur noch 6 Rpf. Wer» karte nach dem Au»> Danzig, Litauen und reich -- versandt nn gegebenenfalls auch « Gesamtwert von v Np slowakct und Ungarn postanstalten Nnd ar Postkarten dieser Art ist, zur richtigen Frei gäbe nicht möglich, si gebühren belegt. —* Nationalsozial droben Saale von Do ver Sektion Laubega lung der LandtagSabi Cuno Meyer übe Hitler! Der Marx» Volk der Welt zu « geuannte Völkerverstä «in« Utopie, weil se nabe und ferner dte 1 Volke» urteile. Der Weltanschauung habe sozialtSmu», die sch Bürgern, Bauern ui machen, sie wieder zu zum Leben zu gewinn berechtig«»« gegen al wegung Adolf Hitler« den Erfolg de» Redw . — Die Mittwoch <1. GttstungSfef gltedSbamcn, Sprechv einige mit besondere Hann» Lange, Mttgl Schroeder, umrahmt« beiter« Feststimmung begrüßte die Anwese GesellschastSleben vö 40. Stiftungsfest hin anwesenden Jubilar wochSgesellschakt 28 I wurde dte goldene Ei -* Der Stichst» schäktSstelle von Georgen-Allee der Vereinigung die der Oessentlichkeit sii einer gntbesuchten E Aach bcgritbcnden Mr DreS-ensBev-lker In der Woche vom in der gleichen Woche d Iw Ml» Sinder. Vers, sich damit ein Lterbeüb! borenen waren SS Unrh, Unter den verstorbenen »« Jahre. »» starben Tuberkulose iS, Sreb» Lungenentzündung S, N Selbstmord 4 und durch Gehaltszahlungen an öle Staatsbeamten Nach einer Verfügung deS Ministerium» de» Innern Pub die Dtenstbezttge der Beamten und Ange- stellten de» Staates sowie die VersorgungSbezüge bi» auf wettere» in folgender Weise auszuzahlen: am 1„ 11. und 21. fedeS Monats ») je ein Drittel der für den laufenden Monat bestimmten Dienstbezüge feder Art an Beamte und Lehrer sowie an dte nur nebenamtlich tätigen Beamten und Lehrer, d) fe ein Drittel der für den lausenden Monat bestimmten Dienstbezüge der Angestellten des Staates, die ihre Bezüge bestimmungsgemäß halbmonat lich im voraus erhalten. Ferner sind zu zahlen am 1. und 11. jedes Monats je die Hälfte der für den vorher gehenden Monat bestimmten Dienstbezüge der Angestellten de» Staates, dte ihre Bezüge bestimmungsgemäß monatlich nachträglich erhalten, sowie am 1. und 10. iedeS Monats je die Hälfte der für den laufenden Monat bestimmten VersorgungSbezüge jeder Art, die an Beamte und Lehrer im einstwetltgen oder dauernden Ruhestande, an sonstige ehemalige Beamte und Lehrer sowie an dte Hinter bliebenen von Beamten und Lehrern aus der Staatskasse zu gewähren sind. Etnsen-unv -er! Der Präsident de intt: Wie bereit» Vekar oen Steuerabzu Kalenderjahr 1031 bi ämtern des Wohnsitzes weit eS sich um Arbeit steuer im Ueberweis geliefert worben ist, ha die „Lohnsteuer-Beschei Steuerkarte 1031 auvf zember 1031 auSges« „Lohnsteuer-Beschctnig Steuerkarte 1831 ber< nehmer auSzufttllen. unterblieben, so sind Arbeitgebers besindli Lohnsteuer»Ueberweisi Finanzamt angesorder einzusrnben. Diejenigen Arbeit Markenversahren abg vom Arbeitgeber auSz Einlagobogcn an dai Bezirk sie am 10. Okt Arbeitgeber sind verps und Geschäftsräumen weisen. Ueber alle» Nähe da» bet den Finanzii kann. Oertliches uns Sächsisches Am ein paar Drecken ... Nnmpelnd und polternd fährt etn schwerer Kohlenwagen unter der Strabenüberbrückung hindurch. Bi» obenauf ist er angefüllt mit glänzenden, schwarzen Brikett««. Dte beide« Braunen haben wacker zu tun, um die Last mit dem nötigen Schwünge auf der anderen steilen Seite der Straße wieder emporzuztehen. Die Pferde schnauben, der Kutscher knallt mit der Peitsche, bann haben sie » geschasst. Als der Wagen unter der Brücke dahtnrattert, kommen etliche Briketts in» Wanken, machen einen kleinen Sprung über die Holzwandungen hinweg und bleiben, in zwei Teile zerbrochen, aus der Straße liegen. Etn paar Männer — man steht ihnen die Not von weitem an — haben da» Gefährt schon einige Zeit verfolgt, und nun kommen sie eilends herbei «nd greifen gierig nach -en Brocken, die da eben herabgefallen sind. Und wer eben am schnellsten ist, erbeutet den größeren Teil. Die Brikett- stücke verschwinden in einem wohl eigen» zu diesem Zweck mitgebrachten Beutel. Dann wird dte Fuhre noch etn Stück begleitet in der Erwartung, daß an der Straßenkreuzung noch ein oder zwei Stück der schwarzen Preßkohle vom Wagen kollern. Schwere, harte Zetten. Kinder und Erwachsen« fleht man an den Ausfahrten der großen Kohleverladeplätze täg lich lauern tn der Hoffnung, daß ihnen der Zufall etn paar Bruchstücke deS begehrten Heizmaterials tn dte Hände spielt. Ist eS nicht Ironie, baß zu gleicher Zeit lange Eisen- bahnzüge mit bester ReparattonSkohle hinüber zu unseren ehemaligen Feinde rollen, um dort die Fabrtkschornstetne unter Rauch zu halten oder mehr oder weniger stark ver geudet zu werden. Ist eS nicht etn grausame» Geschick, daß anbersett» deutsche Volksgenossen, die zwischen dte Mahlsteine der Arbeitslosigkeit geraten sind, dte Selbstverständlichkeit einer warmen Stube der Gunst des holprigen StrabenpslasterS anvertrauen müllen, das ihnen dann und wann ein paar Brocken vor dte Füße wirft... —l— etnsiel, da» man seiner Nachbarin zuklüstern konnte, -an» warf man sogar einen Blick auf die Bühne. DaS bürgerliche Theater räumte damit fast überall ans, aber es behielt die festliche Kleidung — bi» 1814 durfte man zu großen Premieren nur im Frack erscheinen — und den Garderobezwang bei. In diese erstarrte Form hat der Krieg nn- die erst« Nachkriegszeit die erste Lücke gerissen. Man sah zum ersten mal Menschen im grauen Straßenanzug auf den vorderen Parkettplätzen. Di« Theaterdirektoren haben erkannt, dab der Mensch von heute auch im Theater ungezwungen sein will, daß er vor allem jede und dazu gehört eben die Garderobengebühr. Man könnte vielleicht Theatersttten eine gewiße da» nicht der Fall ist. zeigt da» chinesische Theater, da» Produkt einer uralten und hochentwickelten Theaterkultur. Dort begibt man Nch mit Kind nnd Kegel in» Theater, schwatzt, raucht, ißt. mach» Vistte bei seinen Nachbarn und Verwandten, ta man legt sich sogar bisweilen zu einem kleinen Schläfchen nieder. Etn Theaterbesuch dauert dort 0 bi» 7 Stunden allerdings werden mährend dieser Zeit etn halbe» Dutzend verschiedener Stücke aesptelt. Nicht viel beller sind die Sitten im japanischen Theater. Dort muß man Nch die Matten »um Setzen selbst mitbrtngen und eine bester« Familie, die einen „Ausflug* in» Theater macht, vergißt auch nicht, den Teekocher mitzunehmen. Um gänzlich andere Theatersttten als bet un» kennen zu lernen, muß man nicht einmal soweit gehen. Schon di« französischen Theater, besonders die Boulevardbühnen, haben für den deutschen Besucher manche» Ueberraschende. Vor allem geht es bedeutend lauter zu. viel ungezwungener und auch die Reinlichkeit läßt allerhand zu wünschen übrig. Wenn der Vorhang gekästen ist und man will die Darsteller herauSruken, dann klatscht man nicht wie bet un». sondern es setzt «tn rhythmische» Muken ein: „Le rt-deaul Le ri-deaul*. so lange bi» der Vorhang ankgeht, dazu stöbt mit mit Stöcken und Schirmen im Takt aus den Boden. Erst dann klatscht man. Wir werden also künftig im Mantel im Theater Platz nehmen dürfen, den Hut werden wir unter den Arm klem men und den Kragen werben wir hochgemut unter dem Wollschal verbergen. Nur Stöcke und Schirme müllen wir abgeben, aber diese dafür gratis Auch das Programm wirb abgeschasft. man wird sich künftig die Darsteller vor her kerau-kchretben müllen. Nun «» wird nicht ko schlimm kommen Und wenn im nächsten Winter die Theater wegen der hohen Sveken da» Heizen einstesten sollten, bann werden wir eben Wärme- flaschen mitbrtngen. E» scheint nur. daß ein Stand, ein Berus bei dieser neuen Verfügung ank ast« Fälle aus der Strecke bleiben wird: die Marderobesrauen. Es wird an der Zelt sein, ihnen «inen Nachrus zu wl-men. Der Notwtnter 1881/82 stellt auch au bi« Drr»b««r Zwetgveretn« vom Roten Kreuz sAlbertveretn und LanbeSveretn vom Roten Kreuzt besonder» hohe An forderungen. Zum Besten solcher Rotkreuz-Winter- htlfe wurde am Donnerstag im Festfaale de» Neuen Rathauses etn Konzert veranstaltet, da» durch sein Programm — ausschließlich Werk« Dresdner Kompo nisten tn Uraufführungen — seine besondere Note und erhöhten Retz erhielt. Reich besucht von den besten Kreisen unserer Stabt — auch Oberbürgermeister Dr. Külz war unter den Zu hörern — konnte da» vornehme Konzert sicherlich seinen äußerlichen Zweck, Mittel auszubrtngen zur Stillung schlimmster Not, reichlich erfüllen. Aber auch in künstlerischer Hinsicht brachte eö allerhand Ausbeute. Den Reigen der Vorträge eröffnete ein unter Kapellmeister Dr. Leonhard Prinz recht sicher musizierendes Kammerorchestermtt einem heiteren Vrchestervorsptel von Herbert Tran- tow, das tn brillant gemeisterter Polyphonte eine Reihe burlesker Themen zu einem lustigen Stttckletn verarbeitet und durch manchen originellen Einfall überrascht. Mit einem um fänglichen Werke, einer sUnffätzigen Fantastesonate für Violine und Klavier iWerk 88) trat Theodor Blümer tn dte Schranken. Dte Manuskrtptneuheit hält sich tm For mellen mehr an dte AuSdruckSwetse einer Fantasie al» einer Sonate,' aus die meiste Gegenliebe bei den Hörern stieben der sich in kecken Rhythmen und Tonsprüngen bewegende dritte Satz (Scherzo) und dte ruhtg-srtedvolle, melodiös auS- kltngenbe Schlußgipfelung. Am Flügel faß der Komponist: den recht anspruchsvollen Getgenpart bewältigte hingebungs voll Gustav Fritzsche, dem das Merk zugeeignet ist. Herz liche Freude bereiteten sodann zwei iebensall» erst in Hand- schrtft vorliegende» Duett« für zwei Soprane s„Bet Saragossa* und „Akazien*» von Otto Hollstein: von Susanne PrSe und Dori» Pfau sttmmschün und musikalisch sicher gesungen, ernteten dte beiden Zwiegesänge izumal der zweite) viel Beifall und trugen ihrem Schöpfer einen Her- vorrus ein. Di« gleiche Ehrung widerfuhr auch dem Dresd ner Tonseher E. Kaussmann-Jasfoy, von dem die Herren Karl Gehr und Han» Rtchter-Haaser eine dretsähtge Sonatine für Saxophon nnd Klavier vortrugen. Daß sich bet dieser Gelegenheit da» Saxophon al» Solo konzerttnstrument besonder« Sympathie« envorVe« hätte, wirb allerdings wobl niemand behaupten wollen. Linen allerliebsten musikalischen Scherz voll witziger Gedanken, in flotter, moderner Schreibart zu Papier gebracht, lteserte so dann der ebengenannt« Han» Rtchter-Haaser mit der Komposition eine» .^kleinen Vorspiel» In lustiger Art* für Kammerorchester. Da» Merkchen schlug zündend etn. Damit war aber die UraufsührungSreihe «och nicht er- schöpft. Nachdem man sich in einer längeren Teepause wieder ausnahmefähtg gemacht hatte, bekam man eine besonder» schwerverdaultche Kost vorgesetzt: etn Klavtergutntett t» N-Moll von dem jungen Dresdner Komponisten Johanne» Müller. Dte -ret Sätze wollen um jeden Pret» originell sein, sind «» auch bt» zu einem gewißen Grade, erweisen sich aber doch zu sehr als auSaetüstelt« Kopfarbeit, um schmack- hast und wohltuend zu wirken, zum mindesten beim erste» Hören. Da» Dresdner Streichquartett tHerren Schneider, Fritzsche, Ntphahn und Kropholler). dem da» Quintett gewidmet ist, fetzte sich mit Herbert Trantow am Klavier voller Todesverachtung für da» recht kühne Werk «tn und verschaffte ihm zum mindesten «inen AchtungSersolg. Freundlicher« musikalische Bilder standen jedoch am Schluß des langen, gehaltvollen Konzerts: sechs Sieber tnach Texten de» Freth. v. Ftrck») für Sopran und Kammerorchcster von Leonhard Prinz, ausnahmslos natürlich empfundene, der Textsttmmung liebevoll nachgehende Gesänge mit farbiger Orchester illustration voller Blut und Leben. Dte Sängerin Marga rethe Thum), die den Liebern eine vortrefsliche Interpretin war, und der Komponist wurden herzlichst bedankt: da» reizende Gchlubliedchen („Man sieht'» dem armen Teufel an*) mußte wiederholt werden. Ebensowenig wie diese Herz- ersrtschenben Gesänge gab auch die ziemlich umfängliche Gchlußnummer: eine vtersätzige Serenatetm heiteren Stil für Kammerorchester von Josef Lederer irgendwelche Nüße mehr zu knacken auf, sondern lieb Ohren und Herzen in un getrübter Freude ausjubeln, ohne jedoch mit seiner Musizter- freudtgkett je tn» Banale zu verfallen. So gab «» auch am späten Schlüße noch einmal wärmsten Beifall und damit etn vollbesrtedtgte» Scheiben von der vornehmen Stätte, die sich al» Konzertsaal aus» neu« bestens bewährte. —ckt. I« der Hall« de» hatte sich am Donner« etnaesun-en. ES galt, b, Leiden Heimgegangene den letzten Dank und gehörigen waren viel ichlafeuen anwesend, vi für das Allgemein«!, Turnerschast Bartscta, schule, Freiberg, hielte ganz bedeckten Sarge alter Turnerschaster, ii ordnung entsandt. Na klängen de» Choral» hielt Pfarrer t. R. Sr unter Zugrundelegung HauShalter bas Levent aller Augen stellte. 2 tm engeren Kreise sei, auch tn seiner retchgest Schlichtes und gerade» des Charakters, ehrenh schäften des Hetmgrga Frömmigkeit und kir habe. Das habe ihm b zu ertragen. Nach Gel dem Verstorbenen uv Worte des Dankes gew zu Freiberg sprach Ob der die groben Verdien besonder» in der Krte, erworben hat. Wetter der letzte KriegSkomm Freiberg, dem der T kräftige Stütze gewesen schäft Bartseia für bl endlich Fabrikbesitzer Bergen in Freiberg. Händel, da» Cellist W sank der Sarg, und die allen Veranstaltern tn Oesterreich al» untragbar empfunden werden. -f-* Da» Schicksal de» Kasseler Theater». Da» Schicksal de» Kasseler Stadttheaters ist nun endgültig dahin ent schieden, bab die Bühne mit Ablauf dieser Spielzeit aufhört, al» StaatStheater zu existieren. Doch wtrd, entgegen den bisherigen Gerüchten, an eine Schließung vieles Theaters nicht gedacht, sondern eS wtrd vielmehr unter der Lettnng Verg-EhlertS sortgeführt. Die Bühne erhält einen staatlichen Zuschuß von etwa 800 000 Mark. k Ein deutscher Bauernmaler. Der deutsche vanern- tnaler Schulze-Rose, der etwa vor zwei Jahrzehnten der Großstadt den Rücken kehrte, um tn ländlicher Stille ganz seiner Kunst zu leben, feierte dieser Tage seinen 00. Geburtstag. Dte Görlitzer Gedenkhalle benutzte dte Gelegenheit zu einer Zusammenstellung seiner Werke aus den letzten drei Jahrzehnten. Etwa hundert Gemälde und Zeichnungen, zum größten Teil au» Privat besitz entliehen, vermitteln nun einen Einblick in da» un ermüdliche Schassen eines groben Künstler» und zeigen gleichzeitig in anschaulicher Weise die Entwicklung einer Malerpersönlichkeit, wie man sie selten tn so reiner, ge schloßener Form verfolgen kann. Schulze-Nos«, ein ge borener Märker, dessen künstlerischer Werdegang über Ber lin, Königsberg, Dresden, München und Leipzig führte — tn Leipzig gründete er dte Leipziger Sezession — ist aus der Höhe seiner Kunst zum Bauernmaler geworden. Da neben sind Landschaften und Stilleben — besonder» Blumen- stilleben — leine Lteblingöobjekt«. Alle Bilder zeigen einen ausgesprochen eigenartigen Stil, der aber nicht irgendwie angelernt oder gekünstelt ist, sondern der Ausdruck einer ringenden Kttnstlerscele, die bet hervorragender Beherr schung des Handwerkltch-Stofslichen tn ständiger Fortentwick lung dem Werke eine immer vollkommenere Formung gibt. -f Die Stadt AngSbnrg kämpft um ihre« Kunftbefltz. von der Stadt Augsburg wtrd gegenwärtig «ine Aktion zur Wiedererlangung ihres verlorengegangenen Galertekunst- besitzeS unternommen. Nach dem Vorbild der Stadt Aschaffenburg, deren ernergischen Maßnahmen «» zu ver- banken ist, baß dte Aschaffenburger Kunstsammlung nicht nur restlos wieder hergestellt, sondern sogar vermehrt und ausaevaut worden ist, will jetzt auch Augsburg mit der selbstverständlichen Forderung auf den Plan treten, bt« Galerie wieder tn einen Zustand zu versehen, wie er der künstlerischen Vergangenheit Ang-burg» würdig ist. Dte Augsburger Galerie hat sei« längerem unter einer be- -eutenden Wertminderung ihrer Bestände zu leiben, tn deren Mittelpunkt al» wertvollste» Stück ehemals der be- rühmte Tintoretto stand. s* Der Andrcesond» für arktisch« Forsch»««,. Dte Schwedische Gesellschaft für Geographie und Anthropologie tft bekanntlich seinerzett dazu auSersehen worben, die Mittel au verwalten, die au» den Neberschttßen au« der Verwertung Hinterlassenschaften von Anbrte, Kraenkel «n- Strlnd- W
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