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Srritag, r». 8mm« i»« tll »NI« «. >«l»ai Slepsch » Drelden. V»ft,check-NI». »«» Dulde» Nachdruck nur mit deuU.Quellenangab« (Dreldn. Nachr.» «ulilllg. Unverlangt« «chrtltvück« »erd« nicht -ulbewahrt Uernlvrechrv-Eammeinummeri UHL Nur Ni, Nachtgelprtch«! Nr. »001» Gchrtittettuiig ». HauptgeichtiltllieNei Lre«d« -». t, vtarimstrad« «/«» Gegrunöet 1896 »«< Ugtich »»Nmalig« Lu»,Nun« mm«»» DH« Mk. i^«,»ll^»ch 'S «g.f»r D^g«» durch »oftdetu, ».«»««. etulchlievlch I« Hs» »«»gedtch, (ohne Val>euir«llung«geblidr> bei 1 »al »dcheniiichem Neriand. rtnjelnuminer l«> Psg., «utechal» Sachirn« l» Pig. «ntelgenpreii«! idi« «inivalttge »0 mm breit« Leite »» Big., sbr auewbrt« L0 »!».»di« »0 mm breit« N«Name»rll« «<X> Vis-, «utechaw »»» Pf«, ad», »rilenailchla, ». Daris, Familien an» eigen und «tellrng «suche ahn« Nabatt 1b Mg., auberbalb »b Pig. VNerttngeblibr »» VI». Nulwbrttg, «uftrbge gegen Boraubbe»ahlung. Die Japaner besetzen Schanghai NMt Emvttum Im Schanghai, 28. Ja«. Trotz »er Annahme »er iaparri. sch«« Forderungen »«rch die Chinesen hat der Oberbrsrhlö- haber der japanische« Marinekräste beschlossen, die an die internationale Konzession grenzende chinesisch« Bor ftadl Schapei z« besetze«. Nach englische« Meldungen ist bereits zwischen chinesische« «nd japanische« Truppen in Schapei ei« hestiges Gesecht i» Gange. Di« Japaner sollen Verstärkungen «ach dem Kampsplatz ent» sandt habe«. Japanisch« KriegSschtsse «ahme« das chine« fisch« Fort Wusnng «nter Feuer, nachdem angeblich die Chinese« vorher die Feindseligkeit«« ervssaet hatte«. vei Redakti»«Sschl«b erreicht ««S solge«de Mel, d««g: Japanische Marineinfanterie in Panzerkrastwagen ist «m 11,IS Uhr abends in Schapei eingedrnngen. Im Hongka«, Bezirk, der vo« japanischen Marinetr«ppen «nd Panzerkrastwagen vollstSndig besetzt ist, hört man G«, wehr» «nd Maschinengewehrs«»««. Die Chinesen leisten hartnäckigen Widerstand «nd «»eichen nach der internationale« Konzession znrück. 1» japanisch« Bernmnbete find in die Lazarette gebracht worden. Di« chinesischen Verlust« solle« schwer sei«. Etwa Sll Chinese» find grsangengenoMme« worde«. — Ci« japanischer Pa«zerwage« ^r, suchte, d«rch die Konzesfion vor,»dringen, mutzte aber um» kehren» da britische Freiwillige ihm die Durch, fahrt nicht gestatteten. Der japanische BesehlShaber hat Besehl erteilt, Schapei mit Fliegerbomben z« belegen. Die Bevölkerung — Schapei zählt ein« halb« Million Sin, wohner — hat sich in ihren Wohnungen verbarrikadiert. Nach der Erklärung des Standrechts in der internatio nalen Niederlassung ist das internationale FreiwilligeukorpS, das au« Engländern, Amerikanern, Franzosen, Nüssen und Japanern besteht und Kavallerie, Infanterie, Artillerie so wie Panzerwagen, und Maschinengewehrabteilungcn um fasst, mobilisiert worben. Der englische General Fle ming hat den Oberbefehl über sämtliche Truppen der internationalen Niederlassung übernommen. Der japanische Generalkonsul in Schanghai, Mnray, erklärte, er werde genau beobachten, ob die Chinesen die in ihrer Antwortnote auf das japanische Ultimatum gegebenen Versprechungen tatsächlich erfüllten. Sollte der Boykott japanischer Waren nicht sofort ein- gestellt werden, so mühten die Japaner unverzüglich Matz, nahmen ergreifen. ES sei möglich, baft neue japanische Forderungen an die Chinesen gestellt würden. Japanische Truppen nach Chardin unterwegs Mulde«, 28. Jan. Bon Tschangtschun sind japa nische Truppen nach Charbtn tn Marsch gesetzt worden, nm die dort lebenden 70NN Japaner zu schützen. Alle Ver bindungen CharbtnS mit der Autzenwelt sind abgeschnitten. Die mandschurische Negierung hat beschlossen, bas ge- samte Vermögen des Generals Tschanghsueltang tn aimrtkaiMen Senat Mukte«, Charbtn «nd anderen Städten der Man- dschuret zu beschlagnahmen. Autzerdem soll gegen Tschangh- sueliang ein Verfahren wegen Unterschlagung von Staatsgeldern eingelettet werden. Der Prozeß gegen Tschanghsueltang soll im Mai tn seiner Abwesenheit in Mulden burchgeführt werden.. Das neue chlueflsch« Kabinett. DaS Kabinett in Nanking tst neu gebildet. Ministerpräsident ist Wangtschinwat, Außenminister Lowenkau. Amerika brobt mit Abbruch brr btvlematischen Beziehungen Berlin, 28. Jan. Die Lage im Fernen Osten hat sich tn den letzten 24 Stunden außerordentlich zugespitzt. Wie zahlreiche Telegramme aus Washington, London, Schanghai und Tokio erkennen lassen, hat die japanisch-amerikanische Spannung durch den Einmarsch der Japaner in Schanghai «inen Grab erreicht, der zu ernsten Befürchtungen Anlab gibt. Die Amerikaner setzen ihre Bemühungen fort, Eng lands Unterstützung gegen die Landung der japa nischen Truppen tn Schanghai zu erhalten. Am Donnerstagabend «urde in Washington an höchster Amtsstelle erklärt, bah die Bereinigten Staaten sich schärfst««» jede« japanische« verlach widersetze« würde«, die internationale Niederlassung i« Schanghai z« besetze«. Gegen die Besetzung de» chinesischen Viertels von Schanghai wurden in amerikanischen RegierungSkreisen ebenfalls scharfe Bedenken geäutzert. Auch in London wird die Lage als sehr ernst bezeichnet, um so mehr, als man sich völlig darüber im klaren ist, datz Washington eine Ver letzung der chinesischen HohettSrechte durch Japan nicht dulden wird. In englischen politische« Kreise« will man wissen» datz Washington den Abbruch der diplomatischen Beziehungen z« Tokio für den Kall erwägt, datz eine Einigung in absehbarer Zelt nicht zustande kommt. Die aus Tokio vorliegenden Meldungen lassen auf «in Einlcnken Japans vorläufig nicht schlichen. In matzgeben- den Kreisen tn Tokio wird erklärt, datz wirtschaftliche Gegen maßnahmen Amerikas zum Abbruch der divlomatischcn Be ziehungen führen müßten. ES wird allerdings bezweifelt, daß Amerika Maßnahmen aus wirtschaftlichem Gebiet trifft, da die Vereinigten Staaten ein größeres Interesse an der amerikanischen Ausfuhr nach Japan hätten, als Japan am amerikanischen Markt. Washington» 28. Ja«. Die Bericht« über baS japa» Nische Vorgehen in Schanghai riese« imamerikanischen Senat tiefste Empörung hervor. Senator King (Utah) forderte die sosorttge Boqkottverhängnng gegen Japan. Besonders erregt find die Vertreter der Pazisikstaaten. An den Führer der Pazisikslotte, Admiral Taylor, i« Manila sPhilippinenj find Geheiminftrnktione« ab, gegangen. MslkMkrStaalMM gegen das Remstland? Memel» 28. Jan. Der deutsche Presse sturm gegen die von litauischer Seit« geplante Vergewaltigung des Memelgebietes hat auf die litauischen Nationalisten offen bar doch etwas abkühlend gewirkt, weshalb man sich lebhaft bemüht, alle Gewaltpläne in Abrede zu stellen. Trotzdem ist die Gefahr noch keineswegs behoben. Der litauische Gouverneur MerkyS, der zur Zeit in Kowno weilt» hat «nnmehr als seine Mindestforderung den Rücktritt »es LandeSpräsidenten Böttcher verlangt, was pralltsch einem Rücktritt der gesamten memelländische« Landesregierung gleich, kommen würbe. In Memel sieht man jedoch keinerlet Veranlassung, der NücktrittSsorderung des Gouverneurs zu entsprechen, nach dem der Memelländische Landtag der Landesregierung erst vor wenigen Tagen tm Zusammenhang mit den litauischen Angriffen das Vertrauen ausgesprochen hat. Präsident Böttcher hat erklärt, datz er ebenso wie sein Direktorium auf keinen Fall -urücktreten werbe. Er würde lediglich der Gewalt weichen. In Kreisen des Landtage» wirb daraus htnarwiesen, daß ein Rücktritt der Landesregierung den litauischen Plänen nur entgcgenkommrn würbe, da bann der Gouverneur die Möglichkeit besitze, einen Litauer als 8a«deSpräsi»ente« zu ernennen, der wiederum, wie befürchtet werden mutz, eine rein litauische Landesregierung bilden würde. Dem Memellänbischen Landtag Vletvt dann »war «och die Mög lichkeit, dieser Landesregierung das Mißtrauen aus zusprechen, doch hat eS der Gouverneur aus Grund des MemelstatutS tn der Hand, bann den Landtag im Ein vernehmen mit der Landesregierung auszulösen, »vorauf die Autono,nie praktisch hinfällig geworben wäre. Die Forde, «nng des Gouverneurs läuft also ans eine» Staatsstreich ans Umwegen hinaus, gegen den man sich von memelländi, scher Seit« «nter allen Umstände« zur Wehr setzen mntz. SaS MM ven .»4.2" gesunden? London, 28. Ja«. I« Verlause der Sucharbeiten «ach dem »ermttzlen U.»Boot „ZI. 2" hat «in Seeslngzeng etwa acht Meile« «ordweftlich »es L«nchtt«rmeS Port, la«d Hill eine« Oelslecken entdeckt, «nd späterhin hakt«« die Snchleine« der Minensuchboote dort an einem Htnbernis sest, vo« de« «a« mit »temltcher Sicherheit jetzt glaubt, »atz «S das Wrack vo« „Al. 2- ist. Als daS Such, sahrz««g „Sabre* seine Anker salle« lietz, kam weiteres Oel «« die Obersläche. S» wurden sosort Taucher i« di« Ties« hinabgelaffe«, di« glaubten. Klvpszeiche« ge» hört z« habe«. Bi» z«m Augenblick habe« sie den Meeres, gründ «och nicht erreicht, so datz «och keine völlige Sicherheit besteht, »b das Unterseeboot tatsächlich ge, künde« worbe« ist, Eiserne Front Nach wochenlangen Vorbereitungen ist nun tn der ga«- zen Linkspresse, genauer gesagt tn der sozialdemokratischen und ihrem linksbürgerlichen Anhang, ein bombastischer Auf ruf erschienen, der von der „Neichskampsleitung der Eisernen Front* unterschrieben ist. Alle deutschen Männer und Frauen freiheitlicher Gesinnung, heißt es darin, werden aufgefordert,' mitzukämpsen „für Volksrechte, gegen Diktatur, für soziale Gerechtigkeit, für wirtschaftliche Gesundung, für außenpolitische Freiheit, Frieden und Völ kerverständigung und wider alle Feinde der demokratische« Republik* Die nähere Erläuterung dieser Schlagworte ergibt, datz sie nichts anderes als eine Umschreibung für den organisierten Kampf der Linken gegen bienattonaleBewegung und insbesondere gegen „den gewalttätigen Götzen des HitleriS- muS* sind. Bis zum 2t. Februar, also bis zum Beginn der wichtigsten tnnerpolitischen Entscheidungen, erklärt die Neichskampsleitung, müßten die Bataillone der „Eiserne« Front* in allen Bezirken des Reiches formiert sein. An diesem Tage sollen grobe Kundgebungen in ganz Deutschland den Freunden und Gegnern die Wucht und Kraft der Be wegung sinnfällig vor Augen führen. Und zum Schluß die Hauptsache: Unter Hinweis auf eine „Rttstwoche* mit um gehenden Sammellisten ergeht die Aufforderung an alle aufrechten Republikaner: Tut den Beutel auf! Wenn man'S so hört, dann möchte es fast scheinen, alS ob etwa» ganz Neues tm Entstehen begriffen sei. «tn inner politischer Machtsaktor von ungeheurem Umfang, der willen» und vielleicht tn ber Lage ist, der nationalen Bewegung den Weg zur Macht zu versperren. Bei näherer Betrachtung und nach Abzug der Neklamephrasen klärt sich aber die Sache viel harmloser auf. Nämlich als eine Umtaufe des alt bekannten Reichsbanners Schwarz-Not-Gold, das sich im Lause der letzten Jahre immer deutlicher aus einer republikanischen zu einer sozialdemokratischen Schutztruppe entwickelt hat. Die Gründe für die Umorgantsatton sind verschiedener Art. Rein äußerlich macht sich auch hier das neuerlich stark hervortretende Bedürfnis der Sozialdemo krat«» nach militärischen Bezeichnungen geltend. Sie haben die Erfahrung gemacht, daß sie mit der Ablehnung aller militärischen Formen und mit ihrem pazifistischen Ge winsel die Massen verscheucht haben, während die nationalen Gegner, bet denen das Soldatische allerdings im Blute steckt, den Erfolg bavontrugen. DaS hat nun das Nachahmungs bedürfnis der Noten angeregt. Wenn Ne von Natur schon keine Löwen sind, was hindert sie, wenigstens das Löwen fell umzuhängen und zu brüllen wie die Löwen? Ohne eine „Front* geht eS also nicht mehr, und zivar darf Ne gegenüber ber Harzburger nicht etwa eine schlichte Weimarer Front sein, sondern zum mindesten eine „eiserne*. Ihre „For mationen* gliedern sich tn „Hundertschaften*, neuerdings gar tn „Hammerschaften*, und wenn eS „zum Schlagen* kommt, bann geht eS ohne einen „Durchbruch" überhaupt nicht mehr ab. Eine bessere Propaganda kann sich der böse „Militaris mus* gar nicht wünschen. Aber tm marxistischen Lager sind das doch nur belanglose Aeußerlichkeiten, an der Oberfläche haftende Zugeständnisse an den Zug ber Zeit. Viel wichtiger tst eS für die Sozialdemokratie, wenn eS ihr aus diese Weise gelingt, die Krise tm Reichsbanner zu überwinden, die mit der Ausbootung HörsingS und dem Uebergang der Leitung an Höltermann offenkundig geworden ist. Und am wichtigsten: der Hauptzweck des ganzen Treibens tst ber Bluff, der mit den Mtlltonenzahlen dieser „Eisernen Front* beabsichtigt tst. ES soll so auSschen, als hätte sich das ganze republtkantsch denkende Deutschland tn aktivem Kampfwtllen gegen den Nationalismus zusammengeschlossen. Darum werden Zahlen verbreitet, die mit dem Reichsbanner die Arbeitersportler, die Gewerkschaften und allerlei sonstige Organisationen aufsummieren, die sich irgendwie und irgend- wann einmal für den Gedanken republikanischer Sammlung ausgesprochen haben. Wir wollen gewiß nicht in den Fehler verfallen, den Gegner zu unterschätzen und die Bedeutung der „Eisernen Front* als politische Macht mit den üblichen, naheliegenden Wortwitzen abzutun. Aber bange machen gilt erst recht nicht. Wenn man auch noch so viel Unterorgani- sattonen einzeln aufzählt und Ne zur Zahl ber SPD.-Mit- «lieber addiert, deshalb werden tm ganzen die in ber SPD. organisierten Anhänger doch nicht vermehrt. Und dabet tst die „Eiserne Front* schon tn ihren Anfängen stecken geblie ben. DaS ist das Wesentliche und sttr Ihre Drahtzieher Be trübliche. Denn da» Zentrum hat ihnen samt seinen christlichen Gewerkschaften von vornherein eine klare und eindeutige