Suche löschen...
02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 19.08.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140819023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914081902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914081902
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-08
- Tag 1914-08-19
-
Monat
1914-08
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
bette 4. Nr. 420. Noenü-Nusyave. Leipziger Tageblatt. MttUiiaH, iS. Kugult 1914. Nlir Leiprig unil Umgebung Leipzig, 19. August. Zamttiennachrlchtea. Vcrtobt: Fläulki«« Trudä^n Lochmann mit Herrn Hanz Lcudeit in L-ironiinvie. Vermählt: Herr aurt Kopv in L-Nnidnih und Ella ,,eb. Namislo in Halle a. S. — Herr Ncscrenoar Hans Kaiser und Anneliese geb. Fischer in Leipjia- — Herr Äustav Riese- berg und Helene geb. Philipp in L.-Gohlis. Geboren: Herrn G. Hosmann und Frau Irma geb. John in L Lindenau ein Knabe. Gestorben: Herr Privatmann Oscar Liebich m Leipzig, ä7 Fahre all. — Herr Privatmann Friedrich Theodor Eis mann in Leipzig, «>U Fahre all. Beerdigung: Freitag nach mittag 1 Uhr Südfricdhos. — Herr Konstantin Ernst Lscndel in Leipzig, Llharnhorststrabe 38. üt Jahre alt. Beerdigung: Freitag vormittag 10 Uhr Südsricdhos. was unjere Solüaten schreiben. Vor Lüttich. .9. August. „Liebe Eltern! Am Sonnabend nach ¬ mittag waren wir in Aachen, und um 5» Uhr über schritten wir die belgische Grenze. Vor meiner Bagage stund das kriegsstarke 2. Bataillon, ein Wald von scharfgeladenen, schussbereiten Gewehren. I^ selbst ritt in der Mitte meiner Bagage und hatte den schnssbereiten Karabiner in der Hand, denn man hat viel schlimmes von der Bevölkerung erfahren. Ein l.'ijährigrs Mädchen schoss einen Hauptmann vom Pferde, man hat aus den Fenstern geschossen und mit Tüchern gewinkt, in denen Revolver ver steckt waren, sogar Männer in Froucnklcidunü mit dem Abzeichen des Noten Kreuzes haben auf meine Kameraden geschossen. Bei Tage sah man wenig Bevölkerung, die gleichgültig war, die meisten sind längst entflohen. Nur viel Bieh sieht man in grösserer Zahl. Die Landschaft ist hügelig, bewaldet und voll prachtvoller Wiesen, aber es ist Krieg, das darf man keinen Augenblick vergessen, nie ohne Waffe im Dorfe gehen. Gestern nacht l-aben die Einwohner aus dem Hinter halt geschossen, und auch von uns sind Schüsse abgegeben worden. Ein Einwohner, aus dessem Hause ein Schutz zu kommen schien, wurde verhaftet, aber es war ihm nichts nachzuweijcn. Gegen 9 Uhr kamen wir in die Gegend von Lüttich und sahen schon von weitem die brennende Festung, die wir Deutschen im Sturme genommen haben. Unser Weg geht hoffentlich bald über Namur nach Paris oder Brüssel. Ich schreibe hier, während hinter uns Kanonendonner ertönt. (Gewitter kann es bei dem Wetter nicht sein!) Man wird schnell kalt blütig. Hätte ich nicht schon Blutlachen und furcht bar verwüstete Häuser gesehen, nicht Schüsse gehört, nicht Autos mit Verwundeten getroffen und Lazarette in großer Zahl gesehen, ich würde glauben im Manö ver zu sein, und es ist doch blutigster Ernst. Man sieht zu, datz man gut itzt und trinkt, denn ob man morgen noch lebt, weitz man ja nicht. Was ge nommen wird, wird allerdings bezahlt, aber Hühner laufen loder vielmehr sie liefen heute früh nochs in grotzer Anzahl uml>er. Inzwischen ist natürlich eine große Anzahl in die Zelduichen gewandert, dazu gibt es dann Reis oder Nudeln. Die Artillerie, die hier auch biwakiert, hat sogar einen Ochsen ae- schrachtet. Die Nacht habe ich im Freien bei meinen Pferden geschlafen, in eine Zeltbahn gewickelt. Die ganze Organisation ist wunderbar: Telegraphentruppen legen Leitungen, Artillerie sichert uns, Dragoner klären auf, die Feldpost rast an uns vorbei, 4—5 Motorradfahrer sind allein bei uns tätig, um die Befehle von der Hauptleitung zu übermitteln. . . . Man merkt, datz vor uns sct>on Truppen hier waren, denn die Einwohner haben nicht viel Ehbares mehr. Die Verständigung ist mit Deutsch sehr schlecht, aber mit Fran.zösisch kommt man gut aus (bis auf die unbekannten Worte). Datz ich unter solchen Umständen meine französischen Schul kenntnisse noch einmal brauchen würde, habe ich auch nicht gedacht, aber es kommt oftmals anders Heute abend oder nacht soll es weiter nach Lüttich gehen. . . . * In «»lisch. Kalisch, 16. August. „Meine Lieben! Kalisch brennt, und ist, soweit aus Hausern auf die uns vorangehenden Truppen gefeuert worden ist, in Brand gesteckt worden. Die Verpflegung haben wir uns hier requiriert. Bon gestern hier durchziehenden flüchtigen Lodzern er fuhr ich, datz Hans B. längere Zeit vor Aus- bruch des Krieges verhaftet worden s e i sals deutscher Soldat). Frl. V. wollte in Lodz bleiben, wird aber wohl, wie alle anderen Lodzer, in zwischen ausgcwiesen sein. Mir geht's gut. Keine Sorge. Euer dankbarer Max." O Stimmung und Wetter vorzüglich. „Beste Grütze. Heute hier auf der Durchreise. Bisher ist es mir gut ergangen. Hoffentlich kommt's bald zur Russenschlacht. Vorgestern schon 15 Kilo meter hinein gewesen. In Soldau ca. 190 Ver wundete verarztet von Erenzgesechten der letzten Woche. Stimmung und Wetter vorzüglich. Gruß an die Familie Dein H. L." * Franz Eontards 7V. Geburtstag. Morgen, am 20. August, vollendet Herr Kaufmann Franz Eon- tard sein 70. Lebensjahr. Er gehört zu denen, die von sich sagen können, datz ihr ganzes Leben und Wirken der nationalen Sache gehört hat. Von 1897 bis 1902 und von 1!>05 bis 1909 gehörte er als Vertreter unserer Stabt der Zweiten Sächsischen Kammer an und hat als Mitglied der national liberalen Landtagsfraktion eine einflutzreiche Stellung innegehabt. Namentlich in Finanz angelegenheiten war er wohlbewandert, und das wurde anerkannt durch seine Wkihl zum Vorsitzenden der Finan,Deputation 1t. Eine höchst ersprießliche Tätigkeit im Interesse der Partei übte er ganz be sonders in den vielen Jahre» aus, als er Vorsitzender des Landesoereins der nationalliberalen Partei im Königreich Sachsen war. In kritischen Tagen ist seiner bewährten Leitung manchmal die geschlossene Einmütigkeit aller Parteiangchörigen zu danken ge wesen. Auch auf anderen Gebieten des öffentlichen Lebens war Herr Gontard überaus tätig. Von 1885 bis 1890 war er Mitglied des Stadtverordne te n - K o 1 l c g i u m s, und die Einverleibung der Vororte hals er mit vorbereiten. Dem Vorstande des Leipziger Kun st Vereins gehört er seit einem Vierteljahrhundcrt an, ebenso ist er langjähriges Mitglied des Aufsichtsrats der Allgemeinen Deutschen E r e d i t - A n st a l t. Schlictzlich möge dessen gedacht sein, datz er auch seit langen Jahren Vorsitzender der Gesellschaft „Harmonie" ist, um die er sich ebenfalls besondere Verdienste erwarb. Gon- tard gehört -zu den bekanntesten Persönlichkeiten unserer Stadt. Schlicht in seinem Auftreten, jedem Anspruch auf Aeutzerlichkeitcn abhold, von strengster Rechtlichkeit erfüllt, hat er sich die Wertschätzung und Hochachtung aller erworben, die ihn kennen. Auch wir beglückwünschen ihn aufrichtig zu seinem 70. Geburts tage und hoffen, datz er noch lange unter uns weilen wird. * Boi» Kvanteahau» St. Georg. In der Stadt ist vielfach das Gerücht verbreitet, es sei das Kranken haus St. Georg von der Stadtgemeinde den Militär behörden für Kriegszwecke überlassen worden. Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, ist das unrichtig. Das Krankenhaus dient bis auf weiteres nur der Zivilbevölkerung. Allerdings können zurzeit nur Schwerkranke Aufnahme finden. * Freiwillige Helfer überall. Die Schuh macher-Innung zu Leipzig erlätzt einen Aufruf an ihre zurückgebliebenen Mitglieder, den Frauen der ins Feld gezogenen Kollegen dadurch zu helfen, datz sic die Aufträge der Betreffenden mit er ledigen, um den Familien dadurch Brot zu ver ltsiläekreiwiig. * Wegen «ler Beleihung von Rvpotkeken ins- besonckere ii> grelleren Ltacklcu uuck ckcr 0 e w ä li - rung von Person alkreckit bat. wie wir büren, «ler preulliseke Kinistcr «le» Innern an alle Kommunal Verwaltungen einen Krlall bcrausgcgcben. Ks wird darin darauf kingewieseu, ckati die Kom munen schon nach ckeu bvstvkcuckcu Vorschriften in cker l.agc «ruck, tüer in bcvonckervn dlotlagcn belkeml cinzutretcn, eia ckie Kustersa.tzungen kür die öffentlichen 8parkas8vn in allen Provinzen cker Konarchiv sowohl ckie Il.vpothekenbeleihung als auek ckiv Ovwäkruug von pvrsonalkrockit in mälligvn Orenzen gegen zwei Illingen, event. unter wecksvl- mülliger Verpflichtung als Oesckäktszwvig cker ökkentlieben 8parka»scu vorsvbon. Kommunal verwaltungen, ckie von ckioocr Befugnis bisher keinen (lebraueb gemacht babvn, wercken ernstlieb zu »rillen '.caben. ob sie sieb auek lvrnerkin diesem au gen blieb lieb besonckers stark Kvrvortretvuckvn Ile- ckurlnisse weiter Intvrossenkrvise entziehen können, soweit einzelne Kommunen ikrv 8parkassenverwal- tung unmittelbar niedt klir geeignet kalten, ckiesu tlvsckäktv zu übernehmen, gibt cker Minister an keim, ckurek Orünckung eigener kom munaler Anstalten kelkvnck ein zu' treten. Da ckie Kommunen in cker I-age sind, ihre Wertpapiere bei cken staatlicken Darlekns- kasscn zu lombarckieren. auek Wertpapiere idrer 8parka«sv zu diesem Zwecke anzuleiden, bietet ckie Be-ckakfung flüssiger Mittel kür ckie R^potkeken- beleikung unck cken porsonalkredit keine unüber- wincklicken Schwierigkeiten. Ilie von ckem Minister zugelasscne, sekr vor- siektig bemessene Anlegung von köckstevs 5 Proz. cker Spareinlagen in solchen Oesckäktvn würcke nack ckem Stande cker preuüisckvn Spar kassen allein runck 500 Killioveo kür «olekv Zwecke zur Verfügung stellen unck wirklichen Kurtagen voraussichtlich mit Krsolg abkelken. Vie Beleihung erststelliger Hypotheken bis zu einer tzuote von etwa 10 Proz. ckes Orunck- stückswortes bietet kinsiektlick cker Sickerkeit keinerlei Ileckenken. Andererseits sinck auf ckem Vv- biete ckes personalkreckit« gerackv ckiv Kommuoalver- waltungen naek ikren Steuorunterlagen unck cker per- sönlieben Kenntnis ikrer lokalen Organe, kezirks- vorstekcr. Vertrauensmänner usw. in erster Divio in cker l-age, ckie Bonität von liürgvn kür Kleiners Darlcknsbeträge riektig einzuscbätzen. Rs darf erwartet wercken. stall ckiv Kommunen diesen iknen gewiesenen Weg ernst lich in Rrwägung rieben wercken. - k-ine Krlegskreckitkasse kür 8acka«o. Wio uns unser Dr««stner br Korresponckont ckraktlieb mel- clct, trügt man «cd in cken makgebenstvn Kreisen mit ckcr ^daivkt, naek ckem Beispiel vor» Hamburg unck Berlin eine sächsische Kricgskreckitkassv zu grüncken. vom neu zu grllnckenckvn Institut soll auf cker Basis weitgehender autoritativer Oarantiv kür ckie von ikr zu bogebonckvo Wechsel ein cken liockürfnisscn ckcr sächsischen Inckustri« cnt- sprccbcncker Wecksulkrestit cker Reicks- bank »ingeräumt wercken. Vom Vernelmien nach sinck ckie Vorarbeiten kür ckie Begründung ckes In stituts bereits grünckliek in ckiv Ilanck genommen Worten, so «lall mit dessen baldiger Errichtung ge- rvcimet werden dürfte. * (legen ckie Abhaltung cker leipziger Herbst messe Kat siel, setzt aue.Ii cker Kackauss« Kirk ckor Kurz unck Ualanteriowarenliranebv ausgesprochen, liine Berliner vraktmelckung besagt nämlich: Kino zaklreicii b«'sucktc Pa« kanssckullsitzung der Kurz- unck Oalantvrivwarvnbrauekv unter Vorsitz ckes Abgeordneten Ke^enow Kat v i n- ^timmig boseklosson, beim 8tacktrat unck cker Randelskanimer l.einzig vorstellig zu werden, ckatl die I-einziger Rcrl»stmossv ausfällt. Im Domdarck verkehr mit cker kelcksdank wer den von jetzt ab 8ckatza.nwemu.ngen des Reicks und der Bundesstaaten bis zu 70 I'roz. ikros Kur s wertes, soweit solche 8cluckzanwoi«ungen aber lnskor überhaupt nickt ausgogeben und infolgedessen nickt notiert waren, bis zu 70 Proz. ikros Kenn- wertes belieben. dr kmcksiscke tlullslabikakrik, -^kt. Oes. in v ö k- len b. Vrvscken. IVie uns ckraktlick gemel det wird, ergibt der ^dsoklulZ ckes Dnternekmens kür das Vesekäktssakr 1913/14 vorbelialtliek der sta- tutengemäken Kackprüsung bei 713 79t', (i. V. 888 174) Zlark Kbsekreilmngen sowie unter niedrigerer Be wertung cker Vorräte einen Reingewinn von 1453 248 (1635 482) lK. Ver auk den 15. Oktober dieses ckakres einberukenon Oeneralversammlung soll vorgeseklagen werden. 14 (2V) Proz. Dividende auf ckie Aktien mit Oenuksekein, 9'/, (10'/,) Broz. auf ckie Aktien oknv OenuOsckein, unck 14 (20) kür jeden Ovnnbsckein zu verteilen. Xaek Verrechnung der statutvnmälligen Tantien^ «ollen 60 000 (70 000) >kark kür keamtengratifikationen. 109 000 st zu Kriessunterstützungen verwendet unck 534 649 (436 591) -K auk neue Rechnung vorgetragen wercken. Vie altendurgiseken Koklenwerke körckvrten iin zionat ckuli 45<i268 t Braunkohlen, stellten 140 :)09 t Brikett« Ker unck erzeugten 5737 t Kali Prellsteine. VVüdrenck es mit cken Xallprcllsteinen stetig rückwärts gekt. betrug gegenüber ckem Vor monat cka« LIekr der PSrckvruvg zicmlick 20 000 t und bei cker Lrikettvrzeugung reieklick 4000 k önnen. Im Vergleiek init dem.Inli 1913 ergibt ^j<-h kür den Bericktsmonat vin .stckr von käst 8000 t Briketts unck von reieklick 9000 t I'örckerkokle. * ckem Berliner Bisenbaockel. Vas Oes, käkt j» Verllnvr käsonlumckel rukt seit ^usdruok schaffen und zu versuchen, den im Felde stehenden Kollegen ihr Geschäft zu erhalten. Frauen, die sol cher Hilfe benötigen, wollen sich an Obermeister Die- tering. Rotzplatz 14, oder stellv. Obermeister Schaaf, Harkortstratze 15, wenden. Ausserdem wird die Schuhmacher Innung einen grösseren Betrag zu Un- terstiitzungszwecken für die im Felde stehenden Kol legen bewilligen, um sie vor der grössten Not, in die sie durch den Kriegszustand mit ihrer Familie ge raten sind, einigermatzen zu schützen. Insbesondere sollen die Beiträge zur Jnnungs- und Begräbnis kasse für alle im Felde stehenden Mitglieder von Jnnungs wegen bezahlt werden, so datz diesen alle Rechte erhalten bleiben. Die Kundschaft der Hand werker kann ihr Verständnis der Lage und ihren vaterländischen Sinn zeigen, indem sie alle Arbeiten sofort bar bezahlt, um auch ihrerseits dazu beizu tragen, datz der Handwerker und seine Angehörigen über die schwierige Zeit Hinwegkommen. — Die B e - amten und Angestellten der Stadt Leipzig haben in einer gestern abgehaltenen Ver treterversammlung eiumütig beschlossen, für die Dauer des Krieges eine Kriegssteuer einzuführen, die entweder in einem festen monatlichen Mindest betrage oder in einem gewissen prozentualen Abzug vom Monatsgehalte bestehen kann. Die Geldbeträge werden allmonatlich an den hiesigen Verband für Armenpflege und Wohltätigkeit abgeliefert werden. — Die Baumwollfeinspinnerei und Zwirnerei E. I. El nutz N a ch f. in Plaue bei Flöha stellt der Heeresverwaltung ihr Ledigen heim zu Lazarettzwecken mit vollständiger Einrich tung zur Verfügung. Autzerdem wird die Bade anstalt der Firma zu einem Hospital umgewandelt. Es kommen 75 Betten zur Ausstellung. Ferner will sie in ihrer Kinderbemahranstalt eine Anzahl Kinder bedürftiger Familien kostenlos in Verpflegung neh men. Für die im Felde stehenden Arbeitnehmer, die bisher Akkord- oder Stundcnlohn erhalten haben, zahlt die Firma entsprechend dem Verdienste der Zu rückgebliebenen bis Ende September den Verdienst, den sie unter den gegenwärtigen Verhältnissen hier haben würden. - Wie man uns mitteilt, sind den Militär-Lazaretten vorläufig 10 Waggonladungen Literflaschen des fiskalischen natürlichen Mine - ralbrunncns zu Niedcrscltcrs (König!. Selters) kostenlos zur Verfügung gestellt worden. * Ein guter Gedanke! Landgerichtsrat Dr. Sp i tz- ner (Reinhard Volker), Loschwitz, übermittelt uns die folgende Anregung: Auf jeden Tisch eine Fremd wörterkasse! Für jedes unnötige Fremdwort 5 Pf. in die Kasse! Die gesammelten Summen dem Roten Kreuz! Viele tausend Mark können auf diese Weise Zusammenkommen! Allen macht's Spatz, dem Vater land hilft's! Darum — heut' abend noch! auf jeden Tisch die Fremdwörtcrkasse! * Fürs Rote Kreuz. Zu stiller Andachtsstunde nach der Matthäikirche ladet für morgen Donnerstag, abends '/,9 Uhr, die Leipziger So list en- Vereinigung für Kirchenmusik (Frl Olga Pannewitz. Frl Lotte Sitt, Herr Albert Müller unter gütiger Mitwirkung von Frl. Anna Führer) ein. Wieder stellt die Vereinigung in uneigen nütziger Weise ihre Mitwirkung in den edlen Dienst des Roten Kreuzes. Das Programm ist dem Ernst unserer schweren Kriegszeit entsprechend gewählt. * Güterverkehr auf den preutzischen Staatsbahnen. Zn dem bereits mitgeteilten beichränkten Umfange für Lebensmittel und andere besonders genannte dringliche Güter ist jetzt der Eisenbahnverkehr noch ausgenommen worden mit den Eisenbahndirektions- bezirken Altona, Brom berg, Elberfeld, Danzig bis zur Weichsel, Köln östlich vom Rhein, Essen ausgenommen Frachtstückgutverkehr, und mit Mecklenburg. * Feldpostscheckverkehr. Inhaber von Postscheck konten können, worauf nochmals hingewiesen sei, Zahlungen an Angehörige, Behörden und Dienst stellen des Feldheeres auch mit Postscheck leisten, und zwar in Militärdienst - Angelegenheiten bis 800 ^4, in Privatangelegenheiten der Angehörigen des Heeres bis 100 ./r Im Scheck ist oberhalb des Vordrucks „Adresse für die Postbeförderung" der Ver merk „Feldpost" zu schreiben. Ferner ist im Scheck genau anzugeben, zu welchem Armeekorps, welcher Division, welchem Regiments, welchem Bataillon, welcher Kompanie oder welchem sonstigen Truppen teile der Empfänger gehört sowie welchen Dienst grad und welche Dienststellung er bekleidet. * Krieg und Kind. Aus unserem Leserkreise wird uns geschrieben: Ein dreijähriges kleines Mädchen an der französischen Grenze, dessen Vater als ehe maliger Vizefeldwebel eingezogen ist und leise das Haus verlassen hat, um das einzige Kind nicht zu be unruhigen, fragt am anderen Morgen: „Mutter, wo ist denn der Vater?" Die Mutter antwortet: „Der Kaiser hat ihn gerufen, er soll auf die Franzosen auf passen." Damit beruhigt sich das Kind und spielt artig mit seinen Spielsachen. Dieselbe Antwort be kommt sie bei erneuerten Fragen und ist dann gleich beschwichtigt. Am achten Tage s^llt sie die Frage: „Mutter, mutz der Vater immer noch auf die Fran zosen aufpassen?" „Ja, mein Kind, sie haben nicht gefolgt", und wieder geht die Kleine beruhigt zu ihren Puppen. Möchten alle Eltern ebenso beruhi gend auf ihre Kinder einwirken, das veränderte Fa milienleben ist eine Gefahr für junge Kinder! * Der Soldat als Lebensretter. Der Soldat Max Karl Qua ar vom 2. Nekrutendepot des 106. Jnf.-Regts. sah gestern nachmittag von einem Fenster des Hauses Lützowstratzc 2 aus, wo er be suchsweise weilte, einen Knaben in der Plcitzc trei ben, der über das Geländer geklettert und dabei ins Wasser gefallen war. Der Soldat eilte schnell ent schlossen auf die Strasse, sprang dem Knaben nach und brachte diesen and, glücklich aufs Trockene. Die Tat zeugt von grossem Mute und Entschlossenheit, denn die Pleisse ist an jener Stelle nahezu 2 Meter tief und ist von, glatten, den Wasserspiegel um etwa 2^ Meter überragenden Mauern eingeengt. !'. Zwei Schulkinder von Radfahrern umgesahrcn. In der Torgauer Strasse fuhr gestern abend ein Rad fahrer einen 9 Jahre alten Schulknaben an. Dieser stürzte dabei so unglücklich hin, dass er einen kompli zierten Unterschenkelbruch davontrug. Man schaffte den Knaben auf ärztliche Anordnung sofort ins Krankenhaus. — Beim Ueberschreiten der Merse burger Strasse wurde um dieselbe Zeit ein 12jähriges Schulmädchen von einem Glaserlehrling mit dem Rade umgerissen. Das Mädchen erlitt bedauerlicher weise ebenfalls einen Unterschenkelbruch,' cs wurde in die nahegelegene elterliche Wohnung gebracht. B. Selbstmord. Eine 17 Jahre alte Arbeiterin sprang gestern abend von der Langebrücke aus in die Plertze, um sich zu ertränken. Vorübergehende Leute zogen die Lebensmüde an einem Rettungsring wieder heraus. Ma», brachte das junge Mädchen dann nach der 2. Sanitätswache und von dort aus später ins Krankenhaus. — Durch Erschießen beging gestern in seiner Wohnung hier ein älterer Unter beamter Selbstmord. Ein schweres Nervenleiden wird den Unglücklichen zu der verzweifelten Tat ge trieben haben. I». Feuerbericht. In der Kantine des Garten vereins „Karl Krause" an der verlängerten Karl- Krause-Stratze in L.-Anger brach gestern abend in der 12. Stunde ein Feuer aus, das einen Teil des Daches der Küche und viele Wirtschaftsgeräte zer störte. Die Feuerwehr löschte den Brand; der an gerichtete Schaden soll indessen nicht unerheblich sein. SSchsischr Nachrichten "Bautzen, 18. August. Tödlich ver unglückt ist der Kassierer des Landwirtschaft- lichen Kreisvereins der Oberlausitz Otto Herrmann. Er ist aus der Fahrt von Hochkirch nach Bautzen mit dem Rade so schwer gestürzt, datz er im Kranken hause gestern gestorben ist. Herrmann war 39 Jahre alt und hinterläßt eine zahlreiche Familie. ckv 8 Rricr: o 8 voIi 8 tüudi ». Bci ckcn vcniMn uock vorliuiickouvn ^uktrüxcn iuuxlclt cs dick kcml, ckurckvvcik uw 8olckc. ckiv nut Oruuck von Uobil- wuvkkinL'dvci'trÜLPn mit ckon Bckörcksu rrorreben wur den. Allo vom B» »markt abkLn^iAvn Oewcrkc, ckcr 1'rüecr- unck ckor 8tubci8cnmurkt u-8w., lic^cn 8cit Rrivcr8uu«drnck völlig 8tiil. Dic Rrci80 8inck ullvntkulkvn nur nominell unck riekten »ick »unz imcli den Vorräten unck nuok cker Uürliekkeit cker VViocleii-rxänzun^. Bisher I8t Auteriul übcrluuipk, nickt kenmznzivkeu. ck:» cker Olltvrvvrkokr völli» «stockt. * Bin weiterer (^kt rigoroser Preispolitik, ln cker heutigen ölerLcnuunLuke k:»bvn »vir ckL8 Vorteilen cker Breslauer Risenxrokkirmen, die unter lftvickzeitirrer Rreiscrkökun» nur rr« rron 8o?orti»e Xus8e Abschlüsse tütirren, zur ökkentlichen Kenntnis gebracht. Oie rrleicke ziullnalnne ist jetzt uuch von der IVirtschaktliclien Vereinig unx Deutscher ^l e s s i n rr »v e r k e zu berichten, die den Drunckproi« kür Kessin» nut 150 per Dop pelzentner erhöhte unck beschick, ckull ckic Diekv- run? nur avLen Barzahlung erfolgen soll. * Ikalle-Rettsteckter Bisenkukngesellsckakt. Der gestern abgelialtencu 0 e n e r a I v v r s » m in lung lag «ler Bericht des Vorstandes unck cker zVb- «cklull kür 1913/14 vor. Bilanz sovic De- cvinn- unck Vcrlustrecknung xvurcken genehmigt. Dein Vorstände und ^usmektsrate erteilte die Oene- ralversummlung einstimmig Entlastung: sie be schiel). «len Vorschlägen <I«^s Vorstandes und -Vuk- sicktsrmez entsprechend. 4 )» Rroz. (iewinn, zahlbar vom l. September 1914 ab. zu verteilen. " /um Konkurse cker Fkt.-6es. Zletzeler «ic Oo. Da« am 11. Zlärz ck. .1. Uber die .VKt. Oes. Setzeier L 6o. in -Vünckon eröffnete Konkursverfahren ist am 14. Fugust als durch /»vangsvorgleicd be endet aufgehoben >vorcken. * Von cker gestrigen Vikicagoer (ietreickebörse rvircl uns durch ein verspätet eingegangenes Kabelgramm berichtet: Oerücktvn zukolgs sollen vorgestern zu Fusfulu-zwecken 25 000 unck am 18. August 75 000 kuskels verkauft rvorcken sein. Bei der Brökknung dos )Veizenmarktes gestalteten sieh die Preise nickt einheitlich, dock er fuhren sie eine 8teigernng von c. Verkäufe der Kirma Frinour verkivderten eine weitere Fukvärts- bevegung der Preise. Die Haltung war später kost im Zusammenhänge mit Xackrickten über Regen fälle im Xorckwesten und höhere Dotierungen von ckon nordwestlichen prockuktenmärkten. Befrie digend«' Kehlungen von «len ausländischen De- treickemärktcn und glinstigo Kaekrickteu über den Ilxportverkekr bewirkten, ckak die Börse in strammer Haltung init 5^ bi« 4X c höheren Preisen sc kl oll. Zn Beginn des Kaismarktes war ckie lonckenz fest, die Preise zogen bei den ersten Umsätzen um -L e an. Kehlungen über Heikes ^Vetter unck ge ringeres Fngobot der Parmer im Verein mit der pestigkeit «ler südwestlichen Kärkte I»vwirkton ein weitere» Lteigen der Preise, da» noch durch die un befriedigenden Berichte «les Staates ckowa gefördert wurde. Der Lekluk ckor Börse war kost unck ckie Preise stellten sick gegen Kontag um I^L bis 2)6 e Köder. HerlMel für XsMsIkleil. Von, 24. dis 24. Fugust. 24. August. Terrain -Vkt.-Oes. um l'reptower Burk, ^ullcrorck. 4 llln in Berlin (Drcmckstückser- werb). — bücksiscke Tonwerke, ^Kt.-Oes., Branckis i. 8a. Orck. aufgehoben. — Ous- werk Sckmalkalsten, -Vkt.-Oes. Orck. 10 Ilkr in Brv m c n. 25. Vuguvt. Centruldank kür Bisenkaknwerte. Orck. 4 lRir in LcrIi n. — Brieckrick Z^nton Küdke «V Oo„ ^Kt.-Oes., Oöpporvckork. Orck. 3 llkr in 0 Kemnitz. — pluuener Baumwoll spinnerei. Fkt.-Oes. Orck. 3 lldr in Plauen (.Ausgabe von 500 000 Vorzugsaktien — Liqui dation — Kittelckeutscke Oasgesellsckakt, ^kt.- Oes. Orck. 11 Ökr in Bremen. — bedensver- sickerung kür deutsche Rorstdeamte, e. O. m. d. D.. in K ü n c, k v n. Orck. 8 Dkr in Dresden (Umwandlung in einen Verein auk Oogensvitig- kcit — p.rliökung «ler Böckstvvrsickcrungssummc mit littckckeckung). 26. V ii g u 8 t. Kax plümaeker, Ketallwarenkadrik, -Vkt.-Oes. Orck. 5 Okr in VVv > er (Rkld). 27. V ugu « t. R. VV. vnsek, ^Kt.-Oes. Orck. 4 Ilkr in I. ü ck e n s c k e i ck. — ^K1.-Oes. kür Blektrizi- tätsinckustrie. Orck. 3'/r Okr in Hamburg. — Oewerksckakt ckes Bisensteinwerks Paul zu Trie be!. X.-D. ^ukerorck. 3 blkr in Luckoka. — Reederei-^Kt.-Oes. „Oceana" in Ickqu. ^uüer orck. 11 Okr in Bam bürg. 28. /Vugusr. Olackkacker 8pinnerei unck Weberei. )Vnkerorck. 4>^ Ukr in Küneksn-OIack- back (Aufhebung «le« Beschlüsse« vom 21. Kürz ck. <1. — I.ispiickation). — Nordwestliche Bisen- unck Slaklkernksgenossensckakt. Ord. ver tagt. 29. August. Kreis ^ltenaer Lckmalspureisenkakn- .^Kt.-Oes. Or«I. 10'i l'kr in I. tt ck e n « e k v i d. — Oesellsckakt kür Wasserversorgueg unck ^k- wässerbeseitigung. ^Kt.-Oes. Ord. 4 Ilkr in I. v i p z i g. — Kolonie 8ckutzkaus, e. V. ^uker- ord. 3 Ilkr in k. vipzig. tzerle mit m«I »iuiv liiirseniiutir. Siegfried Weinberg, Bank- u. Konimiesionsgoschäkt, l.eipzig. Katkarinenstrako 17. 1*elvgr.--Vckr : Weinberg, Kretzschmannshok. Tel. 2549. Die Vcrmittlung ckes ^Vn unck Verkaufs von sämt lichen Wertpapieren, «las sinck sowohl solclm, die in nornml« u Zeiten an der Börse notiert wcrcken. als am k sogcnannto unnoticrte Wert«, sowie deren Be Isikung wird von mir gern übernommen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite