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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 20.08.1914
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140820011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914082001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914082001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-20
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
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heitsdran« beseelten Völkerschaften in dem wilden Hochgebirge auf der Grenze zwischen Europa und Asien nie vollständig zu beherrschen vermocht, obwohl seit 1770 fast ohne Aufhören blutige Feldzüge geführt wurden. Erst 1828 ging Verfien endgültig seiner Ansprüche aus die kaukasischen Grenzgebiete verlustig. Von 1830 bis 1801 dauerten die Kämpfe gegen Schamyl und seinen Nachfolger. Als sich dann auch die Tscherkefsen unterwarfen, trat einige Nutze ein. die aber durch den russisch türkischen Krieg (1877—78) wieder unterbrochen wurde. Die Russen hätten die verschiedenen Stamme nicht niedcrzuhalten vermocht, wenn sie nicht durch die Anlage von Be festigungen mit starken Besatzungen stets für die nötige Kampfbereitschaft geborgt hätten. Der Mo- hammedanismus kielt trotzdem durch seine Priester und türkische Sendlinge eine feindselig« Stimmung wach, und es mag wobl sein, daß die vom Hkdarn geschilderte Aufstandsocwcguna dam't zusammen hängt. Jedenfalls wird Rügland gezwungen sein, im Kaukasus eine verstärkte Streitmacht zur Niederhal tung der Aufständischen bereitzustellen. Gefährliche Heimfahrt eines deutschen Getreidedampfers. Die Reederei Blumenthal L Boese in Altona be richtet dem ,.B. I.": Unser Dampfer „Magdalena Blumenthal" war Ende Juli in A r ch a n g e l s k. um dort eine Ladung Reizen von 2200 Tonnen nach Bremen anzunehmen. Als die ersten unruhigen Nachrichten aus Wien und Belgrad kamen, erhielt der Kapitän von seiner Reederei Order, wce^n Kriegsgefahr die Ladung möglichst zu bclchleun'gen. und der Dampfer ist dann am 28. Juli von Arhangelsk nach Bremen abgedampft. In den norwegischen Lotsen stationen Honigwang und Tromsö erhielt der Kapitän weitere Order seiner Reederei, das; der Krieg mit Rügland und Frankreich ausgebrochcn und er wegen der englischen Kriegsgefahr unter aller Vorsicht längs der norwegischen Küste versuchen sollte, einen deutschen Hafen zu erreichen, um die gerade jetzt in der Ucbcrgangszeit zwischen alter und neuer Ernte für Deutschland sehr wertvolle Ladung Weizen sicher nach einem deutschen Hasen zu bringen. Dem Kapitän ist es auch gelungen, nach Ueberwindung unendlicher Schwierigkeiten, am 18. August wohlbehalten den Kieler Hafen zu erreichen, und durch den Kaiser-Wilhelm- Kanal ist das Schuf am Sonntagabend glücklich an seinem Bestimmungsort Bremen eingetroffen. Das Schiff hatte während der ganzen Reise kein« Leuchtfeuer und grösstenteils auch keine Land marken zu seiner Orientierung. Von feindlichen Schiffen ist der Dampfer nicht belästigt worden. An der Südspitze Norwegens hatte der Kapitän allerdings vermutlich englische Kriegs schisse gesichtet, sich dort aber im Schutz der Inseln in Sicherheit gebracht. Die verschüchterten Sewohner an -er russisch-österreichischen Grenze. Wien, 19. August. Die „Allgemeine Zeitung" in Czernowice berichtet aus den von Oesterreich besetzten Grenzgebieten Die Dörfer waren beim Einzuge unserer Truppen fast menschenleer da die fliehenden russischen Truppen die Bevölkerung vor den Grausamkeiten der österreichischen Soldaten warnten. Als die Soldaten die zurückgebliebenen Greise und Väter freundlich behandelten, kehrten die Dorfbewohner langsam zurück und fraternisierten bald mit unseren Soldaten. In dem grotzen Torfe Rengasz ist keine Schule, Post oder Telegraph vorhanden. Vie echtrussischen Leute un- -ie Ju-en. Lemberg, 10. August. Nach einer Meldung aus Kiew versuchen die echtrussischen Leute die Juden für Manifestationen und den Krieg zu gewinnen, indem sie ihnen heuchlerisch Gleichberechtigung nach dem Kriege ver sprechen. Auf diese plumpe Umwerbuna ausgerechnet der echtrussischen Leute, die in der Veranstaltung von blutigen Judenverfolgungen eine erstaunliche Meister schaft besitzen, werden die Juden in Rufstand ebenso wenig hineinfallcn wie auf die gleisnerische Kund gebung des Zaren. Aufgehobene Ausfuhrverbote. Berlin, 19. August Der O b e r b e s e h l s h a b e r in denMarken erlässt folgende Bekanntmachung: Nachdem die Mobilmachung durchgeführt und die durch sie bedingte Störung des Eisenbahn verkehrs lm wesentlichen beendet ist, bestimme ich hiermit: Das von mir am 1. August erlassene Verbot der Ausfuhr von Mehl, Getreide,Schlachtvieh und frischem Fleisch aus dem Gc- bietdes ZweckverbandesG.otz-Berlin trittfür alle ge nannten Gegenstände mit Ausnahme von Roggen, Roggenmehl, Weizen und Weizenmehl, also ins besondere für —Hafer, Gerste, Vieh und Fleisch — sofort aus; er Kraft. Für Roggen und R oggenmehl tritt das Aus fuhrverbot mit Ablaus Sonntag, den 28. Au gust, aujzcr Kraft. Für Weizen und Weizen mehl tritt das Ausfuhrverbot mit Ablauf des 28. August auszer Kraft. Unter Berücksichtigung der veränderten Verhältnisse setze ich ferner von heute ad die von mir am 2. August 1914 für das Gebiet des Zweckverbandes Grog-Berlin bestimmten Höchstpreise für den Verkauf von Mehl und Salz in gewerblichen Verkaufsstellen folgendermaßen herab: Für ein Pfund Roggenmehl von 27 auf 20 .H, für ein Psuno Weizenmehl von 80 aus 24 und für ein Pfund Salz von 20 auf 16 Fortsetzung der öffentlichen Bauarbeiten in Preusten. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" schreibt: Bei Ausbruch des Krieges sind infolge der starten Entziehung von Arbeitskräften der Unternehmer durch die Mobilmachung auch die Bauarbetten im Bereiche des preußischen Ministeriums der öffent- lichen Arbeiten an manchen Stellen eine Zeitlang ins Stocken geraten. Der Minister hat an- geordnet. das; die Bauarbeiten seines Ressorts un gesäumt wieder aufzunehmen und noch Möglichkeit zu fördern sind, um der Arbeitslosigkeit in tunlichst weitem Umfange zu steuern. Auch der Ersatz zur Fahne etnberufenrr vahnuntrrhaltungs» Werkstätten und sonstiger Arbeiter wird einer Anzahl von Arbeitslosen Arbeitsgelegenheit geben. Nelchstagsabgeor-neter Vr. Zrank als kriegsfreUvllttger. Der sozialdemokratische Parteiführer Dr. Frank» Mannheim hat sich, wie schon kurz berichtet, als Kriegsfreiwilliger gemeldet, ist angenommen worden und wird am Feldzug tcilnchmen, und zwar hat sich Dr. Frank ausdrücklich zum Freiwilli- gendienst auf Beförderung gemeldet, also auch den Wunsch zu erkennen gegeben, sich womöglich die Offiziersepauletten vor dem Feinde zu ver- dienen. Verschiebung -er Weltausstellung in San Francisco. In San Francisco findet gegenwärtig, wie man der „Voss. Ztg." mitteilt, eine Konferenz statt, die sich mit den von verschiedenen Seiten ein gegangenen Anträgen auf Verschiebung der geplanten Weltausstellung beschäftigen wird. weitere Mel-ungen. Wie die „Burschenschastlichen Blätter" mitteilen, hat eine Anzahl Göttinger Professoren Stellen als Landbriefträger übernommen. Daß Mitglieder der deutschen Burschenschaften zu den Fahnen geeilt sind, ist selbstverständlich. Besondere Erwähnung aber verdient die Tatsache, das; von der Berliner Burschenschaft „Germania" sämtliche Aktiven und Inaktiven sowie fast alle „Alten Herren" ins Feld gerückt sind. * Die Bekanntmachung der Artillerie werk, statt in Lippstadt, die bekanntlich bei Arbeiter, gesuchen Sozialdemokraten von vornherein als Bewerber ausschlosz, wird jetzt in einer Be kanntmachung der Verwaltung dieser Werkstatt als ein Versehen hingestellt. Jene Bemerkung gegen sozialdemokratisch« Arbeiter sei gegen die Ab sicht der Verwaltung veröffentlicht worden. — Zweifellos ist diese Entschuldigung wohl auf die Rüge zurückzuführen, die der Verwaltung durch den Erla» des Generals von Vissing in Münster erteilt wurde. * Aus Frankfurt a. M. wird gemeldet: Der Kom mandant der Festung Koblenz hat angeordnet, daß bei der Verpflegung der gefangenen Franzosen nur Männer verwendet werden dürfen. * * Der Weimarer Dichter Freiherr Otto von Taube, bekannter Lyriker und Romanschriftsteller, hat sich freiwillig als Kanonier in einer pfälzischen Festung gestellt. * * Aus Essen wird dem „Berl. Lok.-Anz." gemeldet: Die gesamte Arbeiterschaft der Firma Krupp hat beschlossen, während der Dauer de» Krieges einen bestimmten Prozentsatz des Arbeitsverdienstes bei jedesmaliger Lohn zahlung als Beitrag zur Kriegsfürsorae zur Verfügung zu stellen. Der Kruppsche Werkverein hat daraufhin seine Sondersammlung eingestellt. * * Bei Ankunft französischer Verwundeter und Ge fangener in Stuttgart hatten etliche „Damen" die Taktlosigkeit, die Franzosen mit Blumen und Süßigkeiten zu beschenken und ihnen sonstige zudring liche Aufmerksamkeit zu erweisen. Einer Anregung der Presse entsprechend, hat nun das Gene ralkommando bestimmt und bekannt gemacht, „daß diejenigen Personen, die sich an die Gefangenen in würdeloser Weise herandrängen, von den Aufsichts organen festzuhalten sind und daß ihre Namen dem Generalkommando behufs Veröffent. ! ichung in den Zeitungen mitgeteilt werden". * * Wie das „V. T." meldet, hat infolge der ruhigen Haltung der Danziger Bevölkerung der Festungs. kommandant den verstärkten Belagerungs zustand schon in der vergangenen Woche aufge - hoben. Auch den sozialdemokratischen Zeitungen ist, wie schon kurz gemeldet wurde, das Erscheinen wieder erlaubt worden, ebenso den polnischen Zei tungen das Erscheinen in polnischer Sprache. UerlusMske I aer llql. S3cvs. Rrmee. Dresden, 19. August. lWolffs Tel.-Bur.) Infanterieregiment Nr. 106, 7. Komp.: Hermann, Max Paul, Gefreiter aus Mosel lAmtshauptmann. schäft Zwickau) tot. Fernpatrouille am 7. August 1914 Gardereiter- Regiment, 4. Esk.: Graf v. Hohenthal und Bergen aus Berlin, Leutnant, vermißt. Reichel, Rudolf. Gefreiter aus Rüdenau (Amts- hauptmannschast Marienberg» vermißt. Bartsch, Karl, Gefreiter aus Hohndorf (Kreis Habclschwerdt) vermißt. Schubert, Kurt Otto Reinhardt, Gardist aus Pis kowitz (Amtslfauptmannschaft Meißen) vermißt. del Eoude, Hugo, Gardist aus Dresden, vermißt. Schatte, Max Gottwald, Gardist aus Reibersdorf (Amtshauptmannschast Zittau) leicht verwundet. Vie lüntte (allgemeine) Verlustliste. Die Namen dir Loten. Grenadierregiment Nr. 5 (Danzig): 1. Komp.: Unteroffizier Alfred Otto, Res. Albert Müll; 2. Komp.: Grenadiere Albert Krell, Fritz Soraenfrel. Res. Anton Kerschnikcwitz, Grenadier Karl Fischer; 3. Komp.: Grenadier Johann Kotkewicz; 9. Komp.: Einj. Gefreiter Friedrich Raetz; 10. Komp.: Feld webelleutnant Hans Frick, Musketier Hermann Schulze III; 11. Komp: Feldwebel Gustav Heberle, Unteroffizier Willi Böttger, Musketiere Paul W«ndt, Willi Bartsch, Gefreiter Gustav Lobbes, Musketiere Karl Laube, Han» Sommer I; 12. Komp.: Gefreiter Baranowski; Maschinengewehr-Komp.: Musketier Franz Ritter. Außerdem: 1. Komp.: 6 Schwerverwundetc, 9 Leichtverwundet«, 1 Vermißter; 2. Komp.: drei Cchwerverwundete, 9 Leichtverwundete, 2 Vermißte; 3. Komp.. 1 schwer verwundet; 4. Komp.: 2 Schwer verwundete; Maschtnengewehrkompanie: 1 schwer-, L leicht verwundet. Landwrhr-Jnsanterierrgimeut Nr. 80 (Weißen burg): 8. Komp.: Landwehrmann Scheffler. Außerdem: 2 Verwundete. Jnfauterieregimeut Nr. 70 (Saarbrücken): 2. Kom panie): Etnj.-Freiw. Unteroffizier Friedr. Schneider. Znfauterreregimeut 05 (Gotha): 1. Komp.: Musk. der Res. Karl Lorenz. Jnsauterieregimeut Nr. 97 (Saarburg): 7. Kom panie: Gefreiter Jacob Adam, Hornist Peter Gla», Musk. Theophil Paprocki; 8. Komp.: Unteroffizier Georg Schuh, Musk. Ewald Seibt, Hubert Laubach, 1. Komp.: Musk. Bernhard Völker. Außerdem: 1. Komp.: 1 schwer-, 6 leichtverw.; 2 Komp.: 1 schwer-, 2 leichtverw.: 3. Komo.: 2 schwer-, 1 leichtverw.; 4. Komp. 4 schwer-, bleicht, verw.' 5. Komp. 2 leichtverw.; 7. Komp. 5 schwer-, 2 leichtverw.; 8. Komp. 5 schwer-, 2 leichtverw. Infanterieregiment Nr. lir (Mülhausen): 1. Komp.: Fahnenjunker Karl Rudolf Hedeau»; 2. Komp.: Feldwebel Waldemar Lennen, Musketier Friedrich Hoege, Robert Lambart; 4. Komp.: Unter offizier der Res. Karl Schadt, Res. Wilhelm Haebig. Außerdem: 1. Komp. 2 leichtverw.. 5 vermißt; 2. Komp. 7 schwcrverw.. 5 vermißt; 3. Komp. 3 ver mißt; 4. Komp. 2 schwer-, 4 leichtverw., 13 vermißt. Zitgerbataillon Nr. 14 (Kalmar): Radfahrer- Kompanie: Oberjäger Paul Klenz; 4. Komp.: Jäger der Res. Bernhard Kloerres, Jäger Bernhard Dahms. Außerdem. 4. Komp.: 4 leichtverw. Kürassierregiment Nr. 8 (Deutz): 1. Eskadron: Kürassier Konrad Schreiber-Döbeln leicht ver wundet, Streifschuß am Kopf. Außerdem : 2. Eskadron. 1 schwcrverw. Dragonerregiment Nr. 14 (Kalmar): 1. Eskadron; Leutnant Friedrich Pichier. Außerdem z Eskadron: 1 leichtverw.; 2. Eskadr.: 2 leichtverw Ulanenregiment Nr. 7 (Saarbrücken): 1. Esk.: Oberleutnant Richard Tebsmar-Köln; 3. Esk. Res. Wilhelm Kuenkele. Außerdem: 4. Eskadron 1 vermißt. Königs, Ulanenregiment Nr. 13 (Hannover): 2. Esk.: Ulan August Haas; 5. Esk.: Ulan Wilhelm Gerbing. Außerdem: 5. Eskadron 3 leichtverw.; 4. Eskadron 1 vermißt. Feldartillerieregiment Nr. 34 (Metz): Kanonier Karl Marge. Feldartillerieregiment Nr. 37 (Insterburg): 3. Batterie: Kanonier Ernst Rosemeier. Pionierbataillon Nr. 11 (Hannoversch-Münden): 1. Feldkomp.: Unteroffizier der Res. Johannes Karl Brückner. S Jnf.-Regt.Nr.20: 4.Komp.: 2Vermißte; 9.Komp.: 2 schwer-, 3 leicht verwundet, 11 vermißt; 10. Komp.: 4 schwer-, 7 leicht verwundet, 10 vermißt; 11. Komp.: 3 schwer-, 9 leicht verwundet, 4 vermißt; 12. Komp.: 6 schwer-, 3 leicht verwundet, 10 vermißt, Maschinen- gew«hrkompanie 4 vermißt. Jnf.-Negt. 129: 9. Komp.; 1 leichverw.; 10. Komp.: 1 schwerverw. Znf^Regt. Nr. 135: 9. Komp.: 1 leichtverw.; 3. Bataillon: 1 schwerverw. Husarenrcgiment Nr. 5 (Srolp): 1 schwerverw. Ulanenregiment Nr. 14 (Aoold): 4. Eskadron: 1 leichtverw., 1 vermißt. O Weitere Gefallene. — Die „Kreuzzeitung" hebt aus^der List«, der Ge fallenen die folgenden Namen heraus. Es sind ge fallen: Am 6. August Major Wolfgang sonder Oelsnttz aus Magdeburg, Major und Bätäillons. kommandeur Adolar Merkatz aus Brandenburg, Hauptmann und Kompaniechef Jaspar von Arnim aus Bückeburg, Hauptmann Rudolf Frei herr von Dincklage aus Hannover; am 10. August Leutnant Paul O. Reinhold, Leut nant Friedrich Freiherr von Wangenheim; am 13. August Oberleutnant Karl Douglas, Re gierungsbauführer Diplomingenieur Otto Ntemetz, Leutnant d. R. Siegfried von Groß. Vie englische Kriegführung un- -ie Neutralen. b. Die Vernichtung eines deutschen Untersee bootes durch englisck)« Kriegsschiffe und die Weg nahme des deutschen NegierungSdampfers auf dem Njasfasee ändern nichts an der Tatsache, Daß die gewaltige Flotte Großbritanniens gegen über ihrer deutschen Nebenbuhlerin bisher ein auffallendes Masi von Vorsicht beobachtet hat. Um so rücksichtsloser ist England während des bisherigen Kriegsabschnittes gegen den neutralen Handel vorgegangen. Bezeichnenderweise mußte die Hauptmasse der britischen Diplomatie, die Unwahrhaftigtert, auch hier eine Nolle spielen. Behauptete doch Sir Edward Grey, daß tue Nordsee durch deutsche Minen verseucht wäre, und es fehlte auch nicht an der englischen Aus streuung: deutsche Häfen seien blockiert. Zu dieser „diplomatischen" Schädigung des neutralen Han dels, der durch jene Märchen von den oeutschen Küsten zurückgeschreckt werden sollte, gesellte sich die Vergewaltigung des holländischen Dampfers „Tubanria". Auf ihm wurden für deutsche Ban ken bestimmte Goldbarren beschlagnahmt und deutsche Fahrgäste festgeuommen, die sich im wehrpflichtigen Alter befanden. Durch diese den Bestimmungen des Londoner Seerechtsvertrages von 1909 zuwiderlauseude Behandlung eines neutralen Schiffes verriet Großbritannien den Zweck, den es im Auge hatte, als es die Unter zeichnung des SecrechtSvertrages verweigerte. Offenbar will England den ganzen neutralen .Handel in der Art vergewaltigen, wie es den Dampfer „Tubcnma" behandelt hat. Außer Hol land und den skandinavischen Mächten kommen hierbei in Europa Italien, Spanien, Portugal und die neutrale« Balkaustaatc», in Amerika aber die norbainerikauiscl-e Union in Betracht. Der Senat der Vereinigten Staaten hat aber am 25. April 1912 den Vollzug ves Loudoner Sce- rechtsvertrages beschlossen und Damit jeden Zwei fel an der Auffassung der Vereinigten Staaten beseitigt. Liegt schon hierin ein Umstand, Der Großbritannien bei Der Vergewaltigung des neutralen Handels zur Vorsicht mahnt, so gilt das gleiche von einer geschichtlichen Erfahrung, Die England tm letzten Drittel des 18. Jahr hunderts machen mußte. Damals, während des nordamerikanisä-en Freiheiistampses, hatte England Den neutralen Handel auf das fühlbarste durch Untersuchungen nach Kriegskonterbande gestört, ganz zu schweigen von der Kaperei, die von den Spaniern ebenso rücksichtslos wie von den Engländern betrieben wurde. Als auch russische Schiffe aufgebracht und ihre Ladungen meistbietend verweigert v»- Selte 2. Nr. 421. Margen-Nusyave. Leipziger Tageblatt. vonnerstas. 20. Nuguv 1914. ren, befahl die Kaiserin Katharina Die rvtobil- machung von Kriegsschiffen, ließ ihre Minister eine Erläuterung Des erlaubten Handels und der Konterbande ab lassen und Den Entwurf einer Vereinbarung mit verschiedenen Staaten zum Schutze des neutrale» Handels aufpellen. Las diplomatische Ergebnis dieses Vorgehens war der Abschluß eines bewajfneten Neutrcuitatsbun- des, dem im Jahre 1780 Rußland, Dänemark, Schweden, Preußen, Neapel und Portugal bei traten, um Dem GrunDsatz „Neutrales Schiff! Neutrales Gut!" Geltung zu verschaffen und den Handel der neutralen Staaten au Der Küste und m den Häfen der kriegsuhrenDen Mächte — mit der alleinigen Ausnahme von Waffen und Kriegsbedarf — zu gewährleisten. Diese Willens meinung Der neutralen Mächte mußte von Eng land beachtet werden. Mau pries Die Kaiserm Katharina ivegen ihrer erlösenDen Tat und feierte sie als UnrerDrüaerm barbarischer Kriegssitte. Leider hat Das mit Jubel begrüßte Werk nur eine vorübergehende Bedeutung gehabt. Mit dem Frieden von 1<83 toste sich (vgl. M. Jmmichs „Geschichte des europäischen Staatensy,lems von 1760 bis 1789", München, N. Olbenvourg) der NeuttcuilütsvunD aus uub seine Grundsätze wur den nicht lange Danach von Den Beteiligten selbst wieDer preisgcgeben. Seither jeoocy hat Das Streben nach einer SchädcnmitDerung oes Seelrieges, namentlich Durch Die Beschlüsse der Zweiten Haager Frie- Denstoufereuz und Der Daraus folgenden Lon doner Seerechtskonserenz, solche Fortschritte ge macht, Daß für Die Erneuerung eines bewaffneten Neut.alilälsbunDes günstige Vorbedingungen be stehen. fius -en Tagebuchblättern eines Mitkämpfers. Von einem Leser der „Köln. Ztg", dessen Sohn im Osten im Heere steht, sind folgende Mitteilungen aus besten Tagebuchblättern, die er vom 1. August an geschrieben hat, zur Verfügung gestellt worden: „1. August. Heute morgen nach schwerem Ab schied von t«n Meinen nach dem Schießplatz gefahren. Dort keine Gewißheit, ob es losgeht. Es wird be hauptet, daß schon verschiedene Armeekorps mobil gemacht hätten und auch Gardekavallerie an die Grenze gerückt fei. Hier im Kasino sehr gehobene Stimmung. 2. August. Gestern abend kam die langersehnte Mobilmachung. Sie löst überall einen un endlichen Jubel aus. Hochrufe, vaterlän dische Gesänge, lieber die Korridore des Offiziers hauses rasten die Ordonnanzen, klopften an jede Tür: „Herr Leutnant, nun geht's los, es ist mobil." Das ganze Lager ist wie ein Ameisenhaufen. Im Kasino begeisterte Stimmung. Es ist kein Zweifel, daß wir siegen werden. Dabei nirgend Ueberhebung oder törichtes Verkennen der Stärke des Feindes. Aber in jedem ist ein so ernstes, felsenfestes Vertrauen in die eigene Truppe, daß die Niedergeschlagenheit oder Mutlosigkeit nicht aufkommen kann. Natürlich die Hauptfrage, was Frankreich machen wird. Hier überall peinlichste Wachsamkeit gegen russische Spione. Die wunderbarsten Gerüchte werden laut; bei Graudenz sei es schon zum Kampf gekommen. Große Freude, daß ein Regierungsrat aus der Hei mat zu meiner Batterie kommt. 4. August. Die letzten Tage sehr anstrengend. Immer wieder alarmierende Gerüchte. Die Kron prinzessin wurde bei einem Ausflug von unserm Posten angehalten, und auf ihre Erklärung, sie sei die Kronprinzessin, sagte der Posten sofort: „Das kann jeder sagen/ Sie mußte also ihre Ausweiskarte oorzeigen. Am Montag morgen um 5 Uhr in ein neues Quartier in einem kleinen, idyllisch gelegenen freundlichen Ort. Meine Hauswirtin geradezu rührend in der Fürsorge für mich und meinen Burschen: „Wir sollten nicht unser Letztes hergeben, wo sie für uns ins Feld ziehen und Ihr Leben für uns cinjetzen?", sagte sie in ihrer einfachen Treuherzigkeit. Diese schwere Zeit holt wirklich all das, was in uns Deutschen liegt, heraus und zeigt, welch gesunder Kern in unserem Volke steckt. Gestern 4 Stunden Straßendienst, jedes Auto peinlich untersucht. Um mich herum die gan,ze Dorfjugend, der dieses Kriegsspiel unbändigen spaß macht. Als ich gerade abgelöst wurde, kam ein großer Tourenwagen angerast, der nicht halten wollte. Durch unsere vorgehaltenen Pistolen und Karabiner gezwungen, hielt er, und ein eleganter, junger Herr stellte sich als ein fremder Prinz vor, was wir natürlich nicht glaubten. Aus sofortige telephonische Anfrage in Berlin bei der betreffenden Gesandtschaft erhielten wir den Bescheid, daß er nicht der Prinz sein könne. Wir durchsuchten daher das ganze Auto und fanden fremde Uniformen und Waffen. Der Prinz wurde festgehalten. Dann fragten wir nochmals rn Berlin nach und erfuhren, daß es wirk lich der Prinz sei, der sich sofort nach seiner Heimat begeben (ollte. Er konnte also wieder einsteigen. Wir sprachen noch einige Augenblicke mit ihm, und er erzählte uns, daß er bestimmt hoffe, daß seine Heimat sich auf Deutschlands Seite stellen werde. Müde abends kaum im Bett, wurde ich von mehreren Unteroffizieren herausgeholt: „In mein Haus hätte sich ein Spion in weiblicher Kleidung eingeschlichen." Tatsächlich war außer meinem alten Fräulein noch eine andere Frau im Haufe. Es war eine Frau Professor H. aus Berlin, die schon drei Wochen in der Sommerfrische hier wohnte und gerade zurück gekommen war. Ihre ganz tiefe Stimme, ihr fast männlicher Schritt war meinen um mich besorgten Leuten ausgefallen. Ich konnte sie kaum bewegen, mich nun wieder allein zu lassen. Kaum war ich ein wenig eingeduselt, als ich plötzlich im Garden dicht vor dem offenen Fenster ein schleichendes Ge räusch zu hören meinte, und ehe ich noch zur Be sinnung gekommen war, sprang etwas mit einem großen Satz ans mein Bett. Ls war der Lieblingv- kaier meiner Wirtin, der seinen altgewohnten Platz einnehmen wollte. 5. August. Gestern den ganzen Tag Wachtschutz- dienst. Telegramme waren gekommen: 15 französische Offiziere in deutschen Uniformen in Autos sollten auf Feldwegen sich durchschleichen wollen, außerdem ein Auto mit sieben Französinnen und einem Kriegs- sck>atz von 100 Millionen Franken. Leider war es wieder nichts. 6. August. Gestern offizielle Bekanntmachung von der Kriegserklärun «Englands: Die Nach» richt ries eine sehr starke und tiefe Er regung hervor. Sehr schwer wird der Verrat am Germanentum empfunden. Ein Feind mehr, ober der Mut wächst mit der Zahl der Feind«. Um 2 Uhr Nottrauung eines unserer beliebtesten Kameraden mit einem ganz jungen Mädchen. Im Feldrock waren wir vollzählig in der Kirche. Es war eine fo ergreifende Feier, daß wohl keiner von un:. di« Tränen hat zurückhallen können. Um 3 Uhr großer Bußgottesdienst, zu dem wir alle befohlen waren. Auch diese Feier von einem tiefen Ernst ge halten. Heute nachmittag -wei Stunden mit meiner Battert« «geiOert. Dt« Lents ßnh PrSchttg; « Pro» OM Familie schon et ten un» eint, un dem Foi paar. 2 unter e spielte d lieder. Ueber d war ein findung glauben bringen «» Aus an ein zigeri Woche l! die G« Belgi Der int, heißt da „Am ab und wollten, Stück hi zurücklel 100 Sch Herr (d der uns deutsche! gestorbri erste grö Leute zr Verkehr trugen, ausländ mißtrau durch de Wir anderen Fenster erst lesei hinkame 50 So fern i wu^-eu Jmni öder wii kommen ' auf dc brannt, < Haufen! noch ers noch ni deutsc warnten würde, i Wir kar Offiziere sagte: „! mehr, nur noö haben!" Wir zu, «chw zerstörte. Der aufgeI Restende eines St nächsten Auto zr Port g ging es lang an 8m? Wie greift u zwingt, l Kurorte weiter is national reichen l den Frei den beqi Kurpark« die lian. wie unsc wieder o hereinbi' jähes Ei Der ! Beunruh wie gew Kurkonzc bevorsteh selbst wr traf. Si fehl das Wacht a mächtige Kriegs«« bemächn . -ästen, < ? hatten, s ' Besonder Russen suchten einige li warteten Da Geld waren o mittellor dazu her Einig lasten r quartien iedesmal Badenw' Sonn hörte m um Mül ersten V der Best Krieges für diele Lazarett. 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