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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1932
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19320118019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1932011801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1932011801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1932
-
Monat
1932-01
- Tag 1932-01-18
-
Monat
1932-01
-
Jahr
1932
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.01.1932
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NL r» Seik 4 Nammkundgebmg w Reltzkn 8,80: Yunkgymnaft 8,88: Lehrgang für 10,10: Schulsunk. t 10,88: Reuest« Nach 12,00: Wetterbericht 12,00: Schulfunk. < Anlchllebenb! 12,SV: Nauener Zei 10,80: Neueste Nach 14,00: »onzertübrrt 11,4V: «inderstunbr, 18,80: Wetter- und 18,40: Stunde für 10,00: Piidagoaische: gabln der S 18,80: Uebertragun, 17,80: Entwicklung 18,00: Mustzieren v 18^0: Spanisch für 18,vv: Wetterbericht Oberbayrischer Aden- tm Alpenveretn Nicht ein Trachtenfest war cS Im üblichen Sinne, wie tnan es sonst als gesellige Veranstaltung dieser Jahreszeit von der Sektion Dresden des Deutschen und Oe st erreich Ischen Alpenvereins gewöhnt war. Alles war einfacher und doch auch lockerer, belebter und nicht minder bunt und fröhlich als in früheren Jahren. Unerwartet grob war anch die Besucherzahl, und bald nach Beginn sah man beide Säle des Ausstellungspalastes von einem sttmmungsfrohen Touristenvölkchen belebt. Im groben Saale hingen überall Tiroler Fabven, auf dem Podium spielte die FeiereiSkapelle BlaStanzmusik, Ländler, bayrisch, modern, und wer nicht tanzen wollte, konnte sein Glück in einer reich beschickten Tombola oder leine Geschick lichkeit am Schlebstand versuchen. An den Durchgängen zum kleinen Saal gab es eine GrenzttbertrittSstelle, die zahlreiche Tanzlnstlgc benutzten. Der Saal war in den blau-weiben bayrischen Farben auSgeschmltckt. Als der Festwart der Dresdner AlpenvereinSsektton, Baumeister Otto Nein- Hardt, die Wanderkamcraden und Freunde begrübt«, war alles schon in Bewegung und baS gesellschaftlich« Gesamt bild schon so froh und belebt, dab der Abend wieder seine feste und altbeliebte Gestalt angenommen hatte. In den Nevcngängen gab «S gemütliche Tische für Beschauliche, tm roten Gaal konnte man sich von der „Hetz* verschnaufen, «nb Im Zimmer vorn am Eingang spielte eine Mtniaturkapelle in einer stark besuchten Pfälzer Weinstube. Besondere Gunst errang sich der BortragSklinstler Ernst Kreuzträger (Münchens mit altbayrischen Mundart- Versen von Karl Stteler, dem Gedicht von der „Bauern- stube" und der „Liebe" und schlteblich mit dem drastischen Schulaussah de» kleinen Karlchen, den Papa in «In Konzert schickt. Erst spät nach Mitternacht trennten sich die Kletterer sind Wanderkameraden von de» Parkett; sie Haven in diesem schneeloscn Winter sicher wenigsten- an diesem Abend »inen kleinen Trost sllr die unbenlrtzten „Brettln" gesunden. NMgMMslW«-Mmt« Die National-Soztaltsttsche Gastspiel, bühne gab am Sonnabend tm Gewerbehan« ein Zeitstück de- bekannten nationalsozialistischen Redner- Dr. I. Goeb bels, betitelt „De rWandcre r". In acht Bildern nimmt der Bcrsaüer zu de» Problemen der heutigen Zeit von seinem politischen Standpunkt au- Stellung. Danach ist die heutige Gesellschaftsordnung durch und durch schlecht, nur von furchtbarster Not auf der einen und brutalstem Macht streben ans der anderen Seite beherrscht. Da- erste Bild labt einen Blick in die Wohnung eines lungen arbeit-losen ProletarirrebepaareS tnn, dellen Kind soeben buchstäblich verhungert ist. Im zweiten Bilde wird ein iunger Priester, der ein Christentum der „Tat" predigt und an der Kirche Kritik zu übe« wagt, gemabregelt. Im dritten Bilde läbt ein brutaler Zechenkapitän aus die Arbeiter, die ihn um gerechte Arbeitsbedingungen vergeblich bitten, und die in ihrer Not die geschlossene Fabrik zu stürmen versuchen, durch die Schutzpolizei und seine Ingenieure schieben. Zehn Tote und zwölf Schwerverletzte verkündet der Generaldirektor seinem Herrn. DaS Bild, baS sich von den Karikaturen der Linken auf da- Unternehmertum kaum unterscheidet, wirb in seinem klasscnkämpferischen Sinn durch da- nächste Bild nur wenig gemildert. Hier benutzt der Börsenspekulant die Unruhen, um zu einem Spottpreis die Aktien der Zechen aufzukausen. Der Zechenkapitän ist unterdessen von den Ar beitern erschlagen worden. Im nächsten Bilde soll die De kaden, und sittliche Verworfenheit der kapitalistischen Ge sellschaft bargctan werden. Schlteblich wirb noch baS egoistische Treiben sogenannter Arbeiterführer charakteri siert, denen die bereits zweifelnden Mallen nur zur Er- langung von auskömmlichen Posten bienen. Im Bild Re gierung versucht der soeben gestürzte bürgerliche Minister mit Hilfe der Wehrmacht die Diktatur auSzurufen. AVer der AuSbruch der sozialen Revolution bindert ihn daran. Im letzten Bilde triumphiert über diese Welt, die im Chao» versinkt, der Tod. Jedoch nicht für lange, denn der „Wande rer", eine symbolische Gestalt der ewig hegenden Wahrheit, verkündet ein neues Leben im Bekenntnis zur geläuterten Nation. Der Theaterzettel selbst stellt fest, dab die Gastspiel- bühne ihre Aufgabe darin steht, sich in den Dienst der partei politischen Propaganda zu stellen. Daraus erklärt sich auch der Inhalt des von unverhüllten sozialistischen Tendenzen getragenen Stückes, das in einseitiger Zuspitzung in allem Gegenwärtigen nur das Schlechte sieht, da» wert ist, im EhaoS zu verschwinden. Tie Ausführung fand lebhaften Beifall. — Haltlose Gerüchte. Seit einigen Tagen hört man Se- »achte von einer schweren Erkrankung de» König» tzrtedrtch August. Wie wir von unterrichteter Settt Rt« Mlleldeuts 8,80: Funkgymnastt 8,4«: Wirtichaftdnal 8H0: Wetterdienst, 8,88: Wa« die Zeit 10,1V: «eltbdrsenbei 10,80: Schulfunk. « 12,00: Wetterdienst, 12,10: Miltagttonzei 18,00: Wettervoraud 14,00: Erwerbslosen 14,1V: Da» Mutterg 14,80: Sunstberichte. 18,00: Mitteilungen 18,10: Frauenfunk. 18,8V: Wirtschaft»»«, 18,00: Nachmittagen 17,80: Wettervoraul 17,80: Wirtschaft»«« 1S.OO: Stunde d» S vergangen-«! 18,80: Weltliteratur 18,80: wir geben « 18,00: Winterlich, 2 18^0: Arno-Lieoau- iSopran», «r 10.00: Reich»sentun, «,»0: Reichdgründ« Veneralmuflf Ramin <Org« N,00: Nachrlchlendt, Das Fest -er Wür-entrSoerümen In schlichtem Rahmen, wie e» der heutigen Notzeit ent spricht» veranstaltete die ehrwürdige, nunmehr fast 480 Jahre bestehende Priv. Schetbenschützengesellschast in der Kaufmannschaft einen Ballabend, der gleichzeitig da» traditionelle Fest der Würdenträgerinnen war. Bet den Klängen der Musikkapelle Berger wurde durch Schützen meister Rothe das SchützcnkönigSpaar Kaufmann Getcke und Gattin mit den Rittern und Nttterdamen, Kaufmann Rnntzier und Malermeister Gruber sowie Frau Kauf, mann Mtltzow und Frau Obermeister Gäbler» angetan mit den kostbaren Abzeichen ihrer Schühenwürde» in den Saal geführt, wo sie von dem Vorsteher» Obermeister Gäbler, in herzlicher Weise begrübt wurden. Er stellte Mit Freude fest, das es das erstemal in der Geschichte der Gilde sei, dab ein Ehepaar zu gleicher Zeit die höchste Würde der Gesellschaft erringen konnte. Der Redner bcgrübte weiter die erfreulicherweise tm Aufblühen begriffene Jungschützcn- abteilung. Wenn trotz der Notzeit der Beschluß für das Zu standekommen der Festlichkeit gefallt worden sei, so habe man sich von der Erwägung leiten lassen, dab die Gesellschaft nicht nur dem Schtellsport huldige, sondern auch die Geselligkeit pslcge, und weil man der Meinung sei, dab auch durch solche Feste das Wirtschaftsleben befruchtet und manchem Lohn und Brot gegeben werde. Die Gesellschaft habe in der langen Zeit ihres Bestehens viele Stürme über sich ergehen lallen müllen, aber der gute Kern, der in ihr stecke, gebe die Ge währ dafür, dab auch die gegenwärtigen schweren Zeiten überwunden würden und dab unser Vaterland sich wieder zum Licht durchrtnge. Mit einem gesunden Optimismus wolle man auswärts und vorwärts blicken. Ein Hoch auf die Schetbenschützengilde beschloll die Ansprache. Schützen meister Rothe beglückwünschte die Würdenträger und Würdenträgerinnen zu ihren Erfolgen beim Schieben, und der Schützenkönig, Kaufmann Getcke, der mit seiner Gattin und seinen fünf Söhnen ein seltenes Beispiel treuer Zu gehörigkeit zur Gilde gibt, bankte für die an die Würden träger gerichteten Worte. Nicht ein GlückSumstand sei der König-schub, wie beim Vottertespiel, es gehöre dazu anch Glückseligkeit und innere Ruhe. Der Redner gedachte der- sentgen, die das ganze Jahr über für die Gesellschaft tätig sind und feierte die Verdienste der Herren Obermeister Gäbler, Ingenieur Elemm, Schtthenmetster Baumeister Rothe und Baurat Kittel. Inspektor Sieb eck gedachte der Damen, der guten Geister der Familie und de» deutschen Hauses. — Ein srohbelebter Ball folgte der Tafel, der be gleitet war von temperamentvollen, mit viel Beifall be- grübten Tanzdarbietungen durch Werner Opitz und Erna Schetnpflug. Armier mit An Wen RundsmkaeWren! Der RetchSverbanb Deutscher Rundfunk teilnehmer, Landessendergruppe Sachsen, wendet sich mit einem längeren Aufruf, dem wir folgende» entnehmen, an die große Gemeinde der Rundfunkteilnehmer. Acht Jahre lang hat man den deutschen Hörern da» Pro gramm wie Schulsungen zudtkttert und den Rundfunk zur marxistischen MeinungSfabrtk herabgewürbigt. Acht Jahre lang hat man wagen dürfen, in Deutschland höhere Gebühre« zu erheben, al» in jedem anderen Lande der Welt. Zahlen wir höhere Rundfunkgebühren, weil wir zu wenig Hörer haben? Nein! Deutschland marschiert mit der Hörer zahl an der Spitze. Zahlen wir Höhere Gebühren, weil unser Programm bester al» anberSwo ist? Nein! Da» deutsche Programm ist leider ost so minderwertig, dab der deutsche Hörer gezwungen wirb, gute Programme ausländi scher Länder zu hören. Zahlen wir höhere Gebühren, weil wir reicher al« andere Völker find? Nein! DaS deutsch« Volk hat über fünf Millionen Arbeitslose. E» ist unter der Last der Tribute fast zusammengebrochen. TS hungert nach materiellen und geistigen Gütern! Der Rundfunk müßte tu einer Zett des Nlederbruchs und Zerfall» der grobe geistig« und kulturelle Leitstern und Wegweiser für Mil« ltone» verzweifelter Volksgenossen sein. AVer statt dem Volk -« bienen, ist ber Rundfunk »um Handlanger kapitalisti scher, marxistischer «nb geschäftlicher Interessen geworben. Als erste und größte Organisation ber gesamien natio nalen Hörerschaft und in Wahrnehmung aller Parteien und Verbände ber nationalen Opposition fordert deshalb ber ReichSverbanb Deutscher Rundfunkteilnehmer die rück sichtslose Herabsetzung ber Gebühren. Wenn man heute von einer Herabsetzung ber Rundfunkgebühren von ein ober zwei Groschen spricht, so wollen wir von vorn herein klarstellen, daß das nicht genügt. Eine solche „Senkung" wäre durch den viel größeren GehaltSabbau schon längst überholt. Die Forderung des RDR. ist eine grund sätzliche und viel wettergehende. Der Rundfunk ist ber grüßte und vielseitigste Kulturträger ber Nation und darf nicht länger parteiegoisttschen oder kapitalistischen Interesse« bienen. Mit dem Gelbe ber Hörerschaft wurde ber Rundfunk finanziert und einseitig zur stärksten marxistischen Propa» gandawaffe auSgebant. Deshalb fordert ber RDR.: Her unter mit ber Rundfunkgebühr ans 1 Mark! Der Rundfunk kann seine kulturellen und nationalen Auf gaben nur erfüllen, wenn er sich ohne Rücksicht auf Interesse» in den Dienst des Volkes stellt und auch dem ärmsten Volks genossen erreichbar ist. Jeder deutsche Hörer ist ein Mit kämpfer für dieses Ziel. Deutsche Hörer, brecht den roten Rundfunkterrort Hinein in den RetchSverbanb Deutsche» Rundfunkteilnehmer! Auskunft über MitgliebSbeitrag, für den u. a. auch di wöchentlich erscheinende VerbanbSrunbsunkzeitschrtft „De» Deutsche Sender" mit Europaprogramm und Gerätever- sicherung geliefert wirb, erteilt berettwtlligst die Lande»» sendergruppe Sachsen, DreSben-N. ö, Pulsnitzer Straß« IN die angenehmen Räume mit einer tanzsrohen Gesellschaft füllte und schon damit einen netten Beitrag für den Hilfs zweck gegeben haben dürste, sondern die auch neben der feinen Tanzmusik der Kapelle Letz eine hübsche Sptelfolge bot. erfahren, befindet sich der König wohlauf; er wird sich -em- nitt gewohntem Geschmack Engelbert Milde, ber selbst durch ein stimmungsvoll ausgemachte» Bukett der schönsten, von ihm gesungenen Schlager auswartete. Mustaja Mtsewttzsch sang, ausgerüstet mit beachtlichem Stimmaterial, russische Lieder, Mia ElltSbot muntere Chansons, während Melitta Wittenberger, vom Rundfunk her wohlbekannt, auch Wertvolleres aus der modernen Ltebkompositton gut zu charakterisieren wußte. Besonder- nett wirkte sie in einer Duettszene mit Engelbert Milde. Den Höhepunkt erreichte ber Beifall, als Herbert John mit seiner Partnerin nach einem sehr leichtflüssigen Foxtrott und einem sormenreichen Tango auch dem turbulenten Tempo eine» Rumba gerecht wurde. Zu einer machtvollen Kundgebung für den Lebenswillen ber sächsischen Bauernschaft gestaltete sich die Hauptver sammlung des Vezirkölanddunde- Meißen, die am Sonnabend im Hotel zur „Goldenen Sonne" ab gehalten wurde. Al» sich der große Gaal allmählich bis »um letzten Stehplatz gefüllt hatte, spielte di« Kapelle de» Jung- ftahlhelm» Wilsdruff vaterländische Weisen. Nach dem feier- lichen Einzug« der Fahnen ber Junglandbünbe wurde die Versammlung von dem Lanbbundvorsttzenden Zimmer- mann (Wölkaus eröffnet. Er konnte auch zahlreiche Ver treter ber Behörden, ber politischen Parteien, de» Hand werk», de» Handel» und HauSbesitze» sowie befreundeter Organisationen begrüßen. Der Vizepräsident der LandwirtschaftSkammer Körner (Piskowitz) richtete an die Versammlung markige Worte. Immer «och sei der Glaube Vorhände«, daß ma« oh«e die Landwirtfchast, de« erste« Stand im Staate« regiere« kv««e. DaS deutsche Volk stehe vor unendlichen Schwierigkeiten, denn durch den Rückgang der Düngung werde ber Ernte ertrag zurückgehen und die Ernährung des deutschen Volkes gefährdet werden. Der Redner sorderte dazu auf, dafür zu sorgen, baß in die Notgemeinschaft lauter aktive Kämpser eintreten, um den Dingen nicht unvorbereitet gegenüber- zustehen. Der Vorsitzende dankte allen, die tm abgelausenen Jahre für de« Lanbbund gearbeitet habe», und sprach sein Be- dauern darüber au», baß die Regierung ihre Zusage, die Beredel««g»wirtfchast eudllch wieder rentabel,« gestalte«, immer «och «tcht «ingelöst habe. Er ermahnte die versammelten, in diesem Kampf, und Ent- schetdungSsahr einig zusammenzustehen und mttzuhelsen bis zum Letzten. Man müsse durch halten um jeden Preis, zum Segen unserer selbst, unserer Kinder und unseres Vaterlandes. Nach -er Totenabkündiguna erstattet« Geschäft»- führer Werner den Jahresbericht, in dem er di« BertchtSzeit als ein Jahr wirtschaftlichen und politischen Un- glücks bezeichnete. Der «ezirkslandbund habe eine umfang- reiche Tätigkeit geleistet, über die sich ber Redner im «in- zelnen veroreitete. Hierbei wurden die Arbeiten an ber Gestaltung beS RetchSmilchgesetzeS, an der Ost- und West- Hilfe sowie in der Steuerabteilung und Buchstelle h«rvor- gehoben und die Bedeutung des Binnenmärkte» ge schildert, bi« unser« Regierung noch immer nicht erkannt hab«. Durch ein« Einschränkung ber «»»ländische« Nahrung», «itteleinsnhr «nd bi« Selbstherftell««» tm eigene« Lande würde vielen nnserer Volksgenossen Arbeit «nd Brot gegeben werde«. „Laß, Bauer, nimmer die Hand vom Pflug", war ber Sinn der eindrucksvollen Verse, mit denen er seinen Bericht schloß. Es folgten die Verabschiedung der Jahresrechnung und des erfahren, befindet sich der König wohlauf; er wir dsich dem- , nächst zur Jagd beim Grasen Schajsgotsch in da» Riesen gebirge begeben. I — Di« Sachsenwerklehrliuge verabschiede« sich. Zu einer heiteren Abschtebsseier mit leider sehr ernstem Hintergrund« batten sich die Lehrlinge des Sachsen- Werkes Niedersedlitz mit ihren Eltern und Ange- hörigen im Keglcrheim znsammengesunden. Bekanntlich soll infolge der wirtschaftlichen Notlage die Wcrkschnle und die Lehrwerkstatt des Sachsenwerkes Niedersedlitz Ostern 1N32 ausgelöst werben. Diese für sehr viele Familien betrübliche Tatsache gab Veranlassung, sich noch einmal zu treffen, um von der inneren Zusammengehörigkeit und äußeren Ge schlossenheit aller Lehrlinge, ihrer Eltern, Lehrer und Gönner Zeugnis abzulegen. Im Verlause des von ber Lehrling», kapelle gebotenen Konzertes begrüßte der Vorsitzende der LehrlingSveretntgung, Nebtsch, die zahlreich Erschienenen. Er gab seinem tiesen Bedauern über die Schließung der weithin geschätzten Institute Ausdruck und bankte vor allem dem Leiter ber Lehrwerkstatt, Meister GanSauge. Im Namen ber Elternschaft sprach deren Vertreter Alten- burger. Wenn Schule und Lehrwerkstatt aus sinanztellen Gründen geschlossen würden, so iverde damit ihr Wert weit über Sachsens Grenzen hinaus nicht aufgehoben. Der Red ner bankte den Lettern ber Werkstätten für ihre vielseitige erfolgreiche Tätigkeit und ermahnte die Lehrlinge, allen denen Treue und Dankbarkeit zu wahren, die sie beruflich so energisch gefördert hätten. Der Letter der Lehrlings abteilung des Sachsenwerkes, Obertngenieur Valentin, zollte ber Lehrerschaft für ihre ersprießliche pädagogische Arbeit Dank und Anerkennung. Wie der Ton in der Nieber- sedlitzer Ausbildungszeit streng gewesen sei, so sollten die Lehrlinge auch ihr weiteres Leben auf Einfachheit, Schlicht heit und Genügsamkeit ausbauen, um die hohen Aufgaben erfüllen zu können, die eine harte und schwere Zeit an sie stelle. Oberlehrer Müller betonte, baß zum Aushebungs beschluß doch vielleicht das letzte Wort noch nicht gesprochen sei. Die Eltern sollten ntkyts unversucht lassen, um wenig- stenS Milderungen zu erreichen. Im wetteren Verlaufe des Abends führten die Lehrlinge unter Leitung von Kurt Rebtsch und Waldemar Kutschte DellingerS Operetten- schwank „Mtzzi und Muzzt" auf. Sowohl das Spiel, als auch die Wiedergabe der von Bruno Brenner zu dem Stück geschriebenen Musik sanden ungeteilten Beifall. — Heiterer Abend. „Zwei Stunden Lachen" verhießen Herma«« veopoldt und vetja Mirskaja für ihren gestrigen Abend tm Künstlerhau». Und wirklich fühl- ten sich di« Hörer zu dem versprochenen Dauergelächter — angesichts dessen aber die Heizung abgestcllt werden sollte — lebhast angeregt durch die beiden Wiener Spaß macher: Er, rauh aber herzlich, stolz auf seine „neue Linie" (beinah mehr breit wie lang), unermüdlich im lustigen Zu- fammenleimen von Gchlagerbruchstiicken und allerlei Paro dien. Sie, schlank, glitzernd weis, und rothaarig angezogen, die leidende Unschuld mit ,',dicke hinter den Ohren", hübsch und scharmant spielend, hell und locker singend. Unter den Schlagern und Couplets, die sie vortrugen — für die Mehr- zahl zetchnete Leopolbi selbst al» Urheber, sehr witzig um Beifall bittend, damit die Komponisten auch einmal bet Leb zeiten Anerkennung finden... gefielen natürlich am meisten die Parodien auf aktuell« Zustände. Da gab die „Abrüstungskonferenz", ber „Karlsbad - Gprubelfox", die „Moderne Wohnung", da» Nunbfunk-Potpourrt viel zu lachen, zumal wenn bet Aufforderung zum Mitsingen ber Refrain» die Damen im Publikum so zaghaft waren, jedoch einen kräftigen Chor entwickelten, wenn nur um Mit wirkung ber Noch-ntcht-Fünfunbzwanzigjährigen gebeten wurde. Solche und ähnliche Witze erhöhten die Stimmung, und das schmissige Spiel aus zwei Flügeln tat ein übrige» dazu, daß die Hörer in dem vollbesetzten Saale aus ihre Kosten kamen. Nach allem gab e» viel Beifall, aber anch schon vorher: das lustige Paar ließ sich nämlich überhaupt erst durch ein kräftiges BegrüßungSklatschen zum Betreten des Podinm» bewegen. — .Ballnacht oh«c Krise." Zugunsten ber Dresdner Winterhilfe veranstaltete das Kasino SurbauS wetßerHtrfch eine fröhliche Vallsestltchkett, die nicht nur »'» »«Sdauotum Vordorf, Vvabschütz, Tossedaud«, «unuer« ,unner«»orf»H^D»l zoin.Etsrnderg.M.sto «»«pitz.AoppelnHarl »pttz. Kletnnaundors,! »««Klotzsche, Krtefche: »rück, Vlalschendors viobfchatz, Ntttersedli nttz, Vderpoyrttz, «apprttz, Nettzendo: kchvnborn, Schönfeld Setsrrttorf, Somtt« dors, Wilschdorf «nd folgenden Nachtrag zr sleuerordvung erlasse: I 1 Di« «ach k 80 b« fteuergefetzr« und z 8! fteueweseyr» vom 80 »er vemetnd« zu er schla-steuer zur »r«: zur »«werdest»«»» n letzt« viertel ded fahre» 1881 auf 188 , der StaatSsteuersätze neuen Haushaltplane« sowie die Genehmigung von Satzung», ändern»»««. Den Hauptvortra» hielt Dr. Schtele (Naumburg) über da» Thema: iS» - unser «ntfchtzt-unoskche. Ob gerade da» vor «n» lteaende Jahr da» Entscheid«««», jahr sein werbe, stehe in der Hand eine» Größeren, aber wir hätten da» Bewußtsein, dab r» so nicht wetter- gehen könne. Endlich habe der Reichskanzler da» Wort gefunden: Wir wollen keine Trtbutlasten mehr zahlen. Der Mut, da» zu sagen, komme leider etwa» spät. Mit einem Verschwinden der Tributlasten würbe noch keine sühlbare Erleichterung etntreten, denn wir hätten sie ja immer mit sremdem Gelbe bezahlt. Wahr« Hilfe kämme durch die Abkehr von der «affen, demokrati« ««d Hinwend««» ,« einer konservativ« «erfass»«» des Staate», in de« ans diejenige« Verns», stände das Schwergewicht gelegt werd«, die ««ter eigener verantwort««» ihr Lebe» führten. Der »«»gang be» Kriege» hätte «n» belehren sollen, daß da» deutsch, Volk sich von der industriellen Arbeit wieder mehr ber Landarbeit zuwenden müsse. Die zwanzig Millionen Menschen, die Deutschland nach dem AuSspruche Clemencrau» zu viel hab«, müßten in der Selbst»« r. sorg»na eingesetzt werben, bann seien sie am richtigen Orte. Wenn nicht in diesem Jahr« noch vor ber Bestell- arbeit die große Umstellung ber deutschen Politik einsrtze in dem Sinne der Verstärkung der Eigenproduktion, würbe« wir vor einer große« Gefahr stehen. Da» dritte Reich solle nicht ein Reich der Masse «nb ber Partetherr- schäft fein, sondern «in Reich be» germanischen Menschen. Im Zentrum ber deutschen Geschicke stehe die große Ar- beit»losigkeit, ein Zustand, den das stärkste Volk nicht ertragen könne. Solange dieser Zustand nicht beseitW sei, könne man an «in« Erleichterung ber Steuern und Goztal- lasten nicht denken. Eine Regierung, ber eS nicht geling«, mit dem Problem der Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jah re» fertig zn werben, «ine solche Regierung werbe sich nicht halten können. WaS dann kommen werbe, feien terroristische Methoden, wie sie in Rußland probiert würben. Nicht durch da» «ote Svangeli«« «erde da» deutsch« Volk ges««d »erde«, sondern durch da» grün« E»««ge- lium, dnrch die fruchtbar« Arbeit der Selbstversorgung de, Ratio» au» der eigene» Scholle. Einstimmig wurde von be, Versammlung beschlossen, ei» Telegramm a« de» ReichSernährungöminisser zu senden, tn dem Maßnahmen gegen den Zusammenbruch der Veredelung-Wirtschaft gefordert werben. Dan« wurden noch werbende Worte für den Junglandbund gesprochen. Mit dem Gesang« be» Deutschlandliedes ging die ein drucksvolle Versammlung zu Ende. Lieser Nachtrag tri kung vom 1. 1. 1882 «er, Dritten, den 14. ( «mtStzanptmam Sperrung de« De«, platze» Kdnigi Wegen Schieben» Munition wirb de übungdplatz Kdntg 2U. Januar von 7,8 am 21. Januar »o 17 Uhr mit «u»nah I«nde« südlich der E dorn — Schmorkau » der Straße Krakau - sperrt. Kvn»gttrück, 1». ; Sammandanwr de» gdnngSplatz«» Kti
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