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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320129015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932012901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 4, Seite 10-11)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-29
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1932
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ItzMW. -9. 2<W»ar 1952 — „Dresdner Nachrichten" — Nr.« SrlleS Gerüchte um Sitter Bra>msch»lS »8. Sa«, Um »et einer e»entnelle» Kandidat«« Hitler, für »1« *,«!«»p,»»1- dentenwahl die durch seine Staatenlosigkeit bestehende« Schwtertoketten zu beseitigen, soll nach Berliner Ge rüchten der Führer der nationalfoztaltsttschen Bewegung zum außerordentliche« Prosestor an der Technische« Hoch schule in Braunschweig ernannt werbe« «nb «ach einer anderen Version al» Vertreter Braunschweig, in de» Reich, rat delegiert werden. Bon dem deutschnattonale« Minister Dr. Küchenthal, dessen Einwilligung ,« einer Ernennung Hitler» zum RetchSratSvertreter in jedem Fall notwendig sei« würbe, wird hierzu mttgeteilt, daß ihm von den Plänen, soweit Braunschweig in Betracht komm^ nichts bekannt sei. Die angebliche Professur wie auch di« Vertretuna Braunschweigs im ReichSrat seien Dinge, über btedaSGesamtmtntsteriumzu entscheiden habe. Besprechungen hätten in dieser Frage noch nicht statt gefunden. Haftbefehl gegen «ras Sell-orf Wege« Nichterscheinens vor Gericht Berlin, 28. Jan. Außer einem durch Erkrankung ent schuldigten Angeklagten fehlte heute zu Beginn der Sitzung im Kursürstendammprozeß Graf Helldorf. Rechtsanwalt Dr. Sack hatte bereit» gestern abend der Strafkammer mit geteilt, daß Graf Helldorf an einer wichtigen Führer besprechung in München teilnehmen müsse und daher heute nicht zur Verhandlung erscheinen könne. Daraufhin verkün dete das Gericht: „Der Angeklagte Hellbors »st zu verhaf te n, da sein Ausbleiben in der Hauptverhandlung nicht ge nügend entschuldigt ist." — Aus Antrag des Staatsanwalt«« wurde die Verhandlung zum Zwecke der Verhaftung de» Grafen Hclldors bis Freitag früh ausgesetzt. Rklvale Sunkstalion bei RSSW.- Mm beschlagnahmt Magdeburg, 28. Januar. Die Polizei hatte Kenntnis von dem geheimen Ausbau einer verbotenen Fernmelde anlage bei den Nationalsozialisten erhalten. Bei einer am Mittwoch bet dem nationalsozialistischen Sturmführer, dem Motormechaniker Jo leck Magdeburgs vorgenom menen Durchsuchung wurden Joleck und der in NeuhaldenS- leben wohnhafte Elektriker Kurt MeiSHausen, der eben- falls der Nationalsozialistischen Partei angehört, beim Er proben der Apparate betroffen. Joleck hatte in der vorher gehenden Nacht mit einem Personenkraftwagen die Apparate aus Neuhaldenslcbcn abgeholt. Die Geräte, die eine voll ständige Empfangs- und Sendcfunkanlage darstellen, sind volizeilich sichergcstellt. Gegen die Beteiligten ist ein Ber- fahren wegen Vergehens gegen das Gesetz über Fernmelde anlagen eingeleitet worden. Schluß tee PiStvyerS in Lübeck Lübeck. 28. Januar. Zu Beginn der Sitzung im Ealmette-Prozeß erhielt der Vertreter von Professor Dr. Klotz, Dr. Cuwi«, baS Wort zu seinem Plädoyer. Er ging die einzelnen Krankheitsfälle durch. Er bestritt, daß Dr. Klotz bereits am 12. April etwas hätte unternehmen können. Auch bet den Kindern Neuner und Reimers habe Professor Klotz keinerlei Veranlassung gehabt, einzugreifen. Daß Professor Klotz alles getan habe, was er hätte tu« müssen, gehe auch daraus hervor, daß er, al» er nach reich licher Ueberlegung stutzig geworden sei, sich sofort tn die Leichenhalle des Krankenhauses begeben habe, um sich noch einmal den Sektionsbefund anzusehen. Ihm könnte nicht der geringste Vorwurf gemacht werben. Dr. Cuwle be antragte daher Freisprechung. SaS Srak Raubch wird twiseßebm MWise SaMidmg »er «itnbmM G««f, 28. Januar. Der vdlk«rbund»rat beschloß am Donnerstag i« öffentlicher Sitzung, einen au» Vertreter« der englischen Regierung, der Jrak-Regterung sowie den Berichterstattern für die Minderheiten und Mandatsfragen zusammengesetzten AuSschubzu bilden, der auf der Mat- Tagung eine Erklärung vorlegen soll, die die Jrak-Regte- rung bet der Aufhebung de» Mandate» abzugrben hat und die die Verpflichtungen der Jrak-Regterung ent- hält. Die endgültige Aushebung des Mandate» soll erst nach dem Eintreten des Irak in den Völkerbund erfolgen. Nach diesem Verfahren ist es möglich, daß der Irak bereits «ns der Septemberversammlnng des Rates als selbständiger Staat anerkannt wird. In der Aussprache über den Bericht de» Mandat». auSschusseS drückte der deutsche Vertreter, Gesandter von Wetzsaecker, seine Genugtuung darüber au», daß in dem Bericht ausdrücklich der Schutz der Minderheiten im Jrak-Gcbtet als besonders von der Regierung über nommene Verpflichtung ausgenommen fei. Nach den Er fahrungen der lebten Zeit sei die Minderheitenfrage für die innere und äußere Politik eines Landes entscheidend. Str Srte Drumm-n-S RücktrtttSoefuch Genf, 28. Jan. Vom VölkerbundSsekretariat wird heut« offiziell bestätigt, daß der Generalsekretär Sir Erie Drummond ein RücktrtttSgesnch eingereicht habe. Der Völkerbundsrat habe einmütig Sir Eric Drummond gebeten, auf seinem Posten zu bleiben. Der Generalsekretär hat jedoch mttgeteilt, baß sein Beschluß endgültig sei, worauf der Rat beschlossen hat, allen Mitgliedsstaaten des Völkerbundes das NttcktrittSgesuch mttzuteilen. In unterrichteten Kreisen besteht der übereinstimmende Eindruck, daß der Rücktritt Drummonds aus bi« ungünsti gen Aussichten für den Erfolg der Abrüstungskonferenz zu- rückzustthren ist. Durch den Rücktritt des Generalsekretärs werden jetzt die grundsätzlichen Fragen der politischen Leitung des BülkerbundSsekretariatS aufgerollt. Der deut schen Negierung bietet sich nunmehr zum ersten Male die Gelegenheit die bisher fehlende Mttbeteiltgung an der polt- ttschung Leitung und Verantwortung des Völkerbunds sekretariats zu fordern. Im Laufe dieses Sommers erfolgt nach den bisher getroffenen Vereinbarungen der Rücktritt des deutschen und des italienischen UntergencralsekretärS. Sdm Abrüstung keine SKuibrnrrgeiung Amerikanischer Druck aus die Abrüstungskonferenz. Genf, 28. Jan. In maßgebenden Kreisen der englischen Abordnung erwartet man, daß in der zweiten Woche der Abrüstungskonferenz in Genf eine Zusammenkunft zwischen Maedonald, Laval «nb Brüning stattfinbe» wirb, in der die weiter« Behandlung der Trtbutfraae er- örtert werben soll. Engltscherseit» nimmt man an, baß die amerikanische Regierung aus der Abrüstung», konferenz zunächst eine abwartend« Haltung em- nehmen, jedoch betonen wirb, baß für sie eine Erörterung der internationalen Schuldenfrage ohne positiv« Lösung der AbrüstungSsrag« nicht möglich erscheine. Damit wird di« Abrüstungskonferenz in di« Zwangslage ver setzt sein, tn den AbrüstungSfragen zu praktischen Ergeb nissen zu gelangen. Im Hinblick auf die außerordentlichen Gegensätze, die nicht nur zwischen der deutschen und der französischen Auffassung, sondern auch auf dem Gebiete der Geeabrüstung und der Stellung zu Sowjetrußlanb bestehen, herrscht bereits vor Beginn der Abrüstungskonferenz in den unterrichteten Kreisen eine außerordentlich pes simistische Stimmung. KavaS berichtigt Man-in Be, lin, 28. Januar. Die französisch« halbamtlich« Nach richtenagentur HavaS polemisiert gegen die dentsche Be hauptung, di« Wiederansbankofte« in Frankreich betrüge« 80 Milliarde« Franke«, und behauptet, daß bi« Summe «ach der Ausstellung deS französische« Haushalt» 103 Milliarden Franken detrage. In Berliner politischen Kreisen hält man es für besonders bemerkenswert, daß HavaS die luftigen Phantasiezahlungen. wie sie der französische Finanz minister angesührt hat, sallengelafsen hat. Ferner ist von beutscher Seite niemals behauptet worden, daß die gesamten Wiederausbaukosten für Frankreich 8V Milliarden Franken betrügen. Nach der Lansing-Note hat Deutschland «nr sür Per, sauen, und EigentumSschaden der Zivil, bevölkernng aufzukommen. Von V8 Milliarden Fran, ken müßten daher 5,8 Milliarden Franke« für die Schäden an öffentlichem Eigentum «nb 12,5 Milliarden Franken sür BerwaltungSkosten und Zinsen abgerechnet werben, so daß die von Deutlchland behauptete Summe herauSkommt. „Richt ein Cent Reparationen mehrt" London, 28. Januar. Die Gruppe hervorragender eng lischer Wirtschaftler, die die Streichung der Reparationen und Kriegsschulden fordert, ist durch Str Ernest Benn vermehrt worden, der heute vor der Handelskammer von Glasgow eine Rebe hielt, tn der er unter anderem sagte: „Laßt uns den Negierungen der Welt klar machen, daß nicht ein Cent Reparationen ober Schulden mehr gezahlt ivird, und daß alles, was eine Konferenz noch zu tun hat, darin besteht, den Rückzug der dummen Menschen zu decken, die seit den letzten 18 Jahren dieses Durcheinander erzeugt haben." Gegen Parteipoltttk tn der Schule Die Konferenz -er Kultusminister Berlin, 28. Januar. Mit der Frage der Entpoliti - sierung der Schule beschäftigte sich heute im Reichs- Ministerium des Innern eine Konferenz der Kultusminister der Länder unter dem Vorsitz des NeichSinnenministerS Dr. Groen er. Die Berichte der Minister gaben einen Einblick tn die tatsächliche und rechtliche Lage in den ein zelnen Ländern und zeigten die Maßnahmen auf, die gegen die Politisierung der Schule bisher ergriffen wurden. Auf Grund der eingehenden Aussprache stellte NeichStnnen- »itnister Dr. Groener als einmütige Auffassung fest, daß die Parteipolitik nicht in die Schnle gehöre. Er werde es stets begrüßen, wenn die Länder entsprechend den verschiedenen Verhältnissen scharfe Maßnahmen ergreifen. Ob und inwieweit den von mehreren Seiten ausgesprochenen Wünschen gemäß von Reichs wegen ein heitliche Grundsätze sür die Entfernung der Parteipoltttk aus der Schule ansznstclle» seien, und für die Ausführung ein einheitliches Verfahren vorgesehen werden solle, müsse geprüft werden. Die Länder hätten schon fetzt die Möglichkeit, die Teilnahme von Schülern an politischen Versammlungen zu verbieten. Er empfehle, allgemeinen Gebrauch von dieser Möglichkeit zu machen. Aufs schärfste zn verurteilen sei die Verbreitung von Flugblättern und Zeitungen verhetzenden Inhalts unter den Schülern. Hier komme es vor allem daraus an, gegen die Verteiler und Urheber mit allem Nachdruck vorzugehen. Im übrigen wies der Minister darauf hin, daß die Entpolitisierung der Schule dnrch positiv« Maßnahmen gefördert werden müsse, z. B. durch staatsbürgerlichen Unterricht, sowie dnrch gute Schttlerzeitungen und Einwirkung aus die Eltern, kreise. Die Bedeutung einer unterstützenden Mitarbeit deS Eltern hauses hob Ser Minister besonders hervor. Er erklärte sich auch bereit, den Anregungen verschiedener Minister ent sprechend einen Appell an die Parteien zu richten, von der parteipolitischen Beeinflussung der Jugend Abstand zu nehme». Gefährliche Postpakete Rom, 28. Jan. Der politischen Polizei ist eS gelungen, etwa 48 Bombenanschläge aufzuklären und den Täter zu verhaften. ES handelt sich nm den Slljährigen Mario Mc right, der in Verona fcstgenommen wurde. Er ist geständig, im Lanse der letzten neun Jahre etwa 48 Postpakete mit Explosivstoffen an Privatpersonen und Verbände geschickt zu haben. Kunst un» Wissenschaft s Dresdner Theaterspielplan sür heute. Opernhaus: „Martha" 17,80); Schauspielhaus: „Egmont" 17,80); Alberti Heater: „Der Mann ohne Privatleben" 18); DteKomödte: „Die spanische Fliege" 18,15); Residenz theater: „Die EiSprinzcssin" 10); Centraltheater: »,Die Blume von Hawat" 18). 7 Das 8. große Stnsoairkonzert mit der Dresdner Philharmonie finde« am IN. Februar statt. Dirigent: Karl Elmendorfs, der old „Ning'-Dirigent in Bayreuth erfolgreich neben Toscantnt und Fiirtivängler wirkte. Als Solist ist Gerhard Hltsch gewonnen worden, der sich mit dem Wolfram tn Bayreuth unter ToScanini »inen internationale» Namen gemacht hat und durch das Gastspiel n,n 1. WeihnachtSseiertag tn „Tannhttuser" tn der Dresdner StaatS- vpcr sich auch hier glänzend etnslihrte. 7 Sonnabendoesper tu der Kreuzkirche, abends « Uhr. Otto Vision «geb. 18»7: Stockholm): Fantasie und Fug« sür Orgel über den Ehoral „Wir loben dich, o groster Gott" <zum ersten Male). Anton Bruckner: Birg« Hesse, Motette für gemischten Ehor. Hoh. Brahm«: Fuge AS-Moll für Orgel. Joh. BrahmSe Fest- und Gedenksprtlche, für achtstimmigen Ehor. Mitwirkende: Der Sreuz- chor; Orgel: Klrchenmustkdlreklor B. Pfannstlehl; Leitung: Kirchen- Musikdirektor St. MauerSbcrger. — Stach der Besper Turmblasen IPosaunenchor von Pf. Ad. Müller): l. Hnstrumentallay v. Michael Prätorlus iNr. 22 aus Terpsichore); 2. Hch will dich lieben, meine Stärke; 8. Komm« her zu mir, sprich» Gotte» Sohn slk>80); 4. Ist Gott sür mich ISiolandSmclodt«), Tonsatz von Gottsr. Müller. 7* Martin-Luther-Kirche. Sm Rahmen der „Lichten Abende" veranstaltet Kantor Richard Fricke drei Kammermusikabende, am 8l. Januar. 28. Februar und 20. März. l. Haydn-Abend am Sonntag, dem 8l. Januar, abend» 7,8« Uhr, Im Gemeindeiaale. Werke von Josef Haydn. AnSsührende: Gerty Schmiedel tBioltne), Margarete Israel ivratschei, Emil Gmeindl ILello). Hellmul Eigner lOVoe). Richard Fricke tKIavter). Eintritt frei, 7 50. Orgelkonzert im Lingnerschloß, veranstaltet vom Landes verein der Kirchenmusiker Sachsens, Sonntag, den St. Januar, 8 und Uhr nachmittag». Urausstthrungen von Werken von Han» Kvtzschke. AnSsührende: Trude Schöne-Knttpsel «Sopran), Slly Mehner» sttlavteri, Alfred Zimmer «Orgel), der Kammermusiker Lierlch, Ulbrich, Bcckert und Rhede. 7 Di« Dresdner Madrigalvereiulgnug gibt am Mittwoch, dem 8. Februar, abend» 8 Uhr, im Palmengarten ein Konzert, in welchem Chorwerke von Han» Gal, Hugo Herrmann und Fritz Reuter erst- malig ausgeslihrt werden. Der Komponist Han» Gal schreibt, daß seit der Uranssühruna lein Shorwerk IZyklu» von fünf Sßvren) jetzt da» erstemal vollständig anfgestthrl wtirbt. Leitung: Musik direktor Vito Winter; Sollst: W. Schansuß-Bontni «Klavier). 7 Dresdner Künstler anSwilrtS. Die Dentsche Kunstgesellschast Berlin vervsltchtete den Pianisten Karl Heinrich Diener v. Schdn- berg ,n einer Konzertreise durch di« Grenzmark Posen-West- prrnhen. 7 KonfervatorinmSIonzert. Im Vordergrund standen diesmal qnantitattv und qualitativ die Klavtervorträqe. Ein Satz au» Mozart» ^-Dur-Konzert, Back,» k'-Moll-Konzert und vor allem zwei Sätze au» dem O-Moll-Konzert von Saint-Saön-, tn dem sich die weiche Linienführung -er französischen Romantik mit klassizistischer Klarheit der Thematik verbindet, erfuhren — jeweils mit dem Lehrer beziehungsweise der Lehrerin am zweiten Klavier — durch Schülerinnen von Gertrud Schilde, Rudolf Btrn - stein und Emil Klinger eine zumeist durch Kraft und Fülle des Tones «nd Schönheit des Anschlags gekennzeich nete Wiedergabe. Sehr gute Eindrücke vermittelten auch die GesangSdarbtetungen. Schüler von Elisabeth Schlegel- Dietrich und Pros. Kluge sangen Arien und Duette aus „Freischütz", „Figaro", „Margarethe" und „Basazzo" mit zumeist sicherer Beherrschtheit des Ausdrucks und gut ausgeglichener Tongebung. Schabe, baß dem an sich schönes, edles Material besitzenden Tenoristen tn der Arie aus „Margarete" der Versager aus dem hohen als beziehungs weise d passierte. Dazwischen hörte man noch zwei Bachsche Sonatensähe für Violine allein, die ein fortgeschrittener Schüler von Prof. Marteau mit treibender Energie und schönem, sauberem Bogenstrich zu Gehör brachte, und eine an sich wenig originelle Flötensantasie über Verdis „Nigo- letto" von Lovreglio, die jedoch einem von Paul Bauer ausgebildeten Flötisten Gelegenheit gab, runden, technisch sicheren, ja virtuosen Ton zu zeigen. Der stolze, klangvolle thematische Bau eines TrtowerkeS sür Klavier, Violine und Cello von Rubinstein krönte den anregenden Abend. Die von Prof. Büttner, sowie von Btrnstetn, Krattna und Schmidt ausgebildeten Kräfte vermochten hier aus gezeichnete Leistungen auf dem Gebiete des Zusammenspiels einzusetzen. Die Klavierbegleitungen lagen bet Albert Kluge, Elisabeth Schlegel-Dietrich, Kurt Hesse und einer Schülerin Helene Zimmermanns tn guten Händen. Allen Studierenden und Lehrkräften bankte der verdiente Beifall des gutbesnchten Saales. k'. v.l,. 7 Keine Teilnahme de» Reichspräsidenten an der Goethefeier in Weimar. In Anbetracht der schwierigen politischen Lage tn Berlin und der dadurch bedingten starken Inanspruchnahme des Reichspräsidenten hat dieser sich entschlossen, von seiner persönlichen Beteiligung an der Goethefeier tn Weimar Abstand zu nehmen. Er wirb Staatssekretär Dr. Meißner beauftragen, in setnem Namen «inen Kran» ay der Gedenkstätte Goethes nieder- zulegen, während voraussichtlich RetchSmtntster Groener tm Namen der RetchSregterung an der Feier teil nehmen wirb. 7 Ehrung «ine» Gelehrten. Dr. H. Spethmann lEssen), Prtvatdozent an der Universität Köln, wurde von der Geographischen Gesellschaft tn Lübeck aus Anlaß der Feier ihre» VOjäbrtgen Bestehen» wegen seiner Verdienste um die Geographie »um Ehrenmitglied ernannt. 7 Oratorium-Uraussübruna tn Düsseldorf, Ungewöhn liche vebeutung gewann die Uraufführung de» Ora torium» „Eine» Menschen Lied" für Chor, Soli. Orchester und. Orgel, Opn» 78, von Otto Eiegl tn Düsseldorf lSonzert de» ZentralblldungSauSschusieS). Dem tn Graz ge borenen, fetzt m Bielefeld lebenden Komponisten, -er bi»- her besonders durch seine Kammermusik bekannt wurde, ist damit ein Chorwerk von ganz großem künstlerischen Format gelungen. Gerade, weil er nicht gewaltsam „anders" sein will, weil er Zusammenhänge mit der Vergangenheit nicht als Hemmung, sondern als Steigerung seines eigenen schöpferischen Wesens erkennt, kann er selbstständig und stark bleiben, kann aus dem Boden der Tonalität überzeugende Ausdruckskraft gewinnen. Textliche Grundlage sind schöne Verse des begabten, früh vollendeten Dichters Ernst Goll l„Jm bitteren Mcnschenland"). Ein aus Glück in Leid ge rissenes und daran zerbrechendes Schicksal wird unS in Siegls musikalischer Gestaltung zu tiefstem seelischen Er lebnis. Das Werk fand unter der Leitung von Dr. Han» Paulig eindringlich« Wiedergabe und stürmischen Beifall, süt den Steg! persönlich dankte. 8p. 7 Die thüringische Theatersraae. Da» thüringisch« Kabinett nahm am Mittwoch zur Theatersraae Stellung. Die Lösung stellt die Beibehaltung de» bisherigen Zu standes dar, sieht die gleiche Znschnßkumme, wie sie für 1981 im Etat stand, vor, lehnt aber jeglichen Ueberstieg ab un setzt voran», daß Theaterstädte und deren Landkreise die ihnen durch das Theatergesctz auferlegten Zuschüße endlich restlos leisten. Die Lösung stellt eine Absage an die Ab- sichten des bäuerlichen FinanzmtntsterS dar, denn besten Vorschlägen gemäß sollten die einschlägigen StaatSverträge gelöst werden, damit der Staat von seiner bisherigen Zu- schnßpflicht befreit und die Theater bi» auf das Deutsche Nattonaltheater in Weimar den Gemeinden unter beträckt- lich geminderter Znschußletstung aus der Staatskasse über lasten werden. 7 Psistner-Erstaussührnng i« Wien. In der Wiener Staatsoper fand am Donnerstag die Erstausführung des musikalischen Dramas von Hans Pfttzner „Das Herz" statt. Das Werk sand eine überaus beifällige Aufnahme; besonders übten die ersten zwei Bilder und das Schlußbtld mit seinem ergreifenden AnSgang tiefe Wirkung aus. 7* Um bi« dentschen Opernansführnngen bei ber Lon, boner Season. Die für ble kommende Londoner Season tm Sptelplan der Covent-Garden-Oper vorgesehene Reihe beut scher Opernausftthrungen tst gegenwärtig tn ber Londoner Oeffentltchkett Gegenstand heftiger Kämpfe. Im Zusammen hang mit ber gegen die ausländische Musik gertchtcten Be wegung tn England wirb gefordert, baß tn diesem Jahre die geplanten Ausführungen von Wagner» „Nibelungenring" von einem englischen Ensemble und tn englischer Sprache zur Aufführung gebracht werben sollen. 7* Der Kampf »egen die Mustktautiemeu. Nach Wien« vlättermelbungen wurde dieser Tage t« Wien eine Anti- Musikschutz-Ltga gegründet. Die Liga erklärt, baß sie sich keineswegs gegen berechtigte, maßvolle Ansprüche ber Kom ponisten für die nachweisbare Aufführung geschützter Werke richtet, st« will nur die Auswüchse, wirtschaftlichen Härten -e» ,Musikschutz"-EinhtbungLsystemS bekämpfen, die »mt
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