Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.11.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19141120020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914112002
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914112002
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-11
- Tag 1914-11-20
-
Monat
1914-11
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag, 20. November l9l4. Anklagebehörde beantragte, die Oeffentlichkeit für die Dauer der Veryanolung auszuschileßen unv diesen Anschluß au» schon aus die von ivm zu gebende em ,ehrnde Begründung seines Antrages auszudchnen. Der Gerichtshof nab diesem Anträge statt die Oeffentlichieit wurde ausgeschlossen bis zur Vertün- düng des Urteils. Sport und Spiel. * Hockeqwettspiel. Am Svnntag vormittag um 10 Uhr findet ein Hockey Wettspiel zw schon dem Akademischen Sportklub und dem Verein für Bewegungsspiele statt. streisausschuK. Le'pzig. Lk. November. In der heute oormitrag unter Vorsitz des Kreis. Hauptmanns o. Burgsdorfs abgehaltenen Sitzung des Kreisausjchusses wurde das wejuch der Stadr- gen.einde Markranstädt, beilegend die Auf- nahme eines Dar ehns von 25 000 i zur Ausführung von Notftcndsarbel.en, befürwortet. Die Lezrrts- grenzenoeränoerunz zwischen den Amtshauptmann schaften Döbeln und Ak sitzen durch Umbezirkung von Flurstückste.len von Kleinmockritz und Beicha, so wie wi chen den Amtshaupunonnschaften Döbeln und Rochlitz durch Einbez.rli ng eines T.ückcs der Staatsstr.itzs in die Gemeind« ezirte kcrsdorf und Altgerrngsuatde 'ondcn gle'chfolls Befürwort'.ng. Bei der Wahl der Aiisschutzmita ieoer für die Unter verteilung der nach tz lii des Kriegsleistungsze.etzes auszujchreibenden Landl.efecungen wurden dr« bis herigen M tglieder wicdergewehlt, i.nd an S ells einiger verstorbener bzw. erkrantler M.trl.erer neu gewählt Rechtsanwalt Winkler in 5uecnmUlau, Kaufmann Richa.d Lp r i n g e r in Leipz g ,-nd B?hn- gutsbes'ßer Kaul in Ma'kwitz. Das Gesuch des Spielleiters Walter Bretschneider in Leipzig um Erlaubnis zur Ve anstaltung theatralischer Dor- stelluncen während des Kr epes wurde genehmigt Den Beschluß der Sitzung bitd.'te die Beratung der Gemeindesteuerordnungen sür die Ltäcte Leipzig, Groitzsch, Hartha. Hainichen, Burgstädt, Mittweida, Döbeln, Borno und Leisnig, die genehmigt wurden, sowie weiter für Ma rkranstädt und Lolditz. Was M art. ranstädt anb.'tr.sft, so erfolgie die Genehmigung ooibehalt ich einer späteren Zustimmung zur Hunde, steuer und Warcnhaussteuer, über die nochmals mit dem Gemeinderate zu verhandeln ist. Hinsichtlich der Steuerordnung für Colditz wurde beschiessen dir fernere Erhebung der Eeschetzstcuer abzulehncn Betreffs Leisnig ist zu erwähnen, datz diese Stadt noch Kopfsteuern von den Personen mit über 800.« Einkommen erhebt. Befürwortung der weiteren Er hebung dieser Steuer Lis 1917 wurde ausgesprochen. vermischtes. * Ein wirklicher, wahrhafter Held. Der „Köln. Voltsztg." wird von einem Offizier aus dem Feld geschrieben: „Die vergangene Rächt durste ich mol wieder unter Dach auf Stroh schlafen. Als ich heute früh aus dem Fenster sah, wurde gerade ein junger Dragoner-Offizier, anscheinend schwer verwundet, auf einer Karre vorbeigefahren. Er sah furchtbar elend im Gesicht aus und schien gänzlich erschöpft. Der beisitzende Sanitäter fragte, ob ich nicht einen Kognak oder etwas Milch hätte. Ich konnte, Gott sei Dank, beides bringen, und ging selbst hinaus, um mit dem Kameraden zu reden. Man denke: Bei einem Patrouillenritt kriegte er einen Schuh durch beide Oberschenkel: links Fleischwunde, rechts Knochensplitter. Er fällt vom Pferde, das, auch verwundet, wegrast. Seine drei Bcgleitdragoner so fort tot. Er liegt da, unfähig, sich fortzubewegen. Andern Morgens hört und sicht er, datz er zwischen zwei Fronten liegt. Dorn sitzen die Franzosen fest im Schützengraben, und hinten dir Deutschen. In der Nacht hatten die Parteien diese Stellungen ein genommen. Aber das Furchtbare ist, dah er 100 Meter nahe bei den Franzosen liegt und etwa 600 Meter von den Deutschen entfernt. Nun geht von beiden Seiten das Schietzen los. Die Jnsan- teriekugeln sausen dicht über ihn weg: auch die deutsche Artillerie beschicht den französischen Schützengraben. Nun weih er genau: Wenn unsere Artillerie nur 100 Meter zu kurz schicht, was bei Entfernungen von 1000 Metern Vorkommen kann, dann liegt er mitten im Feuer der eigenen Truppen. Richtig reiht eine deutsche Lchrapnellkugel ihm ein lächerlich winziges Stückchen aus dem rechten Ohr. Vorwärts- oder Nllckwärtsbcwegen ist unmöglich, weil er den Schenkel nicht bewegen kann. Er mutz also warten, dis eine von beiden Parteien den Gegner zurllckwirst, vorgeht und ihn findet. Und gerade an dieser Stelle dauert di« Sache sechsmal 24 Stunden. Man denke: Sechs Tage und sechs Nächte liegt der Leutnant da bei ununterbrochenem gegenseitigen Schießen. — Ich fragte, wovon er ge lebt hat. „Ab und zu an einem Rübenblatt ge knabbert." Wenn man das überlegt, welche Leistung für Körper und Seele — einfach nicht zu beschreiben. Am siebenten Tage machten dann unsere Truppen einen Sturmangriif und warfen die Franzosen. Das war morgens früh 5 Uhr. Dabei wurde er gefunden und sofort zurücktransportiert. Also der jung« Kamerad konnte weder das Gläschen noch die Milch- lasse zum Munde führen und war rührend dankbar, als ich es tat. Dabei weder gejammert, noch renom miert — einfach Tatsachen berichtet mit eiserner Ruhe. Da hab' ich einen wirklichen, wahrhaften Helden gesehen . . Die tapfere Quartiermutter. Im badischen „Stau- fener Wochenblatt" schildert ein junger Kriegsteil nehmer aus Staufen, mit welch aufopfernder Für sorglichkeit er und seine Kameraden von ihren Quar- t'eraebern in dem oberelsässijchen Orte W. verpflegt wurden. Er schreibt: „Ich und mein Kamerad waren in W. bet einem Sattlermeister im Quartier. Früh 5 Uhr muhten wir unsere Schützengräben, welche etwa 200 Mteer von dem Orte entfernt lagen, be setzen. Um 7 Uhr brachte uns unser Quartiervater den Kaffee in den Schützengraben. Als wir, gemüt lich plaudernd, den Kaffee tranken, sielen plötzlich sechs Schrapnellschüsse in das Dorf, gerade in das Haus, in welchem wir nachts die Maschinengewehre untergebracht halten. Im schnellsten Tempo eilte nun unser Kaffeeträger wieder seiner Behausung zu, und unter immerwahrendem Feuer wurde es Mittag. Das feindliche Feuer war wirkungslos, denn die LetpHlger Sägeblatt. Nr. sso. Nvenü-Nusgsbe. Sette 3. Schrapnells schlugen immer 50 bis 100 Meter hinter uns ein. Jetzt sagte ich zu meinen Kameraden: „Heute bringt uns unser Quartiermeister kein Mittagessen, denn jetzt tracht es ihm zu sehr." Wir lagen ganz ruhig im Schützengraben: da auf einmal horten wir eine Stimme rufen: „Wo sind denn meine zwei Soldaten?" Als wir aufschauten, sahen wir zu unseren größten Erstaunen unsere Quartier mutter mit dem Mittagessen, welches wir ihr mit dem besten Dank abnahmen." — Reliefkarte des Kanal». Iu ihrer Sammlung von Reliefkarten bringt di' Franckhsch: Ver lagshandlung in Stuttgart jctzl ein: Karte des Kanals von Cherbourg bis zur Scheldemündung mit der Südostküste Englands und dem Norden Frankreichs. Wer die vorhergehenden Reliefkarten vom Kriegsschauplatz besitzt, wird sich sicher auch diese anschassen, die einen ganz ausg:- zeichneten lleberblick über die Gestaltung d'r kran- zösischen und belgischen Küste bietet, an der sich jetzt die gewaltigen Kämpfe unserer Nordarmee ab» spi.'len. Der Preis auch dieser Karte ist 25 Pf. Deutler Knobenrvunsch. Daß ich Soldat jetzt wäre. Wie schlüge stolz mein Herz'. Ich stritt' für Deutschlands Ehre Am Rhein und allerwärts. Ich finge zehn Franzosen An einem Tage ein Mit ihren roten Hosen, Paris müht' nnier sein. Dem ruisl-a'cn Bären drüben Zerzauste ich das Fell, Dah cr vor deutschen Hieben Das Weite suchte schnell. Den Briten klein zu kriegen. Wär' ich gewiß nicht faul, Dah vor den deutschen Siegen Verstummt' sein Lügenmaul. So ging' es euch ans Leder, Hätt' ich das Schwert zur Hand, Und so denkt bei uns jeder Im deutschen Vaterland! Letzte Nachrichten Nach üem Sehpiel Frankreichs. fDon unserer Berliner Redaktion.) D Berlin, 20. November. Don den Geiseln, die die Franzosen in Elsaß-Lothringen gefangen genommen haben, ist bisher nur ein kleiner Teil freigclassen worden. Die deutsche Regierung hat daher zu Vergeltungs maßregeln gegriffen und hat eine Anzahl franzö sischer Geiseln nach Deutschland gebracht. Es ist ein Austausch bei der französischen Regierung angeregt worden, der jedoch bisher noch nicht zur Ausführung kam. die Sehan-lung -er Deutschen in Englan-. sVon unserer Berliner Redaktion.) (7) Berlin, 20. November. Nach Versickerungen der englischen Regierung soll jetzt alles zur Erleichterung des Loses der deutschen Internierten geschehen sein. Bisher sind nach amtlichen englischen Mitteilungen mir 5 Deutsche in den Konzentrationslagern ge storben. Ein neuer Vorstoß auf Calais! tu. London, 20. November. „Evening News" meldet aus Rotterdam: Am Dienstag und Mitt, woch war der Eisenbahnverkehr in Bel gien einqesteklt. Dies ist ein Zeichen, daß ein neuer Angriff in Flandern und ein neuer Vorstoß auf Calais mit verdoppelten Kräften bevorstand. Vie Ueberjchwemmungen bei Hpern. tu. Amsterdam. 20. November. Der Korw'pon dent der „Tyd" in Nordfrankrcich tclegraohiert seinem Blatt: Die Deutschen werden die Ypernlinie wegen der Ueberschwemmungen nicht aufgeben. Er deutet an. daß die Deutsihcn vielmehr versuchen wer den, di« Schwierigkeiten der lleberschwemmnnaen zu beseitigen. „Frankreich besitzt heute nur noch Vefensivkrajt." Mailand, 20 November. Im „Corriere della Sera'' schreibt der Militärkriltkcr Angelo Gatt: Frankreich besitzt heute nur noch De. fensiv kraft (skorrv cki re^ixtanras. Hier cinge- troffene vertrauenswürdige Nachrichten besagen, daß das französische Heer sehr erschüttert ist. wenn es sich auch nick: in kritischer Lage befindet. Die französische Kampfwclse, aus taktischen Gründen ausgesprochen defensiv, hat den Vorteil, daß die fran zösischen Ofsisierverlustc nicht so groß sind wie die deutschen, daß sich also die französischen Truppen heute, was die Führung anbetrifsl, in einer besse ren Lage befinden. Die Reihen der Franzosen sind nicht so sehr durch Verluste an Toten und Verwun deten gelichtet, als durch Krankheiten. Diese Verluste sind sehr beträchtlich. Die Kavallerie scheint schon zu einem großen Teil, infolge starker Sterblichkeit der Pferde, zu Fuß zu lämpfen. In einer ähnlichen Lage scheint sich di« Artillerie infolge der Verluste an Bespannung zu befinden, wenn auch bei ihr der Mangel nicht in demselben Maße zutage tritt, als bei der Kavallerie. Ilm die Lüchen bei den Truppen auszuküllen. wurden Männer über 47 Jahre zum Eintritt aufaeforden. wobei ihnen die Erleichterung gewäbrt wird, sich den Dlenstort zu wählen. Für dieienigen. die der Aufforderung nicht Folge leisten, ist ein Massenaufgebot angekündigt, da» keinerlei Vergünstigung gewähren soll. Auch Eng land, schließt der Verfasser seine Ausführungen, besitz! unter dem heurigen Gesichtspunkt nur Defensiv kraft gegenüber der leoendigen Kraft der Deutschen. England wird seine Defensivkraft nicht in lebendige Kraft umwandeln können, wenigstens nicht vor Äv- lauf einiger Monate. Paketverkehr mit Kriegsgefangenen in Frankreich. «il». Berlin, 20. November. Nach einer Mittei lung der schweizerischen Postocrwaltung läßt Frank reich Postpakete mit Wertangab: von Kriegsgefahr- g:nen und für solche nicht zu; es dürfen also nur Postpakete ohne Wertangabe und ohne Nachnahme angenommen werden. Französische Lügenmelüungen. Haag, 20. November. Die deutsche Gesandt- schaft im Haag läßt den holländischen Blättern f lgende Mr teilung zugehen: Die Behauptung der englischen Regierung, daß Deutschland durch neutrale Dampfer Minen habe streuen lasten, wird fetz! durch die französische Regierung in bezug auf das Mittel meer wiederholt. Wir geben bekannt, daß das nicht zutrisst. Deutschland legt seine Minen durch seine Kriegsschijse und nur an der feind lichen Küste und nicht ,n die offene See. Im Mittel meer sind überhaupt keine deut, sch en Minen gelegt worden. Weihnachten em erhevendes Fest für die Verbündeten! 10. Kopenhagen, 20. November. Ein Telegramm des „Temps" aus Fourues erregt nach einer De pesche aus Paris dort allgeme.nes Aufsehen. In dem Telegramm heißt es: Roch einige Tage, und Franlreich werde erleichtert aufatmen. Die eiskalten Winve, die hier oben blasen, flüstern, caß Weih nachten ein erhebendes Fest fürdie Ver bündeten werden wird. sllnd der deut,chen Armee wird bei diesem Feste dis Rolle des Weihnachtsmannes zufallen! Die Red.) Vas einzige heil Italiens tiegt im Zusammengehen mit Deutjchianü. D Berkin, 20. November. (Eigener Draht bericht.) Aus Rom wird der „B. Z." gemeldet: In einem Leitartikel des Blattes „Viktoria" wird ausgeführt, daß Italiens Zukunft im Mittel meer durch die jetzt schon erdrückende Machtstellung Frankreichs und Englands bedroht sei und im Falle des Sieges des Dreiverbandes durch eine außerdem noch hinzutretende Stärkung Ruß lands und Griechenlands völlig vernichtet werden würde. Das einzige Heil Italiens liege im Zusammengehen mit Deutsch land, Oe st erreich und der Türkei, von denen es im Mittclmeer niemals eine Gefahr, sondern nur Unterstützung zu erwarten habe. Der Metropolit von Lemberg nach Sibirien geschafft! Budapest, 20. November. (E i g. Drahtber.) Eine Depesche aus Petersburg besagt: „Birichewyja Wjedomosti" melden: Aus ganz zu verlässiger Quelle erfahren wir, daß Metropolit Graf Szcplicka nicht als Kriegsgefangener nach Ruß land gebracht, sondern auf a d m i n i st r a t i v e m Wege deportiert worden ist, weil er sich g:g«n dir Interessen Rußlands schwer vergangen haben soll. Der Unterschied zwischen Kriegsgefangenschaft und Deportation bcstrht darin, daß der Metropo.it auch nach Austausch d:r Kriegsgefangenen in Ruß land zurückgehalten werden wird. Nusihche „Samme'wut" in Ealizien. Wien, 20. November. Aus dem Kriegs- pr:ssequartier wird gemeldet: Zuverlässige Berichte aus den von den Russen be setzten Teilen Galiziens besagen, daß die Rusten ganze Eisenbahnzüge voll Wertgegen. stände nach Rußland obschieben. Serbien am Ende. Wien, 20. November. lEig. DrahtberF Bon amtlicher Seite erfährt der Berichterstatter der „Reichspost" in Sofia, daß die serbische Re gierung in Bordeaux die Erklärung ab gegeben habe, doß Serbien infolge vollkommenen wirtfchastlichen Zusammenbruches unmöglich weiter kämpfen könne. Die geschlagene serbische Armee flüchtet in Unordnung ins Hinterland und wird versuchen, sich nochmals in Kragujewatz z„ stellen. Die serbische Negierung hat in Athen noch, mal» dringende Schritte um Hilfe unternommen. das Geheimabkommen zwischen -er Türkei un- Persien. Wien, 20. November. (E i g. Drahtbericht.) Aus Sofia hierher gelangte Petersburger De- peichen besagen, daß man in Rußland das Abkom men zwischen der Türkei und Persien als abgeschlossen betrachtet. „Nowoje Wremja" bezeichnet die Gesahr für Rußland infolge des Zu sammengehens Persiens und der Türkei indessen als nicht besonders ernst und erinnert daran, daß seit langem Gerüchte im Umlauf waren, zwi chen der Türkei und Persien bestehe ein Geheimabkom men, das im geeigneten Zeitpunkte bekanntgegcben werden würde. Wie aus Sofia wcitergemeldet wird, soll zwischen dem Sultan und dem Schah ein herzlicher Depesche «wechsel stattgefunden haben. Wie es heißt, dringen türkische Trup pen im Einverständnis mit Persien in dem zur russischen Einflußsphäre gehörigen Gebiete unaufhaltsam vor. Der Schatt-el-^rab gesperrt. Frankfurt a. Ai., 20. November. (Eigener D r a h t be r i ch t.) Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus K o n st a n t i n o p e l: Die Engländer habe» in Koweit 4V0N Mann indische Truppen gelandet. Die Türken kaperten zur Sperrung des S ch a t t - e l - A r a d den dort lcegew» den Dampfer der Hamburg-Amerika-Linie „Ekba- tana", den fr« dann verjenktcn. Außerdem ist dort jetzt eine Minensperre für die Sicherung des Sch«tt-el-Arab gegen englische Angriffe. Landtagöobgeo'dnekcr töpfert erkrankt. Dresden, 20. November. (E i g. D r a h t b e r.) Der naiionallibcrale Landtagsabgeordnete Güp fe r t, Vertreter d:s ländlichen 1.",. Wahlkreises, der bei Ausbruch des Krieges eingerückl ist und an den Kämpfen in Frankreich lerlgenommcn und auch das Eisern« Krcu^ erhalten Hot. ist infolge der aus gestandenen Strapazen an Herzbeschwerden erkrankt, jo daß er auf sechs Wochen in seine »rz- gebirgische Heimat Frauenstein beurlaubt werden mußte. Es ist noch unbestimmt, ob er an der Land tagstagung teilnehmen kann. Neichstagsabgeorüneter Dr. Vradan- Hamburg, 20. 'November. (E i g. Drahtber.) Der fortschrittliche Neichstagsabgeordnete Rechts, anwalt Dr. Karl Braband ist hier gestern abend an einem Herzschläge gestorben im Alter von nur 4t Jahren. Er war seit Ausbruch des Krieges als Oberleutnant der Landwehr in Hamburg tätig, nachdem er vor einigen Jahren aus prinzipiellen Gründen die Uniform abgelegt halte. Dr. Braband war bec den letzten Reichstagswahlen für den Wahl, kreis Pinneberg Elmshorn-Glückstadt in den Reichs tag gewählt worden. Doppelmord. Hof (Bauern), 20. Novemb:r. (Privattelegr.) Im benachbarten Ioditz wurden heute früh die Ehefrau des Guts!'« atz:rs Dietz und deren Mut' t: r, eine Frau Benner, mit durchschnittenen K.'h- len im Bette liegend, tor aufgesund.'n. Auf einem Tische lag ein blutiges Messer, mit dem augenschein lich der Mord ausgeführt worden ist. Als Tät:r kommt der früher dort in Dienst gewesen: Knecht Stegcr in Betracht, von dem jod: Spur fehlt. Der Ehemann der ermordeten Frau Dietz steht zurzeit im Felde. kirckliche Nachrichten. Motette in vee rkomaökirche. Sonnabend, den Ul. Vornüber, nachmittags '-2 Uhr Ter Ertrag aut dem verlause dcü Molrttentettelö wird diesmal -u Aei.'n>-nd:.<aal-:n stir die rdsmoliqen Chormitglieder, die jkpl im Frldr stellen, verwind!. Mchrbrilräg« nehme» die Verkäufer dankbar entgegen. Unter gütige Äilwirknng Herrn Üanjenmeisren tz. Hcinig und der H-rrn zkvnzcrtmeistcrö Hugo Hamann. Viutti: „Telig sind die Toten." Herzoge »berg: „Lclig sind, die da Leid tragen." ' Larghetto von Mozart. ^.'argo non tz. Leb. A a ch für 2 Violinen. c>t. Lchrcck: „tziir uns." Uirchrnniufik in der TboniaStirche tz c l i r Mendelssohn »Bartholdy : „Liehe, >oir preisen, die da Leid tragen", ans „Vanlug". VSI-LM-I-LMPSN Die vorliegende Ausgabe umfaßt 4 Seiten. Hauvtschril'Ueiter: Tr. Bernd. Wettenberger. Vc-antn-ortliche Schriftleiter: für Politik Tr. Arno Günther: für die Handelszcitung Walther Lchinbler: kür Leipziger und sächsische Angelegenheiten Uruoll» Funke: für Kunst unv Wissen- ichasr Tr. Friedrich Lrbrrcht: jüc Musik tLugc« Legnitz: richt I. Haarselv: für die Reise-, Bäder- und Verkehr-zeitung Ludwig Meyer. — Für den Anzeigenteil 7 nr. Valser. Verlag: Leipziger ^Lgcoiatt. Ge cllichasr mit beschränkter Haftung Truck: Fischer L Kürsten. Sämtlich in Leipzig. Zuschriften sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an den Verlag, die Redaktion oder die Geschäftsstelle de» Leipziger Tageblattes, Geiellscha'k mit beschränkter Haftung, zu richten WilS-11. WMlimSiq. - Msk-MMchlktti, ReichSitraßc >s — Kochs Hof — Tel. kä< em fietrlt tägliL irisch in großer '.uSwadl: P«. Ittsdiilr i. Mir. KrüMse, ff. bra sertige Gänferü ' pfe, ha be Gnife, Gänseoraten nn- »>ochfl.,fch, Otän rktllic» «»änfrlebrrn, Liefen-, L'irm- «. vamfrit rc., ff. jg.lvnt, f Ha> «chen, -u Flikgiscetzühii. p. L. Liarke -afanrndäime u. Hühner. Pi. siiirkc Husk», Bmflii.geiM. — Rübenipetsesast sollte m keiner Familie fehlen. Billigsten, belle Brotauflaqe. ckaia« .kalin. Schützens»«. 2l. GaSamPcl für Borsoal oder Hauefluc ru verkaufen Gottschedsuatze 17. 111. Bcruielialttglinacn Lei „Presto L-vIau r. U. Tel. 11l»22. Wer Gold bringt, dient dem Vaterlande. Unsre Goldumwcchslungsstelle — in unserer Expedition Johannisgasse 8 — ist von 8 Uhr mordens bis V Uhr abends ununterbrochen geöffnet. Als Prämien sür die Umwechsler sind U8 Preise von 3—LOO Mark ausgesetzt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)