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Montag, 18. Amu« 1»S2 kll Lion Eine neue Mahnung MnWinis den b«. 75 NMsreglttung gegen BerWebung von Lausanne an« SP Druck «. UM,,: U«psck> e »eich«»«, Dirtdrn. Vostlchrck-M». »0«. Dreldru Nuchdruck nur «I« druU.Ouell«n«ig»te (Ln«d». Rach,.)iuUgI^ Uxncrla»«!« Echriltstück« werde« nicht «ustewahrt italienische zusammen« ^r.F»o>» «tchcklUIIelle: «rtenstrat« »»/«» Artikel 16 des Paktes regelt die Sanktionen wirt schaftlicher, finanzieller und evtl, sogar militärischer Art, welche die VölkerbundSmitglieder gegen FriedcnSbrecher er greifen mitsscn. „MA wlrMafMe Abrliftung muß kommen!" «segrUnö-t 18S6 ImtllAio^chrHa tLgilch,WeimuNger guftelltm, monatlich o.oo Ntt. <et«ichll«dllch 10 Vf,, für loh«), horch Pos>be»u, ».»0 «I. etnlchliehlich i« VI«. vostoehühr (ohne Postjultellung«gedühr> »et 1 mal «ichrnlllchem Neriand. »tnjelnummer lo Pf,., ouherholb Lachlen« >» Psg. «n,ei,««preis«: Di« einioalttg« »a mm »reite geile » Pf,., für au,wirt« to Pf«., die »» mm breite Nellam«,eU« »00 Psg., auhechal» >»o Psg. ab,, »rifenablchla, lt. Daris, Samillenantetgen und Stellengesuch« ohne Rabatt 1» Pf,., «uherhalb »i Pf,. Offertengebühr »o Psg. «utwrnige «uftrlge ,e,en Porautdezahlung. Stoch kein offizieller Schritt ArankretchS vradtmelcknug u vierer Lerliver Svbrlttlettuvg Berlin, 17. Januar. Das RetchSkabinett tritt am Mon tag wieder zu einer Sitzung zusammen, die zunächst der Bc- ratung der außenpolitischen Lage dienen soll. Was den Streit um den Termin, an dem die Reparativ nskonse- renz beginnen soll, bctrisst, so ist bisher die Lage im wesent liche» unverändert gcblteben. Bisher ist von keiner Seite der Retchsregieruna ein offizieller Wunsch ans Verschiebung der Reparation«, konserenz tiberbracht morden. Die ReichSregicrung Hält auch «nverändert an ihrem Stanbpnnkt seit, daß «ine Hinauszögerung der Konferenz als " gebracht anzusehen sei. Dost die französische Regierung trotz der deutlichen Ankündigungen in der französischen Presse, Frankreich werde die Hinausschiebung der Konserenz verlangen, sich noch zu keinem offiziellen Schritt entschlossen hat, hängt ganz offen bar damit zusammen, daß die französische Regierung zu einer so wichtigen Frage nicht Stellung nehmen will, bevor sie sich dem Parlament vorgestellt und das notwendige Ver trauensvotum erhalten hat. Der französische Minister- Präsident wird in den Erklärungen, die er am Dienstag vor der Kammer bet der Gelegenheit der Vorstellung seines neuen Kabinetts abgtbt, sicher auch das Reparationsproblem und die Lausanner Konferenz berühren und hierbei die Stellung- nahme Frankreichs bekanntgeben. Laval hat in den lebten Tagen nacheinander den deutschen Botschafter v.Hoefch, den englischen Botschafter Tyrrell und den amerikani schen Botschafter Edge empfangen. Die Nachrichten, daß der Botschafter v. Hoesch dabei Laval ein Memorandum der Retchsregterung überreicht hätte, sind unzutref fend. Hoesch hat dem französischen Ministerpräsidenten lediglich zahlenmäßige Berechnungen übergeben, die ganz ein- wandsret darlegen, »aß Deutschland wirklich am Sud« seiner finanzielle« Kräfte ist und daß weiter« Reparationsleistungen von ihm nicht erwartet »erden könne«, Laval hat diese« Zahlenmaterial zur Kenntnis genommen, ohne sich zunächst zu der deutschen These, die es verfechten hilft, zu äußern. Die französisch-englischen Verband- lungert scheinen noch immer kein gemeinsames Programm er- Gteserwalö spricht im Ruhrgebiet Gladbeck, 17. Jan. Auf dem Kreiöparteitag der Zen-, trumspartet Vestis-Necklinghausen hielt Neichsarbcitö- minister Stegerwald am Sonntag eine längere Rede. Der Minister vertrat die Ansicht, daß bei einem leidlichen Gelingen der Lausanner Konferenz die tiefste Zone der Wirtschaftskrise bei uns in einigen Monate» überwunden werden könne, daß aber die tiesste Zone der Finanzen d«S Reiches und Staates erst im zweite» Halbjahr 1SSS komme. Bon der Privatwirtschaft müsse verlangt werden, daß sie in Zukunst mit gröberer Publizität arbeite. Die freie Preisbildung müsse in Zukunft zur Regel werden. Während das 1». Jahrhundert die industrielle Er zeugung geregelt und die größte LcistungSsähigkcit ent faltet habe, sei -le ZukunstSausgabe die Regelung der W a r e n v c rt e i l n n g. Der Redner beschäftigte sich so dann ausführlich mit der Lohnsrage. ES sei eine irrige Meinung, wen» in Arbeiterkretscn die Auffassung herrsche, daß der Staat in letzter Zeit zu einer L o h n s e n k u n g s - maschine geworden sei. Was die Senkung der Werk arbeiterlöhne anlange, so sei darauf htnzuweisen, daß der deutsche Kohlenbergbau durch den Verfall der englischen Währung in große Schmierigkeiten geraten sei »nd daß die Hälfte der deutsche» Kohlencrzeugung in der Eisenindnstrio verwandt werde. Der VdlksbesehrenSairtra- -es gurrs-eutschen Oröens Hanttooetf, 17. Jan. Für den Zulassungsantrag auf das Volksbegehren zur Verlängerung der Amtszeit des Reichs präsidenten v. Hindenburg zeichneten sich am Sonntägnach- mittag tn -er Stadt Hannover beim Jungdeutschen Orden, wie dieser mitteilt, SOM Personen ein. Damit tst die Hälfte der für das ganze Reich erforderlichen Unterschriften für -en Zulassungsantrag erreicht. Mw verlang» Anwendung des Artikel« 18 London, 10. Januar. Wie offiziell aus Nanking gemeldet wird, beabsichtigt -le chinesische Regierung, beim Zusammen tritt des ÄölkerbunüSrateS am 25. Januar den Rat auf Grund des Artikels 1» der Völkerbunds satzung anzu rufen und nm die vorgesehene Abgabe eine» Gutachtens darüber zu ersuche», daß Japan im Falle des mandschurischen Konflikts einen Bruch der Völkerbunds satzung gemäß Artikel 10, Absatz 1, begangen hat. durch, dann würde»» die Beratungen nicht länger al liier oder fünf Tage dauern. Die Delegierten wttr- den sich damit begnügen, die vorbereitenden Arbeiten der Sachverständigen vom Juli 1001 zur Kenntnis zu nehmen und eine neue Besprechung für dieses Jahr zu verabreden. Gleichzeitig würde man tn einer gemeinsamen Note an die amerikanische Negierung eine weitere Verlängerung des Hvover-MoratvriumS um sechs Monate Vorschlägen, ko baß als» die zweite Reparationskonserenz nach den Wahlen tn Frankreich und in Preußen statt, finden würde. Der „Matin" nimmt dieselbe Haltung ein. Jin „Echo de Paris" tritt Marcel Hut in, der Vertraute Lavals, für die Verschiebung ein, während der Außen- politiker des Blattes Etnwendungcn erhebt, da man mit der Vertagung nur London «nd Berlin tn die Hände spielen würde. Ain besten sei es Frankreich bekunde tn Lausanne seinen festen Willen, die Verhandlungen abzu- brechen, wenn die sehr maßvollen französischen Forde rungen nicht tn Erwägung gezogen würden. Die englische Abrüstunvspolitik Lyndon, 17. Januar. Laut „Obseever" hat di« bri« tisch« Regierung hinsichtlich der Politik, die sie ans dey kom menden Abrüft«ngSto«l««n, Vertrete« will, bereits «ine wichtig« Swtfch»td«ng «etrpsfe«. Sie Hat b«schloßen, ^«««.AörüftuugSvorfchlag „stimme« kg««, der nicht die Verminderungen in Rechnung zieht, di« in de« letzten Jahren statt gef««de« habe«. Dies bedeut«, daß Großbritannien keinem Plan allgemeiner prozentueller Herabsetzn»» der bestehenden Rüstungen -«stimmen «erde. Sollte dt« Konserenz durch Unnachgiebig»«« anderer Mächte scheitern, so würbe Großbritannien gezwungen sein, seine gesamte Abrüstungspolitik einer Nachprüfung zu unterziehen. Frankreichs Abor-mmg für Genf Paris, 17. Jan. Die Zusammensetzung der französischen Abordnung aus der bevorstehenden Genfer Abrüstungs konferenz tst nunmehr endgültig sestgelegt. Nach dem Rück tritt BriandS übernimmt Kriegsminister Tardieu die Führung. In der Begleitung des KriegSmintsters befindet sich der Martneminister Dumont, der Luftfahrt minister DnmcSnil, Paul Boncour und der Vor sitzende des Hccresauöschttsscö der Kannster. Oberst Fabry. geben »u haben. Ueber die Unterredung Lavals mit dem amerikanischen Botschafter verlautet, Laval hätte dar auf htngewiesen, baß Frankreich das einzige Gläubigerland Deutschlands sei, dessen Saldo nach Abzug der interalliierte» Schulden noch aktiv bleibe. Ein Verzicht ans die Tribute würde demnach ein neues Opfer für Frankreich bedeuten. Deshalb habe man auch bei den französisch-englischen Ver handlungen eine Kommerzialisierung des sranzüsi- schen ReparationSantetlS tn Erwägung gezogen. Die Frage sei jedoch, ob die augenblickliche Lage des Finanzmarktes eine derartige Operation erlaube. Laval erklärte Edge gegen über serner. die Dauer des MoratorsnmS «nd die nach dem Mora, torln« zu treffende Regelung seien Fragen, di« zum größte« Teil »on den Absichten der amerikanische« Regierung abhängig gemacht «erde« müßten. DaS Ergebnis dieser Besprechungen wirb in der morgi gen Sitzung -es RetchSkabtnettS ebenfalls Gegenstand der Erörterung sein. Wie verlautet werben, nachdem soeben die führenden Kreise der Industrie und des Handels er klärt haben, baß sic die RelchSregierung tn ihrer Ausfällung, daß Deutschland keine Reparationen mehr zahlen könne, rest los unterstützen, tn dieser Woche auch die Gewerk schaften gemeinsam mit den Beamten verbände» eine Kundgebung erlassen, tn der dargestellt wird, daß die dentsche Arbeitnehmerschaft keine Möglichkeit mehr steht, internationale politische Zahlnngsver» pslichtungen z« ersüllen. Diese Stellungnahme ist vor allem deshalb interessant, weil die unter dem politischen Einfluß der Soztaldemo- kratt« stehenden, srejen Gewerkschaften bekanntlich tn den Jahren der ErsüllungSpolitik den Standpunkt vertraten, daß sich Deutschland mit den Forderungen der Gegner ab finden müsse. Möglicherweise wird sich da« Kabinett in seiner morgigen Sitzung auch bereits mit den Vorschlägen befassen, die der ReichSernährungSmintster Schiele zur Behebung der Not lage der Landwtrtschaft auSgearbeitet hat: jedoch ist die Beratung der landwirtschaftlichen Hilfsmaßnahmen zunächst davon abhängig, ob man angesichts der außenpolitischen Er örterungen noch genügend Zett dafür finden wird. Immerhin soll im Laufe der jetzt beginnenden Woche auch das landwirt schaftlich« HtlfSprogramm vom Kabinett beraten werden. RNtbl l«, la «ngtleeder ^olove, la letoen 75 s*"k»el,p«Irji5,iwn MM . kS.7S, 8ert« lll: llnea Velour» 75 o. l^ttter o. m. HwM t«00,8.lll: U^ ,mock. Stoff., «M^U75 smen,/.extra I wM S.00, 8. lll. U^ l.earl.ärt LÄK 22 ri>., meist lelpelren, Seriell: Lonbon, 17. Jan. In einem im „Sunday DtSpatch" erscheinenden Artikel beschäftigt sich Mussolini mit der Wirtschaftskrise und den Möglichkeiten zu ihrer Vehebung. Die Weltkrise, so schreibt der italienische Ministerpräsident, habe nun denjenigen Punkt erreicht, wo die schnellsten und wirksamsten Heilmittel nötig seien. Halbe Maß nahmen hätten keinen Zweck mehr. Die Entschlüsse müßten rasch gefaßt werden, und es dürfe keinerlei Verschiebung mehr zugelalsen werden. Der Welthandel befinde sich jetzt in einer Zwangsjacke. Ueberall seien hohe Zollmauern ausgerichtet; kein Land wolle mehr Waren bercinlajsen, aber so viel als möglich ausführen. Dazu komme die Frage der Kriegsschulden und Tribute. Frank reich «nd Amerika seien im Besitz von 75 v. H. des Goldes. Wie könne man erwarten, so sagt Mussolini, daß di« Staaten ihre Schulden bezahlen, wenn sie die Zah lungen «ur in Gold leiste« dürfen, b«S sie nicht besttze«. In Waren zu bezahlen, sei auch unmöglich, weil die Zoll mauern der Gläubigernationen so hoch seien, baß keine Waren die Grenzen überschreiten können. Seit einigen Monate» sei die Welt in einen wirtschaftlichen Kriegszustand getreten. Wie bei Ausbruch eines Krieges diplomatische Verträge, so habe man jetzt Handelsverträge zerrissen. Schon hätten Spanien und Frankreich ihre Handelsverträge mit Italien gekündigt, und die Schweiz habe ihre Handelsbeziehungen zu Deutsch land abgebrochen. In Kürze werde dieser wirtschaftliche Kriegszustand in der ganzen Wett verbentet sein. SS sei «ich«» andere» als eine Rückkehr z« festigten Städten des Mittelalters. Die Zett sei ««« gekommen, so stellt der Ministerpräsident fest, daß di« Staatsmänner komme« und den Wirtschaftskrieg beendigen. Besonders die Goldsrage müsse drt«glich behandelt «er, de«. Den« eine wirklich« Lösung der Wirtschaftskrise sei nicht möglich, solange Frankreich und Amerika das Gold, Monopol Hätten. Alle Zollmauern müßte« Heruntergesetzt »erden, damit der WeltHaudel wieder i« Schwung komme nnd di« Staaten ihre Zahlungen i« Ware» leisten könnten. Eine besondere Note erhalten diese Ausführungen Musso- linis durch den Bericht des römischen Korrespondenten des „Observer". Dieser schreibt: In der Italienischen Haupt- stabt bestehen ernste Besorgnisse wegen der europäischen Lage in der nahen Zuknnst, wenn die augenblickliche Krisis während dieses Jahres fortdauert. In Rom tst man der Ansicht, daß die Völker Europas keinen ArbettSlosenwtnter mehr hin- nehmen und seine Not so ruhig ertragen werden, wie sie es in diesem Winter erduldet haben. Diese Befürchtungen werden eines der Argumente Italien» für die Streichung der Schulden bilden, wenn die Lausanner Konferenz Zu sammentritt. „Aebereinstimmunv -wischen Gnvlanö unö Statten" Die Sndlös««- soll nach englischer «usfassung durch kleine Zahlungen erkauft «erde» London, 17. Jan. Die beiden italienischen Unterhändler sind von London nach Rom zurttckgefahren. Zum Abschied hatte sich auf dem Bahnhof der englische Finanz, sachverständige des Schatzamts, Sir Fredertc Leith- Roß, eingesunden. Leith-Roß erklärte Pressevertreter», es würde sich später auf der Konferenz Herausstellen, daß Sngland «nd Italien sich in enger Neberein» stimmung in der Schuldeusrage befinde«. England hofft immer noch auf Einhaltung des Termin« vom 2 5. Januar. Die gemeldeten englischen Pläne lassen sich noch dahin ergänzen, daß England sich für die „kleine deutsche Zahlung" nur insofern einsetzt, als es hofft, daß sich damit die Endlösung er kaufen ließe. Nur insofern hat England Interesse an dem Zustandekommen eines solchen Kompromisses, nicht jedv^ aus grundsätzlichen ober moralischen Erwägungen. Die Engländer lassen sich lediglich von Zweckgründen leiten, wenn sie ein solches Kompromiß besürworten. Sie glauben aber nach wie vor, baß ein solche« erst gegen Ende des Jahres zugestanden werben könne, und bemühen sich daher weiter um das kurzfristige Mo rat ort nm bis zum 15. Dezember. Amt» «Kirrt «eit« dir SerWrstmg Paris, 17. Jan. Die Frage einer Verschiebung der Konferenz von Lausanne wirb von der Presse weiter er örtert. „Journal" erklärt, es habe au» offiziöser Quelle erfahren, baß Frankreich eine Verschiebung der Kon ferenz um fünf oder sechs Monate vorgeschlagen DaS Blatt behanptet, Deutschland, Italien «nd Sngland erwägten «ine Verständigung auf der Grundlage dieses «orschlageS, fügt aber hinzu, bringe der englisch-italtenisch« Vorschlag, die Konferenz doch -um festgesetzten Zeitpunkt abzuhalten, 19S" ual.»8tofl«a, au» ltpeorgette» «le». .ll:1S.7S.8.lllr One, flottem o. «lepenten IlS 7S.8ert.lll: ock. retnietck. »>. mttmcxt. «.8-rt-lll: UM* lioedecklem «äueladr. IWM stellt: U^ -1S/16 , mock. ?lemeNL0 :l«Ick,»me k'.reon» U W :10.7S,8ert«lll- so